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Offenbarung 1 | Kap 1,1-3 | Zweck des Inhaltes / Die Beteiligten / Weitere Wichtige Begriffe |
Kap 1,4-8 | Gruß an 7 Gemeinden |
Offenbarung – Was ist Offenbarung? > Lexikon zur Bibel S. 865: Zunächst ist an vielen Stellen der Bibel von Offenbarung die Rede, wo ganz allgemein verborgene Dinge aufgedeckt, enthüllt, ans Licht gebracht werden, z.B. Mt 10,26; Mk 4,22; Gal 5,19; 1 Tim 4,15. Seine eigentliche Bedeutung empfängt der Begriff der Offenbarung jedoch erst dort, wo es sich um die Selbstoffenbarung Gottes handelt. Denn seit dem Sündenfall ist Gott für die Menschen der „verborgene Gott“, der mit ihnen nicht mehr wie ihm Paradies „von Angesicht zu Angesicht“ verkehrt (1 Mo 2,16).
Um auch dieses Buch zu verstehen, schauen wir uns wie immer jeden Begriff an, und was er bedeutet. Das kommt dem Brotbrechen gleich. Um zu wissen, wie ein Apfel schmeckt, muß ich auch reinbeißen und nicht nur die Schale essen, geschweige denn anschauen und dann den Rest verwerfen.
Um auch dieses Buch wieder besser zu verstehen, übersetze ich es nochmals selbst aus dem hebräischen.
Das NT gibt es auch im hebräischen bzw. hat parallel Bücher auf aramäisch. Dabei gibt es Wörter, deren deutsche Bedeutung weder im PONS-Kompaktwörterbuch noch im Gesenius zu finden sind. Oder sogar im Althebräischen und Neuhebräischen vorkommen, dennoch aber unterschiedlich sind.
Das betrifft vor allem das „überwinden“. Im PONS wird das betroffene Wort mit Chormeister, im Neuhebräischen mit „Sieger, Überwinder“. Vom Sinn her ist es im Prinzip gleich. Ein Chormeister ist
Chorleitung ist die Führung eines Chores, insbesondere das Dirigieren bei Chorproben und .... Neben der weitverbreiteten Bezeichnung Chorleiter finden sich – besonders historisch – auch die Varianten Chordirigent oder Chormeister. [wikipedia]
Damit ist gemeint, wer sein eigenes Leben in der Hand und es eigenverantwortlich führt. Dazu müssen wir schließlich unsere inneren Hindernisse überwinden, um dahin zu gelangen. Das ist zuweilen ein recht harter und steiniger Weg. Der aber auch sehr schmal ist. Und jeder hat hier seinen eigenen Weg.
Ich werde also in meinen Ausführungen zum Inhalt des Buches der Offenbarung meine eigene Übersetzung hier verwenden. Daher bitte ich euch, legt euch parallel eure eigene Bibel daneben. Falls ihr mehrere habt, wie Luther, Schlachter, Elberfelder usw. , eben alle. Teilweise setze ich noch in Klammern den deutschen Begriff bzw. das Synonym.
Die für uns wichtigen Begriffe markiere ich farblich, oder unterstreiche ich, je nachdem, evtl. auch mit einer andren Schriftart, usw. Dabei achte ich darauf, daß wir noch den Überblick behalten.
1 Das ist das Sich offenbaren von Jeschua (Jesus), dem Maschiach (Messias), welches ihm gegeben hat Elohim, zu zeigen seinen Dienern die Ereignisse wegen euren Feinden / Bedrückern geschehen in Eile und Zeichen, weil er gesandt hat durch seine Hand seinen Engel zu seinem Diener Jochanan (Johannes)
2 welcher bezeugt hat das Wort Elohims (Gottes) und das Zeugnis von Jeschua (Jesus), dem Maschiach (Messias), alle Ereignisse, die er gesehen hat.
3 Selig, der (laut) lesend, und diese, die hörend diese Worte der Prophezeiungen und bewahrend die Worte, die in ihm (dem Buch) geschrieben sind, weil nahe gekommen ist das Böse
Sich offenbaren
Was Offenbarung ist, das habe ich in der Einleitung schon erläutert. Jesus und der Vater halten nichts geheim.
Unter „Selbstoffenbarung Gottes“ ist zu verstehen, dass Gott dem Menschen Einblicke in sein Wesen eröffnet. Gott macht sich so als Schöpfer des Himmels und der Erde, als Befreier Israels, als Versöhner der Menschen und als Neuschöpfer kund. Offenbarung ist jedoch nicht nur Selbstoffenbarung und Mitteilung des göttlichen Willens, sondern auch Begegnung, die Gott in seiner Liebe dem Menschen in Wort und Sakrament gewährt. [nak.org]
Jesus und der Vater im Himmel geben Einblicke in ihr Wesen. Sie machen wirklich keine Geheimnisse daraus. Es steht also alles in der Bibel. Wir müssen sie nur gründlich lesen und jedes Wort auch wirklich kauen. Das Buch der Bücher ist Schwarzbrot für alle. Es nährt und sättigt wirklich die Seele und unseren Geist.
Jeschua, der Maschiach
Auf Deutsch „Jesus, der Messias“. Messias im griechischen: Christus. Messias oder auch Christus bedeuten „der Gesalbte“ im Zusammenhang mit Jesus?
Was bedeutet das nun für uns? Lexikon zur Bibel S. 401:
1) Die Bedeutung des Gesalbten: Ein durch Salbung zu einem besonderen göttlichen Auftrag Berufener und Geweihter. Mit der Salbung ist die Begabung mit dem Heiligen Geist verbunden (vgl. 1 Sam 10,1ff), der den Menschen ändert und zum göttlichen Auftrag befähigt.
2) Christus der Gesalbte: Als Eigenname ist die Bezeichnung des verheißenen Messias (vgl. Ps 2,2), der Israel in Jesus Christus gesandt wurde (Joh 1,41). Er ist König, Priester und Prophet in einem und von Gott mit dem Heiligen Geist gesalbt (Apg 4,26; 10,38).
Jesu Christi. Jesus ist der Sohn Gottes, unseres Vaters im Himmel. Dort im Himmel ist sein Name Menschensohn. Christi , vielmehr Christus ist die latinisierte Form von altgriechisch „Christos, der Gesalbte“ (wikipedia). Das hebräische Wort für „Gesalbter“ ist „Messias“ , hebr. ausgesprochen: ‚maschiach‘
ַמָשִׁיח
Elohim > El
PONS-Lexikon S. 15: Bezeichnung Gottes: Gott, Eigenname des Gottes El; Pl.: Gottheiten, Fremdgötter, Götzen. Das Wort bezeichnet im Singular sowohl den einzig wahren Gott Israels, verweist aber auch auf fremde Gottheiten. – Wie im Deutschen kann es auch einen Superlativ zum Ausdruck bringen.
Eloah
PONS-Lexikon S. 16: Bezeichnung Gottes: Gott, aber auch Artbegriff: Gottheit. Im Singular wie im Plural kann das Wort des einzigen Gott bezeichnen (aber auch fremde Götter bzw. Götzen). Im Plural wird, sofern JHWH gemeint, das Wort auch als Anrede gebraucht, nicht hingegen, wenn es einen Artikel trägt; dann verweist es auf den unbegreiflichen, manchmal fernen Gott, z.B. Gen 22,1
Diener
In anderen Übersetzungen: Knechte. Es geht hierbei um das Dienen. Lexikon zur Bibel S. 243: (In übertragener Bedeutung) Das NT spricht vom Dienst (griech. diakonia) des Wortes (Apg 6,4), von Verkündigern als Dienen des Geistes und des neuen Bundes (2 Kor 3,6), von Christus als Diener der Juden (Röm 15,8). Christus ist kein Diener der Sünde (Gal 2,17); die Diener Satans verstellen sich als Diener der Gerechtigkeit (2 Kor 11,14f)
Knechte (in den bisherigen Übersetzungen). Das hebr. Wort steht auch für Diener, Sklave. Heutzutage würden wir Mitarbeiter sagen.
Engel
Lexikon zur Bibel S 286: Das hebr. „mal’ach“ und das griech. „angelos“ bedeuten beide „Bote, Gottesbote“. Beide Wörter werden in der Bibel für den gewöhnlichen menschliche Boten (1 Mo 32,4; Jak 2,25), den Menschen (Prophet, Priester) als Boten Gottes (Hag 1,13; Mal 2,7; Mt 11,10) und hauptsächlich für den himmlischen Gottesboten gebraucht. Wie die Gläubigen werden auch die Engel Söhne oder „Kinder Gottes“ (Hiob 1,6; 38,7) genannt. Die Wirklichkeit der Engel wird durch die ganze Bibel bezeugt.
Mehr über die Engel unter dem Artikel „Die Welt der Engel“
Feinde / Bedrücker
Lexikon zur Bibel S. 334: Die Feindschaft auf der Erde hat ihren Ursprung im Sündenfall (1 Mo 3,15) und gehört zu den Werken des Fleisches (Gal 5,20). Wenn die Bibel von Feind und Feindschaft redet, meint sie in erster Linie Feindschaft gegen Gott (Mt 13,25.39; Apg 13,10; Röm 8,7; Phil 3,18; Jak 4,4), der auf menschlicher Ebene der Hass gegen das Gottesvolk (Est 3,8; Hes 35,5) und die Gläubigen entspricht (Mt 10,22.36; Joh 15,18.20;16,2).
Seit Kain und Abel (1 Mo 4) tötet der Gottlose den Gerechten um seiner Gerechtigkeit willen (Joh 8,37-44; 1 Joh 3,12; vgl. Weish 2,10-20). Diese menschliche Feindschaft lässt nun aber Gott zum Feind der Feinde werden (2 Mo 23,22). Von daher ist die unversöhnliche Feindschaft Israels gegen die Kanaaniter zu verstehen (5 Mo 7), an denen es das Gericht des Herrn vollziehen soll (1 Mo 15,16), und ebenso der Hass gegen die Feinde Gottes in den Psalmen (Ps 139,19-22). Hier geht der Hass auf das Böse in den Hass auf den über, der das Böse tut.
Jesus ist Christus ist gestorben, als wir noch Feinde waren (Röm 5,10; Kol 1,21). Damit ist die Feindesliebe sichtbare Wirklichkeit geworden (Lk 23,34) und kann nun „in Christus“, kraft der von ihm vorgelebten Feindesliebe, von Menschen erwartet und gelebt werden (Mt 5,44; Lk 6,27f; Röm 12,14.20f; vgl. Lk 1,74). Auch die grundsätzliche Feindschaft zwischen Juden und Heiden, dem Gottesvolk und den Völkern, ist nun in der Gemeinde abgetan (Eph. 2,14-16).
Feindesliebe bedeutet jedoch kein weichliches Umgehen der Wahrheit; Jesus trennt eindeutig zwischen Freund und Feind (Schafen und Wölfen Mt 10,16), nennt seine Feinde mit den Namen, die ihnen zukommen, und kündigt ihnen das Gericht an (Mt 23,13-33), um sie zur Umkehr rufen (Mt 9,13; 18,11)
Jochanan (Johannes)
Lexikon zur Bibel S. 625: (Teilauszug)
· Apostel
· Sohn des Zebedäus und der Salome. Seine Mutter war eine Schwester Marias , der Mutter Jesu;
· Arbeitet mit seinem älteren Bruder Jakobus bei ihrem Vater, einem Fischer
· Gehörte zu den Jüngern von Johannes, dem Täufer, der ihn zu Jesus wies.
· Mit Andreas einer der ersten Jünger Jesu (Joh 1,40)
Ereignisse. Ein Ereignis ist lt. Internet-Definition ein Geschehen (das den normalen alltäglichen Ablauf als etwas Bemerkenswertes unterbricht)
Wann sollen diese eintreffen: Wir lesen „in Kürze“, nach meiner Übersetzung „in Eile“. Die Ereignisse werden bereits wohl Realität, sobald Johannes die 7 Sendschreiben an diese genannten Gemeinden zugestellt hat.
In Eile. Jesus nennt den Zeitpunkt, wann alles beginnt. In Eile, oder wie in der Luther-Übersetzung steht „in Kürze“ bedeutet: aus der Sicht des Johannes für ihn sehr Zeitnah. Somit nicht erst beispielsweise von unserer heutigen Zeit aus betrachtet, in 10 / 50 oder 5000 Jahren, nur um mal ein paar Zahlen zu nennen. Die Ereignisse haben teilweise schon stattgefunden.
Unser Vater im Himmel hat eine andere Zeitrechnung als wir. Daher lassen wir diesen Punkt, d. h. das Thema Zeit, der Einfachheit außer Acht. Und widmen unsere Aufmerksamkeit dem, was uns Johannes übermittelt hat.
Und warum?
Nahe gekommen das Böse. Es wird noch einmal bekräftigt, daß das Böse da ist. Warum sollte dieses in ferner Zukunft erst kommen? Luzifer hat auch nicht gewartet, bis Jesus am Kreuz gestorben war. Sondern ihn (Jesus) bereits verfolgt, kaum daß dieser das Licht erblickt hat. Dann versuchte Satan, Teufel oder wie auch immer er genannt wird, es erneut. Wir kennen ja die Geschichte: Matthäus 4,1-11
Auch während Jesus gewirkt hat, blieb Satan an ihm dran. Dieser handelte durch die Pharisäer, wiegelte das Volk auf, damit Jesus gekreuzigt wird. Vor allem sorgte er dafür, daß Jesus von einem seiner Jünger verraten wurde. Das sind nur ein paar wenige Beispiele, wie Jesus von Satan verfolgt wurde.
Das Böse hat auch die Gestalt von Dämonen, die in den Menschen hausen, siehe die Austreibung von Dämonen, die Jesus getan hat.
Offb 22,10 Und er hat zu mir gesprochen: Nicht darfst du versiegeln die Worte der Prophezeiung, die in diesem Buch sind, denn nahe gekommen ist das Böse
Dieser Satz bekräftigt nochmals, daß das Böse schon da ist, zumindest in Reichweite. Vor allem: Johannes darf es nicht versiegeln. Also warum wurde ein Geheimnis daraus gemacht? Luzifer, Satan, Teufel, oder wie auch wir immer ihn nennen mögen, wollte nicht, daß wir darüber Bescheid wissen. Vor allem über sein eigenes unrühmliches Ende. Dazu gehört unter anderem das Buch Henoch. Auch da wurde sein Ende beschrieben.
Böse, Bosheit, boshaft
Lexikon zur Bibel S. 195: Diese Begriffe bezeichnen weniger eine einzelne Eigenschaft als vielmehr eine innere, gottfeindliche Haltung, die sich auf allen Gebieten des Lebens auswirkt. Gut und Böse sind die beide Pole, zwischen denen der Mensch bei seinen Entscheidungen zu wählen hat. Das Wissen um Gut und Böse hat er sich am Anfang der Menschheitsgeschichte (1 Mo 3,1ff) im Ungehorsam gegen Gott erworben, ohne jetzt jedoch fähig zu sein, aus eigener Kraft Gutes zu tun.
Der Böse ist der diabolos (griech.), der Durcheinanderwerfer, Entzweier. Damit ist das Werk des Bösen aufgedeckt. Böse ist in der Tat alles, was die Ordnung und die Pläne Gottes stört, und Bosheit als Gesinnung ist der Trieb zu solcher Störung, die Auflehnung gegen Gott. Böse ist dann jedes Wesen oder Ding, von dem eine solche Störung ausgeht (2 Mo 32,33; 5 Mo 1,34f; Jer 13,10; Phil 3,2); 2 Thess 2,3f).
Bosheit ist jedoch nicht nur Störung des Heilsplanes Gottes, Bosheit ist Rebellion gegen Gott, Anschlag des Bösen gegen die göttliche Alleinherrschaft. Böse ist dann nicht nur ein statisches „Entgegensein““, sondern der ständige Übergriff der bösen Mächte zur Besitzergreifung göttlichen Eigentums. Dabei strebt das Böse, die bösen Geister (Eph 6,12) nach Verkörperlichung (Lk 8,32; 11,24-26)
Entsprechend der Leibwerdung des Geistes Gottes in Form der Gemeinde will auch das Böse leibhaftig werden (Ps 64,3). Hier steht dasselbe Wort (sod), das sonst zur Bezeichnung (Hes 13,9), der „Versammlung“ der Heiligen (Ps 89,8), ja des „Rates“ des Herrn (Jer 23,18.22) gebraucht wird.
Das Böse hat den Trieb, sich auszubreiten. Dem Bösen (Satan) wie den bösen Menschen genügt es nicht, die Ordnung Gottes für ihre Person zu verneinen, sondern sie wollen sie in jedem Bereich untergraben, so im Bereich des Leibes (Mk 9,20-22; Lk 13,16), im Bereich der Ehe (1 Kor 7,5), des Eigentums (Mi 2,1), der Ehre des Menschen (Spr 15,28; 17,4), der Vertrauens, der Liebe (5 Mo 15,9) und der Aufrichtigkeit unter den Menschen (Jes 9,16).
Jeder sichtbar werdende Plan Gottes ist ihnen ein Ärgernis, das sie bekämpfen müssen, soweit ihre Macht reicht (Hiob 1-2; Mt 5,10; 1 Thess 2,14-16).
Bosheit will nicht als solche erkannt werden, darum tarnt sie sich (Ps 28,3; 2 Kor 11,13-15) und handelt im Verborgenen, in der Finsternis (Jes 29,15; Hes 8,12; Joh 3,19f). Jesus Christus wird bei seinem Wiederkommen die Finsternis offenbar machen (2 Thess 2,8)
Zeichen. Lt. wikipedia: Ein Zeichen ist im weitesten Sinne etwas, das auf etwas anderes hindeutet, etwas bezeichnet.
Zeugen, Zeugnis, bezeugen
Hier geht’s nicht um die übliche Bedeutung im weltlichen Sinne, sondern Johannes wird selbst zum Augenzeuge für die kommenden Ereignisse.
Lexikon zur Bibel S. 1290: Zeugnis im ntl. Sinne darf nicht auf die Mitteilung von äußeren Tatsachen oder auf die Weitergabe von Gelerntem und Gelesenem eingeschränkt werden. Zu bezeugen ist vor allem eine Lebenswirklichkeit, die auch das Sterben, den Tod des Zeugen als letzte Bekräftigung für die Wahrheit seines Zeugnisses einschließt (Apg 22,20; Offb 2,13; 17,6). Auch hierin ist der Knecht nicht über seinen Herrn (Mt 10,24; Joh 15,20; vgl. Mt 10,39; 1 Joh 5,6), dem treuen und wahrhaftigen Zeugen (Offb 1,5; 3,14).
Zeuge zu sein ist aber nicht nur der Auftrag an den Menschen um des Reiches Gottes willen, sondern Gott selbst tritt auch als Zeuge für seine Botschaft auf (Apg 14,3; Hebr 2,4; dort jeweils mit Zeichen und Wundern verbunden)
Prophezeiungen / Prophetie – lt. Lexikon zur Bibel S. 938: Unter Prophetie versteht die Bibel durch Gottes Geist einem Menschen eingegebene Offenbarung verbunden mit dem Auftrag, die entsprechende Botschaft an bestimmte Empfänger Adressaten auszurichten. Im NT wird Prophetie zu den Gaben des Geistes gezählt, nach denen alle trachten sollen (1 Kor 14,1.5.39)
Damit haben wir nun alle wichtigen Worte geklärt, die in den ersten 3 Versen vorkommen.
Fassen wir kurz zusammen für ein erstes Verständnis:
Jesus offenbart sich und schickt einen seiner Engel zu Johannes, damit dieser alles für uns aufschreibt an Ereignissen, was zeitnah beginnen soll und das sowohl uns als auch unsere Feinde betrifft. Das bedeutet wohl, wir sind, wenn wir darüber informiert werden und dies auch sind, wir keine Angst zu haben brauchen. Vor allem, wenn wir weiterhin in engem Kontakt zu ihm bleiben. Denn Jesus hat es selbst gesagt, daß wir seine Freunde sind. Und Freunde verschweigen nichts voreinander.
Joh 15,15
Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan.
Ja, wir sind Freunde. Und Freunde haben keine Geheimnisse voreinander. Die Ereignisse, von denen er spricht, lesen wir ab Kapitel 4, die nicht nur für alle Gemeinden gleichermaßen gelten, sondern auch jeden einzelnen persönlich, da sich das Beschriebene in den Kapiteln 2+3 in uns selbst wiederfindet in unterschiedlicher Intensität. Wir können uns also nicht davon freisprechen.
4 Johannes zu den 7 Gemeinden in Asien: Liebe für euch und Friede von dem, der gewesen und der ist und der kommt, und von den 7 Geistern, die vor seinem Thron sind.
5 und von Jeschua (Jesus), dem Maschiach (Messias), dem Zeugen, dem Treuen, der Erstgeborene, der Unversehrte und Oberhaupt der Könige der Erde, der uns liebend und heimsuchend mit Schlägen weg von unseren Sünden durch sein Blut.
6 und hat gemacht uns zu Königen und zu Priestern für Elohim, seinem Vater; ihm gehört die Herrlichkeit und die Macht für alle Zeit. Amen
7 Siehe, er kommt mit den Wolken und sie werden sehen , jedes Auge, und sogar ihn preisen, die ihn durchbohrt haben, alle Leute der Erde. Ja. Amen.
8 Ich bin Aleph und auch Taw, ist sprechend Jehowa Elohim, der gewesen und der ist und der kommt, der alle haltend.
Vers 4: Im hebräischen steht CHESED, und wird übersetzt mit „Liebe, Güte, Treue, Glaube, Solidarität“ im PONS-Kompaktwörterbuch. Im Neuhebräischen „Gnade, Gunst, Barmherzigkeit“. So betrachtet können wir auch die Liebe zum Anfang des Briefes als Begrüßung nehmen.
Diese Begrüßungsformel „Gnade sei mit euch und Friede von …“ finden jeweils zu Beginn wir auch in den Paulusbriefen wieder: Röm 1,7; 1 Kor 1,3; 2 Kor 1,2; Gal 1,3; Eph 1,2; Phil 1,2; Kol 1,1; 1 Thess 1,1; 2 Thess 1,2 / an Timotheus: 1 Tim 1,2; 2 Tim 1,2 / an Titus 1,4 / an Philemon 1,3
Petrus formuliert es etwas anderes: „Gott gebe euch viel Gnade und Frieden!“ (1 Petr 1,2; 2 Petr 1,2) und Johannes in 2 Joh Vers 3
Doch Gnade. Was ist Gnade? Lexikon zur Bibel S. 429/430: Die Gnade Gottes ist eine Macht; sie wird mit unseren Gebundenheiten fertig und überwindet uns (wie man Ps 117,2 wörtlich übersetzen könnte), sie hält uns (Ps 94,18). In Christus hat man die Gnadengabe Gottes – das ewige Leben (Röm 6,23). „Von seiner Fülle haben wir alle genommen und Gnade um Gnade“ (Joh 1,14.16f)
Die Rechtfertigung aus Gott Gnadengaben (Röm 3,24; 4,4.16; 11,6) meint nicht nur eine Begnadigung, sondern ein durch die Macht der Gnade Gottes verwandeltes, gerechtes Leben (Röm 5,17.21; 2 Kor 12,9; vgl. 1 Petr 2,19). Paulus bezeugt das „Evangelium von der Gnade Gottes (Apg 20,24).
Den Kindern des neuen Bundes ist im Gegensatz zum alten Bund auch die Kraft zu einem Leben in Gott gegeben: „Denn es ist erschienen die heilsame Gnade allen Menschen und nimmt uns in Zucht, daß wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben“ (Tit 2,11)
An jedem Tag, zu allem, was der Christ nach Gottes Willen unternimmt, hat er die Fülle der Gnade (Röm 5,17), unversehrt und siegreich daraus hervorgehen. Er überwindet weit (Röm 8,37), denn Gott gibt reichlich Gnade (Jak 4,6).
Nun kommt es aber darauf an, in ihr zu bleiben und zu leben (2 Kor 1,12; vgl. Joh 15,1-8), die Gnade auszunutzen und das ausreichend zugeteilte Maß der Gnade nicht zu verlassen, denn: „Die sich halten an das Nichtige, verlassen ihre Gnade“ (Jona 2,)
Die Gnade findet dort Raum, sich zu erweisen, wo man nicht mehr auf eigene Hilfe vertraut (Gal 2,16.20f): „Den Demütigen gibt er Gnade“ (1 Petr 5,5; Jak 4,6). Der Christ soll seine Hoffnung ganz auf die Gnade setzen (1 Petr 1,13); sie ist die einzige Macht, die wirksam helfen kann; „Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2 Kor 12,9).
Eine ziemlich lange Einführung. Schauen wir uns den Friede an. Lexikon zur Bibel S.354: Das hebr. schalom ist ein gefüllter Begriff. Die Übersetzer der LXX haben ihn mit mehr als 25 verschiedenen Wörtern wiederzugeben versucht. Zunächst heißt der Stamm des hebr. Wortes „vollkommen, unversehrt leben“. Im atl. Sinn heißt schalom „Wohlbefinden, äußeres und geistliches Gedeihen (2 Mo 18,23; 1 Kön 5,4f)
Diesen Frieden meint unser Johannes. Wir müssen aufmerksam weiterlesen: von dem, der gewesen und der ist und der kommt. Hierbei kann es sich nur um unserem Vater im Himmel handeln, denn in Vers 5 wird Jesus erwähnt. Doch bevor von Jesus die Rede, lesen wir von 7 Geistern, die vor dem Thron stehen.
Daß die Engel vor dem Thron des Vaters im Himmel stehen, das ist bekannt. Doch warum werden sie hier Geister genannt? Im hebräischen lesen wir RUCHOT, was in der Einzahl RUACH ist. Und Ruach bedeutet: was einen bewegt: Atem, Geist, Sinn, Temperament.
Daß die Zahl 7 für das Vollkommene steht, das wissen wir hoffentlich auch, haben wir es uns inzwischen im Gedächtnis vermerkt. Doch um welche Geister handelt es sich? Wir haben es im Laufe des Buches immer wieder mit der Zahl 7 zu tun.
· 7 Geister: Vers 4
· 7 Gemeinden: Vers 11
· 7 Leuchter aus Gold: Vers 12 = 7 Gemeinden
· 7 Sterne: Vers 16 = 7 Engel Vers 20
Die Leuchter symbolisieren die Gemeinden. Die Sterne symbolisieren die Engel, vielmehr ist der Stern ein anderes Wort für Engel.
Dasselbe gilt auch für die Geister. Sie sind nichts andres als Engel, die vor dem Thron unseres Vaters im Himmel stehen.
Mehr ins Detail zu gehen, was es mit diesen 7 Engeln vor dem Thron auf sich hat, das ist schwierig.
Tob 12,15
Denn ich bin Rafael, einer von den sieben Engeln, die vor dem Herrn stehen.
Offb 8,2
Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben.
Offb 5,6
Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.
Das Lamm ist Jesus, er starb ja stellvertretend für uns am Kreuz. Die 7 Geister sind die 7 Engel, die ausgesandt werden. Wir nehmen hier vorweg den Begriff Horn.
Lexikon zur Bibel S. 548: Da für diese Tiere das Horn sowohl Waffe wie Zierde ist, wird es oft zum Symbol der Stärke und Macht ( 2 Chr 18,10; Mi 4,13), die gegen Gott gerichtet (Jer 48,25) wie von ihm verliehen sein kann (1 Sam 2,1; Ps 89,18.25; 132,17; Hes 29,21 / LÜ meist: Haupt; EB: Horn).
In der atl. und ntl. Prophetie erscheinen daher Hörner oft als Sinnbilder für die dem Reich Gottes feindlichen Weltmächte und ihre Stärke (vgl. Dan 7,7ff; 8,3ff; Offb 13,1ff; 17,3). Aber auch das Lamm Gottes trägt 7 Hörner als Zeichen seiner unumschränkten Macht (Offb 5,6)
Somit wäre das mit den Geistern auch geklärt für das erste Kapitel der Offenbarung. Wenden wir uns nun zu dem
Vers 5: Nimmt Bezug auf Jesus als das unversehrte Lamm, der stellvertretend sich hat schlagen und ans Kreuz nageln lassen. Weil er uns liebt, muß er uns immer wieder heimsuchen. Das ist aber im positiven Sinne gemeint.
Lexikon zur Bibel S. 507: Gott sucht heim; d. h. er besucht die Menschen, er stellt mit ihnen Verbindungen her, er kümmert sich um sie. Diese Heimsuchen hat immer das Heil des Heimgesuchten zum Ziel, auch oder gerade wenn es ein richtendes und strafendes Heimsuchen ist. So ist zwischen zweierlei Arten des göttlichen Heimsuchens zu unterscheiden: ein gnädiges und ein richtendes Heimsuchen. Beides aber gehört untrennbar zusammen. Ein Mensch ohne Heimsuchung Gottes wäre in der Tat ein von Gott Verlassener.
Vers 6: Bereits im AT ist die Rede davon. Damals zunächst bezogen auf das erwählte physische Volk Israel.
2 Mo 19,6
Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.
Selbst Petrus schreibt in seinem Brief darüber.
1 Petr 2,5
Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
1 Petr 2,9
Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;
Jes 43,21
das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen
Ganz schön gewaltig. Mehr zu Königen und Priester unter dem Artikel „Die königliche Priesterschaft“ /Rubrik Tiefgang / Am Berg Sinai
Vers 7: Er kommt mit den Wolken. Damit sind aber nicht die Wolken gemeint, wie wir sie üblicherweise am Himmel sehen. Wolken sind Zeichen der Gegenwart unseres Vaters im Himmel. Bekannter sind die Begriffe „Wolken- und Feuersäule“
Mt 24,30
Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Das schöne ist: alle werden ihn sehen, wirklich alle.
Vers 8
Ich bin Aleph und auch Taw, ist sprechend Jehowa Elohim, der gewesen und der ist und der kommt, der alle haltend.
Aleph ist der erste Buchstabe und das Taw der letzte im hebräischen Alphabet. Unser Vater im Himmel bildet den Anfang und das Ende.
Kap 1,9-20 Johannes begegnet Jesus
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