Am Berg Sinai

Weisungen und Gebote



Segen und Fluch



5 Mose30,19 Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt,  damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen,
20
 indem ihr den HERRN, euren Gott, liebt und seiner Stimme gehorcht und ihm  anhangt. Denn das bedeutet für dich,  dass du lebst  und alt wirst und wohnen bleibst  in dem Lande, das der HERR deinen Vätern Abraham,  Isaak und Jakob geschworen hat, ihnen zu geben.

Nanu, was ist das nun schon wieder: Leben und Tod, Segen und Fluch? Ja, Mose hat uns beides vorgelegt, er hat da einiges uns darüber mitgeteilt. Das muß ich nochmals rekapitulieren, d. h. wiederholen, weil es einfach so viel ist.

Was ist Segen? Was ist Fluch? Vom gesegnet werden bzw. verflucht, davon haben wir schon mal gehört. Und zwar im Zusammenhang mit Abraham. Wir rufen uns die betreffende Bibelstelle nochmals in Erinnerung:

1 Mo 12,3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf  Erden.

Das Segnen geht offenbar von beiden Seiten aus. Einmal sind es wir, die den Segen aussprechen, zum anderen unser Vater im Himmel. Dasselbe gilt für das Fluchen. Um den Segen des Vaters im Himmel zu erhalten, gibt es allerdings eine Grundvoraussetzung:

5 Mo 11,13 Werdet ihr nun auf meine Gebote hören, die ich euch heute gebiete, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebt und ihm dient von ganzem Herzen und von ganzer Seele,

Gehorsam, indem wir auf seine Stimme hören und alles tun, was er uns sagt. Dann dürfen wir mit dem Segen des  Vaters im Himmel rechnen. Wenn wir aber nicht gehorchen, wendet er sich von uns ab, erhalten wir nichts von dem, was er uns schenken will.

Was aber genau sind nun Segen und Fluch? Die wichtigste Aussage im Lexikon zur Bibel über Segen (S. 1065) und Fluch (S. 344)

 

Segen Fluch
Zuwendung von göttlichem Heilsgut an Menschen  Entziehung des Segens                                        

Wer von euch sehnt sich nicht nach Zuwendung? Im Prinzip doch jeder, nicht wahr? Lest selbst die Bibelstellen, in denen es um Segen und Fluch geht. Und dann entscheidet euch. Tief drin im Herzen wißt ihr, (hoffentlich), daß es besser ist, auf ihn zu hören.

Wen und was segnet unser Vater im Himmel?

Bibelstelle wer / was wurde gesegnet?
1 Mo 1,22 Tiere
1 Mo 1,28 Menschen (1 Mo 5,2; 9,1; 25,11; 26,12; 35,9)
1 Mo 2,3 7.Tag (2 Mo 20,11)
1 Mo 27,27 den Geruch des Feldes
2 Mo 23,25 dein Brot und dein Wasser
5 Mo 2,7 uns in allen Werken (14,29; 15,10.18; 16,15; 23,21; 24,19; 28,12)
5 Mo 7,13 Die Frucht deines Leibes (28,4)

Was enthält sein Segen?

Bibelstelle wer / was wurde gesegnet?
1 Mo 12,2 Abraham: großes Volk, großen Namen, er soll selbst ein Segen sein
1 Mo 17,16 Abraham: mit einem Sohn, seine Frau Sara
1 Mo 26,3 Isaak u. Rebekka im Land der Philister
1 Mo 26,24 Isaak u. Rebekka: Nachkommen mehren

Wo segnet der Vater?

Bibelstelle  
2 Mo 20,24 an jedem Ort, wo ich meines Namens gedenken lasse

Profitierende des Segens des Vaters

Bibelstelle  
1 Mo 12,3 Segne all diejenigen, die dich segnen (s. 27,29; 4 Mo 24,9)
1 Mo 39,5 Des Ägyptens Haus (Josef in Ägypten)

Segensworte durch Menschen

Bibelstelle  
1 Mo 14,19 Melchisedek: "Gesegnet seist du Abraham, ..."
1 Mo 24,31 Laban: "Komm herein, du Gesegneter des Herrn" > zum Knecht Abrahams
1 Mo 24,60 Bruder und Mutter: "Du, unsere Schwester, ..." > zu Rebekka
1 Mo 27,4 Isaak: "auf daß dich meine Seele segne" > zu Esau
1 Mo 32,1 Laban segnete seine Enkel und seine Töchter
1 Mo 48,9 Jakob segnet den Pharao
1 Mo 48,9 Jakob segnet seine Kinder
2 Mo 39,43 Mose segnet die vollendeten Arbeiten für die Wohnung des Vaters
3 Mo 9,22 Aaron segnet das Volk mit erhobenen Händen zum Volk
4 Mo 6,24-26 Die Segensworte, die Aaron zum Volk sprechen soll
5 Mo 1,11 Mose zum Volk

Bitte um Segen

Bibelstelle  
1 Mo 27,34 Esau zu seinem Vater Jakob: "Segne mich auch, mein Vater"
1 Mo 32,27 Jakob zu Gott(zum Vater im Himmel): Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn

Diese Bibelstellen sind zusammengestellt unter dem Stichwortsegnen“  aus der Großen Konkordanz zur Lutherbibel. Womit er uns noch beschenkt, sehen wir sehen wir hier beispielsweise in 3 Mo 26:

Bibelstelle  
3 Mo 26,4

Regen zur rechten Zeit 

Bäume tragen ihre Früchte

Felder bringen reichlichen Ertrag

3 Mo 26,5

Reiche Ernte das ganze Jahr hindurch

Brot in Fülle

sicheres wohnen im Lande

3 Mo 26,6

Frieden in meinem Land

Keine wilden Tiere

3 Mo 26,7 Meine Feinde werde ich jagen
3 Mo 26,9 Der Vater hält seinen Bund mit uns
3 Mo 26,11

Der Vater wohnt unter uns

Der Vater verwirft uns nicht

3 Mo 26,12

Der Vater will unter uns wandeln

Der Vater will unser Gott sein

Wir sollen sein Volk sein

Unter dem Stichwort Segen erfahren wir:

Bibelstelle  
1 Mo 12,2

sollst ein Segen sein

1 Mo 39,5

war lauter Segen des Herrn in allem

1 Mo 49,25

 

gesegnet mit Segen vom Himmel, mit Segen der Flut, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes
1 Mo 49,28 segnete jeden mit einem besonderen Segen

Weitere Segnungen findet ihr in vielen weiteren Bibelstellen. Ganz schön viel, allein schon in den 5 Büchern Mose. Das ermutigt uns doch, etwas vom Segen unseres Vaters im Himmel haben zu wollen. Vor allem selbst zum Segen sein. 

Wie wir erfahren haben, geht es beim Fluch um die Entziehung des Segens. Das bedeutet, unser Leben ist mehr oder weniger vom Pech verfolgt. Wenn das bei dem einen oder anderen von euch der Fall sein sollte, dann fragt euch, warum das so ist. 

Schaut euch eure Lebensbereiche an, eure Verhaltensweisen. Spiegelbilder sind die Menschen in der Bibel, die so manches Fehl verhalten in uns offenbaren. Viele von ihnen  1 Buch Mose habe ich die schon für euch betrachtet und sind ebenso in verschiedenen Artikel auf meiner Webseite eingestellt.

Worte des Fluches finden wir in ab 5 Mo 27,11 und in 5 Mo 28. Was wir bei Ungehorsam erhalten, sehen wir in diesem Beispiel:

5 Mo 28,20 Der HERR wird unter dich senden Unfrieden, Unruhe und Unglück in allem, was du unternimmst, bis du vertilgt bist und bald untergegangen bist um deines bösen Treibens willen, weil du mich verlassen hast.
21 Der HERR wird dir die Pest anhängen, bis er dich vertilgt hat in dem Lande, in das du kommst, es  einzunehmen.
22 Der HERR wird dich schlagen mit Auszehrung, Entzündung und hitzigem Fieber, Getreidebrand und Dürre; die werden dich verfolgen, bis du umkommst.

Das ist kein schönes und angenehmes Leben mehr. Krank und evtl. dahinsiechend. Wollt ihr das? Wohl kaum? Kein Mensch möchte krank sein oder krank werden. Und besonders die Männer sind ja bekanntlich immer so wehleidig schon beim geringsten Schnupfen, während das weibliche Geschlecht tapfer die Schmerzen erträgt.

Wir bekommen keinen Fuß mehr auf den Boden, wie eine Redensart heißt. Alles wird anstrengend und brüchig. Nichts hat auf Dauer Bestand. Denken wir doch an den Frieden zwischen den Menschen, zwischen Nationen, zwischen Volksgruppen und selbst innerhalb der Familien. Echten und dauerhaften Frieden kann allein nur der Vater im Himmel bringen. Allerdings unter der Voraussetzung, wir selbst haben Frieden mit ihm gemacht.

Dann erst wird es möglich, daß jegliches Kriegsgeschrei und Terror und sämtliche Naturkatastrophen ein Ende nehmen. Wenn wir hier etwas verändern wollen zum Guten, müssen wir das Böse mit Gutem überwinden, indem jeder einzelne zuerst Frieden mit sich selbst und mit dem Vater im Himmel machst. 

Dann folgt der Frieden mit meinen Nächsten, Aussöhnung und Versöhnung. Vorausgesetzt, er ist auf demselben Weg. Sollte dein Nächster, mit dem du bisher nicht im reinen warst, die Versöhnung ausschlagen, dann tue folgendes:

·         Vergib ihm

·      Segne ihn

·      Sei trotzdem hilfsbereit, wenn es die Situation erfordert

Denn der Vater im Himmel ist immer mit dir und segnet dich in allem, was du tust. Der Vater im Himmel liebt dich, und er liebt auch den anderen, der noch keinen Frieden mit ihm geschlossen hat.

Segnen, gesegnet sein und gesegnet werden

Wir werden aufgefordert, selbst den Segen auszusprechen. Angesichts der Tatsache, wie so manche Menschen mit uns umgehen, fällt uns das nicht immer leicht.


1 Petr 3,9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt.


1 Thess 5,15 Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach untereinander und gegen jedermann.


Spr 20,22 Sprich nicht: »Ich will Böses vergelten!« Harre des HERRN, der wird dir helfen.

Lk 6,27 Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen;
     28 segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.


Röm 12,21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.


Röm 12,14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht.



Angesichts unserer Lebenssituation und so manchen Erlebnissen im Alltag, sind wir eher am fluchen als am segnen. Dieses Fluchen geht zwar mehr in die Richtung desschimpfens, schreiens, keifens, verwünschen, klagen usw." (siehe Synonyme woxikon.de).  Letztendlich tut uns dies selbst nicht gut. 

Wir entziehen uns so selbst dem Segen des Vaters im Himmel. Am besten stellen wir die Weiche auf die des Segnens, und das für immer, um nicht mehr in den Sog des Fluchens und des Fluches zu geraten.

Wir steigen aus dem Verhalten des Fluchens aus, und biegen nun für immer ab auf den Weg des Segens, segnen. Und sprechen diese Segensworte, die Aaron zum Volk Israel gesprochen hat:

4 Mo 6,24 Der HERR segne dich und behüte dich;
              25 der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
              26 der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

Nach meiner Übersetzung:

JHWH wird dich segnen und dich behüten

scheinen lassen wird JHWH sein Angesicht hin zu dir

und wird sich dir zuwenden

JHWH wird anheben sein Angesicht zu dir

und wird bringen dir Frieden

und ergänzend dazu:

Psalm 121,3 Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.
4
 Siehe, der Hüter Israels
schläft und schlummert nicht.

