Kain und Abel

1 Mose 4



Zwei unterschiedliche Charaktere


Themen:

Die Opfergaben

Der Brudermord

Das Urteil

Das Kainszeichen

Kajins neue Heimat

Kajins Nachkommen

Themen:

Lamech brüstet sich mit seinen Taten

Schet - ein Nachkomme von Adam u. Chawwa

Der Name des Herrn




Die Opfergaben

Ab diesem Punkt erhalten wir ausführlichere Informationen. Die Bibel berichtet erstmalig von Opfern, die die beiden dem JHWH bringen. Wie wir dem Bericht entnehmen bringt KAIN (hebr. Kajin) von den Früchten des Erdbodens ein Speisopfer, der ABEL (hebr. Hevel) von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett.

Wir haben hier zwei verschiedene Arten von Opfergaben. Diese finden sich ab dem 3. Mose immer wieder bei den Opfergaben, die später das Volk Israel dem JHWH bringen mußte.

Lexikon zur Bibel S. 876

Beim Speisopfer (3 Mo 2), das mit dem Trankopfer zusammen das Brandopfer ergänzte (4 Mo 28,4-6), wurden Feldfrüchte, kein lebendes Tier, dargebracht.

Das Speisopfer ist durch Folgendes gekennzeichnet:

a)   Die Opfergabe bestand aus feinem, d.h. dem besten, Mehl (3 Mo 2,1), dessen weiße Farbe die Reinheit symbolisierte.

b)   Man fügte dem Opfer „Weihrauch“ hinzu (V 1.2), der das Gebet versinnbildlicht (vgl. Ps 141,2; Lk 1,10; Offb 5,8);   Gebet und Danksagung sollten das Opfer begleiten

c)   Das Opfer sollte frei von Sauerteig sein (3 Mo 2,11), der sündige Verderbtheit bezeichnet (vgl. 1 Kor 5,6-8)

d)  Es mußte im Gegenteil mit Salz gewürzt werden (3 Mo 2,13), das bewahrt und allem Verderben entgegenwirkt. Ebenso gehört „Öl“ zum Speisopfer (2 Mo 29,40)

e)   Der Rest des Opfers, der nicht verbrannt wurde, fiel dem Priester zu (V. 3)

S. 306: Das Beste und Vorzüglichste von den Erstlingen von Öl, Wein, Korn, von allen Baumfrüchten und vom Honig war in das Haus des Herrn zu bringen (2 Mo 23,19; 4 Mo 18,12)

Lexikon zur Bibel S. 305

Wie bereits Abel von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett geopfert hatte (1 Mo 4,4), waren in Israel alle Erstlinge der reinen Tier dem Herrn darzubringen (2 Mo 22,29; 3 Mo 22,27; 4 Mo 18,17). Diese Opfer durften nur an der erwählten Stätte vollzogen werden.

Keines dieser Erstlinge durfte zur Arbeit herangezogen oder geschoren werden (5 Mo 12,6.17; 15,19-23). Hierbei handelt es sich ausdrücklich nur um fehlerfreie Tiere.

Doch warum überhaupt Opfer? Was bewegt die beiden Söhne dem JHWH Opfergaben zu bringen?

Lexikon S. 875

Opfer haben von jeher in den Gottesdiensten der Völker eine wichtige Rolle gespielt. Dabei legten die Menschen den Opfern jedoch verschiedene und oft auch sehr subjektive Bedeutungen bei, von dem primitiven Wunsch, der Gottheit durch das Darbringen von Nahrung gefällig zu sein, bis zum Ausdruck des Dankes, der eigenen Nichtigkeit und der Hingabe. Nach dem Zeugnis der Bibel brachten Abel, Kain, Noah, Abraham, Isaak, Jakob und Hiob Opfer dar. Kains Opfer war unblutig (Feldfrüchte). Die übrigen Opfer waren blutige Opfer eines Tieres.

Die Liste der wichtigsten Opfer umfasst:

·         Brandopfer (3 Mo 1)

·         Speisopfer (3 Mo 2)

·         Dankopfer (3 Mo 3)

·         Sündopfer (3 Mo 4,1-5,13)

·         Schuldopfer (3 Mo 5,14-26).

Unter diesen Opfern ist nur eins unblutig, das Speisopfer, das als Ergänzung zum Brandopfer dargebracht wird (3 Mo 9,16.17).

Die verschiedenen Anlässe, aus denen die Opfer dargebracht wurden, ergeben sich z.T. schon aus ihren Bezeichnungen.

Aus den Versen  4 und 5 erfahren wir, wie unser Vater im Himmel die beiden Opfergaben anschaut. Das Speiseopfer von Kajin betrachtet er ungnädig, während er sich über Hevels Opfergaben freut. Warum dieser unterschiedliche Blick?

Wir lesen nochmals die Merkmale eines Speisopfers durch. In dem Wort SAUERTEIG steckt das Gefühl SAUER drin. Warum wohl ist Kajin sauer? Fragen wir ihn doch selbst!

Ich:                                     

Hallo Kajin!

 

Kajin (grimmig)             

Hallo, was gibt es denn?

 

Ich:                                     

Weshalb bist du denn so sauer?

 

Kajin (noch saurer)       

Weil, weil, ach das geht dich gar nichts an!

 

Ich                                      

Schade.

 

Kajin                                 

Na ja. Ich rackere mich halt ab, ringe dem harten und unfruchtbaren Boden eine einigermaßen gute Ernte ab. Und dann das! Dem Hevel gelingt alles, und er macht noch nicht einmal den Finger krumm. Da finde ich ein wenig Anerkennung vom Vater im Himmel schon ganz gut.

 

Ich                                      

Stimmt schon. Wer will das nicht, ich meine die Anerkennung meiner Leistungen durch den Vater im Himmel, durch die Eltern.

 

Kajin                                  

Stimmt.

 

Ich                                      

Du sagst, daß dem Hevel alles gelingt. Kann es sein, daß du eifersüchtig bist, ja sogar neidisch?

 

Kajin                                  

Und wenn schon!! (weiterhin sauer verbleibend)

 

Ich                                      

Nun ja, ich glaube, ich frage lieber nicht weiter.

 

Kajin                                  

Das wäre für dich auch besser so!!

Das klingt schon recht bedrohlich. Wir ziehen uns zur eigenen Sicherheit zurück und überlassen dem Vater im Himmel das Feld. Vielleicht kommt er besser heran an Kajin und sein Verhalten. In dessen Herzen ist etwas, was zu keinem guten Ende führt.

Auch der Vater im Himmel kommt nicht an ihn heran. Kajin hat sich komplett verschlossen anstatt mit unserem Vater über das zu reden, was ihn so sauer macht. Doch im weiteren Nachdenken, warum er sich so und nicht anders verhält, das liegt wohl auch in der Bedeutung des Namens begründet.

Chawwa sprach von „erwerben, gewinnen“. Durch Leistung, Anstrengung soll Anerkennung erworben, gewonnen werden.  Da liegt also der Hase im Pfeffer begründet.

Wenden wir uns dem Hevel zu.

Ich                

Hallo Hevel!

 

Hevel           

Hallo, das ist aber schön, dich bzw. euch zu sehen. Ich habe ja schon von euch gehört. Ihr habt unsere 

Eltern besucht, als wir  noch ganz klein waren, der Kajin und ich.

 

Ich                

Das mit deinem Opfer. Du gibst dem Vater im Himmel deine Erstlinge. Was meinst du denn damit?

 

Hevel           

Erstlinge, das sind, das sind die Schönsten und die Besten Früchte bzw. makellosen Tiere, die ich dem Vater im Himmel gebe, und zwar freiwillig und mit ganzem Herzen.

Ich                

Und warum?

 

Hevel           

Weil ich dankbar bin. Und ich meine Herde aus seiner Hand bekommen habe.

 

KAJIN           

Ja, ja. Und ich darf mich einfach abrackern. Ist das fair?

Nein, eigentlich ist das nicht fair. Aber durch die Namensgebung wird etwas in uns hineingelegt, dem wir uns gar nicht so recht entziehen können. Da haben wir noch einiges zu lernen.  Mit meinem eigenen Namen hatte ich genug selbst Probleme.

Vorname Silke - Bedeutung

Der Vorname Silke ist die friesische Kurzform des Namens Cäcilia, abgeleitet vom römischen Familiennamen Caecilius. Das lateinische Wörtchen caecus übersetzt sich mit „blind“.

Im Römischen gibt es das Wörtchen caelum was „Himmel heißt. Deshalb spricht man dann bei Silke gern von „der Blinden“ oder „der Himmlischen“.

 In Dänemark gibt es eine weitere Übersetzung des Namens Silke. Dort heißt Silke, Seide.

Mit der Deutung „blind“ konnte ich gar nichts anfangen. „Blind“ – für was? Blindes Vertrauen zum Vater im Himmel usw.? und mit der gegensätzlichen Bedeutung „die Himmlische“ – na ja. Mittlerweile komme ich mit meinem Namen ganz gut zurecht, nachdem ich ihn meiner inneren Mitte angekommen bin. Wie sieht es mit deinem Namen aus?

Schauen wir uns die Namensbedeutung von Hevel an.

Hevel bedeutet Hauch. Andere hebräische Wörter für Hauch sind nefesch und ruach.

Nefesch wiederum: Seele,  Atem; was beseelt ist: Geschöpf, Mensch, Tier; Person, Personalität; das Ego, Selbst; seelische Stimmung, Wunsch, Gefühl; stofflich: Körper, Liebe; Hals;

Ruach: was einen bewegt: Atem, Geist, Sinn, Temperament, Wind.



Der Brudermord

Inzwischen gehen wir auf das Feld hinaus, wo wir uns mit Kajin verabredet haben

Ich:                

Hevel, wie geht’s dir mit der Bedeutung deines Namens?

 

Hevel:           

Nun, ich komme ganz gut klar damit. Ich bin sanft, was sich auch in meiner Arbeit, meinem Beruf als Schaf- und Ziegenhirte auswirkt. Ich bin einfach da, und habe acht auf meine Schaf- und Ziegenherde.

 

Kajin             

Da braucht man ja so gut wie nichts zu tun. So was fieses. Und ich „reiße mir den A…. auf“, damit unsere Familie genug  zum Essen hat.

 

Hevel             

Nun mach mal halb lang. So schlimm ist deine Arbeit nun auch wieder nicht.

 

Kajin              

O doch. Der Boden ist steinhart. Ich komme mit dem Pflug da kaum durch. Der Samen bleibt kaum liegen, die Vögel kommen und picken es wieder weg. Zusätzlich die Dornen und Disteln, die alles wieder überwuchern. Und du? (schon fast schreiend). Du liegst auf der faulen Haut den ganzen lieben langen Tag und tust nichts.

 

Kajin nimmt sich einen Stein und schlägt mehrmals auf seinen Bruder ein.

 

Kajin              

Da, ich habe genug von dir. Jetzt zeig ich dir, wer der Herr im Hause ist.

Kajin rast vor Wut. Er gibt seinem Zorn freien Lauf. ER ist kaum zu bremsen, und so kommt es, daß er zum Mord oder Totschlag an seinem eigenen Bruder fähig ist. Seine Wut, bzw. die Intensität seiner Wut setzt mörderische Kräfte frei.


Das Urteil

Auch wenn unser Vater im Himmel nicht immer direkt persönlich anwesend ist, bekommt er doch alles mit. Damals kam er noch selbst direkt und sichtbar in die Welt zu den Menschen. So auch hier. Unser Vater im Himmel spricht sein Urteil:

(11) Und nun: Verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen.

(12) Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden.

Was haben wir denn alles an den Konsequenzen?

