Ankunft im Land

Gilgal



Thema:

Ankunft in unserem neuen Leben (Seite 1):

- Gilgal

- Jericho

- Ai

- Beth-Awen

- Beth-El



Alles fängt an in GILGAL, unserem ersten Lagerplatz nach der Durchquerung des Jordan. Von hier besuchen wir jeden Ort, den wir erobern und wollen herausfinden, in welchen Bereichen wir nun innerlich ankommen bzw. angekommen sind, also gewissermaßen wieder dorthin zurückgefunden haben.


Der Kreislauf des Lebens

Gilgal                      Kreis“ ; „Rad  גִּלגָּל   wälzen, rollen                                גלל

Der Kreislauf des Lebens
Der Kreislauf des Lebens

Hierzu passt dieser Ausdruck. Ein Kreis hat weder einen Anfang noch ein bestimmtes Ende.  Aufgestellt wird der Kreis zu einem Rad, einem Wagenrad. Ein Rad bewegt sich vorwärts, auch das Leben.


Es sind 12 an der Zahl. Die 12 steht für Vollkommenheit. Doch wo fangen wir an? Wasser ist wichtig. Wer genügend Wasser hat, der lebt, er ist gesegnet.  Und denken an unser Leben  „in grauer Vorzeit“.

Was hat dieses Rad mit uns zu tun, mit unserem Leben? Wir erinnern, noch vor kurzem haben wir in Ägypten gelebt, gerade noch waren wir durch die Wüste unterwegs und sind nun hier gelandet. Der Kreis schließt sich. Dort hat Abraham die Verheißung bekommen, daß dieses Land seinen Nachkommen gehört. Von dort ist sein Enkel Jakob mit seiner Familie nach Ägypten gezogen. Nach 4 Generationen kehren sie und auch wir wieder dahin zurück.

Für uns ist es eine innere Heimkehr, eine Heimkehr in das Land, das unserem Erzvater Abraham zum Erbbesitz gegeben wurde. In dieser Gegend hat sicherlich Abraham zum ersten Mal mit seiner Frau und seiner gesamten Habe das Land Kanaan betreten. Von da ist es ja nicht mehr weit bis nach Bethel und Ai.

Wir kehren also heim. Ganz Israel kehrt heim. Wie fühlst du dich? Wie geht’s dir damit, wenn du feststellst, du bist endlich daheim? Es geht hierbei primär um die innere Heimkehr.

Wir sind also angekommen. Bevor es jedoch an die Eroberung und Inbesitznahme geht, müssen wir erst einmal eine Pause machen und uns innerlich sortieren, das Erlebte zu ordnen, zu verarbeiten und dann uns auf die Kämpfe vorbereiten.

Und dennoch beginnt hier ein neuer Kreis, ein neuer Lebensabschnitt, der wieder neu geschlossen werden muß. Es ist unsere Integration im Heimatland, unserer inneren und geistigen Heimat.

Gedenksteine

In GILGAL soll das Volk Jisrael Gedenksteine aufstellen. Dies machen wir ebenso. Hier kehren wir zurück, um uns in Erinnerung zu rufen, weshalb wir dieses Land betreten haben, was Gott, unser Vater im Himmel getan hat für uns.  Vor allem, was dieses Land als unsere Heimat für uns bedeutet. Das führt uns hin zu innerer Dankbarkeit. Hier können wir ihm auch bewußt danken.

Eine andere Form könnte sein, alles Erlebte in ein Buch zu schreiben. Den Israeliten wurde geboten, sich Quasten, ein hängendes Bündel von Fäden oder Kordeln (wikipedia) an ihre Kleider zu machen, um so bei ihrem Anblick an die Gebote Gottes erinnert zu werden. (4 Mo 15,37,41)

Das wichtigste für dich in GILGAL ist jedoch, daß es dein persönliches GILGAL ist. Von hier geht’s nach JERICHO.


Der stille Mond

Jerecho                       יְרֵחוֹ     > Jericho   

                                                      →            Mond                   יָרֵחַ

                                                   →            Monat                  יֶרַח

Der Name JERECHO leitet sich – lt. wikipedia – vom Mondgott Jarich ab. Er wird mit dem hebräischen Wort „jareach“ = Mond in Verbindung gebracht. Die andere Vokalisation ergibt „Monat“.


Jericho ist die erste Stadt, die wir erobern. Wir stehen vor einer großen,  dicken und hohen Mauer. Zudem sind überall die Tore verriegelt. Sehr interessant. Was hat dies zu bedeuten? Zumal wir den Auftrag bekommen haben, schweigend um die Stadt Jericho zu ziehen. Und am 7. Tag nach der 7. Runde ein Kriegsgeschrei zu veranstalten.

