Am Berg Sinai
Weisungen und Gebote
Heilig sollt ihr sein, denn heilig bin ich
JHWH, euer Elohe
3 Mose 19,2
Themen:
Heilig sollt ihr sein
Ernährungsgebote
Lexikon zur Bibel
Seite 503 / 504 Heiligkeit, heilig ; Heiligung, heiligen
HEILIG (hebr. kadosch קָדוֹשׁ) bezeichnet
• etwas vom Gewöhnlichen Getrenntes oder Ausgeschiedenes
• geweiht, unverletzlich
• abgegrenzt vom Kreaturhaften bei deutlichem Wesensunterschied
Ferner bezeichnet es den Besitz einer das Irdische überragenden Macht, die aber durch bestimmte Verbindung mit dem Heiligkeitsträger auch von Menschen erlangt werden und Dingen innewohnen kann.
Daraus ergibt sich eine Erweiterung des Wortsinns und die Gleichsetzung von Heiligkeit mit Reinheit und Makellosigkeit vor Gott im Gegensatz zur Sündhaftigkeit
Der Begriff der Heiligkeit ist in der Heiligen Schrift ausschließlich auf Gott bezogen und in seinem Wesen von Gott her bestimmt.
Heiligkeit bezeichnet die in sich ruhende, nicht abgeleitete Existenzweise Gottes und drückt sein Anderssein den Geschöpfen und dem Geschaffenen gegenüber aus (2 Mo 15,11)
Gottes Andersartigkeit zeigt sich als
• unverletzliche
• unnahbare
• drohende
• schreckliche
Majestät
aber auch als
• anziehende
• gütige
• segnende
Macht
als
• Gericht
• Gnade
• Gerechtigkeit
• Liebe
Die Begründung der Heiligkeit in der Schöpfung geschieht durch Gott, der heilig ist (Jes 6,3) und der heilig (Hes 37,28).
Eine Person, Sache oder Zeit wird erst dann heilig,
wenn Gott sie zu eigen nimmt und sie dadurch heiligt.
Nicht der Mensch schafft die Heiligkeit, sondern
alle Heiligkeit geht von Gott aus,
weil er heilig ist, sollen auch wir heilig sein
(3 Mo 11,44.45.; 19,2)
Alles, was außer Gott, dem Urquell und Urheber aller Heiligkeit, als heilig bezeichnet wird, ist es nur in Verbindung mit ihm
Ganz schön viel, was wir im Lexikon zur Bibel dazu lesen. Wir versuchen, das ganze auf den Punkt zu bringen und es uns zu verinnerlichen.
Die Heiligkeit
· ist ausschließlich auf Gott bezogen
· wird von seinem Wesen her bestimmt
· gibt es nur in Verbindung mit ihm
Die Heiligkeit wird von seinem Wesen her bestimmt. Da wir sein Ebenbild sind, bedeutet das, wir sind ebenso heilig. Durch unsere Verbindung mit dem Vater im Himmel werden wir heilig und gelten als heilig. Und weil er selbst heilig ist, fordert er uns auf, daß wir uns selbst heiligen sollen.
Jos 3,5 Und Josua sprach zum Volk: Heiligt euch, denn morgen wird der HERR Wunder unter euch tun.
Uns heiligen, aber gerne doch. Nur wie funktioniert das? Wie geschieht das? Was müssen wir tun?
Das Heiligen kann erfolgen durch kultische Handlungen (2 Mo 19,10.14; Jos 7,13),
aber auch durch Feiern (2 Mo 20,8; 5 Mo 5,12).
Der Heiligende ist stets der heilige Gott, auch wenn Priester als Vermittler eingeschaltet werden.
Durch die Heiligung werden Dinge und Menschen in den Dienst Gottes gestellt. Indem sich aber Gott zu Menschen herabneigt und sie seiner heiligen Gegenwart und Gemeinschaft würdigt, will er sie auch an seinem heiligen Wesen teilnehmen lassen (3 Mose 19,3): „Ihr sollt heilig sein; denn ich bin heilig!“ wird das Motto der ganzen biblischen Heilsgeschichte.