·         Verflucht                            d. h., der Segen ist entzogen und der Acker bringt keinen Ertrag mehr

·      Unstet u. flüchtig            ganz was neues. D. h. ständig unterwegs, keine Seßhaftigkeit, keine                                                          feste Bleibe

Ein solches Leben, wer will schon ein solches Leben führen? Doch es ist tatsächlich so. Es gibt ein derartiges Leben. Vor allem, wenn du auf der Flucht vor dir selber bist, und dich weigerst, auf dich zu schauen und auf das, warum du beispielsweise dich so abrackerst wie Kajin.

Stattdessen stürzt du dich von einem Job in den anderen. Ebenso möglicherweise in Beziehungen. Dieser Lebensstil durchzieht alle Lebensbereiche. Überall suchst du Anerkennung. Das wird zur Sucht. In Sucht steckt das Wort Suchen drin.

Um dem Suchen endgültig ein Ende zu bereiten, hilft nur eines: Innehalten, sich anschauen, Bilanz ziehen und dann die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Und wie immer ist es die eigene Entscheidung, ob ich meinen bisherigen Lebensstil verändern möchte.


Das Kainszeichen

Kajin akzeptiert seine Strafe, äußert aber gewisse Bedenken.

(14) Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muß mich vor deinem Angesicht verbergen und muß unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir's gehen, daß mich totschlägt, wer mich findet.

Er hat Angst, daß er dasselbe Schicksal erleidet wie sein Bruder. Aber der Vater im Himmel steht trotzdem nach wie zu ihm. Denn er schützt ihn durch ein Zeichen.

(15) Aber der HERR sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, daß ihn niemand erschlüge, der ihn fände.

Hes 9,6                

Erschlagt Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Frauen, schlagt alle tot; aber die das Zeichen an sich haben, von denen sollt ihr keinen anrühren.  Fangt aber an bei meinem Heiligtum! Und sie fingen an bei den Ältesten, die vor dem Tempel waren.

Offb 7,3               

Tut der Erde und dem Meer und den Bäumen keinen Schaden,

bis wir versiegeln die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen.

Ah ja, es geht um das Siegel des Vaters im Himmel.

Jerusalemer Bibellexikon (Multimedia-Bibel)

In der Antike diente ein Siegel zur Bezeichnung des Eigentümers von Gegenständen und zur Bestätigung der Echtheit von Dokumenten

Kajin gehört trotz seiner Tat zum Vater im Himmel, auch wenn er erst einmal als der erste Flüchtling auf der Erde unterwegs ist.

Wer Jesus angenommen hat, der ist versiegelt mit seinem Heiligen Geist. Wir sind sein Eigentum.

Eph 1,13    

In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit - in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem  heiligen Geist, der verheißen ist,

(14) welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, daß wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.


Fragenblock 1 > 1 Mose 4,1-15

·        Bist du nicht auch zuweilen so sauer darüber, daß es den anderen Menschen in deinem Umfeld besser geht,   ihr Leben gelingt?

·     Bist du nicht auch zuweilen so sauer darüber, daß die anderen um dich herum irgendwie ständig bevorzugt   werden, du aber als ein Nichts in die Ecke gestellt wirst?

·     Bist du noch auf der Schiene Anerkennung durch Leistung und entsprechende Anstrengung von deinem  Umfeld bekommen zu wollen, doch alles verläuft im Sande?

·     Wie steht‘s mit deinem Namen? Kommst du klar damit oder mußt du in bezug auf die Bedeutung noch   einiges lernen?

·     Wie gehst du mit Wut und Zorn um? Läßt du ihn so lange anstauen, bis es einen großen Knall gibt, daß sich   die Wut bei dir nach außen entlädt und körperlich auf deinen Nächsten losgeht?

·     Oder richtest du sogar deine Wut gegen dich selbst?

·     Bist du auf der Flucht vor dir selbst?

·     Bist du süchtig nach Anerkennung?

Neue Gefühle:                 Sauer sein / Eifersucht / Neid / Grimm


Kajins neue Heimat

(16) So ging Kain hinweg von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden, gegen Osten.

Das Land Nod ist hebräisch und bedeutet Flucht (PONS S. 204)

Dort findet er sogar eine Frau. Jetzt fragst du dich sicherlich, wie er eine Frau findet, obwohl die Menschheitsgeschichte nur mit einem Mann und einer Frau beginnt, die bislang nur zwei Söhne gezeugt und geboren hatten.

