Ankunft im Land
Josua 12
Fortsetzung von Seite "Die Landesherren 5"
König Afek von Afek
Wir: Wir wollen mal wissen, welchem Gott du nachgehst und dienst?
Er: Nun ja, das sind ganz verschiedene Götter. Und wenn ich nicht spure, dann erstarre ich vor Angst. Denn das sind mächtige Gottheiten.
Wir: Erzähl uns mehr von ihnen. Welche Bereiche sind das? Für welche Bereiche ist denn welcher Gott zuständig? Das Leben ist ja sehr komplex.
Er: Nun, wer könnte gerne drohen und verhält sich wie ein Gott?
Wir: Nun. Das ist schwierig, weil wir die Angst nicht mehr so kennen. Jedenfalls hatten wir früher Angst vor dem Donnerwetter. Wir wurden sozusagen zusammengestaucht, wegen der Fehler, die wir gemacht haben sollten.
Er: Stimmt. Das ist mein Gott des Perfektionismus. Oder wenn ich mich nicht so verhalte wie gewünscht.
Wir: Also Perfektionismus. Ihr seid ein Volk von Perfektionisten
Er: Das stimmt.
König Scharon von Lascharon
Wir: Wir sind auf der Durchreise und wollten einfach nur mal deine Götter kennenlernen, denen du dienst.
Er: Nun, ja, nun. Wir beten eine Vielzahl von Göttern an. Je nach Jahreszeit. Und jeder Berufszweig hat seinen eigenen Gott oder auch Heiligen. Das ist ganz wichtig, um Segen für seinen wirtschaftlichen Erfolg zu haben.
Wir: Und du selbst, der König?
Er: Ich habe Götter im politischen Bereich. Schließlich muß ich die Regierungsgeschäfte lenken. Und je nach Anlass habe ich einen entsprechenden Gott dafür.
Wir: Ah ja. Das ist ganz zeitaufwendig, und kompliziert obendrein. Da sind wir ganz froh, unserm Vater im Himmel, der die Himmel, die Erde und uns erschaffen hat, zu folgen. Ihm vertrauen wir alles an, was unser Leben betrifft. Und er hilft uns in all unsern Werken.
Er: Na ja, das ist euer Leben. Ich bin es ja gewohnt, mich den vielen Göttern anzuvertrauen.
König Madon von Madon
Wir: Madon bedeutet Streit, Zank.
Er: Das ist wahr. Ich diene meinem Kriegsgott.
Wir: Krieg. Dann ziehst du wohl ständig in den Krieg.
Er: Ja, das stimmt. Ich bin immer auf dem Kriegspfad.
Wir: Aber ist das nicht anstrengend? Ein Leben im Frieden ist doch viel angenehmer und entspannter.
Er: Ich liebe es zu kämpfen, mich zu streiten
Wir: Das ist doch reine Energieverschwendung
Er: Ach was. Ich bekomme die notwendige Energie von meinem Kriegsgott.
Wir: Nun ja. Wir dagegen gehen sorgsam mit unserer Energie um. Wir achten darauf, mit unseren Nachbarn und generell im Frieden miteinander zu leben. Und sollte es doch zu Streitigkeiten kommen, dann ist unser Vater im Himmel der Mittler zwischen uns Streithähnen.
Er: Wie ihr meint. Ich jedenfalls löse das mit Gewalt
König Hazor von Hazor
Wir: Das sieht bei dir ja aus wie eine Festung!
Er: Meine eigene Sicherheit geht mir über alles.
Wir: Wovor hast du Angst?
Er: Vor dem Mob, dem Pöbel da draußen
Wir: Das sind aber auch Menschen wie du und wir
Er: Mag sein, aber mir machen sie Angst
Wir: aber wieso machen sie dir Angst?
Er: Ich bin in dem Glauben aufgewachsen, daß die Welt da draußen recht gefährlich ist, und diese Menschen einem nur Böses wollen
Wir: Na schön. Dich zu einer neuen Sichtweise zu überzeugen, bringt nichts. Wir vertrauen unserem Vater im Himmel. Und wir wissen, daß er unser allerbester Schutz ist. Deshalb brauchen wir auch keine gebauten Mauern
Er: Wie auch immer. Die Mauer bleibt.
König Schimron von Schimron-Meron
Er: Na, wen haben wir denn da? Soll ich für euch die Geister rufen, damit sie durch mich weissagen, wie die Zukunft für euch aussieht?
Wir: Wie? Was für Geister?
Er: Ich habe gute Kontakte zur Unterwelt. Sie können mir genau sagen, was die Zukunft euch erwartet.
Wir: Na, wir glauben eher nicht. Wir vertrauen unserem Vater im Himmel, der die Himmel und die Erde einschließlich uns Menschen erschaffen hat.
Er: Na ja, aber wie sieht es damit aus, mit den Verstorbenen in Kontakt zu treten?
Wir: Nein danke, das ist uns verboten, mit ihnen in Kontakt zu treten. Außerdem wird es wohl kaum der Verstorbene sein. Da melden sich dann eure Geister zu Wort
Er: Wie kommst du denn da drauf? Wer hat dir das verraten?
Wir: Niemand, Nur der Heilige Geist.
Er: Ach, der.
König Achschaf von Achschaf
Wir: Hallo, wir sind auf der Durchreise und wollten uns mal kundig machen, welchem Gott oder welchen Göttern du nachgehst, dienst?
Er: Ich bete sie weniger an. Ich betreibe Zauberei , Magie. Mit vielen Beschwörungsworten versuche ich die Kraft zu holen, von den Mächten dieser Welt, um vor den Menschen Wunder zu bewirken.
Wir: Eigentlich betest du sie doch an. Du dienst ihnen. Doch warum willst du Wunder bewirken?
Er: Weil der Mächtige Gott, dem ich diene, zeigen will, daß sie ohne ihn NICHTS sind, Schwächlinge. Mit seiner Hilfe können sie die nötige Macht erlangen und selbst Wunder bewirken.
Wir: Das ist ein bißchen verwirrend. Das heißt, jeder betreibt Zauberei, jeder in deinem Volk
Er: So ist es. Es gibt oft Zauberertreffen, um uns weiterzuentwickeln. Ziel ist es, irgendwann die Weltherrschaft aufzurichten.
Wir: Ah ja. Aber wir kennen da einen Gott, der ist viel mächtiger als der eurige. Schließlich hat er ja die Zauberer in Mizraim bloßgestellt. Sein Stab als Schlange hat die Schlangen der Zauberer aufgefressen.
Er: Das waren keine Profis, das waren reine Amateure. Das hätten wir wirklich besser hinbekommen, so daß es nicht so weit gekommen wäre. Dann hätten wir gewonnen und nicht er.
Wir: Wie dem auch sei. Unser Vater im Himmel, der die Zauberer in Ägypten entmachtet hat, hat uns verboten, solche Praktiken zu treiben. Und daran halten wir uns auch.
Er: Wie ihr meint. Dann ist es wohl besser, ihr zieht von dannen, bevor ich euch in Frösche verwandle.
König Kana von Taenach
Er: Nun, was wünscht ihr denn zu hören?
Wir: Wir wollen gerne wissen, welchem Gott dienst?
Er: Nun, keinem Geringerem als dem Eurigen.
Wir: Wie kommt es aber dann, daß unser Vater im Himmel bereits dein Volk hat vernichten lassen durch Josua, unserem Feldherrn?
Er: Ähm, ich glaube da habe ich meinen Gott mit dem eurigen verwechselt. Ich diene Baal.
Wir: Wir haben euren Gottesdienst gesehen. Da geht’s ganz schön wild zu, vor allem auch laut. Will das euer Baal so
Er: Ja, auf diese Weise drücken wir unsere Ganzhingabe aus.
Wir: Das ist ja ziemlich anstrengend. Diese Art von Gottesdienst ist nichts für uns.
Nun, das ist eure Sache.
Lexikon zur Bibel S. 129 (auszugsweise)
Gottheit in Palästina und Syrien, die als Baal, als „Besitzer“ und „Herr“ bestimmter Orte und Tiere in heiligen Bäumen, Bergen und Quellen wohnend gedacht wurde. Die ländliche Bevölkerung glaubte, daß das Wachstum des Getreides, des Obstes und des Viehs von ihnen abhängig sei (Ri 6,25; 1 Kön 16,31; 18,26ff).
In Syrien ist Baal sonst Eigenname eines anderes Gottes, des „Herrn des Himmels“ (B.Schamem), der wiederum mit der babylonischen Gottheit Bel-Marduk verwandt ist und im Stier gottesdienstlich verehrt wurde.
Baal wurde auf den Höhen Moabs bereits zur Zt. des Bileam und Balak angebetet (4 Mo 22,41).
Baalsdienste: wilde Rufe, rasende Tänze, Verwundungen für Baal, verzücktes Stammeln bis hin zur völligen Erschöpfung.
König Magad von Meggido
Wir: Wen betest du denn an?
Er: Ähm, nun. Das ist eine sehr gute Frage. Ich habe viele Götter, zu denen ich bete.
Wir: Welche Rituale hast du? Wie betest du sie an, dienst ihnen?
Er: Ähm,nun. Das sind viele Fragen auf einmal. Aber grundsätzlich bringe ich ihnen kostbare Geschenke, um sie entsprechend gnädig zu stimmen, damit sie mir wohlwollend sind.
Wir: Das hört sich direkt nach Bestechung an.
Er: Das ist nicht so.
Wir: Bei unserem Gott, d. h. unserem Vater im Himmel müssen wir keine besonderen kostbaren Geschenke bringen, um Gnade und Wohlwollen zu bewirken. Es reicht, wenn wir unsere Sünden und Missetaten bekennen, um Vergebung bitten. Außerdem, wenn wir uns an seine Gebote halten, so sind wir gesegnet. Denn so hat er gesagt:
5 Mo 11,13 Werdet ihr nun auf meine
Gebote hören, die ich euch heute gebiete, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebt und ihm dient von ganzem Herzen
und von ganzer Seele,
14 so
will ich eurem Lande Regen geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, dass du einsammelst dein Getreide, deinen Wein und dein Öl,
15
und will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde, dass ihr esst und satt werdet.
Und daran halten wir uns auch.
König Kadesch von Kedesch
Er: Na, was macht ihr denn hier? Seid ihr eurem Gott, den ihr Vater im Himmel nennt, denn untreu geworden?
Wir: Nein, wir informieren uns nur, welchen Götzendienst all die Könige hier im Lande betreiben. Damit uns der Unterschied zwischen euren Göttern und ihm deutlicher wird. Wir machen quasi eine Bildungsreise.
Er: So, so. Und was wollt ihr genau wissen?
Wir: Welchem Gott oder welcher Gottheit dienst du denn?
Er: Wie ihr sicherlich schon gesehen habt, dem SEXGOTT. Unsere männlichen Tempelhuren und weiblichen Tempeldirnen stehen jedem zur Verfügung, der Geschlechtsverkehr mit unserem Gott sucht.
Wir: Ah ja. Dann sind die Tempeldirnen und Tempelhuren Kinder eures Sexgottes bzw. euer Sexgott wohnt in ihnen?
Er: Ganz genau. Und euch stehen sie auch zur Verfügung, wenn ihr wollt.
Wir: Was, wenn wir schwanger werden, Kinder bekommen?
Er: Unser Sexgott zeugt mit euch Kinder und baut sich so sein Volk.
Wir: Nun, wir halten davon Abstand, zumal nur Geschlechtsverkehr nicht alles im Leben ist. Außerdem verkehren wir mit unserem Vater im Himmel nicht sexuell. Unsere Leiber sind der heilige Wohnraum unseres Vaters im Himmel. Diesen halten wir rein, indem wir uns allen sexuellen Begierden fernhalten.
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Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen