Am Berg Sinai
Die königliche Priesterschaft
Themen:
Priester im AT + NT
Unser Alltag als Priester/innen
Unsere Dienstbereiche
2 Mo 19,6
Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.
Jes 61,6
Ihr aber sollt Priester des HERRN heißen, und man wird euch Diener unsres Gottes nennen. Ihr werdet der Völker Güter essen und euch ihrer Herrlichkeit rühmen
1 Petr 2,9
Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;
Was entnehmen wir hier diesen Bibelstellen? Wir lesen da von einem Königreich und von Priestern und von einem heiligen Volk. Desweiteren steht da etwas von Diener Gottes, auserwähltes Geschlecht, Volk des Eigentums.
Klingt erst einmal verwirrend. Erst einmal schauen wir im Lexikon zur Bibel nach, was ein Priester so macht.
Lexikon zur Bibel S. 931 – im AT
Die Priester waren Vermittler zwischen Gott und dem Volk. Sie hatten also das Volk vor Gott zu vertreten, d. h. ihnen oblag vor allem der Dienst am Heiligtum, genauer: der Dienst im Heiligen und am Brandopferaltar, der im Vorhof des Tempels stand.
Im Heiligen hatten sie das Räucherwerk auf dem Räucheraltar anzuzünden und auf dem Brandopferaltar im Tempelvorhof die Opfer darzubringen.
Ferner war es ihre Pflicht, für die Geräte im Heiligen zu sorgen und darüber zu wachen, daß das Feuer auf dem Brandopferaltar stets brannte.
Auch die Reinigung des Heiligtums und seiner Einrichtungen sowie die Instandhaltung war ihre Aufgabe.
Als Mittler zwischen Gott und dem Volk hatten die Priester aber auch Gott vor dem Volk zu vertreten. Es war Aufgabe der Priester und der Leviten, das Volk im Gesetz zu unterweisen und schwierige Rechtsfälle zu entscheiden (3 Mo 10,11; 5 Mo 17,8-13; 19,17; 21,5; Mal 2,7).
Zu ihren Obliegenheiten gehörten ferner die Fragen der kultischen Reinheit des Volkes (z.B. Krankheit: Aussatz). Im Auftrag des Herrn hatten die Priester das Volk zu segnen (4 Mo 6,22-27), im Kriege sollten sie es zum festen Vertrauen auf den Herrn ermahnen (5 Mo 20,2-4).
Lexikon zur Bibel S. 933 – im NT
Die Gemeinde Jesu Christi hat die priesterliche Aufgabe, der Welt ihren Herrn zu verkündigen. Paulus spricht vom priesterlichen Ausrichten des Evangeliums (Röm 15,16).
Die Gemeinde ist ausgesondert zum Dienst an ihrem Herrn, und indem jeder einzelne Gläubige sich ihm ausliefert, bringt er sich selbst Gott zum Opfer dar (Röm 12,1).
AT | NT |
Vermittler zwischen Gott und dem Volk | Der Welt von Jesus erzählen |
Das Volk vor Gott vertreten | |
Das Volk unterweisen | |
Dienst am Brandopferaltar | |
Dienst im Heiligtum | |
Räucherwerk anzünden | |
Geräte pflegen | |
darauf achten, daß das Feuer des Brandopferaltars stets brennt | |
Wohnung reinigen und instand halten |
Tabellarisch einander gegenüber gestellt tauchen da scheinbar Unterschiede aus. Der Welt von Jesus und seinen Taten zu erzählen, das liegt nicht jedem. Dennoch ist es möglich, dem Vater im Himmel und ihm zu dienen.
Wir machen uns nochmals bewußt, was die Wohnung des Vaters im Himmel und seine Einrichtung samt Vorhof bedeuten. Wir schauen auf Jesus, der unser Hohepriester ist.
Es beginnt damit, wie ich den Tag als Priester / Priesterin im Herzen beginne. Als diese lebe ich in dieser Welt. Daran sollten wir uns immer wieder erinnern, d. h. diese Tatsache. Wir werden bzw. sind in die Welt gesandt, um den Menschen ein Licht zu sein.
Der erste Schritt nach dem Aufstehen: wir gehen – im übertragenen Sinne – zur Wohnung unseres Vaters im Himmel und betreten durch das Tor den Vorhof. Dort finden wir u. a. den Brandopferaltar. An diesem opfern wir täglich den eigenen und egoistischen Willen.
Und falls wir mal gesündigt haben, was manchmal vorkommen kann, so bringen wir unser Sündopfer dar.
Bevor wir das Heiligtum, die Wohnung, betreten, lassen wir uns die Füße waschen. Die Hände können wir selbst waschen. An der Wohnung ziehen wir unsere Freizeitkleidung aus, und legen unsere Priesterkleidung an. Dann treten wir ein, entzünden das Räucherwerk. Wir bitten den Vater im Himmel, uns zu zeigen, was sein Wille für den heutigen Tag ist.
Joh 4,34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk.
Der Wille unseres Vaters im Himmel sollte auch zu unserer Speise werden. Und unsere Aufgabe ist es, nach seinem Willen zu fragen, was wir tun können und dürfen.
Und um ihm wirklich ganzheitlich dienen zu können, müssen wir unseren Leib als Opfer, als ein lebendiges Opfer darbringen. Das bedeutet, wir stehen ihm mit allem was wir sind, zur Verfügung, und verfügen so nicht mehr über unseren Leib.
Bist du bereit,
dich 100% ihm zur Verfügung zu stellen und seinen Willen tun?
Nach seinem Willen fragen, das machen wir, wie schon erwähnt, am Räucheraltar. Hier beten wir zum Vater, bzw. reden mit ihm. Sein Wille kann durchaus recht unterschiedlich sein. Darauf müssen wir uns einstellen.
Sein Wille kann sein für unsere eigene Entwicklung:
· regelmäßig in der Bibel lesen
· immer wieder Seminare besuchen, die mich / dich in meiner / deiner Entwicklung und Ausbildung weiterbringen
· Sprachkurse
· Bibelstudium: egal ob Fernbibelstudium oder Bibelschule
· Eine Zeitlang in einem christlichen Lebenszentrum bzw. einer Lebensgemeinschaft leben und mitarbeiten
· In der Gemeinde Dienste tun, die andere als niedrig ansehen
Wo dienen wir denn? Wo möchte der Vater im Himmel uns einsetzen? Es gibt da mehrere Ebenen, wenn wir die Wohnung des Vaters im Himmel auf unseren Leib als Wohnung für unseren Vater zur Verfügung stellen, der physisch in dieser Welt lebt.
Wir beginnen mit dem Dienst im Heiligtum, einem intimen Ort. Dort pflegen wir unsere Beziehung zum Vater. Es ist sozusagen der Gemeinschaftsraum.
Dann folgt der Dienst im Vorhof. Wir werden mit den unterschiedlichsten Aufgaben betraut, um das Dienen einzuüben. Das geschieht zumeist in der Gemeinde, im Hauskreis. Es geht ja auch darum, geistlich zu wachsen und zu reifen.
Der Dienst in der Welt. Dieser ist nicht einfach, da die Welt in der Finsternis lebt. Uns schlagen oftmals Hass und Widerstände entgegen. Darauf hat uns Jesus bereits hingewiesen.
Ein wertvoller priesterlicher Dienst, das ist der Dienst am Räucheraltar. Das Räucherwerk entspricht unseren Gebeten. Dort bete ich alleine, quasi im stillen Kämmerlein: ich bringe dem Vater meinen Dank (seine Taten) und mein Lob (sein Wesen, seine Namen), und erbitte um all jenes, was ich für meinen priesterlichen Dienst benötige und daß er mich mit allem versorgt.
Am Tisch mit den Broten und dem Wein als Trankopfer: Hier empfange ich selbst die Vergebung für meine eigenen Sünden, nachdem ich sie vor Jesus bekannt habe. Das ist auch der Ort, an dem ich den anderen Menschen vergebe, mit denen ich mich gerade gestritten hatte, wodurch mein Herz in Aufruhr geraten ist.
Vergebung ist wichtig, damit mein Herz wieder in Frieden leben kann und auch mein priesterlicher Dienst nicht darunter leidet.
Desweiteren lasse ich mir von Jesus und dem Vater ein Wort zur Stärkung und Ermutigung mit auf den Weg geben, denn unser Brot ist das Wort unseres Vaters im Himmel. Und da auch der Wein geistliche Gaben und Kräfte symbolisiert, bekomme ich, neue Kräfte zugesprochen.
Der Leuchter in mir ist das Licht des Lebens. Gemäß den Worten von Jesus bin ich ein Licht für die Welt. Ich werde also zum Vorbild für ein gesegnetes Leben mit dem Vater im Himmel. Nur wie? Indem ich mir einen Lebensstil und Herzenshaltung aneigne, das auch mein Umfeld leben kann.
Beim Dienst im Heiligtum geht’s erst einmal um mich selbst. Dieser Bereich ist ein sehr intimer Ort, an dem es um meine weiteren persönlichen Belange geht, nachdem ich meine Sünden bekannt und den eigenen Willen auf dem Brandopferaltar geopfert habe.
Im Vorhof. Welche Aufgaben erwarten uns da? Das Lexikon zur Bibel S. 1226: Der Vorhof als abgegrenzter Raum um die Stiftshütte und den Tempel bildete den Teil des Heiligtum, der dem Volk für Opfer und Gottesdienst, Dank und Anbetung allein zugänglich war (Ps 84,3.11; 92,14; 100,4; Jes 1,12; 62,9)
Das Thema Opfer habe ich bereits im Artikel „Darbringung von Opfergaben“ ausführlicher behandelt, unter anderem auch das Dank- und Lobopfer. Die Anbetung darf allerdings nicht mißverstanden werden. Damit meine ich, den Vater im Himmel nicht anhimmeln, wie es Menschen tun, die andere auf einen Sockel heben und vergöttern.
Beten > Lexikon zur Bibel S. 169 (auszugsweise)
Die Anbetung Gottes zieht sich durch alle Briefe des Paulus, sei es in hymnenartiger Form oder als schlichter Dank (Röm 11,36; Gal 1,5; Eph 3,21; 1 Tim 1,17; 2 Tim 4,18). Das vollkommene Lob und die größte Anbetung wird jedoch erst das erlöste Volk Gottes, die vollendete Gemeinde, dem Schöpfer darbringen (Offb 5,9ff; 7,10ff; 11,16ff; 19,1).
Der Dank ist die Gebetsform, die Gottes Liebeserweise (seine Taten) preist, während die Anbetung seine Herrlichkeit (sein Wesen) rühmt. Jedoch läßt sich beides nicht immer trennen (vgl. Ps 150,2)
Paulus beginnt beinahe alle Briefe mit einem Dank. Der Dank ist ein rechter Wegweiser für jedes Beten (Ps 50,23)
Die Bitte entspricht der Abhängigkeit des Kindes vom Vater und des Geschöpfes vom Schöpfergott. Darum beschränkt sich der Inhalt der Bitten keinesfalls nur auf geistliche Anliegen (Mt 6,9f; 9,38; Eph 6,19 u. ö.), sondern bringt auch menschliche Bedürfnisse vor den Herrn.
Vor allem Bitten steht die eigene Bitte um
· die Vergebung der Sünden (Mt 6,12)
· die Bewahrung im Glauben (Lk 22,32) u. vor der Versuchung (Mt 6,13)
Paulus konzentrierte seine Bitten auf die Ausbreitung des Evangeliums (Eph 6,19; Kol 4,3; 2 Thess 3,1). Jesus legt seinen Nachfolgern besonders die Bitte um Arbeiter für seine Ernte ans Herz (Mt 9,38). Mit der Bitte um das Kommen des Reiches Gottes verbanden die ersten Christen auch die Bitte um die Wiederkunft Jesu (1 Kor 16,22; Offb 22,20).
Zur priesterlichen Existenz des Christen gehört das priesterliche Gebet, die Fürbitte. Das fürbittende Eintreten für den Nächsten und das Volk Gottes findet sich bei allen biblischen Betern. Seinen Höhepunkt erreicht das Fürbittegebet im Gebet Jesu für seine Feinde (Lk 23,34)
Das Lexikon zur Bibel liefert uns hier einige Informationen. Wir fassen kurz zusammen für unseren eigenen priesterlichen Dienst im Vorhof
· Dank > Taten des Vaters im Himmel
· Lob > Wesen des Vaters im Himmel
· Bitte > um all das, was ich für meinen Auftrag und Dienst brauche,
· Fürbitte > Eintreten für unsere Nächsten
Der Dienst im Vorhof. Er ist ganz den Menschen, die mir nahestehen, oder die mir der Vater im Himmel aufs Herz legt, gewidmet. Dieser Dienst kann ganz unterschiedlich sein. Das kann Fürbitte für die Personen sein, praktische Tätigkeiten in der Gemeinde wie z.B. Bestuhlung des Raumes, in dem der Gottesdienst stattfinden soll, Kuchen backen, Fahrdienst u.v.m.
Der Dienst in der Welt ist, das ist ein Gebiet voller Gefahren. Denn die Welt lebt in der Finsternis, d. h. ohne den Vater im Himmel, der unser Licht ist. In ihre Sünden können auch wir immer wieder verstrickt werden, wenn wir nicht aufpassen.
Die Welt hasst den Vater im Himmel und somit auch uns, und bekämpft uns mit allen Mitteln. Für diesen Dienst in der Welt ziehen wir über unserer priesterlichen Kleidung noch die Waffenrüstung des Vaters im Himmel an.
In der Welt führen wir einen geistigen Kampf gegen die Mächte der Finsternis, und nicht gegen die Menschen. Jesus hat uns seinen Dienst vorgelebt und eine Gruppe von 12 Männern aus den verschiedensten Berufen (Fischer, Zöllner, …) quasi ausgebildet, damit sie das fortsetzen, was er begonnen hat.
Was er ihnen gegeben hat bzw. was wir brauchen, das ist VOLLMACHT. Denn wir sind ja in seinem Namen für ihn in dieser Welt unterwegs. Wer Vollmacht besitzt, der hat einen Schlüssel bekommen. Er trägt also eine besondere Verantwortung.
Mt 16,19 Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.
Schlüssel des Himmelreiches > Lexikon zur Bibel S. 1034
Nun gibt Jesus die Schlüssel des Himmelreiches an Petrus (Mt 16,19), doch tritt Petrus damit nicht an Jesu Stelle. Das ist schon dadurch ausgeschlossen, daß auch die anderen Jünger an dieser Vollmacht teilhaben (Mt 18,18)
Binden und Lösen. Was bedeutet das? Es geht wohl um das Erlassen bzw. nicht erlassen der Sünden.
Joh 20,21 Da
sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
22 Und
als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist!
23 Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.
Jesus sendet uns. Wir sind also Gesandte im Auftrag von Jesus und dem Vater. Doch Jesus hat noch mehr getan, als den Menschen die Sünden zu erlassen.
Berufung seiner Mitarbeiter > Lexikon zur Bibel S. 613
Um sein Werk auf Erden zu vollbringen, berief Jesus, nachdem er die ersten Jünger gesammelt hatte (Mk 1,16-19; 2,13f), Mitarbeiter (Mk 3,13ff; Lk 6,12ff). Aus einer größeren Schar erwählte er zwölf, nachdem er zuvor eine lange Nacht durchwacht und durchgebetet hatte.
Ihre Aufgabe war es, bei Jesus zu sein, zu predigen und in Vollmacht Kranke zu heilen und Teufel auszutreiben (Mk 3,14f; Mt 10,1). Sie bildeten den Grundstock seiner ersten Gemeinde.
Jesu Verkündigung > Lexikon zur Bibel S. 613
Jesu Botschaft hatte ein zentrales Thema: Gottes Himmelreich und Königsherrschaft sind herbeigekommen. Darum tut Buße! (vgl. Mt 4,17). Auf die Frage der Pharisäer „Wann kommt das Reich Gottes?“ gibt Jesus die Antwort: „Das Reich ist mitten unter euch“ (Lk 17,20f; vgl. Mt 12,28). Mit dieser Erwiderung offenbart er sich selbst als den, der die Gottesherrschaft herbeiführt.
Seine und seiner Jünger Verkündigung war Predigt vom Reich Gottes.
Mt 10,1 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.
Mt 3,14 Und
er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, dass sie bei ihm sein sollten und dass er sie aussendete zu predigen
15 und
dass sie Vollmacht hätten, die bösen Geister auszutreiben.
Unsere Aufgaben sind also:
· predigen
· unreine / böse Geister austreiben
· Kranke heilen
predigen > Lexikon zur Bibel S. 927
Eine nähere Untersuchung dieser (aus dem lat. praedicare entlehnten) Worte zeigt, daß sie in der Bibel etwas ganz anderes bezeichnen als die heutige, geregelte Gemeindepredigt. Predigt und Predigtamt im gegenwärtigen Verständnis findet sich in der Bibel und in der Urgemeinde nicht.
Im AT gibt es keine einheitlichen Begriff für Verkündigung; Prediger, predigen, Predigt geben vielmehr verschiedene hebr. Worte wieder .
Die neutestamentlichen Begriffe:
· käryssein = laut und öffentlich bekannt machen (Mk 1,45; 5,20; Lk 8,39)
· euangelizein = die frohe Botschaft verkündigen, evangelisieren (Mt 11,5; Apg 11,26; Röm 115; 1 Kor 1,17)
· didaskein = lehren, wobei an die eingehende, weiterführende, erzieherische Verkündigung gedacht ist (Mt 4,23; 7,29; 9,35; Mk 4,2; Apg 11,26; 18,11; 28,31)
· martyrein = bezeugen, d. h. die Gottes- und Christuserfahrung aufgrund eigenen Glaubenserlebens weitergeben. Dieser Akzent war bei Jesus, den Aposteln und in der Urgemeinde sehr stark und darf in der Gemeinde nie fehlen (Lk 4,22; Joh 1,15; 1 Joh 1,2)
Das war jetzt ein Überblick über den priesterlichen Dienst auf 3 Ebenen. Wir beginnen bei uns selbst, und leben erst einmal in enger Gemeinschaft mit Jesus und unserem Vater im Himmel. Denn wir brauchen selbst erst einmal Heilung und Befreiung, Lehre und Erfahrungen mit dem Vater und mit Jesus.
Nach und nach fangen wir an in der Gemeinde mitzuarbeiten. Wir bleiben treu in dem, was wir gerade tun. Für die eigene persönliche Weiterentwicklung empfehle ich, außerhalb deiner Gemeinde, falls du in irgendeiner sein solltest, nach Seminaren und Seelsorgetagen Ausschau zu halten. Eine Gemeinde kann dies nicht leisten.
Und wie es bei den 12 Jüngern war, so brauchen auch wir Unterweisung in den Bereichen, was Jesus dieser Gruppe gelehrt hat. Halte dich an Menschen, die wirklich mit ganzem Herzen dem Vater dienen auf verschiedene Weisen. Oder suche christliche Gemeinschaften, bei denen du eine Zeitlang mitleben und mitarbeiten kannst, um dich weiterzuentwickeln.
Besuche verschiedene Seminare, die dir helfen, daß du innerlich weiter reifst und vom Vater im Himmel entsprechend ausgebildet wirst, bis du an den Platz gestellt werden kannst, den er schon lange für dich vorgesehen hat
Fortsetzung
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen