Henoch
Sein Buch
Thema:
Offenbarung von Geheimnissen:
Kap 22: Der Platz für die verstorbenen Menschenseelen / Die Stimmen der Anklage
Kap 23: Ewiges Feuer
Kap 24: Der Thronsitz des ewigen Königs / Der Baum des Lebens
Kap 25: Das Land in der Mitte
Kap 26: Das Tal der Verwünschten
Kap 27: Der Samen Kains?
Kap 28: Die Bäume des Gerichts
Kap 28-31: Die Wohlgerüche
Kap 32-35: Die Pforten der Himmelsmächte
Henoch 22,1
Von da ging ich weiter zu einem anderen Raume, wo ich sah im Westen einen großen und hohen Berg, einen starken Felsen und vier liebliche Plätze.
Henoch 22,2
Innerlich war er tief, geräumig und sehr glatt, so glatt, als wenn er wäre überwalzt worden; er war sowohl tief als finster anzusehen
Endlich mal etwas anderes, was wir zu sehen bekommen. Aber wieso ist das Innere des Berges finster anzusehen? Und steht irgendwie im Widerspruch zu den „vier lieblichen Plätzen“. Das müssen wir, auf den ersten Blick gesehen, leider so stehen lassen. Sicherlich erfahren wir in einem späteren Kapitel mehr darüber.
Henoch 22,3
Alsdann antwortete Raphael, einer von den heiligen Engeln, welche bei mir waren und sagte: Dies sind die lieblichen Plätze, wo die Geister, die Seelen der Toten werden versammelt werden; für sie wurden sie eingerichtet, und hier werden versammelt werden alle Seelen der Menschensöhne.
Henoch 22,4
Diese Plätze, in welchen sie wohnen, sollen sie einnehmen bis zum Tage des Gerichts und bis zu ihrer bestimmten Zeit.
Henoch 22,5
Ihre bestimmte Zeit wird lang sein, gerade bis zum großen Gericht. Und ich sah die Geister der Menschensöhne, welche gestorben waren, und ihre Stimmen reichten zum Himmel, indem sie anklagten.
Ah ja, für die Verstorbenen gibt es einen Ort im Westen. Und groß genug, so daß jeder genügend Platz hat. Beruhigend ist, daß sie sich dort wohl fühlen, weil es ja noch eine gewisse Zeit dauert bis zum endgültigen und letzten Gericht.
Henoch 22,5
Ihre bestimmte Zeit wird lang sein, gerade bis zum großen Gericht. Und ich sah die Geister der Menschensöhne, welche gestorben waren, und ihre Stimmen reichten zum Himmel, indem sie anklagten.
Henoch 22,6
Alsdann fragte ich Raphael, einen Engel, welcher bei mir war, und sagte: Wessen Geist ist der, dessen Stimme zum Himmel reicht und anklagt?
Henoch 22,7
Er antwortete und sagte: Dies ist der Geist Abels, welcher erschlagen wurde von Kain, seinem
Bruder, und er wird ihn anklagen, bis sein Same vernichtet ist von der Oberfläche der Erde, bis
sein Same verschwindet aus den Samen des menschlichen Geschlechts.
Eine Stimme ist offensichtlich ganz besonders herauszuhören. Und zwar die Stimme des Abel, der erste von allen, die bis heute ermordet und erschlagen werden. Hier bekommen wir nach der Verheißung für Adam und Eva eine weitere Zusage unseres Vaters im Himmel. Das gibt Hoffnung.
Doch angesichts dessen, was gerade so in der Welt los ist, bekommen wir den Eindruck, daß Kain für alle Zeiten lebt und seine Nachkommen nie verschwinden wird. Dennoch haben wir es in der Hand, wenn wir uns auf unser eigenes Seelenheil konzentrieren und das Richten über sie dem Vater im Himmel überlassen.
Henoch 22,9
Zu dieser Zeit, also erkundigte ich mich über ihn und das allgemeine Gericht und sagte: Warum ist einer von dem anderen getrennt? Er antwortete: dreies ist gemacht worden zwischen die Geister der Toten und so sind die Geister der Gerechten worden,
Henoch 22,10
nämlich eine Kluft, Wasser und Licht darüber
Henoch 22,11
Und auf dieselbe Weise werden auch Sünder getrennt, wenn sie sterben und in der Erde begraben werden, hat sie das Gericht nicht ereilt bei ihren Lebzeiten
Henoch 22,12
Hier werden ihre Seelen getrennt. Überdies ist ihr Leiden groß bis zur Zeit des großen Gerichts, der Züchtigung und der Qual derjenigen, welche ewig verfluchen, deren Seelen gestraft und gebunden werden bis in Ewigkeit.
Henoch 22,13
Und so ist es gewesen vom Anfange der Welt an. So war dort vorhanden eine Trennung zwischen den Seelen derjenigen, welche Klagen vorbringen, und derjenigen, welche lauern auf ihre Vernichtung, sie zu morden an dem Tage der Sünder.
Henoch 22,14
Ein Behältnis dieser Sünder, derjenigen, welche Verbrechen vollbracht und sich zu den Gottlosen
gesellt haben, denen sie gleichen. Ihre Seelen sollen nicht vernichtet werden am Tage des Gerichts, noch sollen sie auferstehen von diesem Platze. Alsdann pries ich Gott,
Hier wird jetzt deutlich, für wen der Raum in die Tiefe des Berges geschaffen worden ist: für die Sünder und die Gottlosen, den Geister der Toten. Die vier lieblichen Plätze gehören den verstorbenen Gerechten, den Geister der Gerechten. Und der starke Fels? Damit ist dieser hohe Berg gemeint, der aus starkem Fels besteht.
Zwischen die verstorbenen Sünder und den verstorbenen Gerechten ist eine Kluft, ein Graben, mit Wasser gefüllt und Licht darüber. D. h. folgendermaßen: Für die Sünder gibt es kein Licht, sondern nur die Finsternis in der Tiefe dieses Berges, der aus diesem starken Fels besteht. Die verstorbenen Gerechten wandeln wohl auch nach ihrem Begraben werden weiter im Licht.
Und auch die Sünder selbst werden wohl nochmals aufgrund der Art ihrer Sünden voneinander getrennt. Es gibt unterschiedliche Strafen.
Von da ging ich zu einem anderen Platze, gegen Westen, bis an die Enden der Erde, wo ich ein Feuer lodern und ohne Aufhören fortlaufen sah, welches seinen Lauf weder bei Tage noch bei Nacht unterbrach, sondern immer denselben fortsetzte.
Ich erkundigte mich und sagte: Was ist dies, welches niemals aufhört?
Darauf antwortete Raguel, einer von den heiligen Engeln, welche bei mir waren, und sagte: dieses lodernde Feuer, welches du gegen Westen laufen siehst, ist das aller Lichter des Himmels
Ein ewiges Feuer. In Kapitel 17 haben wir gelesen von einem Fluß aus Feuer, welches floss wie Wasser und sich ausleert in den großen See im Westen. Und im Westen verschwindet die Sonne aus unserem Blickfeld, und der Mond taucht dann vor unserem Augenhorizont auf.
Raguel: Dieses Feuer, das Feuer aller Lichter des Himmels.
Wir: So wie du es gerade sagst, das ist das Feuer für die Sonne, den Mond und die Sterne.
Raguel: Ja, stimmt. Das ist vollkommen richtig. Schließlich müssen sie sich für jeden neuen Aufgang füllen.
Wir: Das ist wieder symbolisch für uns. Wir sollten uns ebenso jeden Tag neu uns mit dem Heiligen Geist füllen lassen.
Raguel: So ist es. Im Rhythmus der Ordnungen der Zeiten leben.
Wir: Was in Angesicht dieser Zeiten nicht leicht ist. Weil viele Faktoren mit hineinspielen. Wir leben ja in der Welt mit ihren Systemen
Raguel: Es ist dennoch machbar. Wir finden einen gemeinsamen Weg.
