Länder – Völker - Sprachen

1 Mose 10 + 11,1-9



Alle Welt



Länder – Völker – Sprachen. Zu diesen Themen tauchen zusätzliche Begriffe auf wie „alle Welt“ und „Einerlei“. Außerdem gibt es bei 2 Personen in der Stammbaum-Liste eine nähere Beschreibung in Kurzfassung. Hinzu kommt die eine Auflistung von Städten, die gebaut werden.

Doch ein Schritt nach dem anderen. Wir beginnen mit „alle Welt“.


Alle Welt

Was ist mitWelthier gemeint? Dieses Wort erscheint in verschiedenen Zusammenhängen. Da ist zunächst  einmal die Gesamtheit der Menschen auf der ganzen Erdkugel. Desweiteren geht’s um den Lebensraum, das Wohngebiet der Menschen.

In unserem Fall ist mit "Alle Welt" unser Herz, unsere Seele gemeint. Bevor es zum Bau des Turmes gekommen ist,  gab es keine unterschiedlichen Sprachen und Worte. Auch nicht in uns selbst. Unsere Welt war am Anfang unseres Lebens noch völlig in Ordnung. Das belegen verschiedene Übersetzungen:


Luther  1984 /2017                                        

Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache


Elberfelder                                                      

Und die ganze Erde hatte eine Sprache und einerlei Worte.


Hoffnung für alle                                           

Damals sprachen die Menschen noch eine einzige Sprache, die allen gemeinsam war.


Gute Nachricht Bibel                                    

Die Menschen hatten noch alle dieselbe Sprache und gebrauchten dieselben Worte


Neues Leben. Die Bibel                                             Damals sprachen alle Menschen auf der ganzen Welt die gleiche Sprache.



Schlachter 2000                            

Und die ganze Erde hatte eine einzige Sprache

und  dieselben Worte.


Neue Evangelische Übersetzung            

Die Menschen hatten damals alle noch dieselbe Sprache und dieselben Wörter. 


Züricher Bibel                                                  

Alle Bewohner der Erde aber hatten eine Sprache und ein und dieselben Worte


Einheitsübersetzung                                    

Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte.


Menge                                                               

Es hatte aber die ganze Erdbevölkerung eine einzige Sprache und einerlei Worte.




Einerlei

Einerlei. Nein, damit ist nicht etwa die Gleichgültigkeit gemeint. Mit diesem Begriff können wir nicht ganz so viel anfangen, wenn wir die Luther-Übersetzung nehmen. Klarer und verständlicher sind die Worte

·      Einzige

·    Dieselbe

·    Gleiche 

Daher war es auch möglich, daß die Menschen in der Lage waren, ein gemeinsames Großprojekt zu planen und umzusetzen. Sie konnten sich einigen, einen Turm zu bauen, den ersten Wolkenkratzer in der damaligen Zeit. Jedoch nicht, damit der Name des Vaters im Himmel weltweit bekannt wurde. Nein, die Menschen wollten sich einen Namen machen.

Dem Vater im Himmel hat dies allerdings nicht gefallen. Die Folgen:  Der Vater im Himmel kommt und setzt dem ganzen Treiben ein Ende, indem er  unsere Sprache verwirrt.  In unserer Seele wird alles durcheinander geworfen. 

Wie kommt es dazu? Wenn in uns, d. h. in dir, in mir alles wohl geordnet ist, dann ist für uns alles möglich. Wir befinden uns im Glauben, alles erreichen zu können, was wir uns vornehmen. Nur so unbegrenzt sind wir nun doch nicht. Erst recht nicht, wenn wir den Vater im Himmel nicht mit in unsere Pläne einbeziehen. 

Außerdem brauchen wir Grenzen, damit wir nicht ausufern, und dann etwas umsetzen wollen, was ganz und gar nicht dem Willen des Vaters im Himmel entspricht. Denn er setzt uns Grenzen, und das sehr konsequent. Wie er das macht, und wie es zum sprachlichen Chaos gekommen ist, sehen wir, indem wir Teil dieser Menschen werden, die nach der Flut gelebt haben.

Hierbei lassen wir unsere Gedanken fließen. In diesem Artikel sind es die meinigen. Ich ermutige euch, selbst eure Gedanken fließen zu lassen und aufzuschreiben, ähnlich wie bei unserer Zeit in der Arche.

Oh je, was haben die denn vor? Aber das ist keine schlechte Idee, das mit dem Turmbau und einer großen Stadt, als Zentrum, Mittelpunkt, um hier mit dem Vater im Himmel in Verbindung zu treten.

Los auf, mein Herz, wir machen da mit. Eine Wohnstatt für den Vater im Himmel und wir, die Menschen nach der Flut, werden bekannt über die ganze Erde. 

Und alles kommt und betet diesen Turm an. Echt stark!

 Eine gewisse Zeit vergeht. Wir sind kräftig am Bauen.

Wir sind ja schon ganz schön weit mit dem Bau unseres Turmes und der Stadt gekommen. Dadurch, daß wir uns blendend verstehen, geht die Arbeit rasch von der Hand. Die Ideen, die jeder hier so einbringt, werden sofort verstanden.

Nanu, was geht denn hier ab? Plötzlich ein schrilles lautes Pfeifen. Wo kommt das denn her? Und die Bäume, vor allem die Pappeln biegen sich im Wind. Was heißt hier Wind? Es stürmt ganz gewaltig. 

Jeder von uns hält inne mit seiner Arbeit. Und alle schauen verwirrt drein. Auch ich. Was ist denn da los?

Oh Gott, der Vater im Himmel. Und wir haben auch noch gesündigt. Wir haben uns erhoben über ihn, über seine Position. Ihm gebührt die Ehre. 

Nur. Es ist zu spät. Nach dem Sturm erhebt sich ein Sprachwirrwarr. Plötzlich reden alle so komisch.  Da! Ich höre, wie ein paar meine Sprache sprechen. Und dort, in einer anderen Ecke der Stadt, gibt es auch welche. 

Und trotzdem. Wir verstehen uns nicht mehr. Ich weiß nicht, was der andere von mir will, weil ich seiner Sprache nicht mächtig bin. Oh weh. Ich lasse besser meine Arbeit liegen und halte mich an die, die meine Sprache sprechen.

Wir haben also gesündigt. Wir haben gegen die Ordnung und die Gebote des Vaters im Himmel verstoßen. Und der Wind, d. h. vielmehr dieser Sturm zieht durch unsere Seele hindurch und wirft alles durcheinander. 

Heftige Stürme kennen wir auch so aus der Natur. Da wird auch vieles durcheinandergewirbelt. Unsere Seele ergeht es ebenso. Wir haben nicht nur ein Verständigungsproblem mit uns selbst, auch verstehen wir den Willen des Vaters im Himmel nicht mehr. Wir sind der Ursprache nicht mehr mächtig.

Im äußeren Leben geht’s uns ja ähnlich. Wir sind der Sprache eines anderen Landes nicht mächtig. Gut, heutzutage ist es kein Problem mehr, eine für uns zunächst fremde Sprache zu sprechen. Im Internet gibt es mittlerweile auch Übersetzungsprogramme, um weltweit miteinander kommunizieren zu können.  

Diese Kommunikationsschwierigkeiten innerhalb der eigenen Seele führen immer wieder zu Mißverständnissen. Wir sind unfähig geworden, klar und deutlich unsere Anliegen zu formulieren. Dieses Problem verursachen unsere inneren Seelenanteile. Das innere Hin und Her bekommen wir nur gestoppt, indem wir jeden einzelnen Anteil wieder in uns integrieren. Bitte stellt euch darauf ein, daß das eine Zeit dauern kann, bis ihr mit euren inneren Kindern und inneren Erwachsenen zu einer Einheit zusammengewachsen seid. 

Was ist geschehen? Wie kommt es nun zu Mißverständnissen? Woher kommt denn nun tatsächlich dieses Chaos in uns? Wie beim Turmbau, dessen Spitze den Himmel berührt, wollten auch wir hoch hinaus. Auf diese Art und Weise nehmen wir das Leben um uns herum nicht mehr wahr. Wir halten uns für etwas besseres.  Und verlieren etwas ganz entscheidendes aus unseren Augen: unsere Wurzeln, unsere Herkunft. Den Vater im Himmel vergessen wir ebenso.

Wir vergessen dabei, daß wir die Erde bevölkern sollten. Nach oben streben, davon hat der Vater im Himmel niemals etwas gesagt. Was macht er mit Hochmütigen?

Jakobus 4,6        

»Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.«

Die Erkenntnis daraus:

Sirach 3,30          

Denn Hochmut tut niemals gut, und nichts als Unheil kann daraus erwachsen.
31 
Ein vernünftiger Mensch lernt die Weisheit,
32
 und wer sie lieb hat, der hört aufmerksam zu.

Die Menschen sind also hochmütig geworden. Sie werden es auch heute noch. Und wir stehen stets in der Gefahr, selbst hochmütig zu werden. Die Geschichte lehrt uns, daß die Menschheit nichts aus den vergangenen Fehlern gelernt hat, um es besser zu machen.  Nach der Flut sollten wir doch eher demütig sein und wieder unseren Auftrag erfüllen.

Was hat die Menschen damals dazu gebracht, hochmütig zu werden? Was ist überhaupt Hochmut?

Lexikon zur Bibel S. 538

Hoffart ist ein Ausdruck, den nur noch die LÜ verwendet, gemeint ist der Hochmut. Beide Wörter (im Dt. ursprünglich positiv verstanden) haben in der Bibel immer eine widergöttliche Bedeutung.

Wo der Mensch sein will wie Gott (1 Mo 3,5) und den „Griff nach den Sternen“ wagt, ist nach dem Griech.  (hyperäphania, Mk 7,22) wörtlich ein „Über-Scheinen“, eine Lüge. Dieses Verlangen nach dem Schein, der über das hinausgeht, was wesenhaft vorhanden ist, dieses Scheinmanöver ist Satans Ursünde.

Hochmut ist also ein „Mehr-Sein-Wollen“  als das, was man in Wirklichkeit ist. An einem Turm ist zunächst nichts schlechtes dran. Türme sind dazu da, um etwas zu bewachen. Wobei, unter diesem Aspekt gesehen, ein Hochmütiger wacht darüber, daß andere eher unten bleiben.

Und wie heißt so schön: „Hochmut kommt vor dem Fall“. Eine andere Stelle in der Bibel: 

Matthäus 23,12               

Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt;

und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht.

Deutlich gemacht in 1 Mose 11 mit dem Turm zu Babel. Die Erniedrigung bekamen die Menschen in vollem Umfang durch die Handlung unseres Vaters im Himmel zu spüren. In diesem Fall durch Sprachverwirrung.

Was würde bei uns passieren, wenn wir hoch hinaus wollten? Wir würden ziemlich hart auf dem Boden aufschlagen. Bei den psychisch angeschlagenen Personen wäre das der Wechsel von himmelhochjauchzend hin zu Tode betrübt. So ein Gefühl könnte  das bei denen sein, die hoch hinaus wollen, an die Spitze und dann tief hinunterfallen.


Deine / eure Aufgabe > Alle Welt / einerlei Zunge und Sprache

·          Schaut euch jeden einzelnen Turm an, den ihr                     gebaut habt

  •  Fragen:

Wie heißt dieser Turm?

o   Warum habe ich diesen Turm so benannt?

o   Was wollte ich damit erreichen?

o   Warum konnte ich den Turm nicht zu Ende 

      bauen?


Bildergebnis für turm zu babel ausmalbild



Fortsetzung


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