5 Der HERR behütet dich;
der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
6
 dass dich des Tages die Sonne nicht steche
noch der Mond des Nachts.
7
 Der HERR behüte dich vor allem Übel,
er behüte deine Seele.
8
 Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit!


Dazu noch die besonderen Segenswünsche, die speziell zu der Person, die du gerade segnest und ihre Lebenssituation passen. 

Probieren wir es aus und warten ab, was sich in unserem Leben tut, wenn wir uns so verhalten. Sicherlich erlebt ihr neuen Segen für das eigene Leben, aber auch in eurem Umfeld tut sich etwas. Das Böse verliert seine Macht, über uns und über jeden, den wir segnen. Laßt euch vom Vater im Himmel auf das Herz legen, wem ihr noch den Segen zusprechen sollt.

Lexikon zur Bibel - Segen u. Fluch

Lexikon zur Bibel S.1065 > Segen, segnen  

Unter Segen ( Gegensatz Fluch) versteht die Heilige Schrift die Zuwendung von göttlichem Heilsgut an Menschen 

sei es durch Gott selbst oder durch in der Macht Gottes handelnde Menschen (vgl. 1 Mo 12,3)

Die Kraft des Segens geht auf den Gesegneten über, erscheint fast wie selbständig wirkend, wird durch Ausspruch (1 Mo 27,28f; 48,15f) und  Handauflegung (V14) vermittelt

Im Grunde ist es immer Gott selbst, der segnet (1 Mo 49,25).

Wird Segen meist dem Menschen zugewandt (1 Mo 1,28; 12,3; 26,3), so segnet Gott doch auch

·         den siebten Tag (1 Mo 2,3)

·         die Tiere (1 Mo 1,22)

·         das Brot und Wasser (2 Mo 23,25)

Was dem Menschen im Segen zufließt, ist Gabe und Auswirkung göttlicher Liebe (5 Mo 7,13)

Gottes Segen schenkt

·         zahlreiche Nachkommenschaft (1 Mo 1,28)

·         Landbesitz, fruchtbare Ernte und Viehreichtum

·         ( 1 Mo 39,5; 5 Mo28,3-5; Hi 42,12; Ps 65,11)

·         sicheres Leben und Schutz vor Feinden (1 Mo 14,19.20; Ps 29,11)

In der gottesdienstlichen Feier legen die Priester mit aufgehobenen Händen (Sirach 50,22.23) den Segen auf das Volk nach einer festen Formel (4 Mo 6,23ff; vgl. 5 Mo 10,8)

·         Auch die Könige segnen das Volk (David 2 Sam 6,18 / Salomo 2 Kö 8,14)

·         Auch Opfer wurden gesegnet (1 Sam 9,13)

Frage an dich:    

·         Mit was hat dich der Vater bis jetzt gesegnet?

Lexikon zur Bibel S. 344 > Fluch, fluchen

Der Fluch Gottes ist eine Entziehung des Segens. So verfluchte Gott

·         die Schlange, die Eva verführt hatte (1 Mo 3,14)

·         Kain, der seinen Bruder ermordete (1 Mo 4,11)

Er verhieß dem Abraham, die Menschen zu verfluchen, die ihn verfluchen würden (1 Mo 12,3)

Flüche, von Männern Gottes gegen Menschen ausgesprochen 

(1 Mo 9,25; 49,7; 5 Mo 27,15; Jos 6,26), sind nicht Ausdruck der Rache, Leidenschaft und Ungeduld, sondern Weissagungen des Unsegens und der Strafe Gottes 

Aus dem Munde eines Christen soll kein Fluch, keine Verwünschung oder Selbstverwünschung kommen (Mt 5,36.44; Röm 12,14; Gal 6,7; Jak 3,10)

Fragen an Dich:

·         In welchen Situationen / bei welchen Themen stehst du in der Versuchung zu fluchen?

·      Welche Lebensbereiche stehen nicht oder noch nicht unter dem Segen Gottes? 



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