Würden wir das wörtlich nehmen, würde es keine Vermehrung der Menschen geben. Bzw. er hätte allenfalls seine Schwester ehelichen müssen. Das wäre dann Inzest. Und ich glaube auch nicht, daß der Vater im Himmel dies zugelassen hätte.

Kajin zeugte einen Sohn, und baute sogar eine Stadt, die er nach seinem Erstgeborenen benannte. Es ist die erste Stadt, die in der heiligen Schrift erwähnt wird


Kajins Nachkommen

(17) Und Kain erkannte sein Weib; die ward schwanger und gebar den Henoch. Und er baute eine Stadt, die nannte er nach seines Sohnes Namen Henoch.

(18) Henoch aber zeugte Irad, Irad zeugte Mehujaël, Mehujaël zeugte Metuschaël, Metuschaël zeugte Lamech.

(19) Lamech aber nahm zwei Frauen, eine hieß Ada, die andere Zilla.

Bis zu Lamech gab es wohl nur die Monogamie, die Ehe mit nur einem Partner. Lamech war der erste, der sich nicht mit einer Frau begnügte, sondern sich gleich eine zweite nahm.

(20) Und Ada gebar Jabal; von dem sind hergekommen, die in Zelten wohnen und Vieh halten.

(21) Und sein Bruder hieß Jubal; von dem sind hergekommen alle Zither- und Flötenspieler.

(22) Zilla aber gebar auch, nämlich den Tubal-Kain; von dem sind hergekommen alle Erz- und Eisenschmiede. Und die Schwester des Tubal-Kain war Naama.


Lamech brüstet sich mit seinen Taten

(23) Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, höret meine Rede, ihr Weiber Lamechs, merkt auf,  was ich sage: Einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Beule.

(24) Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal.

Lamech muß sich wohl duelliert haben. Und sich gerächt, indem er zwei Menschen tötete. Das Morden geht also weiter. Doch warum Rache einfordern für seinen Urururgroßvater (ich hoffe, ich habe richtig durchgezählt) und für sich? Sehr seltsam.

Lexikon zur Bibel S. 947 > Rache

Sich für erlittenes Unrecht oder Gewalt zu rächen, ist urmenschliches Bedürfnis. In der biblischen Urgeschichte wird dies am Beispiel Lamechs deutlich. Er rühmt sich der Blutrache schon für kleinste Vergehen (1 Mo 4,23f). Die Rache wächst hier ins Unermessliche aus.

Rache für Kajin 7fach , Rache für Lamech 77mal.

Das mit den Zahlenangaben muß ich hier einfach mal so stehenlassen.

Fragenblock 2 > 1 Mose 4,23.24

·        Gehörst du zu denen, die Unrecht erleiden und sich gerne selbst dafür rächen wollen?

·     Oder gehörst du zu denen, die auf den Vater im Himmel vertrauen und es ihm überlassen, dir wieder Recht   und Gerechtigkeit zu verschaffen?

·     Brüstest dich wie Lamech mit deinen Racheaktionen?


Schet – ein Nachkomme von Adam und Chawwa

Der Vater im Himmel hat die beiden nicht vergessen, und ermöglicht  einen weiteren Sohn für die beiden.

Schet, (im Deutschen Set), sein Name bedeutet Fundament (PONS S. 355), und er bildet die Grundlage für unsere Heilsgeschichte, vor allem für unsere eigene.

Enosch – sein Name bedeutet „Mensch, Menschen, Menschheit“, wie sein Großvater Adam.

Was bedeutet nun „Mensch“? Wir ziehen wieder ausschnittsweise das Lexikon zur Bibel hinzu. Was unterscheidet ihn vom Tier?

Lexikon zur Bibel S. 795

I)               Die Bibel sieht und versteht den Menschen stets als Einheit, wenn auch von verschiedenen Seiten her. Sie spaltet ihn nicht in einen Widerstreit von Leib und Seele bzw. Geist auf.

Der Mensch als Ganzes ist (nicht hat) eine lebendige Seele (1 Mo 2,7).

Auch der Gegensatz von Fleisch und Geist meint immer den ganzen Menschen, der als solcher fleischlich oder geistlich gesinnt ist (Röm 8,5-9).

Geist, Seele und Leib stellen zwar verschiedene Seiten des Menschen, jedoch keine selbständigen Teile dar. Neben ihnen spricht die Bibel noch ein Viertes im Menschen an: das Herz als seine wesenhafte Mitte (Mk 12,30.33; Lk 10,27).

II)        In seinem natürlichen Leben unterscheidet sich der Mensch, abgesehen von seinen geistigen Funktionen, nicht wesentlich vom Tier.

III)      Was den Menschen entscheidend vom Tier unterscheidet (1 Mo 2,20), ist seine Bestimmung zur bewußten Gemeinschaft mit Gott. Sie verwirklicht sich im Reden Gottes und im Gehorsam des Menschen (1 Mo 2,15f; Hes 20,11; Mk 12,30; Joh 4,34).

IV)       Sinn und Ziel der Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch wird darin ausgedrückt, daß der Mensch zum Bild Gottes geschaffen ist (1 Mo 1,27; 1 Kor 11,7). Das gilt nicht nur für die Erschaffung Adams, sondern setzt sich in allen Menschen fort: 1 Mo 5,1.3.

Die Vorstellung geht weder von äußerlichen Ähnlichkeiten noch von der geistig-seelischen Eigenart des Menschen aus, vielmehr handelt es sich darum, daß ein Abbild das Urbild in seinem Wesen sichtbar werden läßt (vgl. Joh 14,9; Kol 1,15). Als Bild Gottes soll der Mensch über die ganze Erde herrschen (1 Mo1,26; Ps 8,6-9; vgl. Sir 17,1-13), unter den übrigen Geschöpfen die Herrschaft Gottes in der Welt vertreten, bezeugen und verwirklichen in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit (Eph 4,25)

 

Einheit von Leib, Seele bzw. Geist Verschiedene Seiten: Geist, Seele, Leib, Herz
ist eine lebendige Seele  Geist, Seele und Leib arbeiten zusammen
   
Bewußte Gemeinschaft mit Gott  
Zum Bild Gottes geschaffen  
Urbild Gottes sichtbar machen  
Vertreter der Herrschaft Gottes in der Welt  

Fragenblock 3 > 1 Mose 4,25.26

·         Bist du ein würdiger Vertreter der Herrschaft Gottes in der Welt?

·      Wie ist es um dein Fundament bestellt?

·      Ist es stabil oder noch recht brüchig?

·      Bist du ein Mensch oder verhältst du dich zuweilen wie ein Tier, z.B. wie ein Schwein, das gemein zu 

        anderen ist?


Der Name des HERRN

1 Mose 4,26       

Zu der Zeit fing man an, den Namen des HERRN anzurufen.

Der Vater im Himmel hat einen Namen. Alles hat einen Namen. Und das ist gut so. wir können alle Dinge beim Namen nennen, so daß wir mit diesen vertrauter werden.

So ist es ideal, durch den Namen eine Beziehung mit dem Vater im Himmel aufzubauen. Wir können den Vater im Himmel direkt ansprechen.

Jesus spricht vom Vater, der auch unser Vater ist. Er nennt ihn „ABBA

Mk 14,36            

Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!

Auch in zwei Paulusbriefen taucht das Wort „Abba“ auf:

Röm 8,15       

Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermals fürchten müßtet;  sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den  wir rufen: Abba, lieber Vater! 

Gal 4,6           

Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!

Wir dürfen ihn ebenso Abba nennen, oder Papa, Papi usw.    Trau dich!!     Du brauchst keine Angst davor zu haben, ihn mit Papa oder ähnlichem anzusprechen. Er wartet darauf, dich in seine Arme schließen zu dürfen. Außerdem darfst du dich jederzeit auf seinen Schoß setzen, egal wie alt du bist!


Fortsetzung


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