Wichtig ist nun, daß wir diese Mauern nicht wie Mauern im irdischem-sichtbaren Bereich betrachten, sondern mit den Augen des Herzens. Denn es ist eine Wand aus Lärm, die wir selbst aufgebaut haben, um unser inneres Selbst nicht mehr hören zu müssen. Damit diese jedoch wieder dünner wird, müssen wir das Schweigen einüben, was nicht ganz leicht ist.

Denn selbst wenn wir nicht mehr reden, melden sich dennoch die Gedanken. Ängste und Panikattacken kommen hinzu, weil wir ja verlernt haben, die Stille auszuhalten, auf unser Innerstes zu hören und überhaupt uns im Raum der Stille zu bewegen. Ausführlicher im Artikel Jericho.

Stille - ein Fremdwort für uns, die wir im 21. Jahrhundert leben. Stille, das hat doch mit Stillen zu tun. Mütter stillen ihre kleinen Kinder. Der Vater will uns stillen, also nähren. Und wo wurden wir mit allem versorgt? Im Bauch der Mutter, da wurden wir über die Nabelschnur mit allem versorgt, was das heranwachsende Kind, also wir, gebraucht haben.

Heißt das, daß Jericho unser Raum der Stille und des Stillens ist und wir da in der Stille wohnen sollen, während sich der Vater im Himmel um alles andere kümmert. Hier in Jericho dürfen wir es uns gut gehen.

Stille einüben – in der Stille bleiben. Wenn wir dieses Ziel erreicht haben, dann kann uns nichts mehr so leicht erschüttern. Wir verlieren den Drang, mit dem Kopf durch die Wand und alles selber erledigen zu wollen, wann es uns persönlich am besten passt.

Daß dies viel Geduld braucht, lehrt uns diese angewiesene Kampfstrategie in Josua 6.  Wobei Geduld nicht immer zu unseren Stärken gehört. Doch wenn wir diesen Eroberungsweg regelmäßig wiederholen, üben wir die Geduld in vielen Dingen und Lebensbereichen ein.

Aber was hat Jericho mit dem Mond zu tun? ER steht auf geheimnisvolle Weise mit unserer Seele in Verbindung. Bekanntlich wird der Mond von der Sonne beleuchtet. Die Sonne ist Sinnbild für die Unveränderlichkeit unseres Vaters im Himmel. Beim Mond dagegen kennen wir die 4 Phasen – Neumond / zunehmender Mond / Vollmond / abnehmender Mond. Auf unser Leben übertragen: Aussaat – Wachstum – Ernte – Ruhe.

Diese 4 Phasen werden intuitiv von unserer Seele gelebt. Durch den Mauerbau haben wir den Zugang zu ihr blockiert und uns von ihrer Energie abgeschnitten. Wir sind infolgedessen zweigeteilt. Sowie Deutschland  28 Jahre lang durch eine Mauer geteilt war. Das Herz Deutschland wurde zerteilt. Eine tiefe Wunde ist entstanden.

Und so wie diese Mauer gefallen ist, so fällt auch unsere innere Mauer. Und so wie die Menschen durch friedliche Proteste eine großartige Veränderung bewirkt haben, so gelingt uns auch der Fall unserer inneren Mauern.  Das ganze begann mit Friedensgebeten in der Leipziger Nikolai-Kirche und wurden vom Vater im Himmel erhört.

Damals ergriffen die Menschen die Initiative. Im Fall Jericho legt uns der Vater aufs Herz, die Mauer schweigend zu umrunden. Was wir auch tun, auch wenn uns das Schweigen am Anfang schwer fällt, weil wir es nicht gewohnt sind.

In der Stille ankommen.

Wie wir in Gilgal in unserer Heimat angekommen sind, so kommen wir in Jericho in der Stille an. Und unseren Vater im Himmel finden wir weder im Erdbeben noch im Wind und ebenso wenig im Feuer (siehe 1 Kön 19,11.12). Wir begegnen ihm in der Stille, und dazu müssen wir selbst still werden. Ihr wißt es ja selbst, wenn es um einen herum ziemlich laut ist, dann können wir ja noch nicht einmal den anderen richtig hören. Wir müssen uns einander anschreien, um ein Gespräch zu führen.


Das ruinierte Leben

Ai                            הָעַי                           Steinhaufen, Ruine                  עִי

Wir ziehen weiter und stehen vor einem großen Steinhaufen, eher einer Ruine. Wie sollen wieder das verstehen? Einerseits liegt unser altes Leben mit seinen hinderlichen Gewohnheiten in Trümmern. Andererseits: wir sind ja in der neuen Heimat, die eigentlich die alte und ursprüngliche ist.

 

 


Aus den vorhandenen Steinen könnten wir etwas neues aufbauen. Wir rufen uns in Erinnerung: in Gilgal sind wir in der Heimat angekommen, in Jericho in der Stille. Aber hier in Ai? In was kommen wir hier an?

Im Artikel Ai geht’s um den extremen Egoismus, den wir überwinden, indem wir umkehren , das Wort unseres Vaters im Himmel annehmen und anfangen, ein Leben in der Bescheidenheit zu leben. Und Bescheidenheit ist ein anderes Wort für Demut.

Wir kommen an diesem Ort in der Demut an. Doch ist es tatsächlich so? Mir fällt nach gewisser Überlegung dieser Satz ein: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen“ (Ps 127,1). Und mir fällt es gerade wie Schuppen von den Augen: Wir sind sein Tempel, seine Wohnung. Aber es geht doch um uns in der Heimat!  In was kommen wir in Ai an?

Tatsache ist, daß hier unser Ego in Trümmern liegt. So eine Ruine kann auch ein Mahnmal sein. Und beim Anblick der Trümmer, da werden wir wohl doch demütig. Egoismus hat keinen Platz in der Heimat.


Selbstbetrug

Beth-Awen                Haus des Unheils             בֵית־אָוֵן

Wir haben bei der Eroberung den Weg nach Ai über Beth-Awen genommen, das in Josua 7 erwähnt wird. Awen ist hebräisch und wird übersetzt mit Unheil, Unglück, Unrecht, Trug, Lüge, Täuschung“.

Auf vielfältige Weise täuschen und betrügen wir letztendlich uns selbst. Selbstbetrug ist nach Internet-Definition „das Nichteingestehen einer Sache vor sich selbst“ . Aber um welche Sache geht es eigentlich, das ich nicht eingestehen will, das wir nicht eingestehen wollen?

Dazu müssen wir weit zurück, zu der Geschichte im Garten Eden, die für uns Menschen und vor allem für die nachfolgenden Generationen so verhängnisvolle Folgen hatte und bis heute noch hat. Wir haben uns manipulieren lassen.

 Wir sind nicht wie Gott, wie der Vater im Himmel und deshalb wissen wir auch nicht, was gut und böse ist“. Dieses hätten wir sagen müssen vor unserem Vater im Himmel und vor allem vor der Schlange, vor Luzifer. Und statt das Opfer zu  spielen, einzugestehen, daß es die eigene Entscheidung war, wie Gott sein zu wollen.

Wir sind hier somit in der Wahrheit angekommen, da wir bei manchen Orten einen Rücktausch eingehen.  In Jericho tauschen wir den Lärm gegen die Stille ein. In Ai geben wir unseren Hochmut bzw. Stolz ab und erhalten die Demut. Hier in Beth-Awen kehren wir zur Wahrheit zurück und geben die Lüge zurück. Die darf Luzifer gerne selbst behalten.


Vaterhaus

Beth-El                 Haus Els                           בֵית־אֵל

In der Nähe liegt der Ort Beth-El. Dorthin ziehen wir direkt weiter. Was finden wir an diesem Ort vor? Wir erinnern uns an bestimmte Ereignisse, die dort geschehen sind.

·         1 Mose 12,8               Abraham baut einen Altar für JHWH und ruft dort dessen  Namen an

·         1 Mose 28,10-22        Jakob übernachtet dort auf dem Weg nach Haran und träumt  von der

                                           Himmelsleiter, auf der Engel hinauf- und hinabsteigen

·         1 Mose 35                  Jakob baut einen Altar /  Deborah, die Amme der Rebekka  stirbt dort

Was träumen wir an diesem Ort? Oder sollen wir einen Altar für unseren Vater im Himmel bauen? Noch wissen wir es nicht. Aber eine Nacht darüber schlafen, das geht schon. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen:  Wir sind angekommen im Haus unseres Vaters, im Haus unserer Eltern.

Ankunft im Haus unseres Vaters. Endlich wieder daheim sein. Und wie der verlorene Sohn bzw. die verlorene Tochter gemäß Lukas 15 nach unserer Rückkehr umarmt und geküsst zu werden.

Fragen: Gehörst du auch zu den verlorenen Söhnen und Töchter des Hauses Israel? Gehörst du zu den Stämmen, die nach mehrfachen Deportationen bis heute nicht mehr in das Gelobte Land zurückgekehrt sind?

Der Vater im Himmel fordert dich auf, sein Herz zu suchen. Und er wird dir offenbaren, zu welchem Stamm du gehörst. Doch keine Bange. Niemand muß dann in der sichtbaren Welt die Umzugskisten packen, den Möbelwagen bestellen, und in das Land Israel ziehen. Zumal aus den Stämmen verschiedene Nationen wurden.

Zum Vaterhaus gehören, das hat mit dem Herzen zu tun. Das genügt ihm vollkommen.


Fortsetzung

Gilgal 2 - Ankunft in unserem neuen Leben - Seite 2


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