Am Berg Sinai

Fest- und Ruhetage



Feste soll man bekanntlich feiern, wie sie fallen. Hier jedoch legt unser Vater im Himmel fest, welche wir mit ihm feiern sollen. Auch wenn es so aussieht, daß unser Vater gerne Party macht, haben diese Feste ihren Sinn und ihren Hintergrund bzw. Anlaß.

Für diese gibt er genaue Weisungen, wie sie zu feiern sind. Unsereins ist heutzutage damit überfordert, diese so begehen, wie sie vorgeschrieben sind, da die meisten von uns nicht zum jüdischen Volk  gehören. Ich schreibe diesen Satz, für den Fall, daß unter meinen Lesern sich welche aus dem Volk Gottes befinden könnten. 

Ganz am Anfang steht das Sabbat-Gebot. Hinzu kommen die speziellen Feste, die im Laufe des Jahres gefeiert werden sollen.  Aus dem Lexikon zur Bibel entnehme ich die Erläuterungen zu den Festen, die der Vater im Himmel den Israeliten in den 5 Büchern Mose angewiesen hat, diese zu feiern. Nähere Informationen liefert uns das Lexikon zur Bibel.


Die Feste im Überblick:

  1. Schabbat
  2. Pesach
  3. Das Fest der ungesäuerten Brote
  4. Das Fest der ersten Garbe
  5. Das Wochenfest
  6. Der Neujahrstag
  7. Das Laubhüttenfest

Schabbat                       שָׁבָּת

Lexikon zur Bibel S. 985

Das hebr. Verb schawat bedeutet: „aufhören,  von etwas ruhen, den Sabbat halten“; das Hauptwort schabbat bezeichnet den Ruhe- und Feiertag, den Schabbat.

Der Begriff wird aber nicht nur für den 7. Tag der Woche, sondern auch für Festtage mit Arbeitsruhe gebraucht, die nicht mit der Woche zusammenhängen, z.B. für den Versöhnungstag (3 Mo 16,31; 23,32). Einen solchen Tag nennt man im Unterschied zum Wochensabbat auch Festsabbat.

Der Grundcharakter des Sabbats aber war der eines Freudentages (Jes 58,13), an dem man zum Gottesdienst und Lob des Herrn (Ps 92) zusammenkam (3 Mo 23,3; 2 Kön 4,23). Das tägliche Brandopfer wurde verdoppelt (4 Mo 28,9f), und neue Schaubrote wurden im Heiligtum aufgelegt (3 Mo 24,8)

Begründung und Bedeutung des Sabbats:  Der Ruhetag des Sabbats bedeutet für Israeliten ein Teilhaben an der Ruhe Gottes. Weil Gott am 7. Tag von den Werken der Schöpfung geruht hatte, heiligte und segnete er jeden 7. Tag (1 Mo 2,2f) und gebot Israel, ihn heilig zu halten (2 Mo 20,11; 31,17), d. h. als einen besonderen Tag für den Herrn aus der Reihe der übrigen Tage herauszuheben. 

So war der Sabbat für die Israeliten, die Gott aus dem pausenlosen Frondienst (2 Mo 5,4-9) der ägyptischen Knechtschaft befreit hatte (5 Mo 5,15), um sie zur Ruhe zu bringen (5 Mo 3,20; Jos 1,13-15), ein Zeichen, daß der Herr sie heiligte (2 Mo 31,13; Hes 20,12), d. h. sie herausnahm aus den übrigen Völkern; das Bundesvolk Gottes lebt nicht von der eigenen Arbeit, sondern allein vom Segen des Herrn. Das wird besonders deutlich an der Erweiterung des Sabbatgebotes (2 Mo 23,10-13) im Sabbatjahr und im Erlassjahr.


Pesach                   פֶּסַח

Lexikon zur Bibel S. 891 > das Passa des Auszuges

Als der Pharao die geknechteten Israeliten trotz der verheerenden ersten neun ägyptischen Plagen nicht ziehen lassen wollte, kündigte Mose ihm ein letztes Gericht des Herrn an, den Tod jeder Erstgeburt in Ägypten (2 Mo  11,4-6) , was die Freilassung der Israeliten erzwingen werde (V. 8)

Auf diesen Tag sollten sich die Israeliten in besonderer Weise vorbereiten, was für sie zugleich eine Glaubensprobe bedeutete (Hebr 11,28). 

Am 10. Abib, der zugleich als ersten Monat des israelitischen Jahres festgesetzt wurde ( 2 Mo 12,2), hatte jeder Hausvater für seine Familie ein einjähriges, fehlerloses, männliches Schaf- oder Ziegenlamm zu wählen (V. 3.5). War eine Familie zu klein, so sollte sie sich mit der benachbarten Hausgemeinschaft zusammentun, „bis es so viele sind, daß sie das Lamm aufessen können“ (V. 4).

Das Tier sollte am 14. Abib „gegen Abend“ geschlachtet werden, wörtlich „zwischen den Abenden“, d. h. zwischen  Sonnenuntergang und Einbruch der Dunkelheit (V. 6; 3 Mo 23,5; 4 Mo 9,3.5.11)

Das Blut war mit einem Büschel Ysop an die Türpfosten und die Oberschwelle jedes israelitischen Hauses zu streichen, worauf niemand mehr vor die Tür gehen durfte (2 Mo 12,7.22).

Die Lämmer wurden in den Häusern zum Essen vorbereitet und mußten ganz, mit Kopf, Schenkeln und inneren Teilen gebraten werden; weder durfte ein Knochen gebrochen werden noch durften die Tiere roh gegessen oder gekocht werden.

Zur Mahlzeit gehörten weiter ungesäuertes Brot und bittere Kräuter (2 Mo 12,8), alle Reste mußten verbrannt werden (V. 10) und die Essenden sollten reisefertig zum Aufbruch sein (V. 11).

Das im Ganzen gebratene Lamm  ist ein Hinweis auf Einheit und Ganzheit in mehrfacher Hinsicht. Eine oder mehrere Familien bilden eine Mahlgemeinschaft (V.46) vor dem Herrn, der einer ist (5 Mo 6,4) und die Befreiung Israels an einem Tage (2 Mo 12,41) vollbringt, dem darum auch der ungeteilte Gottesdienst seines Volkes (5 Mo 6,5).

Die ungesäuerten Brote sind „Brote des Elends“ (5 Mo 16,3) und erinnern später immer wieder an die Hast des Auszuges (2 Mo 12,34.39); die Bitterkräuter auf die Bitterkeit des ägyptischen Sklavendaseins.

Während die Israeliten ihr Passamahl hielten, schlug der Herr um die Mitternacht vom 14. zum 15. Abib alle Erstgeburt des Menschen und des Viehs in Ägypten (2 Mo 12,29f), Israel aber blieb verschont um der Passalämmer willen, die für die Erstgeborenen gestorben waren. Damit war der Weg zum Auszug des Volkes frei.


Das Fest der ungesäuerten Brote

Lexikon zur Bibel S. 892 

Unmittelbar an das Passa schloß sich das Fest der ungesäuerten Brote vom 15.-21. Abib an, das einerseits ebenfalls an den Auszug erinnerte (V. 15; 5 Mo 16,3); andererseits das Fest des Erntebeginns war (3 Mo 23,10-14). 

Der erste und letzte Tag waren heilige Versammlungstage, an denen nur die Arbeit erlaubt war, die zur Bereitung des Essens diente (2 Mo 12,16; 3 Mo 23,7f; 4 Mo 28,18.25).

Täglich wurden Feueropfer gebracht (3 Mo 23,8), zu denen freiwillige Opfer des Einzelnen kamen (2 Mo 23,15). 

Während der ganzen Zeit durfte kein gesäuertes Brot gegessen werden; es durfte sich überhaupt nicht in den Häusern befinden (2 Mo 12,18-20; 3 Mo 23,6).


Das Fest der ersten Garbe

Darbringung des ersten Getreideschnitts 

Lexikon zur Bibel S. 306 (Erstgeburt, Erstlinge)

„Ehre den Herrn mit deinem Gut und mit den Erstlingen deines Einkommens“ ( Spr 3,9) war für Israel eine Verpflichtung. 

Das Beste und Vorzüglichste von den Erstlingen von Öl, Wein, Korn, von allen Baumfrüchten und vom Honig war in das Haus des Herrn zu bringen (2 Mo 23,19; 4 Mo 18,12; in 5 Mo 18,4 auch Erstlinge von der Schur der Schafe; 2 Chr 31,5; Neh 10,36). Aber auch die von den bereits verarbeiteten Feldfrüchten waren dem Herrn zum Opfer darzubringen.

So wurden Erstlingsbrote geweiht (3 Mo 23,20) 

Von den Erstlingen des Teiges brachte man dem Herrn ein Opfer in Gestalt eines Kuchens ( 4 Mo 15,20).

Wenn die Erstlingsfrüchte ins Heiligtum gebracht wurden, nahm der Priester den Korb mit den Gaben und setzte ihn vor dem Altar nieder. Dabei legte der Darbringende ein dankbares Bekenntnis ab zu den wunderbaren Führungen seines Volkes (5 Mo 26,1-11).


Das Wochenfest

Erntedankfest am Ende der Getreideernte

Lexikon zur Bibel S. 909 > Pfingstfest

Das Wochenfest (2 Mo 34,22; 5 Mo 16,10; 2 Chr 8,13) bzw. Fest der Ernte oder der Erstlinge (2 MO 23,16; 4 Mo 28,26) war das zweite große jährliche Fest am Ende der Getreideernte. Es fiel auf den 50. Tag (3 Mo 23,15f), also 7 Wochen (5 Mo 16,9) nach der Darbringung der Erstlingsgarbe am Fest der ungesäuerten Brote, die mit dem Beginn des Getreideschnitts zusammenfiel.

Von den sieben Wochen ist der Name „Wochenfest“  abgeleitet,  von den 50 Tagen der geläufige Name „Pfingsten“ (griech. hä pentekostä), der 50. Tag, der im antiken Judentum aufkam und daher erst im NT vorkommt.

Der Tag des Wochenfestes, an dem jeder israelitische Mann vor dem Herrn im Heiligtum erscheinen sollte (5 Mo 16,11.16), war ein Ruhetag, an dem eine heilige Festversammlung stattfand (3 Mo 23,21; 4 Mo 28,26)


Der Neujahrstag

3 Mose 23,24.25

Im 7. Monat, am ersten Tag des Monats

soll sein für euch ein Schabbat

eine Erinnerung, ins Horn stoßend 

eine heilige Versammlung

Alle Geschäfte, Sklavendienst,

nicht sollt ihr tun und bringen

ein Feueropfer für JHWH


Der Versöhnungstag                                   הַכִּפֻּרִים יוֹם

Lexikon zur Bibel S.1215

Der 10. Tag des 7. Monats (September / Oktober) war nach dem Gesetz ein Tag der Festversammlung, des Fastens (d. h. der Buße) und der Arbeitsruhe (3 Mo 16,29.31; 23,27-32; 4 Mo 29,7) an dem der Hohepriester für seine eigenen Sünden, die der Priester und die des gesamten Volkes vom Herrn völlige Versöhnung erwirkte (3 Mo 16,17.30.33f; 23,28)

Dies war der einzige im Gesetz vorgeschriebene Fasttag und der einzige Tag im Jahr, an dem der Hohepriester das Allerheiligste der Stiftshütte bzw. des Tempels betreten durfte (3 Mo 16,2f; Hebr 9,7)


Das Laubhüttenfest     

Lexikon zur Bibel S. 726

Das Laubhüttenfest wird als Fest der Hütten oder Fest der Einsammlung (2 Mo 23,16; 34,22) bezeichnet.

Das Laubhüttenfest hatte eine doppelte Bedeutung. Einmal galt es der Erinnerung an die Zeit der Wüstenwanderung und die gnädige Bewahrung des Volkes durch den Herrn während dieser 40 Jahre (3 Mo 23,42.43)

Dann war es die Feier der Weinlese und des Erntedanks (2 Mo 23,16; 5 Mo 16,16.17)



Die Feste Gottes (Papa's im Himmels) ganz praktisch

Das Volk Israel hat die Abläufe der einzelnen Feste verinnerlicht, so wie es der Vater im Himmel angewiesen hat. Obwohl sie uns ziemlich aufwendig vorkommen, können wir als Einzelpersonen diese trotzdem nachfeiern, wenn auch in etwas abgewandelter bzw. verschlankter Form. 

Das Ziel unseres Vaters im Himmel dabei ist es,  deren Sinn und Bedeutung zu erfassen, gerade speziell für unser eigenes Leben. Diese Feste haben durchaus mit uns und unserem Leben zu tun. 

Ich gebe euch nur ein paar Ideen für die persönliche und individuelle Gestaltungsmöglichkeit. Deshalb ermutige ich euch, selbst kreativ zu sein. Keine Angst, keiner muß jetzt jedes der Feste feiern. Ihr feiert immer nur den, der euch am leichtesten fällt und am ehesten Freude macht. 

SCHABBAT


- alle 7 Tage einen Papa-im-Himmel-Tag 

- ganz individuell und persönlich gestaltet

Beispiele: Lobpreistag / Bibelstudium /  einen besonderen Ort in der Natur  aufsuchen und nur relaxen


Der Ruhetag des Sabbats ein Teilhaben an der Ruhe Gottes. Wir nehmen an seiner Ruhe teil, d. h. wir schließen uns ihm an. Der Vater im Himmel bezieht uns mit ein.  Er läßt uns nicht bis zum Umfallen ackern. Im Gegenteil. Er geht uns mit gutem Beispiel voran und verdonnert uns sozusagen zur Ruhe. Damit ist gemeint, wir sollen nicht an unserem täglichen Arbeitsplatz sein für einen Tag in der Woche. 

Keine Bange für all diejenigen, die von Berufs wegen auch am Sonntag oder an den Feiertagen arbeiten müssen. Dem Vater im Himmel ist dies durchaus bekannt. Ihr nehmt stattdessen einen anderen Tag, an eurem freien Tag. Wie ihr diesen gestaltet, das ist eine Sache zwischen dir und dem Vater im Himmel.

 PESSACH


-  1x im Jahr

zum Gedenken an den alten

   sündigen fleischlichen Menschen

-  Lammbraten oder Lammsteak

-  bittere Kräuter oder Rucolasalat (Salate, die

   Bitterstoffe enthalten)

-  ungesäuertes Brot


Das wäre die individuelle Variante, die jeder für sich alleine machen kann. Denn es geht für den Vater im Himmel rein um das symbolische.  Wie du das gestaltest, das darfst du mit dem Vater im Himmel persönlich vereinbaren. Vielleicht lädst du noch ein paar Freunde ein, die ebenfalls an ihren alten Menschen denken müssen. 

Dann könnt ihr euch gegenseitig Zeugnis geben darüber, wie der Vater im Himmel euch geholfen hat, und herausgeführt aus eurem inneren Mizraim. Und im Anschluß könnt ihr eine Nachtwanderung machen mit einer Laterne in der Hand, als symbolischen Auszug. 

ERSTLINGSGABE


- erste Freude

- die ersten Früchte meiner begonnenen   

Projekte bringe ich zu Papa im Himmel 

> Freuden- und Dankesfest <

Wer keinen Gemüse- und Obstgarten hat, von dem wir die ersten reifgewordenen Früchte vor den Vater im Himmel bringen, hält ein Dankesfest für die ersten Ergebnisse seiner eigenen Projekte, für Dinge, die ihm gut gelungen sind, obwohl er sich das zunächst nicht zugetraut hat.

WOCHENFEST


- die Israeliten gedenken an die

  Gesetzgebung am Sinai > 10 Gebote

- wir gedenken an das Erscheinen und

   Empfangen des Hl. Geistes

> Freuden- und Dankesfest <

NEUMONDFEST


- 1x im Jahr

- wird auch genannt Neujahrstag,

- Blasen des Schofars (Widderhorn)

- Rückblick auf das, was der Papa im

  Himmel alles für mich / uns getan hat im

  Verlaufe des abgelaufenen Jahres


Dieses Fest ähnelt doch dem Silvestertag, dem letzten Tag im Jahr. Und er bietet sich auch an, Rückblick zu halten und Bilanz zu ziehen.

VERSÖHNUNGSTAG


- Freudenfest zur Ehre des Vaters im Himmel

- durch Jesus hat er sich mit uns versöhnt

Wenn du im Krieg mit dir selbst gewesen bist, weil du gegen verschiedene Seelenanteile gekämpft hast und nun sowohl Frieden als auch mit dem Vater im Himmel geschlossen hast, dann bietet sich ein Versöhnungs- und Friedensfest zu feiern

LAUBHÜTTENFEST


- Erntedankfest

- Ideen, Projekte, Pläne, die vollständig umgesetzt und  abgeschlossen sind


Mehr möchte ich dazu nicht sagen.  Ich wünsche euch viel Freude bei euren persönlichen und individuellen Festen.


Copyright:  Silke Maisack