Wir: Wir haben ja auch den Mondkalender.
Raguel: Ich bin überzeugt, ihr schafft das. Ihr müßt allerdings keine Perfektionisten sein
Henoch 24,1
Ich ging von da zu einem anderen Platze und sah einen Berg von Feuer, welches aufloderte, sowohl bei Tage als bei Nacht. Ich ging nach ihm zu, und nahm 7 glänzende Berge wahr, welche alle voneinander verschieden waren.
Henoch 24,2
Ihre Steine waren glänzend und schön; alle waren glänzend und prächtig anzusehen, und schön war ihre Oberfläche. Drei waren gegen Osten und dadurch verstärkt, daß einer auf den anderen gestellt war, und drei waren gegen Süden, verstärkt in einer ähnlichen Weise. Da waren auch tiefe Täler, welche einander nicht nahe kamen. Und der siebente Berg war in der Mitte derselben. In der Lage glichen sie alle dem Sitze eines Thrones, und wohlriechende Bäume umgaben sie.
Immer wieder Berge und immer wieder begegnet uns das Feuer. Und hier wieder 7 glänzende Berge. Zuvor hatten wir bei anderen 7 Bergen festgestellt, daß wir es mit hochrangigen Engel zu tun haben, die sich ständig in der Gegenwart unseres Vaters im Himmel befinden.
Diese könnten und können jene Engel sein, die wir Erzengel nennen. Sie sind verschieden, weil sie unterschiedliche Verantwortungsbereiche haben.
Tob 12,15
Denn ich bin Rafael, einer von den sieben Engeln, die vor dem Herrn stehen.
Raphael: Ja, wir sind es. Wir sind diese 7 glänzende Berge, die Henoch gesehen hat.
Wir: Dann beschreibt euch Henoch uns das alles in Bildern
Raphael: Ja. Das schlimme ist, ihr habt verlernt, die Sprache der Bilder zu verstehen.
Wir: Und dennoch seid ihr es nicht, denn im nächsten Vers lesen wir von schönen und glänzenden Steinen.
Raphael: Schon mal daran gedacht, daß wir Engelfürsten Edelsteinen gleichen? Daß wir seine Edelsteine sind, die seinen Thron bilden?
Wir: Eigentlich nicht.
Raphael: Andererseits sind es wirklich Berge, die so angeordnet sind, daß sie von ferne gesehen, einen Thron bilden.
Wir: Aber laßt uns weiterschauen im Text.
Henoch 24,3
Unter diesen war ein Baum von einem unablässigen Geruch; auch von denen, welche in Eden waren von allen den riechenden Bäumen, war kein Geruch wie dieser. Sein Laub, seine Blüte und seine Rinde wurden niemals welk, und seine Frucht war schön.
Henoch 24,4
Seine Frucht glich der Traube der Palme. Ich rief aus: Siehe! Dieser Baum ist trefflich zum Ansehen, angenehm in seinem Laube, und der Anblick seiner Frucht ist ergötzlich für das Auge.
Sind wir in Eden, im berühmten Garten Eden? Genaueres erfahren wir ein paar Verse weiter vom Engel Michael. Und der Berg, vielmehr Thron, gehören zusammen.
Henoch 24,8
Er antwortete mir und sagte: Dieser Berg, welchen du siehst, und dessen Haupt in seiner Ausdehnung dem Sitze des Herrn gleicht, wird der Sitz sein, auf welchem sitzen wird der heilige und große Herr der Herrlichkeit, der ewige König, wenn er kommen und herabsteigen wird, um die Erde mit Güte heimzusuchen.
Hier ist also sein Regierungssitz, sein Thron auf der Erde. Aber in der Offenbarung ist doch von der Stadt Jerusalem die Rede, die vom Himmel auf die Erde kommen wird. Nun ja, wir lassen uns ganz einfach überraschen in welcher Gegend wir tatsächlich den Thron sehen können und endlich wieder zum Baum des Lebens dürfen.
Henoch 24,9
Und diesen Baum von einem angenehmen Geruch, nicht von einem fleischlichen, wird man nicht
anrühren können bis zur Zeit des großen Gerichts. Wenn alle bestraft und für immer vernichtet sein werden, soll dieser für die Gerechten und Demütigen bestimmt sein. Die Frucht von diesem soll den Auserwählten gegeben werden. Denn gegen Norden soll Leben gepflanzt werden an der heiligen Stelle, gegen die Wohnung des ewigen Königs.
Ja, darauf müssen wir warten. Der Zugang zum Garten Eden ist uns ja verwehrt. Die Cherubim bewachen ja den Weg zum Baum des Lebens. .
„wird man nicht anrühren können bis zur Zeit des großen Gerichts“. Nun gut. Das große Gericht, das kommt noch auf uns zu. Aber ist der Garten Eden samt dem Baum des Lebens nicht mit der Flut untergegangen? Seltsam.
Und wenn wir weiterlesen, soll gegen Norden Leben gepflanzt werden. Im Norden ist die Wohnung unseres ewigen Königs. Ja, der Norden. Auf dem Globus ist der Nordpol dem Bild nach eine einzige Wasserfläche. In der Nähe liegt Grönland. Zu deutsch „Grünland“ . Liegt dort der Garten Eden, unter Schnee und Eis begraben? Wir wissen es nicht.
Ich würde sagen, wir lassen uns hierbei überraschen. Denn meistens kommt es anders als wir zumeist denken. Laßt uns daher die Frucht und den Geruch in Augenschein nehmen bzw. durch unsere Nasen ziehen lassen.
Die Frucht. Mich erinnert es an die Frucht des Heiligen Geistes.
Gal 5,22
Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue,
23 Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht.
Diese Frucht, solange wir in dieser sündigen Welt leben, ist es sehr schwierig, daß sie in unserem Leben Wirkung zeigt. Wir haben Situationen, wo wir keine Freude haben, ungeduldig sind. Und Liebe ist auch nicht immer in uns.
Diese Frucht kommt zur vollen Entfaltung, wenn wir mit Jesus und dem Vater im Himmel, und allen anderen endgültig zusammen sind.
Henoch 24,10
Alsdann werden sie sich sehr freuen und frohlocken in dem Heiligen. Der angenehme Geruch wird in ihr Gebein dringen, und sie werden leben ein langes Leben auf der Erde, wie deine Vorfahren gelebt haben, und nicht wird in ihren Tagen Kummer, Elend, Unruhe und Strafe sie quälen.
Henoch 24,11
Und ich pries den Herrn der Herrlichkeit, den ewigen König, weil er bereitet hat für die Heiligen, ihn gemacht und verkündigt, daß er ihnen geben werde.
Gebein, das ist ein anderes Wort für Knochen oder Beine. Das bedeutet, der Geruch dringt in unsere Beine ein. Wir stellen uns das jetzt einfach mal bildlich vor, am Beispiel „Freude“. Da geht’s uns ja schon wesentlich besser. Und wir werden offensichtlich auch eher in Bewegung gesetzt.
Doch im Alltag sieht es allerdings zuweilen anders. Wie sollen wir da Freude leben, oder die Liebe? Gerade wenn unsere Gedanken etwas anderes sagen und wir uns eher über die diversen Mißstände ärgern. Wir ereifern uns sehr gerne über die zunehmende Ungerechtigkeit und Gedankenlosigkeit sowie Gleichgültigkeit unserer Mitmenschen.
Das Problem ist: es steckt viel zu viel noch in unseren alten Knochen, an denen wir gerne festhalten und in denen wir verwurzelt sind. Also müssen wir umgepflanzt werden, in den Weinberg Gottes und in die Weinstock eingepfropft werden, in Jesus. Und hier anfangen, das Blut auszutauschen, das Knochenmark vor allem. Denn in diesem ist vermerkt, was uns zu Unzeiten hinderlich wird, wenn wir nicht darauf vorbereitet sind.
Tiefer möchte ich jetzt da nicht einsteigen und schauen weiter, wohin Henoch uns noch führt.
Henoch 25,1
Von da ging ich zu der Mitte der Erde und sah ein glückliches und fruchtbares Land, welches Zweige enthielt, immerwährend sprossend aus den Bäumen, welche darauf gepflanzt waren. Da sah ich einen heiligen Berg und unter ihnen Wasser auf der östlichen Seite, welches gegen Süden floß. Ich sah auch auf der Ostseite einen anderen Berg, eben so hoch wie diesen, und zwischen ihnen waren tiefe, aber nicht weite, Täler.
Wieder ein besonderes Land. Die immerwährend sprossenden Zweigen erinnern uns an Hesekiel 47,1-12, dem Bericht über viele Bäume auf beiden Seiten des Stromes, die das ganze Jahr über Frucht bringen und die Blätter uns als Arznei dienen.
Wir sehen 2 Berge, die gleich hoch sind. Ist nur der eine Berg heilig oder sind es doch beide, wenn wir das Beschriebene als Symbolsprache. Dann wären diese beiden heiligen Berge Jesus und unser Vater im Himmel.
Henoch 25,2
Wasser floß gegen den Berg westlich von diesem, und unten da war wieder ein anderer Berg.
Henoch 25,3
Da war ein Tal, doch kein weites, unter ihm, und in der Mitte von ihnen waren andere tiefe und
trockene Täler gegen das Ende der drei. Alle diese Täler, welche tief, aber nicht weit waren,
bestanden aus einem festen Felsen mit einem Baume, welcher in sie gepflanzt war. Und ich wunderte mich über den Felsen und über die Täler und war äußerst erstaunt.
Insgesamt ist es schwierig, uns das Beschriebene entsprechend vorzustellen. Zumal unsere Welt, unsere Erde eine vollkommen anders aussieht als zur Zeit Henochs. Und die Flut hat ja auch dazu beigetragen. Entweder haben wir es mit Bildern zu tun, die etwas beschreiben, oder es existierst alles tatsächlich. Was sie auch sein müssen, wie wir im nächsten Kapitel feststellen.
Henoch 26,1
Alsdann sagte ich: Was deuten an dieses gesegnete Land, alle diese hohen Bäume und das verwünschte Land zwischen ihnen?
Henoch 26,2
Darauf versetzte Uriel, einer von den heiligen Engeln, welche bei mir waren: Dieses ist das
verwünschte Tal der Verwünschten bis in die Ewigkeit. Hier sollen versammelt werden alle, welche ausstoßen mit ihrem Munde ungeziemende Reden gegen Gott, und widrige Dinge sprechen von seiner Herrlichkeit. Hier werden sie versammelt werden. Hier wird ihr Land sein.
Henoch 26,3
In den letzten Tagen soll ein Beispiel von Gericht gehalten werden über sie in Gerechtigkeit vor den Heiligen, wo diejenigen, welche Gnade erhalten haben, bis in Ewigkeit, alle ihre Tage, preisen werden Gott, den ewigen König.
Henoch 26,4
Und zu dieser Zeit des Gerichts sollen sie ihn preisen für seine Gnade, weil er sie ihnen erteilt hat. Alsdann pries ich Gott, wendete mich zu ihm und gedachte, wie es sich geziemte, in seiner Größe.
Wenn wir jetzt ein wenig zurückblicken, dann sind wir von Henoch zu allen Plätzen geführt worden, wo sich die Verstorbenen aufhalten bis zum großen Gerichtstag. Das von ihm Beschriebene existiert tatsächlich, auch wenn es sich unseren irdischen Augen entzieht.
Das Tal der Verwünschten. Wir sehen, je nachdem womit sie gesündigt haben, gegen welches Gebot sie verstoßen haben, werden sie entsprechend untergebracht. Denn die Art ihrer Verbrechen, um es so auszudrücken ist unterschiedlich.
Und wenn wir den letzten Vers anschauen und es richtig verstanden haben, dann erhalten diese Verwünschten Gnade. Zugegeben, das liegt im Ermessen unseres Vaters im Himmel, wem er Gnade schenkt und wem nicht. Ob wir diesen Verwünschten Gnade gewährt hätten? Vermutlich nicht. Aber unser Vater im Himmel ist größer.
Henoch 27,1
Von da ging ich gegen Osten zu der Mitte des Berges in der Wüste, wovon ich nur die ebene Oberfläche wahrnahm.
Henoch 27,2
Sie war voll von Bäumen des erwähnten Samens, und Wasser lief daran herab.
Henoch 27,3
Da zeigte sich ein Wasserfall, wie zusammengesetzt aus mehreren Wasserfällen, sowohl gegen Westen als gegen Osten. Auf einer Seite waren Bäume, auf der anderen Wasser und Tau.
Samen? Welcher Samen? Welchen Samen hat Henoch erwähnt?
Henoch 22,7.8
Er antwortete und sagte: Dies ist der Geist Abels, welcher erschlagen wurde von Kain, seinem Bruder, und er wird ihn anklagen, bis sein Same vernichtet ist von der Oberfläche der Erde, bis sein Same verschwindet aus den Samen des menschlichen Geschlechts.
Den Samen Kains, die Nachkommen Kains. Wir erinnern uns, Kain wanderte weiter in der östlichen Richtung. Doch wie ist das zu verstehen? In der Wüste befindet sich ein Berg, in dessen Mitte sich eine ebene Oberfläche befindet. Diese Oberfläche ist von voll Bäumen mit den Samen Kains. Und das Wasser? Läuft das jetzt an der ebenen Oberfläche des Berges hinab oder an den Bäumen?
Handelt es sich wirklich um den Samen Kains? Der aber vernichtet werden soll. Und zwar vollständig. Dann wird ihm und seinen Nachkommen ein Aufenthaltsort in der Wüste gewährt. Bis zum großen Gerichtstag.
Der dritte Vers mit dem Wasserfall läßt eher auf Segen schließen, auf Fruchtbarkeit. Dann handelt es sich infolgedessen um den Samen von Adam und Eva. Und seit der Vertreibung aus dem Garten Eden befindet wir uns mehr oder weniger in der Wüste, werden aber trotzdem zur Genüge versorgt.
Henoch 28,1
Alsdann ging ich zu einem anderen Platze aus der Wüste, gegen Osten des Berges, welchem ich mich genaht hatte.
Henoch 28,2
Da sah ich Bäume des Gerichts, besonders die Träufler des angenehmen des Geruchs von Weihrauch und Myrrhe.
Henoch 28,3
Und darüber, höher als sie, war die Erhöhung des östlichen Berges in nicht großer Entfernung.
Je weiter wir lesen, dann ist das Hauptthema das Gericht und was unser Vater im Himmel für jeden bereit hält – sowohl für die, die sich von Gott entfernt haben als auch für die, die bei ihm geblieben sind.
Jedoch: „Bäume des Gerichts“ ? Was ist denn bitte schön damit gemeint? Wenn wir weiterlesen, sind das Weihrauch und Myrrhe. Jetzt müssen wir wissen, wofür diese beiden Gerüche verwendet werden. Der Weihrauch für das Räucherwerk, was heute dem Gebet der Heiligen entspricht (Offb 5,8; 8,3-5). Und Myrrhe? Das gehört lt. Lexikon zur Bibel ebenfalls zum Räucherwerk.
Im Gericht sind auch wir dabei. Und ich denke, daß wir die große Gerichtsverhandlung mit unseren Gebeten noch zusätzlich begleiten und unterstützen. Mehr wüßte ich auch nicht. Wir lassen uns einfach überraschen.
Myrrhe und Weihrauch gehörten zu den Gaben, die die 3 Weisen aus dem Morgenland mitgebracht haben.
An dieser Stelle lasse ich den Bibeltext weg. Bitte lest ihn entweder in der ausgedruckten Version (Buch) oder im Internet zu findende PDF-Ausgabe. Und konzentrieren ganz auf die genannten Wohlgerüche. Eine Abschrift vom Gedruckten findet ihr unter "Bibelübersetzung"
Weihrauch – Lexikon zur Bibel S. 1243: Im israelitischen Gottesdienst nahm der Weihrauch einen wichtigen Platz ein. Er war ein Teil des heiligen Räucherwerks (2 Mo 30,34) und gehörte zum Speisopfer (3 Mo 2,1-16), während seine Verwendung beim Schuldopfer (3 Mo 5,11) und Eifersuchtsopfer (4 Mo 5,15) ausdrücklich verboten war. Unter den Schätzen der Weisen aus dem Morgenland wird auch Weihrauch genannt.
Myrrhe – Lexikon zur Bibel S. 825: Myrrhe diente zur Herstellung von wohlriechenden Essenzen; man brauchte es als Beimischung zum heiligen Salböl (2 Mo 30,23), als Parfum zur Körperpflege (Est 2,12), für die Kleider (Ps 45,9) und für die Schlafstätte (7,17).
Mastix(-strauch) – Lexikon zur Bibel S. 783: Immergrüne Terbenthenart, die in Palästina und Syrien häufig vorkommt. / verbreitet bei Erwärmung einen angenehmen Duft
Zimt – Lexikon zur Bibel S. 1293: in 2 Mo 30,23 wird er als Bestandteil des heiligen Salböls genannt.
Aloe – Lexikon zur Bibel S. 44: scheint im bibl. Altertum ein Sammelbegriff für wohlriechende Holzarten gewesen zu sein, besonders das harzreiche Holz der Aquilaria Agalocha angewandt. Es wurde als Räuchwerk (Ps 45,9; Spr 7,17) und als Zusatz bei Leicheneinbalsamierungen (Joh 19,39) verwendet. In Hld 4,14 wird es neben anderen wohlriechenden Stoffen erwähnt.
Mandelbäume – Lexikon zur Bibel S. 772: Der Mandelbaum ist in Kleinasien, Syrien und Mesopotamien beheimatet. Er ist der erste Fruchtbaum, der in Palästina im Frühjahr blüht, daher sein hebr. Name schaqed „Der Wache“ oder „Frühe“ (vgl. das Wortspiel in Jer 1,1f in der ZÜ, EB). In 1 Mo 30,37 heißt er hebr. luz, was auch der ursprüngliche Name Bethels ist. Der grünende Stab Aarons, durch den ihm Gott sein Priestertum bestätigte, war der Zweig eines Mandelbaums (4 Mo 17,17ff).
Spieke - Als Speik werden in den Alpen prinzipiell stark duftende, aromatische Pflanzen bezeichnet. Normalerweise wird hierbei auf den Echten Speik verwiesen, dessen Rhizome in der Seifenproduktion verwendet werden. ...(wikipedia)
Als Harze gelten:
· Weihrauch
· Myrrhe
· Mastix
· Aloe
Henoch 31,3
Ihr Geruch gut und kräftig und ihr Aussehen verschieden und schön. Der Baum der Erkenntnis war auch das, durch welchen Jeder, der davon ißt, mit großer Weisheit begabt wird. (1 Mose 3)
Henoch 31,4
Er war ähnlich einer Tamarinde, und trug Frucht, welche äußerst feinen Trauben glich, und sein Wohlgeruch erstreckte sich bis zu einer beträchtlichen Entfernung. Ich rief aus: Wie schön ist dieser Baum, und wie ergötzlich ist sein Anblick!
Henoch 31,5
Darauf antwortete der heilige Raphael, ein Engel, welcher bei mir war, und sagte: Dies ist der Baum der Erkenntnis, von welchem aßen dein alter Vater und deine verwitwete Mutter, welche vor dir waren, und welche Erkenntnis empfingen, indem ihre Augen geöffnet wurden, und sie sahen, daß sie nackt waren, aber aus dem Garten vertrieben wurden.
Der Baum der Erkenntnis. Hier wird er ganz gut beschrieben. Es war also kein Apfel, wie immer behauptet wird. Die Tamarinde ist lt. wikipedia eine Hülsenfrucht und vielseitig verwendbar. Und da wir gerade das Thema Wohlgeruch anschauen, muß die Frucht des Baumes der Erkenntnis wohl besonders verführerisch geduftet haben.
Henoch 32,1
Von da ging ich weiter gegen die Enden der Erde, wo ich große Tiere sah, verschieden voneinander und Vögel, verschieden in ihren Ansehen und der Gestalt, auch mit Gesängen von verschiedenen Tönen.
Ja, warum sollten sie nicht zur gleichen Zeit wie die Menschen gelebt haben? Die großen Tiere, die wir heute als Dinosaurier bezeichnen. Wir sollten uns schleunigst von unseren bisherigen Vorstellungen über das Aussehen der Welt verabschieden und uns einfach überraschen lassen.
Henoch 32,2
Gegen Osten dieser Tiere nahm ich wahr die Enden der Erde, wo der Himmel aufhörte. Die Pforten des Himmels standen offen und ich sah die himmlischen Sterne herauskommen. Ich zählte sie, wie sie heraustraten aus der Pforte, und schrieb sie alle auf, wie sie herauskamen einer nach dem anderen, nach ihrer Zahl, ihre Namen allzumal, Ihre Zeiten und ihre Jahreszeiten, so wie der Engel Uriel, welcher bei mir war, sie mir angezeigt hatte
Henoch 32,3
Er zeigte mir alle und verzeichnete sie
Henoch 32,4
Er schrieb auch für mich ihre Namen, ihre Einrichtungen und ihre Wirkungen nieder.
Sieh an! Sieh an! Die Engel sind des Schreibens mächtig. Und Henoch mußte nicht alles selbst aufschreiben. ER mußte es uns nur noch vorlesen, uns unterweisen. Wobei ich der Ansicht bin, wenn wir das uns Gezeigte selbst aufschreiben, können wir es besser merken und verinnerlichen.
Siehe weiter ab Kapitel 71 - sowie die Ausarbeitung im Artikel „Die Himmelsmächte“ in der Rubrik Tiefgang
Außerdem entdeckt Henoch an jedem Ende der Erde – also in allen 4 Himmelsrichtungen jeweils 3 Pforten für die Himmelsmächte. Alle haben die gleiche Größe. Eine Besonderheit besteht in den Toren im Osten. Hier gibt es innerhalb dieser noch kleinere Tore:
Henoch 35,2
Von da ging ich zu den Enden des Himmels ostwärts, wo ich 3 himmlische Pforten sah, offen gegen Osten, welche innerhalb kleinere Pforten hatten. Durch jede dieser kleineren Pforten gingen die Sterne des Himmels und liefen gegen Westen auf einem Pfade, welcher von ihnen gesehen wurde, und dies zu jeder Zeit.
Durch diese kleineren Tore machen sich die Sterne jede Nacht auf ihren Weg in den Westen. Eigentlich gibt es ja im Osten 6 Tore für den Aufgang der Sonne und des Mondes. Das läßt schließen, daß jede Seite insgesamt recht viele Pforten haben muß. Für die Winde haben wir 12 – je 3 an jedem Ende. Sonne und Mond ebenso 12, jedoch verteilt auf 2 Seiten zu je 6 Toren im Osten und Westen.
Hinzu kommen nun 3 kleinere Tore innerhalb von 3 Toren im Osten. So haben wir erst einmal insgesamt 27 Tore. Falls es noch mehr gibt, das werden wir nur erfahren, wenn wir unsere Reise durch das Buch fortsetzen.
Fortsetzung
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen