Am Jordan
Aufbruch zu neuen Ufern
zu neuen Ufern aufbrechen = etwas Neues / Unbekanntes beginnen / entdecken / wagen
So die bekannte Redensart. Wir lagern am Ufer des Schilfmeeres bei Pi-Hachirot. Vor uns das Schilfmeer, hinter uns die Wüste. Ein heißer Wind weht. Was nun? Wir stehen hier am Ufer und sehen rüber auf die andere Seite. Das gegenüberliegende Ufer kaum zu erkennen in der gleißenden Sonne.
Da sollen wir rüber? Wo sind denn die Boote, die Fähren, die uns übersetzen?
Es gibt keine, sagt der Vater im Himmel. Ihr müßt zu Fuß durch das Meer!
Zu Fuß? Also schwimmen samt Gepäck, Kind und Kegel?
Nein, mitnichten. Ihr kommt trockenen Fußes darüber, antwortet er
Hm. Wie soll das denn gehen?, frage ich zurück.
Du mußt nur glauben und mir vertrauen, daß ich den Weg frei mache, daß ich dich trockenen Fußes da hinüber bringe
O.K., dann mache mir das mal vor, daß ich da trockenen Fußes hinüber komme.
Aber gerne doch, mein liebes Kind. Erhebe deinen Stab, mein Wort, und du siehst, daß mein Wort wahr ist und zu allem fähig, was du nur auch erbittest.
In Ordnung. Zugegeben, das ist eine richtige Entscheidung, eine Entscheidung für das Leben, für die Ewigkeit. Und wenn ich auf der anderen angekommen bin, dann gibt es kein Zurück mehr. Noch kann ich umkehren, zurück in alte und bekannte Strukturen, in das, was mir all die Jahre so vertraut geworden ist.
Doch will ich das auch? Zurück ins alte Leben?
NEIN!!
In dem Wort ENTSCHEIDUNG steckt das Wort „Scheidung“ drin, Trennung. Ich trenne mich hier von meinem alten Leben, von alten eingefahrenen Gewohnheiten, die heutzutage doch zuweilen recht hinderlich geworden sind
Ich nehme jetzt deinen Stab, das dein Wort ist, in meine Hand und richte diesen gegen das Meer, die Wasseroberfläche. Das Wasser fängt an zu kräuseln und sich zu teilen. Dann stehen zwei Wasserwände an. Durchsichtig wie bei einem Aquarium. Links und rechts schwimmen die Fische hin und her. In der Mitte ein Weg und, o welch ein Wunder, vollkommen trocken.
Meine Entscheidung steht. Ich trenne mich von meinem bisherigen Leben, Lebensstil, und von allem, was nicht mehr relevant ist. Mein Entschluß steht fest: Ich lasse mein früheres Leben zurück, und trete ein in ein neues Leben, das wie die Redensart sagt etwas Neues und Unbekanntes ist.
Ja, das neue Leben, das künftige Leben ist wirklich NEULAND. Das zu entdecken und zu erforschen, das ist unser neues Ziel. Und ein Abenteuer.
Nehmen wir doch mal einen kurzen Blick in die Ferne. Wie sieht denn das neue Leben überhaupt aus? Was sagt die Bibel darüber aus? – Über das Leben:
1 Mo 2,7
Der Odem / Atem unseres Vaters
Er hat uns das Leben gespendet / geschenkt
1 Mo 9,4.5/5 Mo 12,23
Im Blut ist das Leben
Es darf nicht gegessen werden
1 Chr 29,15
Auf der Erde wie ein Schatten
Das eigentliche Leben ist im Himmelreich
Wir sind hier Lernende auf der Erde
Römer 6,23
Titus 3,7
Eine Gabe des Vaters im Himmel (ewiges Leben)
Als Erbe (ewiges Leben)
Joh 11,25
Kol 3,3
Joh 6,51
Jesus ist unser Leben:
- mit ihm verborgen im Vater im Himmel
Das Brot = Wort des Vaters im Himmel
Mein Beitrag zum Erhalt des Lebens:
Spr 4,23 | Herz behüten, bewahren |
Spr 13,1 | Zunge hüten |
Spr 14,30 | Gelassenes Herz |
Spr 16,17 | Auf seinen Weg achten |
Spr 19,8 | Klugheit erwerben |
Spr 19,16 | Gebot bewahren |
Spr 19,23 | Furcht des Herrn |
Spr 21,21 | Der Gerechtigkeit nachjagen |
Spr 22,4 | Demut |
Pr 7,12 | Weisheit |
Lk 21,19 | standhaft sein |
1 Th 4,11 / 1 Ti 2,2 | stilles Leben führen |
Matth 7,14 | durch die enge Pforte und auf dem schmalen Weg |
Lukas 12,22 | mich nicht sorgen um Essen und Kleidung |
Epheser 5 | im Licht leben |
Galater 5 | im Geist leben |
Römer 12 | als Gottesdienst |
Und ein Land, in dem Milch und Honig fließen. All das erwartet mich, erwartet uns
Gut, brechen wir also auf, gemächlich steigen wir die etwas steile Böschung hinab, damit wir nicht ausrutschen. Unser Herz ist schon etwas schwer, weil wir ja das alte Leben, die alten Gewohnheiten schließlich ablegen müssen.
Einigermaßen erleichtert stehen wir am Anfang des Weges, doch mulmig ist uns schon im Herzen, da rechts und links diese beiden Wände meterhoch neben uns sind. Mit bangem Herzen und im Schneckentempo ziehen wir los. Hoffentlich klatschen die beiden Wasserwände nicht über uns zusammen, sonst ist es gar aus mit uns. Die Fische starren uns auch so komisch an. Und denken vermutlich, daß wir seltsame Kreaturen sind. Und was die da wollen.
Am besten auf Jesus schauen, auf die Wolkensäule vor uns. Ignorieren, was auf den beiden Seiten neben uns ist.
Unser Herz wird zunehmend leichter, als wir der gegenüberliegenden Seite, dem rettenden Ufer, immer näher kommen. Doch kaum sich wir durch, da dreht sich Jesus auch schon um, hebt den Stab, sein Wort und läßt die getrennten Wasser sich wieder vereinigen.
Ungläubig sehen die Pharaonen, unsere alten Diktatoren zu, wie das Wasser zurückkommt, und verhindert, uns sofort zu folgen. Durch die Rückkehr der Fluten geht nun unser altes Leben unter, wird zur Vergangenheit
Das neue Leben liegt nun vor uns. Doch nur: Hier auf dieser Seite sind wir jetzt mitten in der Wüste gelandet.
Und zum Schluß noch ein von mir formuliertes
Gebet:
Vater im Himmel
Unsere Entscheidung steht fest
Wir folgen dir in unser neues Leben,
auch wenn wir noch nicht wirklich wissen,
wie es tatsächlich aussieht
wie es sich tatsächlich anfühlt
wie tatsächlich sich die Lebensgemeinschaft
mit unseren Weggefährten entwickelt.
Vater im Himmel
Laß uns nicht alleine
Führe uns weiterhin
Lehre uns, was LEBEN ist
Nicht das ÜBERLEBEN,
sondern es geht jetzt um das WAHRE LEBEN.
Jesus ist das LEBEN
Hilf uns, daß wir so werden wie er
Ihm immer ähnlicher
Und daß dadurch wir immer mehr zum LEBEN durchdringen
Und wir nicht mehr um das ÜBERLEBEN kämpfen müssen,
denn dies sind wir leid.
Wir wollen LEBEN
Wir werden LEBEN
Wir werden ER-LEBEN,
deine Güte und Freundlichkeit Tag für Tag
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen