Am Jordan

Heilungsweg



Die heilende Bedeutung der Lagerplätze

4 Mose 33


Themen:

Teil 2: Stationen in der Wüste Sinai

von Tabera bis Rimmon-Perez



Teil 2: Stationen in der Wüste (2):

Nr. Station (Wüste Sinai)
18 Tabera
19 Kibrot-Hataawa (Lustgräber)
20 Chazerot (Hazerot)
21 Ritma
22 Rimmon-Perez

TABERA

PONS S. 357 Tabera תָּבְעֵרָה
  brennen, verbrennen, anzünden, in Brand setzen, niederbrennen, verzehren בער
  wegschaffen, wegfegen, vernichten, abweiden, plündern, verderben, ausrotten  

Puh, ganz schön heiß hier. Nicht nur, daß es in der Wüste tagsüber ohnehin heiß ist, hier ist es noch viel heißer. Die Hitze ist so groß, daß ich hier fast vergehe, sogar beinahe verglühe.  Was sollen wir denn hier? Was will der Vater im Himmel uns denn aufzeigen?

Überall Feuer. Und überall wird etwas verbrannt. Ob ich mich dem Feuerstellen nähern kann ohne selbst in Brand zu geraten? Ich versuche es mal.

Hm. Manches sieht so aus, als ob das Dinge wären, die von mir sind, die sich da im Feuer befinden.Das sind deiner Hände Werk“, höre ich den Vater im Himmel sagen. Ich schaue ihn fragend an.Werke, die keinen Bestand haben, weil sie auf Fundament aufgebaut sind, der brüchig ist.

Ah ja. Heute wissen wir, daß Jesus unser Fundament ist. Unser altes Fundament, das besteht aus einem Material, das recht vergänglich ist. Was war das bislang für ein Material? Ich berühre den Boden und fasse es an: Das Fundament besteht aus Sand. Unser Leben ist zum größtenteil  auf Sand gebaut. Kein Wunder, daß es richtig zerbröselt.

Unser stabiles Fundament ist also, der von ihm selbst gelegt ist:

 1 Kor 3,11 Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

Doch selbst auf dem richtigen Fundament kann es passieren, daß wir mit dem falschen Material weiter aufbauen.  Im Feuer zeigt es sich, welches Bestand hat oder vollständig verbrennt.

1 Kor 3,12 Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh,
              13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird's klarmachen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer   erweisen.

Wir haben die Materialien Gold, Silber und Edelsteine auf der einen Seite; Holz, Heu, Stroh auf der anderen Seite.

Da hätten wir schon mal das Stroh mit der bekannten Redewendung „Stroh im Kopf haben“ , was „dumm sein“ bedeutet. Es ist beispielsweise dumm, zu glauben, alles wäre in Ordnung, und alles läuft geradewegs so weiter, wenn es in Wirklichkeit nicht so ist. Außerdem haben wir weitere Glaubenssätze, Überzeugungen und sonstige innere Einstellungen.  Diese sind es, die dem Feuer zum Opfer fallen. 

Doch Achtung. Es gilt nur die aus unserem Leben zu verabschieden, die uns eher in Sackgassen bzw. in die Irre geführt haben. 

2 Kor 5,7 denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

Was nicht einfach ist. Wir glauben meistens nur, wenn wir es schwarz auf weiß haben. Glauben geschieht im Herzen, mit dem Herzen. 

Ich gehöre auch zu denen, die gerne im Schauen wandeln. Dennoch möchte ich versuchen, einen Weg zu finden, um auf den Weg „Wandeln im Glauben“ zu kommen. Das eine ist ja, die Glaubenssätze zu erkennen, die uns ja gerne immer wieder in die Irre führen. Das andere ist, etwas dagegen zu setzen, um im Glauben zu wandeln, ohne daß die neuen Sätze zu magischen Formeln werden.

Im Glauben wandeln. Das bedeutet, ich bin in etwas drin. Im Schauen, da benutze ich meine Augen, vor allem meine irdischen Augen. 

Im Glauben wandeln Wo sitzt der Glauben? Im Herzen. Wenn wir mit den Augen sehen wollen, dann mit den Augen unseres Herzens und durch die Augen unseres Vaters im Himmel. Wir müssen die Augen unseres Herzens öffnen, die wir bislang verschlossen halten, weil wir nicht sehen wollen.

Und warum wollen wir nicht sehen? Wir wollen die Wahrheit, die Realität nicht sehen, und wenn doch, sie nicht wahrhaben.

Im Glauben wandeln. Wir erkennen die Realität eines geistiges Reiches an, die Existenz einer geistiges Sichtweise.

Wie sieht der Vater im Himmel unsere Erde, und unser Leben darauf? Er sieht, daß das Irdische, wie wir es kennen, vergänglich ist. So weit, so gut. Alles ist vergänglich.

Und ich merke, unser Herz hängt nun mal sehr an den irdischen Dingen. Und ihr alle kennt das. Geht was schief, dann ist der Ärger ziemlich groß. Kein Gedanke daran, daß diese „Katastrophe“ uns auch zum Besten dienen können.

Solche „Desaster“ bringen uns wieder mehr in die Nähe unseres Vaters im Himmel.

Röm 8,28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.

Zuweilen zeigt der Vater im Himmel auf an diversen Gegenständen, die sich „seltsam“ verhalten, was in uns los ist. Da bleibt die Waschmaschine nicht wie gewohnt an ihrem Platz stehen, wenn sie sich gerade im Schleudergang befindet. Oder dein Auto springt nicht mehr an, weil die Batterie leer ist.  

Das alles kann durchaus vorkommen. Suspekt wird es dann, wenn das häufiger vorkommt. Zum Besten dienen, damit meint der Vater im Himmel, er will uns auf ein Verhalten aufmerksam, auf eine innere Haltung. Unsere Problem ist meistens, daß wir auf einer langen Leitung stehen oder diese haben. Wir brauchen viel Zeit bzw. mehrere sich wiederholende Lektionen, bis wir etwas richtig verstanden haben.

Bei der Autobatterie habe ich es nun verstanden. Es geht nicht nur um die Energie, die mir sozusagen verlorengeht, so daß ich „leer“ bin, sondern es geht auch um das Loch, in das ich hineinfalle, wenn es mir nicht gut geht, und mir zum Heulen zumute ist.

Dieses Loch wurde auf das Gebet meiner inneren Familie hin verstopft, so daß ich nicht mehr hineinfalle und meine innere Energie nicht mehr von was auch immer, von den Umständen entzogen wird.

Geld wie Heu haben. Immens reich sein. Doch Geld ist nicht alles. Vor allem ist es nicht gut, wenn wir es nur horten. Geld ist eine Form von Energie. Und wenn wir uns in der Welt umschauen, dann ist alles Energie. Angestaute Energie kann gefährlich werden. Energie muß fließen. Die aufgestaute Energie bricht sich dann irgendwann unvermittelt ihre Bahn. 

Das gesammelte Heu, um in diesem Bild zu bleiben, vergammelt in der Scheune, weil es nicht zum Füttern der Tiere verwendet wird, die uns wieder selbst zur Nahrung dienen. Trotz vielem Heu sind wir innerlich sehr arm.

Gold und Silber sind Edelmetalle, die schmelzen und durch das Feuer geläutert werden. Nach dem Erkalten bestehen Gold und Silber noch, während von Holz, Heu und Stroh nur noch Asche übrig bleibt.

Die Feuer in Tabera. Was bedeuten sie für uns? Durch das Feuer müssen wir, um geläutert zu werden, damit unser Glaube als echt und viel kostbarer befunden werde als das vergängliche Gold.  In Vers 6 im 1 Petrus 1 lesen wir das Wort „Anfechtungen“.  Diese dienen dazu, ob unser Glaube sich auch bewährt.

Anfechtung > VersuchungLexikon zur Bibel S. 1218

Gott versucht oder prüft den Menschen, indem er seinen Glauben und Gehorsam auf die Probe stellt (1 Mo 22,1-19; vgl. 1 Petr. 1,6f; 4,12), und er läßt zu, daß der, dem er einen besonderen Auftrag gegeben hat, versucht wird (1 Mo 3,1-7).

In der Versuchung bewährter Glaube führt zu Geduld und Vollkommenheit; darum kann Jakobus den selig preisen, der die Versuchung erduldet, und mancherlei Versuchungen sogar als Freude ansehen (Jak 1,2.12).

PrüfungLexikon zur Seite S. 939

Das ganze Leben spielt sich unter den prüfenden Augen Gottes ab (2 Chr 16,9; Ps 11,4). Der gerechte Richter, vor dem Rechenschaft gegeben werden muß, prüft Herz und Nieren (Jer 11,20; Ps 17,3; 1 Thess 2,4).

Um in dieser Prüfung bestehen zu können, ist beständige Übung der Sinne zur Unterscheidung des Guten und Bösen (Hebr. 5,14) notwendig. Darum wird der Gläubige aufgefordert, für sich selbst  zu prüfen, was der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille (Röm 12,2), das Beste (Phil 1,10), dem Herrn wohlgefällig sei (Eph 5,10). 

Geprüft zu werden, das mögen wahrscheinlich nur die wenigsten. In der Schule, für das Abitur oder die Mittlere Reife und für andere Prüfungen, da können wir uns gut vorbereiten. Nicht jedoch für unsere Glaubensprüfungen. Die Situationen werden vom Vater im Himmel ausgesucht.

Unser Glaube bzw. unser Vertrauen werden eigentlich täglich herausgefordert. Hinzu kommt ja noch, daß er unsere Geduld auf eine harte Probe stellt. Denn zum Glauben gehört auch die Geduld. Und wir sind allerdings eher ungeduldig als geduldig, vor allem wenn sich so manches hinzieht. 

Ja, Glauben und Geduld benötigen wir, wenn sich etwas erfüllen soll, was der Vater im Himmel uns zugesagt hat, dies aber  sich ziemlich in die Länge zu ziehen scheint. Und da ist es gut, daß der nächste Ort, zu dem wir ziehen nicht weit von Tabera liegt, nämlich:

Spr 17,3  Wie der Tiegel das Silber und der Ofen das Gold, so prüft der HERR die Herzen


KIBROT-HATTAAWA (Lustgräber)

PONS S. 285 Kibrot-Hattaawa קִבְרוֹת־הַתַּאֲוָה
  Gräber קִבְרוֹת
  beerdigen, begraben קבר
PONS S. 284 Grab, Grabkammer קְבוּרָה
PONS S. 356 Wunsch, Sehnsucht, Begehren תַּאֲוָה
PONS S. 7 sich sehnen, begehren אוה

Unser häufigstes Verlangen ist doch, daß alles gut koordiniert , alles bald möglichst erledigt ist, alles nach Plan funktioniert. Aber unsere Ungeduld macht uns gerne einen Strich durch unsere Rechnung. So dauert manches um so länger.  Deshalb begraben wir hier unsere Ungeduld. 

Neben weiteren inneren Herzenshaltungen müssen auch wir all jenes beerdigen, was sich bislang nicht erfüllt hat bzw. nicht mehr erfüllen wird. Welche Wünsche du beerdigen sollst / mußt, das weißt nur du allein. Dafür gehen andere Türen in deinem Leben auf. 


HAZEROT 

PONS S. 105 Hazerot חֲצֵרוֹת
  befestigtes Lager, Siedlung, Ortschaft ohne Mauer, Gehöft, Hof, Vorhof  חָצֵר

Was will dieser Ort zu unserer Heilung beitragen? Wenn wir die Grundbedeutung zugrunde legen, kann ich mir am ehesten vorstellen, daß wir gefestigt werden. Wir brauchen ein gefestigtes Herz, ein stabiles Innenleben. Das allein kann nur unser Vater bewerkstelligen.  Denn:

 

Sir 22,19 Wie ein Haus, das mit Holzbalken fest gefügt ist, im Sturmwind nicht zerfällt, so ist auch ein Herz, das seiner  Sache gewiss ist: das fürchtet sich vor keinem Schrecken.

Ein festes Herz fürchtet sich vor keinem Schrecken. Wir entnehmen hier die Begriffe Furcht und Schrecken. Das sind andere Worte für Angst. Ein Thema, das uns ständig begleitet. 

Ein Herz, das nicht fest ist, wird anfällig für die unterschiedlichstes Angriffe. Es beginnt harmlos mit kleinen Schnitten in die meist noch junge Seele. Weitere traumatische Erlebnisse in der Kindheit, die nicht frühzeitig aufgearbeitet werden,  tragen am ehesten dazu bei, daß sich immer mehr Risse und Löcher auftun. 

Die Angst frißt unsere Seele auf

Und das ist kein Knabbern mehr, sondern frißt sich hindurch wie die Raupe Nimmersatt. Nur daß die Raupe am Ende der Geschichte zu einem schönen Schmetterling wird. Ein festes Herz dagegen besitzt keine Löcher, so wie ein festes Haus keine Lücken in den Mauern hat, wo jeder Sturm hindurch pfeifen kann.  

Und solange wir nicht gelernt haben, diese Risse und Löcher durch Aufarbeitung der Erlebnisse wieder zu schließen, decken wir sie lediglich mit anderen Dingen wie Leistung, Perfektion, Arbeitswut und anderen Mitteln zu.

Wenn diese Hilfsmittel nun aber im Laufe unseres weiteren Lebens nach und nach wegbrechen, werden diese Risse und Löcher wieder sichtbar. Wenn wir nicht aufpassen, dann fallen wir nochmals da hinein. Einerseits hat das gewisse Vorteile, aber nur dann, wenn wir in der Lage sind, diese alten eingefahrenen Verhaltensmuster, die wir aus der Not heraus uns angeeignet haben, zu erkennen.

Statt beispielsweise sich bei „Katastrophen“ hineinzusteigern wie bisher, fangen wir an, nun sämtliche Löcher, vor allem auch die Bodenlöcher zuzumauern. So bekommen wir wieder Stabilität im Leben. Vor allem wird unsere Energie nicht mehr entzogen.

Wenn dir bei einem und demselben Gegenstand mehrmals die Energie entzogen wird > Beispiel: leere Autobatterie <, so hinterfrage dich bzw. lass dir vom Vater im Himmel zeigen, was er dir damit sagen will. Der Vater im Himmel redet nach wie vor in Gleichnissen, Bildern und durch unsere Alltagsgegenstände. 

Ein festes Herz besitzt keine Löcher. An diesem Ort, hier in HAZEROT, ist das Ziel, daß wir wieder ein gefestigtes Herz bekommen, denn:   ein Herz, das seiner Sache gewiss ist: das fürchtet sich vor keinem Schrecken.

Gewiss,  Gewissheit hat mit Wissen zu tun. Unser Herz weiß eigentlich, was der Vater im Himmel tut, so wie unser Glaubensvorbild Abraham es wußte.  Wir müssen unserem Herz nur den Zugang zu diesem Wissen erlauben.

Ps 33,4 Denn des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss.


RITMA

PONS S. 317 Ritma רִתְמָה
  Wacholder, Ginster רֹתֶם
  anspannen רתם

Ginster oder Wacholder.  Laßt uns anschauen, ob das Lexikon zur Bibel S. 1228 uns auf die Spur bringt. 

Das hebr. Wort rotäm bezeichnet nicht, wie Luther übersetzt, den Wacholder, sondern de Retamstrauch (Retama raetam). Dieser ginsterähnliche Strauch ist ein Schmetterlingsblütler, der in allen Wüsten Syriens und Arabiens zu finden ist. Die Pflanze ist völlig blattlos, der kurze Stamm holzig, die sehr zahlreichen Zweige sind grün und werden mannshoch. Dadurch gibt der Strauch etwas Schatten (1 Kön 19,4f). Im Frühling ist er mit schneeweißen, rotgestreiften Blüten bedeckt, die nach Mandeln duften. Die Wurzeln sind bitter und holzig.

Auf unserem Heilungsweg brauchen wir schon zuweilen etwas Schatten. Doch Schatten werfen uns auch andere Bäumen. Das allein kann es nicht sein. Was sagt die Traumdeutung bei Wacholder dazu? (traumdeuter.ch) 

u.a.:  für Kranke: Vorbote einer schnellen Genesung (europ.)

          sehen: du wirst verschiedenen dunklen Dingen auf die Spur kommen (ind.)

Den Schatten können wir auch vielfach deuten. Das hängt wohl immer mit unserer Lebenssituation zusammen. Im Falle unseres Heilungsprozesses liegt vieles im Verborgenen, das erst noch ans Licht kommen muß.

Wir haben gerne die Tendenz, Neigung, was verborgen ist, weiterhin unter Verschluß  zu halten. Dazu spannen wir uns innerlich extrem an, damit zum einen das Verborgene weggeschlossen bleibt. Und zum anderen keine weiteren seelischen Verletzungen hinzu kommen. 

Weiterhin sind wir innerlich sehr angespannt, weil wir das wegdrücken durch Arbeit, Hobby und anderen diversen Mitteln, weil uns unserem Innersten nicht stellen wollen, vor allem nicht unseren Ängsten.  Je mehr wir aber allerdings unsere Energie darauf verwenden, alles andere zu tun, als uns dem zu stellen, was noch so in uns schlummert, desto eher geschieht es, daß wir zu einem Schatten unserer Selbst werden.

Wenn wir sehen blass, kränklich sehen aus, angeschlagen / schwach sind; uns schlecht fühlen und uns in einem bedauernswerten / schlechten Zustand befinden, dann spricht man von „nur noch ein Schatten seiner selbst sein“ (redensarten-index.de). In diesem Fall besteht Handlungsbedarf. 

Dann gilt es, sich auf den Weg zu machen und eine Therapie zu beginnen. Mindestens jedoch mit einer Person reden , die nur zuhört und keine gutmeinenden Ratschläge gibt. Der beste Zuhörer ist nach wie vor unser Vater im Himmel. Trotzdem lege ich euch ans Herz, jemanden an eure Seite zu holen, der euch begleitet, wenn ihr euch euren inneren Schatten stellt. 

Diese inneren Schatten, vielfach sind das meine inneren Seelenanteile, die ich ans Licht geholt und nach und nach integriert habe. Die inneren Seelenanteile, das sind meine inneren Kinder und inneren Erwachsenen. Erst mit ihrer sichtbaren Anwesenheit ist es mir gelungen, in die eigene innere Mitte zu kommen.

Trotzdem komme ich nach wie vor in eine extreme innere Anspannung, setze mich innerlich selbst unter Druck. Das bedeutet, ich gehe immer wieder den Weg von Ägypten bis zum Jordan. Vor allem hilft es mir auch, die biblischen Geschichten mit meinem eigenen Leben abzugleichen. Die Auseinandersetzung mit den Personen und deren Verhaltensweisen spiegeln sich in unterschiedlicher Intensität in unserem Leben wider.

Außerdem gibt es da noch den Schatten im positiven Sinne. Ich weise auf den Schattenspender hin. Und wer gibt uns Schatten? Niemand als unser Vater im Himmel allein.

Ps 63,8 Denn du bist mein Helfer,

               und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.

          9 Meine Seele hängt an dir;

               deine rechte Hand hält mich.

Das ist die gute Seite.  Wir dürfen uns in seinem Schatten bergen. Dann können wir uns endlich entspannen. 

Für unseren Heilungsprozess an diesem Ort: Wir stellen uns zuerst den Schatten in uns, dem was in uns verborgen ist. Anschließend ruhen wir uns für eine Weile aus im Schatten seiner Flügel, bevor wir weiterziehen.


RIMMON-PEREZ

PONS S. 320 Rimmon רִמּוֹן
  Granatapfel רִמּוֹן
PONS S. 269 Perez פֶּרֶץ
  Riß, Lücke, Ausbruch, Durchbruch, Wegraffung, Schaden, Unfall פֶּרֶץ
  reißen, einreißen, wegreißen, dahinraffen פרץ

Granatapfel - Lexikon zur Bibel S. 449

Die scharlachrote Frucht hat eine lederartige Schale und ist mit einem saftigen, säuerlichen Mus und zahlreichen violetten Kernen gefüllt. Die Israeliten auf der Wüstenwanderung vermissten den erfrischenden Granatapfelsaft sehr (4 Mo 20,5); der Mangel an Granatapfelbäumen wird in Joel  1,12 als Strafe Gottes angesehen.

Was will der Vater im Himmel mit uns an diesem Ort? Wir sind umgeben von Granatapfelbäumen. Da können wir uns wieder erfrischen. Die zahlreichen saftigen Kerne löschen unseren Durst. Aber das ist nicht alles.

Ein Granatapfel ist ein Symbol für Fruchtbarkeit, ewige Jugend, Schönheit und Liebe. Er ist die Frucht der Aphrodite. Ihre römische Schwester Venus selbst soll den Baum einst gepflanzt haben. Und vielleicht war es ein Granatapfel, mit dem Eva im Paradies den Adam verführte. Mit unserem Apfel hat er nur die Form gemeinsam. Beim Aufschneiden sehen Sie die vielen Samen darin, bis zu 800 können es sein. Kein Wunder, dass er ein Symbol war für Fruchtbarkeit. Noch heute werden auf Zypern einem frisch verheiratetem Paar Granatäpfel vor die Tür geworfen. Je mehr Samen aus der aufgesprungenen Frucht quellen, umso größer soll der Kindersegen sein. (kräuterweisheiten.de)

Unser Leben soll also fruchtbar werden. Doch wie kommt der „Perez“, also die Lücke, der Riß ins Spiel? Wohl ganz einfach. Es geht um den Durchbruch im Leben. Den brauchen wir, damit wir leben und nicht mehr um das „überleben“ kämpfen müssen.

Wir brauchen den persönlichen Durchbruch im eigenen Leben, damit echter  Frieden, Freude usw. bei uns einkehrt und uns erfüllt. Denn die Fruchtbarkeit ist schon längst in uns angelegt. Einzig und allein hindern diversere Widerstände, nicht aufgearbeitete traumatische Erlebnisse und sonstige Defizite daran, ein gesegnetes Leben zu führen.

Unser Durchbrecher ist der Vater im Himmel, auf den wir uns im vollen Umfang verlassen können

Mi 2,13 Er wird als ein Durchbrecher vor ihnen heraufziehen; sie werden durchbrechen und durchs Tor hinausziehen, und ihr König wird vor ihnen hergehen und der HERR an ihrer Spitze.


Fortsetzung

Heilungsweg 5 - Teil 2 Stationen in der Wüste (3)


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