Offenbarung


Johannes beim Schreiben
Johannes beim Schreiben

Themen:  
Offenbarung 2+3
  7 Sendschreiben / 7 Gemeinden / Aufbau und Inhalt der Briefe /
    Die Bedeutung einzelner Begriffe

Offenbarung 2+3

 7 Sendschreiben

So ist zumeist die Überschrift über Kapitel 2 der Offenbarung. In der hebräischen Bibel gibt es eigentlich keine Überschriften. Doch was ist ein Sendschreiben?

Lt. Internetdefinition: an mehrere Personen oder an die Öffentlichkeit gerichtetes offizielles Schreiben

Wir würden heute eher das Wort „Briefe“ sagen. Wie dem auch sei. Die Bezeichnung ist nebensächlich, daher wenden wir uns mehr dem Inhalt zu.

 7 Gemeinden

An  7 Gemeinden gehen Briefe an die Gemeindeleiter, die sich alle in der Provinz Asien, in der heutigen Türkei, befinden, wie wir bereits im Kapitel 1 der Offenbarung in Vers 11 entnehmen können.

Der Aufbau und Inhalt der Briefe

Der Grundaufbau von jedem Brief ist gleich. Der einzige Unterschied liegt im Inhalt der Kapitel 2+3, in der die 7 Gemeinden persönlich angesprochen werden, in der es um das Gemeindeleben geht. Doch zunächst um den Aufbau.

Teil 1 – Aufbau Kapitel 1

1. Absender Von wem ist die Offenbarung?
2. Empfänger An wen geht die Offenbarung?
3. Briefträger Wer überbringt die Offenbarung?
1. Vom wem? von Jesus selbst
2. An wen? an die 7 Gemeinden in der Provinz Asia, in der heutigen Türkei gelegen:
    Ephesus / Smyrna / Pergamon / Thyatira / Sardes / Philadelphia / Laodizea
3. Wer überbringt in menschlicher Gestalt: Johannes an die Gemeinden
    im Himmel: ein Engel an Johannes

Teil 2 – Aufbau Kapitel 2+3

Die Reihenfolge der Themen an jede Gemeinde ist ebenso gleich

1. Jesus spricht über sich selbst
2. Jesus spricht das "Positive" in der Gemeinde an > Lob
3. Jesus thematisiert das "Negative" in der Gemeinde > Kritikpunkte = woran die Gemeinde noch arbeiten muß
4. Jesus gibt den passenden "weisen" Rat, was zu tun ist > Lösungsweg
5. Jesus kommt als Richter, wenn wir seinem Ratschluß nicht folgen
6. Jesus offenbart uns den Lohn

Teil 3 – Inhalte des persönlichen Teils an die Gemeinden

Hier gibt es nur minimale Unterschiede. Bei allen gleich: „Wissend um deine Werke bin ich“ . Diese Werke schauen wir uns zuerst an. Und nehmen uns jede Gemeinde so genau wie nur möglich in Augenschein.

Jesus beginnt mit der Gemeinde in Ephesus. Doch bevor wir loslegen, bekommen wir über wikipedia wertvolle Informationen, was es mit der Provinz Asia auf sich hat.

Asia war eine Provinz des römischen Reiches, die den Westen Kleinasiens in der heutigen Türkei umfasste. Sie war ursprünglich das Gebiet des Königreichs Pergamon, das 133 v. Chr. durch Erbschaft an Rom fiel. Die genauen Grenzen der Provinz wurden mehrmals geändert. In der Kaiserzeit gehörte Asia zu den sog. senatorischen Provinzen, die durch einen vom Senat entsandten Statthalter (Proconsul) verwaltet wurden. Der Name der Provinz wurde vom Erdteil Asien abgeleitet, umfasste aber nur einen kleinen Teil von dessen in der Antike bekannten Ausdehnung.

Asia galt als eine der bedeutendsten und reichsten Provinzen des römischen Reiches, vor allem durch die große Zahl der dort liegenden Städte. Hauptstadt (Sitz des Proconsuls) war Ephesos, das vor allem mit Pergamon und Smyrna um den Vorrang in der Provinz wetteiferte. Weitere bedeutende Städte waren unter anderem MiletSardesTralleisMylasa und (als Beispiel für eine kleinere, aber gut erforschte Stadt) Aizanoi. In den Städten lebten überwiegend Griechen; auf dem Land gab es auch noch eine nennenswerte vorgriechische Bevölkerung. Die Provinz wurde, zumindest in den Städten, bereits relativ früh christianisiert.

Unter Kaiser Diokletian wurde die Provinz im Rahmen seiner Verwaltungsreform in sieben kleinere Provinzen unterteilt. Diese trugen die alten Landschaftsnamen (PhrygienKarien etc.), s. Liste der römischen Provinzen ab Diokletian. Damit war die Geschichte der Provinz Asia beendet. In byzantinischer Zeit wurde die Region in Themen (kombinierte militärisch-zivile Verwaltungsbereiche) unterteilt.

Jesus beginnt in Ephesus. Der Grund hierfür liegt wohl also darin, daß Ephesus die Hauptstadt dieser Provinz Asia war.

Phrygien

Die bedeutendste Stadt Phrygiens war Gordion, gelegen am Fluss Sangarios (heute Sakarya), 80 Kilometer westsüdwestlich von Ankara. Das im Süden Phrygiens gelegene Kelainai diente den persischen Großkönigen als Residenzstadt und war in römischer Zeit nach Ephesos der bedeutendste Marktort Kleinasiens. In der Spätantike fand die Hauptstadt Kolossai, an deren christliche Gemeinde der Apostel Paulus einen Brief schrieb, Erwähnung.

Lydien

Zentrum des Kernlandes waren der Berg Tmolos, an dem die Hauptstadt Sardes lag, der Gygische See (heute: Marmara Gölü) und die umgebende fruchtbare Ebene entlang des Hermos’. Im Süden grenzte Lydien an Karien, im Osten an Phrygien, im Norden an Mysien und reichte im Westen über Ionien hinaus.

Mysien

Antike Städte in Mysien: Apollonia am RhyndakosAstyraKyzikosLampsakosMyrinaParionPergamonPriapos

Pergamon (altgriechisch τὸ Πέργαμονdas Pérgamon, seltener ἡ Πέργαμοςdie Pérgamoslateinisch Pergamum; heute Bergama) war eine antike griechische Stadt nahe der Westküste Kleinasiens in der heutigen Türkei, etwa 80 km nördlich von Smyrna (dem heutigen İzmir). Während des 3. und 2. Jahrhunderts v. Chr. war Pergamon Hauptstadt des Pergamenischen Reichs, das sich über große Teile des westlichen Kleinasiens erstreckte.

Wir fassen kurz zusammen

Gebiet Hauptstadt
Provinz Asia Ephesus (Sitz des Pro-Konsuls)
Phrygien Kolossä
Lydien Sardes
Mysien Pergamon

Bevor wir jede Gemeinde einzeln uns anschauen, klären wir den Begriff „Werke“. So können wir das restliche Buch der Offenbarung besser verstehen. Vor allem aber das, was Jesus in den persönlichen Inhalten anspricht.

Wie wir nach und nach erfahren werden, hat jede Gemeinde so ihre eigenen Probleme, die auch uns betreffen.


Die Bedeutung einzelner Begriffe

Wir gehen die einzelnen Briefabschnitte entlang und klären erst einmal jeden Begriff dahingehend, um ein erstes Verständnis zu erhalten.

Werke Liebe Reich, Reichtum Götzenopfer
Glaube Nikolaiten Spott, spotten, Spötter Hurerei
Last Angst, Bedrängnis, Trübsal Synagoge Isebel
Böse, boshaft, Bosheit Buße, büßen Thron Herz und Nieren
Lüge unbedeutend sein Satan/Teufel Prüfung, prüfen

Werke Lexikon zur Bibel S. 1251/1252 1) Die Wirkenden Gott/Jesus/ Hl. Geist

Der Gott der Bibel ist im Gegensatz zum „Gott der Philosophen“ ein wirkender Gott. Seine ewige Kraft und Gottheit wird ersehen wird „ersehen an den Werken“ (Röm 1,20). Gott wirkt bis jetzt (Joh 5,17) und ist der eine Gott, „der da wirkt alles in allem“ (1 Kor 12,6). Gottes Werke sind „groß und viel“ (Ps 104,24). Gott „läßt mich fröhlich singen von seinen Werken“ (Ps 92,5), aber wer kann alle seine zu lobenden Werke preisen? (Ps 106,2).

Dabei blickt die Bibel auf Gottes Werke in Natur und Schöpfung (Ps 8,4; 19,2; 92,5f;102,26; 104; 139,14). Aber sie sieht und rühmt Gottes Werk noch mehr in seinen geschichtlichen Taten, vor allem in der Geschichte Israels (5 Mo 3,24; 11,3; Ri 2,10; Ps 46,9; 64,10; 66,3; 68,29; 77,13; 95,9; 107,22; 111,2.7; 145,4; Jes 10,12; 19,25; 28,21; Jer 51,10).

Dieses Werk ist noch nicht abgeschlossen, sondern reicht in die Zukunft, in die Endzeit hinein (Jes 60,21), wenn auch in der prophetischen Verkündigung von ihm fast stets mit anderen Worten gesprochen wird.

Weil Gott der Wirkende ist, darum wirkt sein Sohn Jesus Christus auch (Joh 5,17). Er ist nicht nur ein Lehrer , sondern „vollendet Gottes Werk“ (Joh 4,34; 5,20.36; 9,4; 10,25.37; 14,10; 17,4). Wie bei Gott selbst (Ps 33,9) ist auch das Wort Jesu ein wirkendes Wort (Mt 8,5-10). 

Darum sind Worte, Taten und Wunder, Heilungen und Dämonenaustreibungen im Wirken Jesu unauflösbar miteinander verbunden, und dieses Wirken zerstört die Werke des Teufels (1 Joh 3,8). Und mit Recht hat die Gemeinde Jesu sein gesamtes erlösendes Tun und Leiden als sein Erlösungs-„Werk“ bezeichnet, auch wenn es in der Bibel nicht mit diesem allg. Ausdruck zusammengefasst, sondern in einer Fülle von Bildern und Begriffen beschrieben wird.

Auch der Heilige Geist ist ein wirkender Geist. Wieder gebraucht die Bibel den zusammenfassenden Ausdruck „Werk des Heiligen Geistes“ nirgends. Aber alles, was der Herr in seinen Kindern und durch sie tut, das wirkt er durch den Geist. Gelegentlich wird das für Missionstätigkeit der Boten ausdrücklich gezeugt (Apg 13,2; 14,26). An anderen Stellen wird der gleiche Sachverhalt in anderer Ausdrucksweise sichtbar (Mk 16,20; Röm 15,18; 1 Kor 4,15; 9,1; Eph 3,20; Phil 2,13; Kol 1,29; 2,12; 1 Thess 2,13). Um dieses Sachverhaltes willen konnte Jesus seinen Jüngern verheißen, daß sie die gleichen Werke wie er selbst, ja sogar noch größere tun würden (Joh 14,12).

Joh 14,12 

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.

Unsere Werke sind demnach:

Worte, Taten und Wunder, Heilungen und Dämonenaustreibungen

Und wir brauchen den Glauben an Jesus, um selbst diese Dinge zu tun. Das Lexikon zur Bibel S. 1252 schreibt hierzu: 2) Das Wirken des Wiedergeborenen

Der Wiedergeborene dient nicht mehr „fleischlich“, er „dient Gott im Geist“ (Röm 8,9; Phil 3,3). Glauben und Wirken sind nicht nur kein Gegensatz, sondern sind ihrem Wesen nach verbunden im „Gehorsam des Glaubens“ (Röm 1,5; 16,26). Jakobus zeigt, daß lebendiger Glaube zum Wirken treibt und nur in Werken sichtbar wird (Jak 2,14-26).

Diese Werke sind „zuvor bereitet“ und so nicht Leistungen der Glaubenden, aber sie müssen „darin wandeln“ und werden als Heilige zum Werk des Dienstes zugerüstet (Eph 2,8-10; 4,12). So wird an vielen Stellen das gute Werk als Ergebnis und Äußerung christlichen Lebens von den Gemeinden und Einzelnen gefordert und für sie erbeten (2 Kor 9,8; Kol 1,10; 3,17; 1 Tim 2,10; 6,18; Tit 2,14; 3,8; Hebr 13,21; Offb 2-3).

Ja, es wird ein „Zunehmen“ in dem Werk des Herrn erwartet (1 Kor 15,58), und es steht ein Fluch über dem, der des Herrn lässig tut (Jer 48,10). Denn das gute Werk ist sichtbares Zeugnis vor der Welt für die Gegenwart des Reiches Gottes (Mt 5,16; 1 Petr 2,12).

So, das war jetzt einiges. Versuchen wir es mal auf den Punkt zu bringen für ein besseres Verständnis:

Unsere Werke sind:  Worte, Taten und Wunder, Heilungen und Dämonenaustreibungen.

Wenn wir das Wort „Werke“ anschauen, hat es mit „wirken, etwas bewirken“ zu tun. Wir wirken demnach durch Worte, Taten und Wunder, Heilungen sowie Dämonenaustreibungen.

Um überhaupt wirken zu können,  vor allem „bewirken“ brauchen wir den Glauben an Jesus. Doch warum zuvor bereitet?

Eph 2,8 

Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
10 Denn wir sind sein Werkgeschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Joh 5,19 

Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.
20 Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, sodass ihr euch verwundern werdet.

1 Kor 14,26 

Wie ist es denn nun, liebe Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles geschehen zur Erbauung!

1 Petr 2,5 

Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.

Wir dienen einander innerhalb der Gemeinde, der Gemeinschaft, die Jesus selbst gegründet hat durch das Wort, durch die Taten, durch Heilung, durch Wunder, durch Dämonenaustreibungen.

Darin wandeln. In den Werken wandeln.  Was bedeutet das? Wenn wir auf das Wörtchen „in“ schauen, dann ähnelt das einem Kleid, das wir anhaben, um ein greifbares Bild zu haben. Wir wandeln also zum Beispiel im Kleid der Worte Jesus bzw. des Vaters im Himmel oder im Kleid der Heilungen. Im Laufe der Zeit wird es ganz natürlich, unsere Geschwister im Herrn zu erbauen, sie wieder aufzurichten oder ihnen beim Verständnis des Wortes zu helfen, damit sein Wort entsprechend im Alltag gelebt werden kann.

Damit das, was wir auch tun, auch seine volle Wirkung entfalten kann, benötigen wir, wie schon mehrfach erwähnt den Glauben. Hierzu ist Abraham unser größtes Vorbild:

Glaube – Lexikon zur Bibel S. 422: Die Art, wie Abram glaubt, als er das Wort Gottes empfängt, mag dies verdeutlichen. „Abram glaubte Gott“ heißt zum einen: Er erkennt Gott als den absolut Wahrhaftigen, Gerechten, Treuen, Zuverlässigen, Gnädigen an und sagt Ja zu Gottes Ruf in die Nachfolge, ohne einen Beweis für seine Treue und Zuverlässigkeit zu haben, auch wenn dieser Ruf unverständlich und unergründlich scheinen mag und auch wenn diesem zu folgen sogar unvernünftig sein könnte.

Glaube bedeutet, das eigene Leben Gott anzuvertrauen, es in die unsichtbaren Hände fremden Wollens zu geben und sich allein auf das Wort Gottes zu verlassen: „Ich will … machen“ (1 Mo 12,2; 17,6).

Dieser Glaube beginnt das Wesen Gottes auf dem Glaubensweg zu schauen.

Abram glaubte Gott“ heißt andererseits, in der Zuverlässigkeit Gottes zuverlässig, in der Festigkeit Gottes fest, in der Treue Gottes treu, in der Wahrheit Gottes wahr zu werden. Abram wurde ein Glaubender, d.h. auch: ein Treuer, ein Zuverlässiger, ein Wahrhaftiger, ein Wahrer.

Das ist die dritte Seite des Glaubens:  Gott im Glauben anerkennen heißt, Gott als Gott völlig ernst nehmen und die gesamtem menschlichen Lebensäußerungen in das Gottesverhältnis einbeziehen. Glauben ist nicht nur ein passives Anerkennen einer objektiven Größe, sondern auch eine aktive Lebensführung, die von „ganzem Herzen, von ganzer Seeler“ (5 Mo 6,5), „ungeteilt“ (1 Kön 8,61), „dem Herrn treu nachfolgen“ (4 Mo 32,12) meint.

Die auf Glauben ruhende Gottesbeziehung umfasst den ganzen Menschen in seinem äußeren und inneren Verhalten. Wo Glauben die ethischen Konsequenzen vermissen läßt, wird er zu Heuchelei und Unglauben.

Gottes Wort zu hören oder Gottes Wunder zu erleben, aber nicht zu „glauben“, bedeutet Sünde, Abfall, Götzendienst, Treubruch (vergleichbar dem Ehebruch, „vom Herrn weg der Hurerei nachlaufen“, Hosea 1,2). Darin besteht z.B. die Schuld der Wüstengemeinde, deren Ende das Gericht Gottes war (Hebr 3,16-19; 4,2).

Das Thema Werke betrifft alle Gemeinden gleichermaßen, und uns als Einzelne ebenso. „Wissend bin ich um deine Werke“, bedeutet also, Jesus weiß genau, ob es zum Lebensinhalt geworden ist, andere zu ermutigen, zu heilen, und vieles mehr zu tun, was seinem Sinne ist.

Last - Lexikon zur Bibel S. 624: Joch im positiven Sinne: das konsequente Beachten der Weisheit Gottes (Sir 6,24-32; 51,34). Diese Bedeutung meint Jesus wohl, wenn er dazu aufruft, sein Joch, das nicht zu schwer ist, auf sich zu nehmen (Mt 11,19): Es besteht in seiner Lehre (vgl.  auch Mt 28,20).

Mt 11,28 

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Böse, Bosheit, boshaft  Lexikon zur Bibel S. 195: Diese Begriffe bezeichnen weniger eine einzelne Eigenschaft als vielmehr eine innere, gottfeindliche Haltung, die sich auf allen Gebieten des Lebens auswirkt. Gut und Böse sind die beide Pole, zwischen denen der Mensch bei seinen Entscheidungen zu wählen hat. Das Wissen um Gut und Böse hat er sich am Anfang der Menschheitsgeschichte (1 Mo 3,1ff) im Ungehorsam gegen Gott erworben, ohne jetzt jedoch fähig zu sein, aus eigener Kraft Gutes zu tun.

Der Böse ist der diabolos (griech.), der Durcheinanderwerfer, Entzweier. Damit ist das Werk des Bösen aufgedeckt. Böse ist in der Tat alles, was die Ordnung und die Pläne Gottes stört, und Bosheit als Gesinnung ist der Trieb zu solcher Störung, die Auflehnung gegen Gott. Böse ist dann jedes Wesen oder Ding, von dem eine solche Störung ausgeht  (2 Mo 32,33; 5 Mo 1,34f; Jer 13,10; Phil 3,2); 2 Thess 2,3f).

Bosheit ist jedoch nicht nur Störung des Heilsplanes Gottes, Bosheit ist Rebellion gegen Gott, Anschlag des Bösen gegen die göttliche Alleinherrschaft. Böse ist dann nicht nur ein statisches „Entgegensein““, sondern der ständige Übergriff der bösen Mächte zur Besitzergreifung göttlichen Eigentums.  Dabei strebt das Böse, die bösen Geister (Eph 6,12) nach Verkörperlichung (Lk 8,32; 11,24-26)

Entsprechend der Leibwerdung des Geistes Gottes in Form der Gemeinde will auch das Böse leibhaftig werden (Ps 64,3). Hier steht dasselbe Wort (sod), das sonst zur Bezeichnung (Hes 13,9), der „Versammlung“ der Heiligen (Ps 89,8), ja des „Rates“ des Herrn (Jer 23,18.22) gebraucht wird.

Das Böse hat den Trieb, sich auszubreiten. Dem Bösen (Satan) wie den bösen Menschen genügt es nicht, die Ordnung Gottes für ihre Person zu verneinen, sondern sie wollen sie in jedem Bereich untergraben, so im Bereich des Leibes (Mk 9,20-22; Lk 13,16), im Bereich der Ehe (1 Kor 7,5), des Eigentums (Mi 2,1), der Ehre des Menschen (Spr 15,28; 17,4), der Vertrauens, der Liebe (5 Mo 15,9) und der Aufrichtigkeit unter den Menschen (Jes 9,16).

Jeder sichtbar werdende Plan Gottes ist ihnen ein Ärgernis, das sie bekämpfen müssen, soweit ihre Macht reicht (Hiob 1-2; Mt 5,10; 1 Thess 2,14-16).

Bosheit will nicht als solche erkannt werden, darum tarnt sie sich (Ps 28,3; 2 Kor 11,13-15) und handelt im Verborgenen, in der Finsternis (Jes 29,15; Hes 8,12; Joh 3,19f). Jesus Christus wird bei seinem Wiederkommen die Finsternis offenbar machen (2 Thess 2,8)

Lüge – Lexikon zur Bibel S. 751: ist bewußte und gewollte Verleugnung der Wahrheit zur Irreführung anderer. Der Lügner will durch Worte und Gebärden den wahren Sachverhalt verbergen und gerät in einen Zwiespalt zwischen Sein und Schein. 

Die Beweggründe zur Lüge können sehr verschiedenen sein: Notlügen aus Hilflosigkeit, krasse Lügen aus Ehrgeiz, Prahlsucht, Bosheit, Selbstsucht, Eitelkeit. Die Formen und Verzweigungen der Lüge sind mannigfaltig: Betrug, Täuschung, Meineid, falsches Zeugnis, Lästern.

Satan ist ein Lügner (pseustäs) und Vater der Lüge (pseudos); wenn er lügt, so redet er aus seinem ureigenstem Wesen (Joh 8,44; vgl.  1 Mo 3). Ihm steht ein ganzes Reich der Lüge zur Verfügung.

·         Antichrist: tut lügenhafte Wunder

      ·      Falsche Christusse : geben sich für Jesus aus und tun Zeichen und Wunder, um möglichst die Auserwählten zu 

        verführen.

·      Falsche Propheten: wiegen das Volk Gottes in falscher Sicherheit

      ·      Falsche Apostel, falsche Brüder, falsche Lehrer: suchen in satanischer Vollmacht die Gemeinde Jesu zu spalten,

              zu verwirren und zu vernichten, um zugleich falsche Gemeinde, falsche Kirche aufzubauen

Als Reich der Wahrheit steht das Reich Gottes im radikalen Gegensatz zum Reich de Lüge: Jesu irdisches Leben war ein einziger Kampf gegen die Lügenmächte Satans und der Dämonen. Er trieb die Teufel durch „Gottes Finger“ aus (Lk 11,20), und in seinem Munde fand sich kein Betrug (1 Petr 2,22). 

In seiner Passion standen ihm die Mächte der Lügen gegenüber: in dem Verräter Judas, in Hannas und Kaiphas, den heuchlerischen Schriftgelehrten und Pharisäern, den falschen Zeugen und dem wetterwendischen Volk, in Pilatus und Herodes und in der Verleugnung des Petrus (Mk 14-15; Joh 18-19). 

Selbst das Geheimnis der Auferstehung versuchten die Hohenpriester durch die Bestechung  der Grabwächter zur Lüge zu machen (Mt 28,11-15). Aber der Sieg Jesu ist vollbracht und wird bei seiner Wiederkunft offenbar werden (Phil 2,10f; Offb 1,7).

Bis dahin ist die Gemeinde Jesu „ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit“ (1 Tim 3,15). Durch die Wiedergeburt werden die, die alle von Haus aus Lügner sind (Ps  116,11), dem Reich Gottes einverleibt, in dem der Geist der Wahrheit in alle Wahrheit führt (Joh 16,13). 

Darum gilt ihnen der Befehl: „Legt die Lüge ab (Eph 4,25; Kol 3,9; Jak 3,14). In vollem Umfang kann Paulus bezeugen: Ich lüge nicht (Röm 9,1; 2 Kor 11,31; Gal 1,20; 1 Tim 2,7). Alle aber, die Lüge lieben und tun, sind vom kommenden Reich Gottes und seiner Herrlichkeit ausgeschlossen (Offb 21,8.27; 22,15)

Liebe – Lexikon zur Bibel S. 741: Die im Profangriech. wenig gebrauchte agapä, agapao bezeichnet im NT ganz umfassend hingebende Liebe: die Liebe Gottes zu den Menschen (Joh 3,16); die daraus entspringende Liebe der Menschen untereinander (Mt 22,39), die Feindesliebe (Mt 5,44), die Liebe des Mannes zur Frau (Eph 5,25.28.33); ebenso aber auch egoistische fehlgeleitete Liebe (Lk 11,43; LÜ: gern; 2 Tim 4,10 LÜ: lieb gewinnen; 2 Petr 2,15; 1 Joh 2,15).

Nikolaiten. Wer sind diese? Davon gehört haben wir schon hier und da. Auskunft darüber gibt uns das Lexikon zur Bibel S. 855: Eine Gruppe von Irrlehrern, die in den Gemeinden von Ephesus (Offb 2,6) und Pergamon (V. 14f) Anhänger besaß. Der Herr haßt die Nikolaiten (V. 6.15), weil sie Götzenopfer und Hurerei für erlaubt erklärten (V. 14); ihre Lehre wird der Bileams verglichen (4 Mo 15,1ff; 31,16; vgl. auch 2 Petr 2,15; Jud 11). Dieselben Vorwürfe treffen die Anhänger einer Isebel in Thyatira (Offb 2,20).

Hier wird außerdem berichtet, daß sie sich rühmen, die Tiefen des Satans erkannt zu haben (V. 24). Das weist auf gnostische Einflüsse. Unter den verschiedenen Gruppen der Gnostiker erscheinen im 3. Jh. n.Chr.  ebenfalls Nikolaiten, über deren Verbindung mit den ntl. Nikolaiten nichts bekannt ist.

Die Gnosis verstand die Erlösung allein als Sache geistiger Erkenntnis, für die das äußere Handeln und Verhalten des Menschen bedeutungslos sei; die rechte Erkenntnis mache schon vollkommen. Damit werden Gehorsam, Wandeln und Heiligung überflüssig; man kann sich also im praktischen Leben heidnischen Sitten und Gebräuchen anpassen, um weniger aufzufallen und seine gesellschaftliche Existenz nicht zu gefährden.

Buße, büßen – Lexikon zur Bibel 211: das hebr. schuw umfasst viel mehr als nur „umdenken“ , als einen bloß geistigen Vorgang. Hier ist der ganze Mensch im Blick, eine ganze Umkehr zu Jahwe. Die ganze Existenz wendet sich Jahwe zu, nicht nur ein Teil von ihr. Das äußert sich in Gehorsam gegen Gottes Willen, im Vertrauen zu ihm und Verzicht auf die Hilfe fremder Götter oder von Menschen (Koalitionen zum militärischen Schutz), in der Abkehr von allem Bösen und Widergöttlichen. In diesem Sinn ist Buße auch im NT gefüllt.

Die Bibel läßt nicht im Unklaren darüber, daß Gott selbst die Buße wirkt und dass seine Güte zur Buße leitet (Röm 2,4). Er bekehrt sein Volk, und es tut Buße (Jer 31,19), er schlägt die Brücke zum Menschen und führt das Himmelreich herbei (Mt 3,2). In seinem Sohn Jesus Christus ruft er die Menschen selbst zur Umkehr (Mt 4,17; 9,13) und schenkt nicht nur seinem Volk Israel, sondern auch den Heiden (Völker) Buße (Apg 11,18). Denn Gott hat keinen Gefallen am Tod des Gottlosen,…

Rechte Buße führt über die Erkenntnis  der eigenen Schuld (Hiob 42,6) zu den rechtschaffenen Werken des neuen Lebens (Apg 26,20), die die Abkehr von der bisherigen Lebensführung einschließen. (Röm 6,1f)

Angst / Bedrängnis / Trübsal - Lexikon zur Bibel S. 1191: Das griech. Wort „thiliphis“ bedeutet ursprünglich Beengung, Bedrängnis. Es bezeichnet also etwas, das den Menschen in seinem Menschsein einengt, bedrängt und damit offenbar macht, daß er nicht sein eigener Herr ist

Trübsal umschließt die verschiedensten Nöte und Bedrängnisse:

·          Verfolgung (Apg 11,19;  1 Thess 1,6; 2,14f)

·       Gefängnis (Apg 20,23; Eph 3,13; Offb 2,10)

·       Kriegsnot (Ri 10,14; 1 Sam 26,24)

·       Schmähungen (Hebr 10,33)

·       Streit (2 Kor 7,5)

      ·       Krankheit, Hunger

Neben diesen äußeren stehen innere Nöte wie Furcht (2 Kor 7,5) oder Traurigkeit ((Jak 1,27)

In Gegensatz zur Trübsal stellt Paulus die Ruhe (2 Kor 7,5), die auf die Ruhe bei Christus hinweist (2 Thess 1,7; vgl. Hebr. 4,9.11), wo alle Bedrängnisse ein Ende hat.

Unbedeutend sein : Synonyme: nichtssagend, gewöhnlich, einflusslos, am Rande stehend, uninteressant, u.v.m.

Reich, Reichtum – Lexikon zur Bibel S. 962: Wahrer Reichtum liegt allein in Christus. Paulus spricht von dem „unausforschlichen Reichtum Christi“ (Eph 3,8). Dieser Reichtum macht den Menschen innerlich stark (Eph 3,16). Er besteht neben der von Gott gegebenen Weisheit und ihrer Frucht (Spr 8,11.18f) vor allem in dem Reichtum an Barmherzigkeit und Gnade, die Gott den Menschen zuwendet (Eph 1,7; 2,4; 1 Tim 1,14) und der Liebe, die er ihnen ins Herz gießt (Röm 5,5; Phil 1,9).  

Zur Eigenart dieses Reichtums gehört, daß er unaufhörlich wachsen muß (Phil 1,9); wer sich für reich, d.h. für ausreichend versorgt hält, verliert alles und fällt in eine Armut, die er nur wegen seiner Blindheit nicht erkennt (Offb 3,17; vgl. 1 Kor 4,7f).

Wer aber ohne Aufhören nimmt , erkennt den überschwänglichen Reichtum Gottes (Eph 2,7), wird „satt von den reichen Gütern seines Hauses“ (Ps 36,9). Er kann und wird anderen Menschen weiter reichen und viele reich machen (2 Kor 6,10), obwohl er selbst zu den Armen gehört, weil er nie aus dem Eigenen leben kann, sondern täglich aus der Fülle des Vaters nehmen muß.

Spott, spotten, Spötter – Lexikon zur Bibel S. 1099: Im Allg. bedeutet spotten bzw. höhnen, seinen Mutwillen mit jemanden treiben, sich über ihn lustig machen in Wort und Tat (2 Kön 2,23; Mt 22,6; 27,31; Mk 10,34; 15,20; Lk 20,11), die Nase rümpfen zum Zeichen der Verachtung (Gal 6,7). Außerdem kommen Wortverbindungen vor wie: verlachen und verspotten (2 Chr 30,10); spotten und verachten (2 Kön 19,21); spotten und verhöhnen (Neh 2,19);  lästern und spotten (Ps 35,16); höhnen und lästern (2 Kön 19,22) und Spott und Hohn (Ps 44,14; 79,4; Jer 20,8; 29,18).

In seinem Wesen ist der Spötter unbelehrbar, stolz und vermessen, er handelt in maßlosem Übermut (Spr 21,24). Zurechtweisungen nimmt er nicht an (Spr 9,7f); er läßt sich nicht tadeln, weil er keine Weisheit besitzt (Spr 13,1). So vermeidet er auch den Umgang mit Weisen (Spr 15,12), aber eben weil er ein Narr ist, verdient er Züchtigung (Spr 19,29). 

Wenn der Spötter verjagt ist, hören Zank, Hader und Schmähung auf (Spr 22,10), wo er aber erscheint, macht sich frecher Aufruhr breit (Spr 29,8). Doch am Ende wird Gott der Spötter und Empörer spotten (Ps 2,2f) und sie selbst zu Hohn und Spott machen (Jes 43,27f; 45,16f; Hes 22,4; 23,32), denn nur den Demütigen gibt er seine Gnade, d.h. denen, die eine angemessene Einstellung ihm gegenüber haben (Spr 3,34).

Synagoge – Lexikon zur Bibel S.  1121: Das griech. Wort synagogä wird von LÜ meist unübersetzt belassen und selten mit „Versammlung“ (Jak 2,2) wiedergegeben. Das Wort Synagoge bezeichnet zunächst eine Versammlung von Menschen und dann den Ort, wo sich die Gemeinde zum jüdischen Gottesdienst versammelt.

Thron  - Lexikon zur Bibel S. 1170: Neben der Bedeutung für Königsthron (1 Kön 10,18-20 u.ö) spricht die Bibel im übertragenen Sinn auch häufig vom Thron Gottes, von dem aus der Herr die Welt regiert und richtet (Ps 11,4; 89,15; 103,19; Jes 6,1; Offb 7,17) und vor dem alle Menschen zum Letzten Gericht versammelt werden (Offb 20,11).

Thron Satans > Satan – Lexikon zur Bibel S. 1008: von dem „Thron Satans“ und der „Synagoge Satans gehen  die Feindseligkeiten gegen die junge Gemeinde aus (Offb 2,9; 2,13; 3,9)

Lexikon zur Bibel S. 1008 – Satan: …bezeichnet weiter den Teufel, den Feind Gottes und der Menschen schlechthin; er hat keine selbstständige Macht, sondern ist Gott unterworfen (Hiob 1,6ff). Er ist als Widersacher im besonderen Sinn der Gegner Gottes und aller Gott Zugehörigen; Er ist Anstifter zum Bösen (Mk 4,15; Apg 5,3); er versucht Menschen  (1 Kor 7,5); er veranlasst den Verrat Judas (Lk 22,3). 

Er verhindert die Arbeit der Apostel (1 Thess 2,18); „des Satans Engel“ schlägt Paulus mit Fäusten (2 Kor 12,7); von dem „Thron des Satans“ und der „Synagoge des Satans“ gehen Feindseligkeiten gegen die junge Gemeinde aus  (Offb 2,9; 2,13; 3,9)

Lexikon zur Bibel S. 1163 – Teufel: Das Wirken des Teufels ist die SÜNDE. „Wer Sünde tut, der ist vom Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an“ (1 Joh 3,8). Der Teufel herrscht in der Luft mit den bösen Geistern und Dämonen ((Eph 2,2; 6,12; 1 Kor 8,5); er durchläuft die Erde und gibt acht auf die Menschen, um sie zur Sünde zu verleiten.

Lexikon zur Bibel S. 1164 – Teufel: Die unerlöste Welt ist voller Angst vor den bösen Geistern, seiner Gemeinde aber hat Christus Macht über sie gegeben (Mk 16,17; Lk 9,1; Apg 16,18). Die Glaubenden haben den Bösen überwunden (1 Joh 2,13f), und wo sie ihm widerstehen, flieht er von ihnen (Jak 4,7). Denn wer an Christus gläubig geworden ist, der ist Kind des schützenden Vaters im Himmel, des allmächtigen Herrn auch über alle Teufel.

Lexikon zur Bibel S. 446 – Götzenopfer: Das Götzenopfer spielte in ntl. Zeit eine besondere Rolle für die heidenchristlichen Gemeinden, weil das auf dem Markt (1 Kor 10,25) angebotene Fleisch zum größten Teil von rituell geschlachteten Tieren stammte, d.h. heidnischen Göttern geopfert war. Grundsätzlich sah Paulus darin kein Hindernis, mit gutem Gewissen und ohne Schaden Fleisch zu essen, ohne zu fragen, woher er es komme (V. 25.27).

Anders war es jedoch, wenn der Gastgeber darauf hinwies, sein Gast habe Götzenopferfleisch vor sich (V.28), oder ein schwacher Bruder Anstoß nehmen konnte (Röm 14,15; 1 Kor 8). Ebenso wurde den Heidenchristen um der Tischgemeinschaft mit den Judenchristen willen die Enthaltung vom Götzenopfer auferlegt (Apg 15,29; 21,25). Für eine Teilnahme an heidnischen Opfermahlzeiten aber galt bedingungslos: Ihr könnt nicht Gemeinschaft mit den bösen Geistern haben (1 Kor 10,19-22).

Hurerei - Lexikon zur Bibel – S. 554: In der röm-kath. Kultur war außereheliche Sexualität gesellschaftlich weithin anerkannt. Erotische Beziehungen zu Hetären oder auch homoerotische Kontakte zu Jungen fanden zu verschiedenen Gelegenheiten statt, u.a. bei Symposien. Das NT verbietet alle Hurerei (1 Kor 6,9.13-20; Eph 5,3.5; 1 Thess 4,3; Hebr 13,4). Jesus nennt in Mt 19,9 wörtl. Hurerei (ein stärkerer Ausdruck als Untreue oder Ehebruch) als einzigen Scheidungsgrund. Doch Prostituierten und sog. Freiern steht der Weg zur Vergebung offen (Mt 21,31f; 1 Kor 6,11).

Als Bild des Götzendienstes werden „Hure“ und „Hurerei“ vor allem in Offb 2,20f; 14,8; 17,1-19,2 verwendet.

Torah = Weisung, Anweisung (nicht Gesetz!) lt. PONS-Kompaktwörterbuch

Isebel - Lexikon zur Bibel S.562: Die Tochter Etbaas, des Königs von Sidon, der nach Josephus ein früherer Priester der Astarte war. Sie war die Frau König Ahabs von Israel, ihre gemeinsame Tochter Atalja heiratete später den judäischen König Joram.

Isebel war eine Frau von großer Tatkraft und übte durch ihre Feindschaft gegen den Herrn und ihre Grausamkeit unheilvollen Einfluss auf ihren Mann und das Volk aus. Sie förderte den Baalsdienst in Israel und Ahab errichtete auf ihr Betreiben dem Baal einen Tempel in Samaria (1 Kön 16,31f). Die Propheten des Herrn versuchte sie auszurotten (1 Kön 18,4.13), während sie für den Unterhalt von 450 Baalspropheten und 400 Propheten der Aschera in Israel sorgte (V. 19).  ….

Die Szene in Jesreel, in der Isebels Tod geschildert wird, ist von grausiger Eindringlichkeit. Es erfüllte sich, was der Herr durch Elia gesprochen hatte: „Auf dem Acker von Jesreel sollen die Hunde das Fleisch Isebels fressen, und der  Leichnam  Isebels soll wie Mist auf dem Felde sein im Gefilde von Jesreel, daß man nicht sagen könne: Das ist Isebel“ (V. 30-37). Bei ihrem Tod mag Isebel etwa 60 Jahre alt gewesen sein.

Der Name Isebel wird auch in Offb 2,20 genannt. Manche sehen in ihr die Frau des Engels oder Vorstehers der Gemeinde in Thyatira. Allgemein nimmt man an, daß es sich um eine gottlose Frau handelt, die mit dem Namen der Königin Ahabs bezeichnet wird, um ihr Wesen deutlich zu machen. Sie gab sich als Prophetin aus, verleitete aber zur Hurerei und zum Essen von Götzenopfer.

Nieren - Lexikon zur Bibel S. 855: In bildlicher Verwendung stehen auch die Nieren für das Innere des Menschen, Sitz und Zentrum von Leben (Hiob; Klgl 3,13) und Empfindung. Sie schmerzen (Ps 73,21). Gott, der sie bereitet (Ps 139,13) prüft Herz und Nieren (Ps 7,10; Jer 11,20; 17,10; 20,12; Offb 2,23) und erforscht sie (Ps 26,2).

Herz - Lexikon zur Bibel S.521

Hauptsächlich bezeichnet das Herz das Wesen, den Kern menschlichen Person, das seelisch-geistige Zentrum ihres gesamten Lebens. So ist das Herz die

     ·       Stätte der Empfindungen von der Niedergeschlagenheit (Ps 34,19) über die Traurigkeit (Joh 16,6), den Schrecken          (Joh 14,1), die Trübsal und Angst (2 Kor 2,4) bis zur Freude (Joh 16,22).

     ·       Hier denkt und plant der Mensch (Spr 16,9; Apg 5,4; 7,23),

     ·       Hier haben Wille und Entschlossenheit ihre Wurzeln (Neh 3,38)

     ·       Hier haben andere Menschen ihren Platz (2 Kor 7,3)

·      Hier haben Treue (1 Sam 18,1; 2 Sam 15,6) wie Hass (3 Mo 19,17) ihren Sitz

     ·       Hier fällt die Entscheidung über Gehorsam und Ungehorsam (Apg 7,39)

·      Hier wohnen Weisheit und Torheit (1 Kön 3,12; Ps 14,1; Spr 22,15)

·      Hier wohnen Wunsch und Hoffnung (Ps 37,4)

     ·       Hier wohnen Vorstellung und Wissen (1 Kor 2,9)

Prüfung, prüfen – Lexikon zur Bibel S. 939: Das ganze Leben spielt sich unter den prüfenden Augen Gottes ab (2 Chr 16,9; Ps 11,4). Der gerechte Richter, vor dem Rechenschaft abgegeben werden muß, prüft Herz und Nieren (Jer 11,20; Ps 17,3; 1 Thess 2,4). Um in dieser Prüfung bestehen zu können, ist beständige Übung der Sinne zur Unterscheidung des Guten und Bösen (Hebr 5,14) notwendig.

Darum wird der Gläubige aufgefordert, für sich selbst zu prüfen, was der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille ist (Röm 12,2), das Beste (Phil 1,10), dem Herrn wohlgefällig (Eph 5,10).

Paulus ermahnt die Thessalonicher „Prüfet alles, und das Gute behaltet“  (1 Thess 5,21). Aus der Frage nach dem Wille Gottes für den Einzelnen erwächst dann auch die Prüfung des eigenen Glaubens (2 Kor 13,5) und des eigenen Tuns (Gal 6,4) an diesem Maßstab (vgl. 1 Kor 11,28). Weiter wird aufgefordert, die Geister zu prüfen, ob sie aus Gott (1 Joh 4,1ff) Gott selbst prüft die Seinen, indem er sie mit ihrem Tun in das Feuer des Gerichtes führt, wo ihr Glaube sich bewähren muß (1 Kor 3,13)


Nun, hier hätten wir die wichtigsten Begriffe, die wir in den 7 Briefen vorfinden. Auf die Beschreibung von Jesus über sich selbst gehen wir jetzt nicht ein, denn es geht hier um uns – um die Gemeinden aber auch um uns als Einzelne.

Im nächsten Schritt besuchen wir die 7 Gemeinden. Wir tauchen ein und werden jeweils Teil der Gemeinden, die zur Zeit der Offenbarung existiert haben. So können wir am besten ermitteln, wie die persönlichen Inhalte jeweils zu verstehen sind und welche Auswirkung auf das eigene Glaubensleben hat. In der Gemeindeversammlung, die ja sicher stattgefunden hat, hören wir live all das, was an alle geschrieben worden ist.

Wir gehen wie folgt vor: Es wird nur immer ein Vers gelesen und machen uns unsere eigenen Gedanken darüber, wie wir das entsprechend verstehen. Meine  Ausführungen stehen jeweils direkt darunter. Was Jesus über sich betrifft (jeweils der erste Vers), gehört in die Jesus-Reihe.


Offenbarung 4

Die 7 Sendschreiben (Teil 1)


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Offenbarung  (Gruß an 7 Gemeinden)

 

Offenbarung 2 (Johannes begegnet Jesus)

 
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Thema: Die 7 Sendschreiben            Thema: Vertiefende Betrachtung
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