Das erwählte Volk soll sich nicht nur der kultischen, sondern auch der sittlichen Reinheit befleißigen.
Um dieses Ziel kämpfen im Auftrag des Herrn die Propheten, vor allem Hosea, Amos, Jesaja, Jeremia.
Praktisch blieb man aber im AT vorwiegend in der äußerlichen Heiligung stecken (Hebr 9,10), die zwar ein Erziehungsmittel zur Herzensheiligung werden sollte, aber „nach dem Gewissen nicht vollkommen machen konnte“ (Hebr 9,9). Das war auch nicht möglich, weil „der Weg des Heiligen noch nicht offenbart war“ (Hebr 9,8)
Erst im NT haben wir diesen neuen, lebendigen Weg, der ins Allerheiligste führt (Hebr 9,11-14). Jesus hat sich durch sein Leiden und Sterben, durch seinen Gehorsam bis zum Tode am Kreuz selbst für uns geheiligt; nun erst können auch wir in der Wahrheit geheiligt werden (Joh 17,19). So ist Christus uns von Gott gemacht worden zur Heiligung (1 Kor 1,30).
Die Heiligung ist ganz und gar Gottes Werk (Joh 17,17): Sie ist die Gabe Gottes an alle, die sich durch den rechtfertigenden Glauben dem Evangelium erschließen.
Die Heiligung ist also eine Gabe unseres Vaters im Himmel. Doch wie können wir das auch praktisch ausüben? Das Lexikon zur Bibel gibt auch hier darüber eine Information.
Besonders die Schlußkapitel der Apostelbriefe sind voller Ermahnungen zu einem Leben in der praktischen Heiligung:
• Röm 12,1-21
• Röm 13,1-14
• 1 Kor 16,13-14
• 2 Kor 13,5
• Gal 5
• Gal 6
dazu: Aufruf zur vertieften Hingabe an Gott und Lossagung von der Welt
• Röm 6,19
• 1 Joh 2,15-17
Die praktische Heiligung
· Röm 12,1: Völlige Hingabe (entspricht dem Brandopfer im AT)
· Röm 12,2: Erneuerung unserer Sinne, unserer Denkweise
· Röm 12,3: Demut, maßhalten, was die eigene Person betrifft
· Röm 12,4-8: die Aufgaben erfüllen, die der Vater mir gegeben hat
· Röm 12,9-21: Liebe, Freude, das Böse mit Gutem vergelten, …
· Röm 13,14: Achtsamer Umgang mit sich selbst
· 1 Kor 16,13:Wachsamkeit, Glaubensfest, Mut, Stärke
· 1 Kor 16,14: Alles geschieht in der Liebe
· 2 Kor 13,5: sich selbst immer wieder überprüfen
· Gal 5: Leben im Geist
Zu den Geboten gehört auch der Bereich der Ernährung. Zunächst einmal habe ich die wichtigsten Bibelstellen zu diesem Thema zusammengestellt.
Gott hat alle Speise geschaffen
1 Mo 1,29 Siehe, ich habe euch gegeben alle Samen hervorbringende Pflanzen
die auf der Oberfläche der ganzen Erde sind und alle Bäume, deren Fruchtbäume Samen hervorbringen, euch sollen sie sein zur Nahrung
Das Essen steht unter Gottes Ordnung
1 Mose 2,16.17 Von allen Bäumen des Gartens kannst du essen aber vom Baum des Wissens um das Gute und Schlechte, nicht kannst du essen von ihm
denn an dem Tag, an dem du von ihm ißt,
wirst du des Todes sterben
Parallelstelle: Ernährung 1 Mose 8,22 (nach der Sintflut)
Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise;
wie das grüne Kraut habe ich's euch alles gegeben.
Gott schenkt die Speise in Fülle
Hiob 36,31 Siehe, er breitet sein Licht um sich und bedeckt alle Tiefen des Meeres.
Denn damit regiert er die Völker und gibt Speise die Fülle.
Gott segnet die Speise
Psalm 132,15 Ich will ihre Speise segnen und ihren Armen Brot genug geben.
Gottes Wort als geistliche Lebenskraft
Jeremia 15,16 Dein Wort ward meine Speise, sooft ich's empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth.
Gottes Wille als meine Speise
Joh 4,34 Jesus spricht zu ihnen:
Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen dessen,
der mich gesandt hat, und vollende sein Werk.
unvergängliche Speise
Joh 6,27 Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist, sondern die bleibt zum ewigen Leben.
Die wird euch der Menschensohn geben;
denn auf dem ist das Siegel Gottes des Vaters.
Speise für die jungen, noch nicht gereiften
1 Kor 3,2.3 Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihr's noch nicht,weil ihr noch fleischlich seid.
Denn wenn Eifersucht und Zank unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und lebt nach Menschenweise?
Speise für geübte Sinne
Hebräer 5,14 Feste Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben und Gutes und Böses unterscheiden können.
Gott ernährt uns
Matthäus 6,25.26 Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?
Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?
Wir essen die Früchte unseres Wandels
Sprüche 1,29-31 Weil sie die Erkenntnis haßten und die Furcht des HERRN nicht erwählten, meinen Rat nicht wollten und all meine Zurechtweisung verschmähten, darum sollen sie essen von den Früchten ihres Wandels und satt werden an ihren Ratschlägen.
Denn den Unverständigen bringt ihre Abkehr den Tod, und die Toren bringt ihre Sorglosigkeit um; wer aber mir gehorcht, wird sicher wohnen und ohne Sorge sein und kein Unglück fürchten.
Wir genießen
Jesaja 3,10 Heil den Gerechten, sie haben es gut!
Denn sie werden die Frucht ihrer Werke genießen.
Rücksicht auf die Schwachen
Römer 14,1-3.15.20.21 Den Schwachen im Glauben nehmt an und streitet nicht über Meinungen.
Der eine glaubt, er dürfe alles essen; wer aber schwach ist, der ißt kein Fleisch.
Wer ißt, der verachte den nicht, der nicht ißt; und wer nicht ißt, der richte den nicht, der ißt; denn Gott hat ihn angenommen.
Wenn aber dein Bruder wegen deiner Speise betrübt wird,
so handelst du nicht mehr nach der Liebe.
Bringe nicht durch deine Speise den ins Verderben, für den Christus gestorben ist.
Zerstöre nicht um der Speise willen Gottes Werk. Es ist zwar alles rein; aber es ist nicht gut für den, der es mit schlechtem Gewissen ißt.
Es ist besser, du ißt kein Fleisch und trinkst keinen Wein und tust nichts, woran sich dein Bruder stößt.
Nichts ist verwerflich
1 Tim 4,4.5 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich,
was mit Danksagung empfangen wird;
denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.
Getränke
Wasser
Jeremia 2,13 Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: mich, die lebendige Quelle,
verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben.
Milch
Sprüche 27,27 du hast Ziegenmilch genug zu deiner Speise, zur Speise deines Hauses und zur Nahrung deiner Mägde
Wein
Sprüche 3,9.10 Ehre den HERRN mit deinem Gut und mit den Erstlingen all deines Einkommens,
so werden deine Scheunen voll werden und deine Kelter von Wein überlaufen.
Essig / Essiggetränk
Rut 2,14 Boas sprach zu ihr, als Essenszeit war:
Komm hierher und iß vom Brot und tauche deinen Bissen in den Essigtrank!
Erfrischungsgetränk: Essiggetränk (Buch Rut)
Fortsetzung
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen