Die Frau in mir
Ja, wer ist diese Frau in mir? Ist sie eine Frau, wie es sich die Welt vorstellt, wer eine Frau ist, wer nicht?
Fragen über Fragen. Ich packe dieses Thema nicht unter der Vorstellung der Welt an, sondern beleuchte mich und uns aus der Sicht einer Außenstehenden, die sich auf den Weg macht, in ihr eigenes Herz zu schauen.
Denn es hat viel mit unserem Herz, unserer Seele zu tun. Nur dort finden wir sie. Auch den Mann und das Kind in uns. Zu diesen beiden Aspekten gibt es ebenso jeweils einen eigenen. Diese Ausführungen hier sind das Ergebnis langer Recherchen im Internet und Lesen von Büchern über das Innere Kind.
Deshalb bitte ich euch, meine lieben Leser, selbst zum Thema „inneres Kind“ zu googeln und die Bücher zu lesen, die für euch persönlich infrage kommen.
Sich mit seiner eigenen inneren Familie auseinandersetzen, das ist ein lebenslanger Prozess, wenn du angefangen hast, diesen Weg zum eigenen Kennenlernen über dich, zu gehen.
Wir wollen sie kennenlernen. Jeder natürlich auf seine eigene Weise. Ich lade euch herzlich ein, mir zu folgen, denn dies ist mein Weg:
Ich öffne die Tür zu meinem Herzen und stehe vor einer Treppe, die nach unten führt. Es ist eine Wendeltreppe, die auch in Burgtürmen vorkommt.
Vor mir steht ein Wesen in einem weißen Kleid, das mich begrüßt, willkommen heißt. Sie hält eine Fackel in ihrer rechten Hand.
„Das ist das Licht Jesu, das ich in meinem Herzen trage, seine Liebe“, sagt sie. Aha, denke ich. „Komm und folge mir“.
Sie dreht sich um und ich folge ihr, Stufe für Stufe die Wendeltreppe hinab. Unten angekommen stehen wir in einem Raum vor einer Mauer. Mit einer Handbewegung der linken Hand „vollzieht“ sie den Torbogen „nach“ von rechts nach links. Das Tor geht auf und sehen einen Weg vor uns, gesäumt von Bäumen. Die allerdings weder Laub noch Blüten tragen.
„Was ist denn da los“, frage ich, „ich meine damit, daß keine Bäume blühen?“. „Weißt du, meine Liebe“, so antwortet sie, „das ist dein Werk der Mißachtung meiner Person deinerseits“. „Das tut mir leid“, erwidere ich, „was kann ich tun, wie kann ich das wieder gutmachen?“
„Lerne mich, also dich selbst noch besser kennen.“
„Gerne doch. Hast du einen Plan, eine Idee, wie wir bzw. wie ich mich selbst besser kennen lernen soll“
„Fange an mit dem Bejahen, mit dem JA zu mir, und daß ich ein wichtiger Teil deiner weiblichen Seele bin“
„weibliche Seele?“
„Ja, und deine Seele besteht aus drei wichtigen Teilen: 1/3 ist weiblich, 1/3 ist männlich, und das dritte Drittel enthält die kindliche Seelenanteile.“
Ich schaue sie fragend an: „Was hat das zu bedeuten? Ich dachte ich bin eine Frau. Und daher nur eine weibliche Seele.“
„Nun, wir brauchen einander – das weibliche, das männliche und das kindliche. Wir können nicht leben ohne die Existenz der anderen und die Beziehung zueinander.“
„Wie meinst du das genau?“
„Nun, da gibt es ganz bestimmte Eigenschaften, die dem männlichen, dem kindlichen und dem weiblichen entsprechend zugewiesen werden.“
„Und das heißt, die weibliche Seele braucht die männliche Seele zum existieren?“
„Ja, denn es handelt sich um verschiedene Kräfte.“
„Und wie hängt das mit diesen Bäumen zusammen, damit diese zum Blühen kommt, damit du aufblühst?“
„Die Seele ist wie eine dieser Bäume. Was sie brauchen ist, Energie. Und diese Energie ist die Kraft der reinen Liebe des Vaters im Himmel.“
„Nur Liebe? Keine materiellen Dinge?“
„Nur die reine Liebe bringt diese Bäume, diese weibliche Seelen zum Blühen.“
„Du sprichst von den weiblichen Seelen in der Mehrzahl. Wie kommt das?“
„Weil die weibliche Seele verschiedene Anteile in sich trägt, die charakteristisch für uns Frauen sind.“
„Das wäre z.B. die Weisheit“
„Aber auch Männer können weise sein“
„Stimmt. Und irgendwie habe ich den Eindruck, daß auch die Frau in mir männliche und kindliche Anteile enthält“
Die Frau in mir atmet erleichtert auf: „Ja, das hast du richtig erkannt. Es ist gar nicht voneinander zu trennen. Denn die Seele ist alles. Sie ist eins mit dem weiblichen, dem männlichen und dem kindlichen.“
„Das heißt, die Frau in mir kommt nur durch den männlichen Teil zum Blühen?“
„Ja“
„Wie soll das gehen, ohne einen Mann an meiner Seite?“
„Das ist ganz einfach. Dieser männliche Anteil ist ja bereits in dir angelegt.“
„Mir kommen die Begriffe Licht – Liebe – Leben in den Sinn. Mit dem Licht hast du mich an der Tür empfangen und mit diesem Licht, in der Gestalt einer Fackel hast du mich bis hierher geführt.“
„Richtig.“
„Die Liebe bringt die Bäume zum Blühen. Nur, ich kann das nicht aus mir selber tun, daß die weibliche Seele, die Frau in mir zum blühen kommt, sich positiv entwickeln kann.“
„Das ist ebenso richtig. Du mußt diese Energien einfach nur fließen lassen, dann entwickelt sich alles von alleine.“
„Deshalb zeige ich dir und deinen Lesern diese Dinge, damit ihr eure Haltungen und Handlungsweisen ändern könnt, und alles in dir / in euch zum Blühen kommt.“
„Licht, Liebe, Leben. Jesus sagt dies von sich. Also sind das die männliche Energien“
„Ohne Licht kein Leben. Ohne Liebe kein Leben“
„Und Jesus und der Vater im Himmel geben uns / mir das Leben“
1 Joh 1,5
Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.
Das ist unsere Basis-Information. Unser Vater im Himmel ist Licht. Unser Vater im Himmel ist das Licht, das wir zum Leben brauchen. So weit, so gut.
1 Mose 1,3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis
5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht.
Unser Leben, unser Sein lag noch im Dunkeln. Durch diesen Spruch wurde unsere Seele, unser Sein ins Licht gerufen. In unserer Seele, und auch drum herum ist es hell geworden.
Die Kraft des Lichts, der Sonne fördert unser Wachstum. Außerdem: die Sonne verändert sich nie. Und da diese unser Vater im Himmel ist, bleibt auch er immer derselbe.
2 Mose 3,14
Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: »Ich werde sein«, der hat mich zu euch gesandt.
Ich werde sein, der ich sein werde. Was bedeutet das für uns im Blick auf ‚die Frau in mir‘? Es geht um die männlichen Aspekte, die ich zur Bestätigung als Frau benötige und in welcher Beziehung wir zueinander stehen.
Hos 2,21
Ich will mich mit dir verloben für alle Ewigkeit, ich will mich mit dir verloben in
Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit.
22 Ja,
in Treue will ich mich mit dir verloben und du wirst den HERRN
erkennen.
Jes 62,5
Denn wie ein junger Mann eine Jungfrau freit, so wird dich dein Erbauer freien, und wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen.
Wir sind mit ihm verlobt. Wir sind eine Braut, seine Braut. Ist das nicht herrlich? Das erhebt unsere Seele ganz gewaltig. Diese Zusagen richten uns innerlich auf, wir werden aufgewertet. Doch als Verlobte und Verliebte wollen ja auch nicht ganz untätig sein.
Wir wollen ihm noch mehr gefallen. Das ist nur natürlich. Doch wie sieht es die ‚Frau in mir‘?
Frau in mir: „Nun, es genügt einfach ein sanfter und stiller Geist, alles andere wäre dann wieder ein Kampf um Anerkennung. Du mußt du nur du selbst sein.“
„D. h. ich bin ein sanfter und stiller Geist? Ich habe Angst, nicht gehört zu werden?“
„Bei wem denn? Bei den Menschen oder beim Vater im Himmel?“
„Bei den Menschen“
„Du brauchst als Frau weder bei den Menschen noch beim Vater im Himmel um Anerkennung bzw. Wertschätzung kämpfen. Bei den Menschen stehst du damit auf verlorenem Posten, beim Vater im Himmel wirst du bereits um deiner selbst willen geliebt. Er ist deine erste Liebe“
„D. h. eigentlich wirst du, die Frau in mir, von dieser Liebe geprägt, und meine Aufgabe ist es, dich einfach so sein zu lassen, und damit aufhören, da irgendwie etwas zu beeinflussen. Seine Liebe ist ja da. Es sind meine Vorstellungen, wie seine Liebe sein soll"
Frau in mir: „Ja, das ist wahr. Ihr kommt nur zu vollen Entfaltung, auch hier wie in anderen Lebensbereichen ergebnisoffen zu sein. Seine Liebe ist dynamisch, flexibel, gibt dir das, was du im Augenblick gerade jeweils brauchst.“
Ich: „Du hast da vollkommen recht. Diese Orientierung am Ergebnis sitzt im Kopf.“
Frau in mir: „Das ergebnisoffene ist im Herzen.“
Ich: „Es ist noch ein langer Weg, bis wir vor allem als Frau mehr aus dem Herzen als vom Kopf her zu leben“
Frau in mir: „Das stimmt“
Ich: „Und da die Frau aus der Rippe gemacht wurde. Die Rippen schützen ja das Herz. So ist die ‚Frau in mir‘ auch geschützt“
Frau in mir: „Stimmt.“
Kleine Zusammenfassung
· Wir sind verlobt
· Wir sind seine Braut
· Wir werden um unser selbst willen geliebt
· Wir sind wertgeschätzt, anerkannt
· Wir haben einen sanften und stillen Geist
· Wir leben vom Herzen her, im Herzen aus dem Herzen
· Wir lassen uns einfach lieben
· Wir sind geliebt um unserer selbst willen
Wir sind noch immer beim Thema „Die Frau in mir“.
Sie ist eine erwachsene junge Frau, die einfach vom Vater im Himmel bzw. von Jesus einfach nur um ihrer selbst willen geliebt wird.
Sie ist eine erwachsene junge Frau mit einem sanften und stillen Geist.
Sie ist eine erwachsene junge Frau, die vom Herzen, aus dem Herzen heraus, lebt und sich ihrem Bräutigam hingibt, für ihn 100%ig da ist.
Sie ist eine erwachsene junge Frau, die sich nicht orientiert an den Vorstellungen der Welt zum Thema Frausein. Im Gegenteil, sie orientiert sich an ihrem Vater im Himmel und ihrem Bräutigam.
Sie ist eine erwachsene junge Frau, die nicht die Liebe beeinflußt, sondern sie einfach nur fließen läßt.
Sie ist eine erwachsene junge Frau, die durch die Liebe des Vaters im Himmel und ihrem Bräutigam Jesus zum Blühen kommt, sich positiv entwickelt.
Ich werde sein, der ich sein werde.
Für meine Frau in mir sind das der Vater im Himmel als mein Vater und sein Sohn Jesus als mein Bräutigam
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Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen