Alles auf Anfang



Umgang mit Veränderungen und dem Neu-Anfang nach unserer Archezeit


Themen:

Auf dem Ackerfeld

Die Arche ist fertig

An Bord der Arche

Alles auf Anfang

Themen:

Veränderungen

Vorstellungen

Vertrauen



Vorwort

Alles auf Anfang. Der Vater im Himmel macht einen Neuanfang mit uns, d. h. mit dir, mit mir, wenn wir uns darauf einlassen. Wir begeben uns auf eine Reise ins Unbekannte. Wir wissen nicht, zumindest im voraus nicht, was wir denken, wie wir uns fühlen während unseres Aufenthaltes in der Arche. Auch was danach geschieht, was uns erwartet.

Weil diese biblische Begebenheit auch etwas mit uns zu tun hat, und wir unsere Gedanken und Gefühle nicht einfach so ausklammern können, lasse ich meine Gedanken einfach fließen.

Vielleicht oder möglicherweise findest du dich in meinen Gedankengängen wieder. Als Bitte an euch gebe ich mit auf den Weg, nicht meine Gedanken zu übernehmen, sondern eure eigenen Gedanken aufzuschreiben.

Beim Niederschreiben unserer eigenen Gedanken und Gefühle wird vieles offenbar und ist nützlich, Veränderungen in die Wege zu leiten. Vor allem unsere Denkweise, unsere Herzenshaltungen. Doch laßt uns mal schauen, was nun bei mir herauskommt.


Einleitung

So, ganz schön mühselig, die Arbeit auf dem Acker. ER wirft kaum noch irgendeinen Ertrag ab. Und wenn, dann zerwühlen irgendwelche Tiere das Feld. 

Das Klima hat sich auch verändert. Es wird immer heißer und schwüler. Und die Menschen? Keiner kümmert sich mehr um den anderen. Und alles rennt in diese Tempel, die es neuerdings gibt an allen Ecken und Enden. Dazu dieser stinkende Geruch, mit denen sie ihre Tempel weihen.  Sich selbst wohl auch. Denn sie halten sich für die größten. Sie beweihräuchern sich selbst. 

Und dann die Armen und Elenden in den Gassen und Straßen der Städte, die mittlerweile immer größer werden. Um die kümmert sich niemand, weil es überhaupt keinen Ertrag mehr gibt, diese Menschen zu versorgen. Stattdessen wird das, was es an Ernten gibt, in diese Tempel getragen, um die Götter zu besänftigen und um guten Ertrag und Fruchtbarkeit zu bitten.  Für die Menschen bleibt da nichts mehr übrig. Dafür leben die, die im Tempel dienen, im Luxus und ihnen ist es gleichgültig, wie es uns da draußen geht.

Ach ja, diese Tempel. Um diese herum wabert eine merkwürdige, unheimliche Atmosphäre. Wer mit ihr in Berührung kommt, wird in ihren Bann gezogen und quasi von ihr verschluckt. Keiner kehrt mehr zurück und geht seiner Arbeit und seinem bisherigen Leben nach. Und wenn ich ihnen mal begegne, dann sehe ich in leere Augen. Es ist, als ob sie richtiggehend ferngesteuert werden. 

Meine Versuche, von der Liebe des Vaters im Himmel zu erzählen und sie zur Umkehr zu bewegen, sind fehlgeschlagen.

Nun ja, ich lebe mein Leben weiter, meine Beziehung mit dem Vater im Himmel pflege ich weiter, und wenn ich die letzte Person auf dieser Erde bin, was das betrifft.


Auf dem Ackerfeld

Ich befinde mich gerade auf meinem Acker, dem ich mühselig einen Ertrag abringe, als plötzlich eine Person neben mir steht.

Huch, wer reißt mich da aus meinen Gedanken heraus? Ach, der Vater im Himmel höchstpersönlich. Was will er denn? Ist das, was ich tue, nicht gut genug. Muß ich noch mehr für unsere Beziehung tun?

Vater:   Hallo…….

 

Ich:       Hallo Vater! Was gibt es denn (so dringendes)?

Vater:   Nun, ich kenne deine Gedanken, und ich weiß, wie sehr du mich liebst. Außerdem sehe ich ebenso

            wie du, daß die Menschen sich um nichts kümmern. Ein Teil meiner Söhne und Töchter haben sich

            von mir losgesagt und eure Kinder geehelicht. Daraufhin haben sie die Möglichkeit, die Menschen

            in ihren Bann zu ziehen und Macht über sie auszuüben, die wiederum über andere herrschen.

 

Ich:       Ja, ähm. Und was willst du jetzt von mir? Was erwartest du? Keiner hat auf mich gehört und

              verspotten mich, wenn ich auch nur ein Wort von dir sage bzw. über dich.

Vater:   Ich weiß. Und deshalb habe ich beschlossen, daß alles, was meinen Odem hat, aber seinen eigenen

            Weg gegangen ist, einer großen Wasserflut zum Opfer fällt.

 

Ich:       Nun.

Vater:   Doch mit dir starte ich einen Neuanfang. Weil ich gesehen habe, wie sehr du mich liebst. Und in

            dieser Welt zur Zeit kein geistiges Wachstum für dich möglich ist.

 

Ich:       O.K. (etwas zögerlich, irritiert über seine Worte über mich) Und was du vor? Wie stellst

              du dir das vor?

Vater:   Schau her, ich habe hier bereits eine Konstruktionszeichnung und ein Modell mitgebracht.

 

Ich:        Was ist das?

Vater:   Das ist eine Arche.

 

Ich:        Und was ist damit?

Vater:   Du wirst es in den auf meiner Zeichnung eingetragenen Größenangaben nachbauen. Keine Angst,

            ich helfe dir  beim Bauen.

 

Ich:       Seufz. Also gut. 


Die Arche ist fertig

Gefühlte 100 oder 1000 Jahre später ist die Arche nun endlich fertig geworden.  Während dieser Zeit war ich dem Gespött der Menschen ausgesetzt, die nicht glauben wollen, daß der Vater im Himmel sie vernichten wird. 

Vater:   So geh nun in die Arche, und nimm alles mit, was dir zur Nahrung dient.

 

Ich:        In Ordnung

Vater:   In 7 Tagen lasse ich es anfangen zu regnen. Und am 7. Tag mache ich dann die Tür zu. Bis dahin

            kannst du dir es noch immer überlegen, ob du  die Arche betreten willst, oder weiterhin dem

            Gespött der Leute ausgesetzt sein.

 

Ich:       So wie ein kärgliches Dasein fristen.

Vater:  Richtig. Wobei du ja auch mit der Flut untergehen würdest.

 

Ich:       Dann überlege ich mir das zweimal

Schweren Herzens, mein Herz ist schwer beladen, bringe ich alles, was mir wichtig ist, in die Arche. 

Mein Herz ist ganz schön schwer. So sehr ich mich auch nach einem neuen Leben sehne, so schwer fällt es mir halt doch Abschied zu nehmen.

Was nehme ich denn alles mit? Gar nicht so einfach. Es ist auch ein Abschied von vielen materiellen Dingen, an denen mein Herz hängt. Es ist, als ob ich entwurzelt werde. Nun gut.


An Bord der Arche

Der 7. Tag. Ich gehe an Bord. Der Vater schließt die Tür hinter mir.

Mann, ist das duster hier. Ich kann noch nicht einmal meine Hand vor Augen sehen. Angst und ein mulmiges Gefühl beschleichen mich. Habe ich mich richtig entschieden? War es richtig, dem Vater zu folgen und mich retten zu lassen? Wobei, wenn ich so nachdenke, mit ihm bin ich doch bisher ganz gut „gefahren“. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Und zwar zu 100%.

Nun gut. (ich seufze in meinem Herzen). Ich entscheide mich:

Ich will ihm auch hier  100% vertrauen.

Oh, da geht ja das Licht an. Eine große Lichtgestalt. Es ist der Vater im Himmel. Welch eine Erleichterung.

Gemeinsam gehen wir in das oberste Stockwerk. Dort haben wir es wohnlich eingerichtet. Inzwischen fängt es an zu regnen. Erst sachte, dann immer stärker. Ich bin mit dem Vater im Himmel allein in dieser großen Arche.

So, und was nun? Wie geht’s weiter? Es gibt überhaupt keine Fenster. Da weiß ich überhaupt nicht, wann es Tag ist und wann Nacht. 

Das ist ja die reinste Folter. Das einzige Licht, das es in dieser Arche gibt, das ist der Sohn von Papa im Himmel, nämlich Jesus bzw. Papa im Himmel selbst.

So nah mit dem Vater zusammen zu sein, das ist ganz schön gewöhnungsbedürftig. Nun ja, irgendwie werde ich das schon überleben. 

Wohl 40 Tage später, so steht’s in der Bibel, hebt sich die Arche, wird sie von den Wassermassen angehoben und dümpelt vor sich hin.

Ganz schön beängstigend, keinen Boden mehr unter den Füßen zu haben. Auch wenn ich da so Holzplanken habe, auf denen ich laufe. Das Schiff, ähm, der Kasten schaukelt hin und her. Ich glaube mir wird übel, muß mich übergeben. Ich werde seekrank. Ich lege mich erst einmal hin.

Ein paar Tage später. Mir geht’s schon etwas besser. Ich erhebe mich, stehe auf.

Ich brauche irgendwie eine sinnvolle Beschäftigung.

Vater:  Komm, mein Kind, hilf mir die Tiere zu füttern.

 

Ich:      Welche Tiere?

Vater:  Die auf den unteren beiden Stockwerken zuhause sind.

 

Ich:      Oh, die habe ich anfangs gar nicht gesehen. 

Vater:  Weil ich sie in einen Tiefschlaf versetzt habe, bis wir vom Wasser hochgehoben worden sind.

 

Ich:       Ach so.

Wir betreten gemeinsam das mittlere Stockwerk. Hier haben die Vögel ihr Quartier und viele kleinere Tierarten.  Sie sind in offenen Abteilungen untergebracht. Dazwischen sind geschlossene Räume, in denen die Nahrung für alle untergebracht ist, einschließlich entsprechender Arbeitsgeräte zur Entsorgung der Hinterlassenschaften.

Vater:   Wir fangen mit den Vögeln an. Sie repräsentieren deine Gedanken. Behandle sie gut. Gehe achtsam

            mit ihnen um

Ich:       Es gibt Vogelarten, die plappern alles nach.

 

Vater:  Ja, das stimmt. 

Nachplappern = ohne Kritik das wiederholen, was ein anderer sagt, ohne es verstanden zu haben. (Internet-Definition)

Ich:       Das sollte ich wohl lieber nicht tun. Das „Nachplappern“ meine ich.

Vater:  Was könntest du stattdessen tun?

Ich:       Sie sollen dein Wort wiederholen. Ich meine, ich wiederhole dein Wort

 

Vater:  Ja, das ist sehr sinnvoll.

Ich:         Was sind das für Vögel? Sie scheinen ja zu singen und voller Lob zu sein. Voller Lob auf deine

                Schöpfung.

Vater:     Ja, auch dein Herz soll voller Lob und Dankbarkeit sein.

 

Ich:          In Ordnung. Ich versuche das in mein Herz zu integrieren. Ich werde mein Herz mit Dankbarkeit

                 füttern.  Andere Vögel sind voller Liebe, wieder andere voller Freude. Und hier ist ein Vogel. Der

                 wechselt ja ständig sein Gefieder. Ich meine, die Farbe seines Gefieders. Was ist das denn für

                 einer?

Vater:     Das ist dein Seelenvogel. Er gibt deine seelischen Befindlichkeiten wider.

Ich:          Oh. Da muß ich ganz besonders achtsam sein.

 

Vater:      So ist es. Nun laß uns auf das unterste Stockwerk gehen. Da sind die großen Landtiere

Wir gehen eine weitere Etage tiefer auf das unterste Deck. Wir treffen auf 2 Löwen. D. h. einen männlichen und einen weiblichen. Beide haben ein herrlich weiches Fell, so richtig schön zum kuscheln.

Vater:  Wir sind hier nicht nur zum Kuscheln da. Laß uns die großen Tiere füttern.

 

Ich:       Selbst ein Krokodilpaar ist da. Aber zur Zeit friedlich.

Vater:  Weil sie alle miteinander auskommen müssen, solange wir unterwegs sind.

 

Ich:       Krokodile, Löwen, Bären, Kleintiere, die an den Pfosten hängen, ein kleiner Ameisenhaufen,

              Schweine, Kühe,  Esel, alles vorhanden

Vater:  All die Tiere haben mit dir zu tun.

 

Ich:      Ah ja, und was genau?

Vater:   Sie spiegeln gewisse Eigenschaften  in dir wider. Behandle sie gut, und sie werden dir zum Freund,

            zur Freundin

Ich:       In Ordnung, bitte hilf mir dabei.

 

Vater:   Gerne. Laß uns nach oben gehen.

Wir gehen wieder nach oben in unsere Räume, nachdem wir sämtliche Tiere gefüttert haben, und ihre „Stallungen“ gesäubert haben.

Ich befinde mich nach wie vor in der Arche. Ich habe zwar zwischendurch Abwechslung durch die Fütterung und Pflege der tierischen Passagiere. Und trotzdem. Irgendwie langweilig. Ständig dieselben Abläufe. Das Lesen in der Bibel, na ja. Manchmal habe ich keine Lust dazu. Und dann nicht zu wissen, wann Tag und wann Nacht ist, bzw. wie lange wir schon unterwegs sind. 

Das Holz knarzt manchmal, wenn die Arche etwas mehr hin und her schaukelt. Ganz schön beängstigend. Vor allem, wenn ich zu schlafen versuche. 

Und die Luft: es wird langsam stickig und heiß hier. Wie lange sind wohl noch unterwegs?

Da, plötzlich ein Ruck, ein Stoß. Die Arche hat wohl aufgesetzt. 

Schon ewig her mit dem Wasser von oben. Ich war wohl so sehr mit mir selbst beschäftigt, so daß ich nicht gemerkt habe, wann es mit dem Regen aufgehört hat.

Also, wenn die Arche aufgesetzt hat, dann gibt es wohl wieder festen Boden unter meinen Füßen. Schließlich wankt nichts mehr hin und her. Auch die Tiere sind wieder still geworden. 

Wir lauschen. Die Tiere lauschen, ich lausche. Was ich höre, das ist das Wasser, das wie in einer Badewanne langsam ausläuft.

Was passiert da wohl?

Vater  Komm, mein Kind, nimm den Raben und laß ihn durch das Fenster oben hinaus.

Ich :        O.k. Und warum können wir nicht die Tür aufmachen?

Vater:    Weil noch zu viel Wasser vorhanden ist. Und außerdem schwimmen die toten Tiere auf der

             Wasserfläche. Tote Tiere können noch Krankheiten verbreiten. Das wird der Rabe beseitigen.

             Schließlich ist er auch ein Aasfresser.

Ich:         Gut.

Vater:    Er fliegt solange hin und her, bis alles Tote in dir beseitigt ist.

Ich:        Ich verstehe.

Ich nehme den Raben, steige die Leiter hoch und öffne die kleine Luke und lasse ihn hinaus. 

Ach tut das gut, diese frische Luft. Es bläst allerdings ein ziemlich kalter Wind

Vater:  Nun, jetzt sende eine Taube

Ich:      Weshalb denn? Warum gerade eine Taube?

 

Vater:  Weil sie den heiligen Geist, meinen Geist symbolisiert.

Ich nehme eine Taube, steige erneut die Leiter hoch und entlasse sie durch die geöffnete Dachluke. Lange bleibt sie nicht fort. Sie kommt wieder zurück.

Vater:  Warte jetzt 7 Tage, damit sie sich ausruhen kann und dann sende sie erneut.

Wieder warten. Ich habe den Eindruck, daß mein Leben nur aus Warten besteht. Auf wen oder was warte ich denn eigentlich?

Vater:   Du wartest stets auf meine Weisungen!

Ich:       Und was mache in der Zwischenzeit?

Vater:   Du wartest.

Ich:       Ein geduldiges Herz! Das ist wohl mein Übungsziel mit der Arche in der heutigen Zeit.

 

Vater:  So ist es.

7 Tage später. Ich darf die Taube erneut losfliegen lassen. Dieses Mal kommt sie mit einem frischen Ölblatt in ihrem Schnabel zurück.

Ich:       Das ist ja interessant. Endlich wieder etwas Grünes. Und dieses Blatt kenne ich. Das ist

              von einem Olivenbaum. Was hat das zu bedeuten?

 

Vater:   Dieser Ölzweig, das Olivenölblatt ist mein Friedensangebot an dich und an die ganze neue Welt. 

Ich:      Ich nehme dieses Angebot gerne an. Dein Frieden ist mir lieber als der Scheinfriede dieser Welt,

             die vor der Flut existiert hat. Da gab es immer wieder Kriege, Kriegsgefechte und Terroranschläge

             im Übermaß. Es war kaum auszuhalten. Gut,  daß ich da schon längst auf  deiner Seite, in deiner

             Gegenwart gelebt habe. Da waren die ganzen  Ereignisse und die ganzen kriegerischen

             Auseinandersetzungen doch weit genug von mir weg.

Vater:  Das freut mich. Komm, in ein paar Tagen läßt du die Taube noch einmal fliegen. Sie kehrt dann

           nicht mehr zurück. Denn das ist dann das Zeichen, daß die Erde wieder trocken genug, um sie

           wieder betreten zu können. D. h. du kannst die Arche bald wieder verlassen

 

Ich:      Schade eigentlich. Ich hatte mich gerade schon fast daran gewöhnt, an den Aufenthalt in der

             Arche.

Vater:   Nein, nein. So geht’s nicht, meine Liebe! Wenn du wirklich leben willst, brauchst du immer wieder

            eine kleine oder  größere Veränderung. Sonst bist du wieder innerlich tot. Und ich kenne dich. Du

            liebst Abwechslung. Die kleine  oder größere Veränderung tun deiner Seele gut und bringen

            sozusagen frischen Wind

Ich:       In Ordnung. Ich versuche damit klar zu kommen, daß du von Zeit zu Zeit Veränderungen bei mir

              bewirken willst

 

Vater:   Schön. Das freut mich.

7 weitere Tage später lasse ich noch einmal die Taube hinaus. Und diesmal kommt sie tatsächlich nicht zurück, ganz so wie es der Vater im Himmel gesagt. 

Gemeinsam öffnen wir nun die Tür. Ein neuer würziger Duft strömt in die Arche und vertreibt den muffigen Geruch, der in der langen Zeit dort drin entstanden ist. Ich ziehe die frische Luft durch die Nase tief ein.

Ich:      Ach, das tut mir wirklich gut, diese frische Luft. Ja, Vater, du hast recht. Ich bin neugierig auf das

             Leben und liebe  die Abwechslung

Wir verlassen gemeinsam die Arche, die lange unser Zuhause gewesen ist. Ich schaue mich um. Gelandet sind wir auf einer Hochebene. In der Ferne, auf einer Anhöhe, sehe ich eine große Stadt. Ihre Mauer glänzt in der Sonne.

Vater:  Das ist Jerusalem. Das neue Jerusalem, das himmlische. Und die neue Erde, das ist dein neues

           Herz, das fleischerne, das ich ausgetauscht habe gegen das steinerne, das in dir drin gewesen ist.

Ich:      Schön. Und wohin geht’s jetzt, Vater? In die große Stadt, das neue Jerusalem?

 

Vater:  Ja.


Alles auf Anfang

Alles auf Anfang. So lautet der Titel dieses Artikels. Um welchen Anfang geht’s denn? Um einen Neuanfang in allen Bereichen unseres Lebens:

·        in der Beziehung unseres Vaters im Himmel mit uns

·        in der Beziehung zu mir selbst

·        in der Beziehung zu unserem Umfeld

·        Beruf, Wohnung, Ort u.v.m.

·        Innere Haltungen, Denkweise,

·        ….

Alles auf Anfang. Wir kehren an unseren Ausgangspunkt zurück, an dem wir noch tatsächlich geistlich gelebt haben, bevor wir aus dem Garten Eden vertrieben worden sind. Diese Geschichte ist ja hinreichend bekannt. Am Anfang war in unserer Seele, in unserem Leben noch alles an seinem Platz. 

Alles auf Anfang. Nein, nicht ganz. Denn wir bringen eines mit: einen ganz großen Schatz an Erfahrungen und Erinnerungen. Denn die bleiben, auch wenn wir zwischenzeitlich uns innerlich sehr verändert haben. 

Am Anfang liegt unser Leben wie ein unbeschriebenes Blatt vor uns. Weder eine andere Person noch ich selbst haben darauf etwas niedergeschrieben. Wie bei einem PC oder Laptop sind noch keine persönlichen Dateien angelegt.  


Veränderungen

Veränderungen. Sie gehören im Leben dazu. Wir verlassen dabei unsere Komfortzone durch unsere Entscheidung, das „alte Leben“ aufzugeben, den  „festgetretenen Wegen“ den Rücken zu kehren. Was am Ende dabei herauskommt, das steht in den Sternen, das Endergebnis kennt nur der Vater im Himmel. Wer in enger Beziehung mit ihm lebt, kennt das sicherlich. In welcher Art und Weise und wann sich etwas verändert, das bestimmt allein er.

Veränderungen. Dazu braucht es Mut. Mut, um aufzustehen und sich auf den Weg zu machen. Der Vater im Himmel hört unsere Sehnsucht nach Veränderung, nach einem Neubeginn im Leben und kommt uns entgegen. Wir müssen daher nur den allerersten Schritt machen.

Veränderungen im Leben sind wichtig, damit wir uns weiterentwickeln. Nur die Art und Weise, wohin unsere Reise geht, da gibt es Differenzen zwischen dem Vater im Himmel und dir bzw. mir. Woran liegt das wohl?


Vorstellungen

Wir haben gewisse VORSTELLUNGEN. Wir greifen wieder zurück auf unser  Wortspiel: Vorstellung >  vorstellen – Vor stellen.

Wir stellen vor uns ein Bild, ein Bild, das wir uns selbst gemacht haben. Doch leider verstellt es unseren Blick. Es schränkt uns ein in unseren Möglichkeiten, die wir hätten, wenn es dieses oder jenes Bild erst gar nicht geben würde.

Und all diese Vorstellungen haben mit den Gedanken zu tun, die wir so denken. Auch wenn wir auf den Wegen des Vaters im Himmel tadellos wandeln, stoßen seine und unsere Gedanken immer wieder aufeinander. 

Was zur Folge hat, daß wir schnell sauer werden, aggressiv reagieren. Dabei weiß unser Vater im Himmel am allerbesten, was uns am besten dient. Er denkt viel weiter, vor allen Dingen aus einer ganz anderen Perspektive. Denn er hat unser ganzes Leben im Blick, während wir einen winzigen Ausschnitt davon sehen.

Was also tun, um die Konflikte zwischen dem Vater im Himmel und uns zu reduzieren? 

Wir stellen unsere VOR-STELLUNGEN vollständig zur Seite, was wirklich nicht leicht ist. Schließlich handelt es sich hierbei um alte eingefahrene Handlungsmuster. Doch wir wollen ja schließlich ein neues Leben führen, ein Leben im Geist, ein Leben mit dem Vater im Himmel.

Wie entstehen unsere Vor-Stellungen? Sie entstehen durch unsere Gedanken, durch das, was wir denken und wovon wir ein Bild machen. Nur stimmt das Bild meistens nicht mit der Realität überein. Denn in unserer Vor-Stellung ist das Bild in der Regel ein fertiges Gemälde. 

Im wirklichen Leben sieht das vollkommen anders aus. Unsere Pläne entwickeln sich weiter, weil hier und da durchaus Hindernisse auftauchen können.

Entwickeln. Das bedeutet, wir suchen nach Alternativen, nach Lösungen, wenn wir an einem Punkt nicht weiterkommen.  Bei einem fertigen Bild jedoch, das ich mir gemacht habe, so meine weitere Überlegung, komme ich zur Erkenntnis, daß alles fest verankert ist. Also somit für eine andere Lösung, für Alternativen keinerlei Raum gibt. Mit meinen eigenen Gedanken habe mich selbst in meinem Gemälde verankert. 

Was muß ich tun, damit Raum entsteht für Alternativen, für eine andere Lösung? Ich muß mich trennen von meinem Bild, das ich mit meinen Gedanken gemalt habe, auch wenn es zunächst schmerzhaft ist. So löse ich nun die verankerten Gedanken.

Was geschieht nun, wenn ich diesen Anker nun löse? Es kommt etwas in Bewegung. Ich komme in Bewegung, in Fahrt. Doch was steckt hinter meiner Verankerung? Angst, nichts als Angst, die Kontrolle über mein Leben, über die Veränderungen  zu verlieren. Ein Anker gibt mir Sicherheit, Halt.

Unser wirklicher Anker ist Jesus, der wie unser Vater im Himmel in allen Lebenslagen bei uns ist und uns überall hinbegleitet, durch alle Widrigkeiten hindurch, bei allen inneren und äußeren Veränderungen. Dazu müssen wir ihnen wieder vertrauen.


Vertrauen

Vertrauen. Das gehört zu den Entscheidungen, die wir jedes Mal erneut treffen.

Vertrauen. Wir lösen unsere Anker aus unseren persönlichen Vorstellungen und hängen den Haken an die 100%-Marke des Vertrauens in den Vater im Himmel, in das Wirken seines Geistes und in seinen Sohn Jesus ein. Dieses Einhängen in die 100%-Marke machen wir solange, bis unser Vertrauen in Fleisch und Blut übergegangen ist. Eine Alternative gibt es nicht, wenn jeder von uns zur inneren Einheit mit sich selbst finden will.

Vertrauen. 100% dem Vater im Himmel  vertrauen, und mein Vertrauen 100%ig in das Wirken seines Geistes setzen. Denn in seinem Reich geschieht alles durch seinen Geist. Mit unseren menschlichen Kräften kommen wir meist nicht so schnell zum Erfolg. Ich spreche hier von der Geduld, die uns zuweilen fehlt, der Geduld mit sich selbst und bei so manchen äußeren Veränderungen.

Vertrauen setzen in den Vater im Himmel. Das ist Arbeit, doch sie lohnt sich. Ziel ist ja, ein Leben im Geist zu leben. Zu den Veränderungen, die dazu gehören, ist unsere Vorstellung davon (unsere Vorstellung von den Veränderungen).

Als praktisches Beispiel nehme ich mich selbst.

Ich selbst stehe mittlerweile bei 100% und trotzdem kämpfe ich immer wieder mit Veränderungen, und das eher bei profanen Utensilien, die wir alltäglich brauchen. Die andere Seite ist wohl vielmehr die Geduld bzw. unsere Ungeduld. 

Als Beispiel kann ich die verschiedenen Betriebssysteme im Computerwesen nennen. Bis da die gewohnten Arbeitsabläufe wieder sitzen, das dauert  ja eine gewisse Zeit. Wir müssen sehr viel Geduld aufbringen und genug Zeit investieren, bis es „wie geschmiert läuft“. 

Und genau an dieser Stelle hapert es. Wie steht es infolgedessen bei euch? An welcher Stelle derselben Skala steht es mit eurer Geduld im Zusammenhang mit Veränderungen, Neuanfängen u.ä.?  

Angenommen, beim Vertrauen in den Vater im Himmel stehe ich bei 100%, meine Geduld jedoch an unterster Stelle. Wie können wir diese Differenz ausgleichen? Unser Vater im Himmel hat einen viel längeren Atem als wir. Woran liegt das?

Also vertrauen wir ihm wohl doch nicht so ganz. Warum ist das so? Weil wir ergebnisorientiert sind, statt ergebnisoffen. Wir lassen uns gern auf Veränderungen ein, wollen aber selbst bestimmen, wie das Endergebnis aussieht. Damit es zu unserer eigenen Zufriedenheit geschieht.

An dieser Stelle mangelt es an Vertrauen. Wir geraten in Panik, die Angst in uns wächst, daß unser gewünschtes und erträumtes Ergebnis nicht Realität wird und mißtrauen dem Vater, ob das, was er uns in die Hände gibt, uns auch wirklich dient. 

Mißtrauen, Unglaube. Dieses Übel existiert auch nach der Flut, nach der Zeit in der Arche weiter. Aus einem ursprünglich gesunden ICH wird ein EGO, das seine eigenen Pläne und Vorstellungen durchsetzen will. Im Garten Eden war dieser Teil, das EGO, in uns noch unbekannt. Es entstand erst durch die eigene Entscheidung, von der angebotenen Frucht zu essen.


Fortsetzung


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