Ankunft im Land

Gilgal



Thema:

Ankunft in unserem neuen Leben (Seite 2):

- Gibeon

- Beerot

- Kefira

- Kirjat-Jearim



Alles fängt an in GILGAL, unserem ersten Lagerplatz nach der Durchquerung des Jordan. Von hier besuchen wir jeden Ort, den wir erobern und wollen herausfinden, in welchen Bereichen wir nun innerlich ankommen bzw. angekommen sind, also gewissermaßen wieder dorthin zurückgefunden haben.


Auf den Hügeln dieser Welt

Gibeon                            Hügelort                                         גִבְעוֹן

Ein Hügel ist eine Geländeform, die sich über ihre Umgebung erhebt. Er ist kleiner als ein Berg, wobei es allerdings keine Definition zur exakten Abgrenzung und Unterscheidung beider Geländeformen gibt. Ein Hügel ist normalerweise nicht wesentlich länger als breit, sonst wird die Erhebung als Höhenrücken bezeichnet. Ein Hügel kann Teil eines Berges sein, wenn sich in dessen Ausläufern Erhebungen gebildet haben.

 


Im Artikel Gibeon  haben wir das Thema List und Täuschung und unseren Umgang damit untersucht. Auf diesem Wege haben sie ein Friedensbündnis mit Israel gemacht. Ihre List flog kurze Zeit später auf. Trotzdem blieben sie am Leben.  Als Konsequenz wurden sie Wasserträger und Holzhauer, um im Haus unseres Vaters die Leviten in deren Dienst zu unterstützen.

Was wir als negativ empfinden, wenn wir Vergleiche im Dienen starten und behaupten, daß wir uns „buckeln“ müssen. Ein Synonym für Hügel ist Buckel. Die richtige Redensart lautet „vor jemandem buckeln“ , was bedeutet: gehorchen, sich unterwürfig verhalten; devot sein.

In der gefallenen Welt haben wir uns bisher krumm gebuckelt. Beim Vater im Himmel müssen wir das nicht mehr. Doch was hat Gibeon im positiven zu bedeuten? Die Gibeoniter waren Wasserträger und Holzhauer, also haben gedient mit Arbeiten, die wir als gering ansehen. Und da fällt mir spontan ein:

Lk 16,10 Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.

Wir fangen im Kleinen an zu dienen. Zu Beginn sind wir erst einmal Wasserträger und Holzhauer. Und es ist ohnehin unser Vater im Himmel, der dann dafür sorgt, daß wir in unsere wahre Berufung hineinwachsen. Denn jeder Dienst, egal wie groß oder klein, ist quasi eine Ausbildung.  Der Vater im Himmel allein ist es, der sich um deine Ausbildung kümmert.

Somit wäre, vielmehr ist, der Vater unser Ausbildungsleiter. Er ist unser Lehrer und führt uns so lange durch alle Bereiche, die wir für unsere Berufung brauchen. Welche Bereiche das sind, die kennt nur er.

In Gibeon kommen wir in unseren Dienst und Berufung.


Lebensfülle

Beerot                                Brunnen                          בְּאֵרוֹת

Beerot. Wir entdecken zahlreiche Brunnen hier. Manche sind zuwachsen  durch Efeu und Gestrüpp. Bei anderen sind Steine drin, die wir erst wieder entfernen müssen. Dann finden wir vollkommen intakte vor, d. h. frei zugänglich und das Wasser ist gleich entnehmbar.


Im alten Leben haben wir aus Brunnen geschöpft, die unseren Durst nach Leben nicht stillen konnten. Unser Leben blieb daher weiterhin anstrengend. Wir sind hier also an unserer Kraftquelle angekommen. Wenn wir hiervon trinken, wird dieses besondere und exklusive Wasser zur Quelle in uns selbst.

Joh 4,14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das  Wasser, das ich ihm gebe werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben  quillt

Das klingt schon mal ganz gut. Um aber an das Wasser in den überwucherten Brunnen gelangen zu können, müssen wir zuerst sämtliches Gestrüpp wegschneiden. Somit beschneiden wir unser Herz. Die mit Steinen zugeschütten Brunnen entrümpeln wir. Steine sind Sinnbild für die Schwere unseres Lebens.

Der Verfasser der Sprüche mahnt uns außerdem dazu an:

Spr 5,15 Trinke Wasser aus deiner Zisterne und was quillt aus deinem Brunnen.

Was bedeutet das genau – aus meiner eigenen Zisterne trinken? Wo befindet sich mein Brunnen? ER findet sich tief in mir. Diese innere Quelle ist meine Seele. Sie wiederum wird von unserem Vater im Himmel stets in Verbindung. Sie hat schon immer vom Wasser des Lebens gelebt. Das einzige, was wir getan haben, ist, wir haben uns anderen Quellen zugewandt, die uns mehr versprochen haben. Das Endergebnis war: Wir haben unsere Lebensfreude und Natürlichkeit verloren.

Endlich sind wir ja wieder daheim. Wir sind angekommen im Leben. Und die Brunnen in uns fangen wieder an zu sprudeln. Wir kehren ins Leben zurück. Wir sind im Leben, im wahren Leben angekommen und wollen nie wieder weg.

Die vielen Brunnen stehen auch für die Fülle des Lebens. Wir haben keinen Mangel mehr und müssen dem Leben auch nicht mehr hinterher jagen. Denn das Leben kommt von innen heraus.


Eine Kleine Welt

Kefira                     „Dorf“                                  כְּפִירָה

Wo sind wir denn hier gelandet? Was ist das denn für ein Kaff? Umgangssprachlich für : kleinerer Ort, kleinere Ortschaft, die als langweilig, unattraktiv angesehen wird [wikipedia]


Kefira bedeutet „Dorf“. Und ein Dorf ist es, was wir hier vor uns sehen. Ein solcher Ort ist ziemlich überschaubar. Doch warum kommen wir in einem Dorf an? Was bedeutet das für uns? Bei diesen hebräischen Buchstaben gibt es noch weitere Deutungen, die wir nacheinander anschauen.

Das Dorf

Die Webseite Traumdeuter.ch sagt folgendes darüber aus: (Teilauszug)

Wie das Haus oder der Baum ist das Dorf ein Spiegelbild der Persönlichkeit des Träumenden. Ein Dorf in einem Traum verweist auf eine enge Gemeinschaft. Es versinnbildlicht die Begabung des Träumenden, stärkende Beziehungen und Gemeinschaftsgeist zu entwickeln. In einem Dorf geht es jedoch nicht nur idyllisch zu. Zum Beispiel weiß jeder über alle anderen genau Bescheid, was durchaus problematisch sein kann. Da das Leben in einem Dorf langsamer verläuft als in der Großstadt, könnte es als Trauminhalt auch für Entspannung stehen.

Wir leben in einem Dorf. Unsere Heimat ist wohl ein Dorf. In einem Dorf kennt jeder jeden. Wir leben in enger Gemeinschaft mit uns selbst. Bzw. jeder einzelne mit sich. Ich verweise da auf die Thematik „Innere Familie“ . Wer sich damit schon auseinandergesetzt, hat seine eigene vermutlich schon kennengelernt. Diese bilden eine Einheit, eine Gemeinschaft, die in Teams aufeinander eingespielt ist. Alles verläuft reibungslos. Sie verlassen sich aufeinander, und ich kann ihnen ohne wenn und aber vertrauen.

Wir leben in einem Dorf. Will der Vater im Himmel mit uns / mit mir eine engere Gemeinschaft pflegen als bisher? Das kann er gerne tun. Das ist auch sinnvoll. Je enger unsere Beziehung zu Gott, zum Vater im Himmel wird, desto sorgenfreier, gelassener werden wir.  Wir wissen um seine Zuverlässigkeit in seiner Fürsorge für uns.

Wir leben in einem Dorf. Doch in enger Gemeinschaft zu leben, das führt auch immer mal wieder zu Reibereien. Reibereien sind Auseinandersetzungen mit dem anderen. Auch mit unserem Vater im Himmel. Kleine Streitereien, das Ringen um Lösungen bei dem ein oder anderen Problem gehören zum Leben dazu. Schließlich dürfen wir gerne immer wieder nachfragen. Zumal wir auch ganz normal miteinander reden wie wir Menschen miteinander sprechen.

Doch was ist der tatsächliche Grund, in unserem persönlichen inneren Dorf anzukommen? Wir sind endgültig in der Gemeinschaft mit unserem Vater im Himmel, mit Jesus und dem Heiligen Geis angekommen.

Vergebung  und  Versöhnung

Bevor wir wie in einem Dorf, in einer engen Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel leben können, mußte erst das Lösegeld für uns durch Jesus bezahlt  werden.

Die 3 Buchstaben Caph/Pe/Resch bedeuten Versöhnung, vor allem Vergebung. Wir sind also nicht nur in der Gemeinschaft angekommen, sondern ebenso in der Vergebung und Versöhnung

Das Lösegeld – das stellvertretende Sterben Jesu am   Kreuz war und ist ein Geschenk an uns. Und somit wurde auch ein Deckel auf den Graben gelegt, der zwischen uns und unserem Vater im Himmel war.

Laßt uns das tolle Geschenk annehmen.



Mitten im Wald

Kirjat-Jearim                     Wälderstadt                  קִרְיַת־יְעָרִים


Wo sind wir denn jetzt? Vor lauter Bäumen sehen wir keinen Wald. Was hat der Wald mit uns zu tun?

Wälderstadt, so die Bedeutung von Kirjat-Jearim.  Wenn wir dieselben Buchstaben verwenden, dann wäre auch die Übersetzung „Honigwaben“ möglich. Zugegeben, in den Wäldern gibt es mit Sicherheit auch Wildbienen, die in Bienenstöcken leben, hergestellt aus Waben.

Wälderstadt, so die Bedeutung von Kirjat-Jearim. Es gibt also nicht nur einen Wald, sondern mehrere, und das in einer einzigen Stadt. Da müssen wir auch klären, was mit Stadt gemeint ist.

Eine Stadt (von althochdeutsch stat ‚Standort‘, ‚Stelle‘; etymologisch eins mit Statt, Stätte; vgl. dagegen Staat) ist eine größere, zentralisierte und abgegrenzte Siedlung im Schnittpunkt größerer Verkehrswege mit einer eigenen Verwaltungs- und Versorgungsstruktur. Damit ist fast jede Stadt zugleich ein zentraler Ort. [wikipedia]

Beim Wald gibt es auch eine gewisse Infrastruktur. Wir nennen das Ökosystem, Das Ökosystem bestens funktioniert, solange wir nicht dazwischenfunken. Lt. Internet-Definition: kleinste ökologische Einheit eines Lebensraumes mit in ihm wohnenden Lebewesen.

Wälderstadt, eine Stadt, die aus Wäldern besteht. In der Natur gibt es jede Menge Pflanzenarten, die aber dank eines genialen Informationssystem untereinander kommunizieren und sich so gegenseitig unterstützen.

So weit ist das in Ordnung. Und was hat das mit uns bei unserer Ankunft in unserer Heimat zu tun? Auch in uns ist alles wieder hergestellt.  Unsere inneren Systeme funktionieren wieder. Die Verbindungen zwischen mir und meiner Seele bzw. zum Vater im Himmel sind jetzt störungsfrei.

Da spielt der Honig auch eine Rolle. Honig steht sinnbildlich für Weisheit. Und die Weisheit unseres Vaters im Himmel hat dieses geniale System sowohl in uns als auch in der Natur geschaffen.

Schauen wir jetzt einmal die Redensart an, wo wir vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen. Die Bedeutung ist: wir bemerken etwas Offensichtliches nicht, sehen nicht das Naheliegende; verstehen etwas nicht wegen zu vieler Informationen (lt. redensarten-index)

Eine weitere Erklärung: wir haben den Überblick verloren. Und das stimmt sogar. Wenn wir mitten im Wald stehen, können wir schnell die Orientierung verlieren. Vor allem bei fehlenden Wegweisern. Nur mit der Hilfe des Heiligen Geistes bzw. Jesus als unserem Weg finden wir nach draußen.

Mitten im Wald stehen. Auf den ersten Blick ganz lustig. Doch im Blick auf die Redensart „Ich glaub, ich steh im Wald“: da sind wir der Bedeutung nach wirklich erst einmal überrascht. Vor allem, weil wir nicht wissen, wie wir da hineingeraten sind. Und da wir mittendrin stehen, paßt die andere Redensart durchaus dazu.

Für den Vater im Himmel dagegen gibt es keinerlei Unterschiede. Er ordnet bereits unter der Führung Mose dem Volk Israel das Gebot an, daß wir die Person nicht ansehen sollen. Damit ist gemeint, daß es nicht um Äußerlichkeiten, um die Herkunft, um den Beruf etc. geht.

Mitten im Wald stehen. Wir sind ganz schön überrascht. Wie sind wir da hineingeraten? Erst einmal sind wir ganz schön verwirrt. Wir müssen uns zuerst einen Überblick verschaffen. Wir setzen uns auf den Waldboden oder ins Gras auf der Lichtung, je nachdem, wo wir im Wald uns befinden und versuchen unsere Gedanken zu ordnen, machen einen Faktencheck. 

Irgendetwas ist geschehen. Wir haben uns verrannt, in unseren Plänen, Absichten, Vorstellungen, in der Ausführung unserer Projekte. So weit so klar. Doch wie kommen wir da wieder heraus, aus dem Wald? Auf den ersten Blick ist gar kein Weg zu erkennen.  Bevor wir ins Rotieren geraten, bemühen wir uns, gelassen und ruhig zu bleiben. Und wir warten auf Jesus, denn er ist unser Weg. Und das in allen Lebenslagen.

Ja, Jesus ist unser Weg. Er bahnt uns den Weg. Er hilft uns durch Situationen hindurch, bei denen wir gerade keinen eigenen Durchblick haben. Daher können wir ihm getrost vertrauen bzw. dem Heiligen Geist, der immer in Verbindung mit dem Vater im Himmel steht.

Auch hier sind wir heimgekommen, denn wie bei einem funktionierenden Ökosystem ist  unser Leben wieder intakt. Unter diesem Aspekt sind wir in unserer Ganzheit angekommen. Unser inneres Kommunikationssystem funktioniert wieder. Und wenn wir uns doch mal verrannt haben sollten und mitten im Wald stehen, so wissen wir, Jesus ist unsere Navigation.


Fortsetzung

Gilgal 3 - Ankunft in unserem neuen Leben - Seite 3


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