Exodus

ab 2 Mose 12,29



Vom Sklavenhaus ins Gelobte Land

Durch die Wüste(n)


 Themen:

Stationen: Wüste Schur / Wüste Sin / Wüste Sinai 

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Exodus      Vorschau

Exodus 2   Der neue König

Exodus 3   Wunder und Plagen (Teil 1 - Der Auftakt)

Exodus 4   Wunder und Plagen (Teil 2 - Plagen 1-8)

Exodus 5   Wunder und Plagen (Teil 3 - Plagen 9+10

Exodus 6    Ein Fest

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Exodus 7  Im Land der Sklaverei

Exodus 9  Durch die Wüste(n) (Teil 2)

Exodus 10  Durch die Wüste(n) (Teil 3)

Exodus 11 In den Steppen Moabs (Teil 1)

Exodus 12 In den Steppen Moabs (Teil 2)

zum Inhaltsverzeichnis Leitfaden-Artikel



Welcher Art die Wüsten sind, die in der Bibel genannt werden,  konnte ich leider auch nicht über Google ermitteln. Es wäre sehr interessant gewesen. Das soll uns aber nicht davon abhalten, trotzdem weiterzuziehen. Wir wollen ja schließlich in das Land, in dem Milch und Honig fließen. Und zurückkehren in das alte Leben will sicherlich niemand von uns. 


Na, dann wollen wir mal los. Ich bin mal gespannt, wo wir unser nächstes Lager aufschlagen. Es geht vom Schilfmeer weg und weiter ins Land hinein. Wir wandern irgendwie südwärts anstatt Richtung Nordwest. Das verstehe mal einer. Aber Papa im Himmel wird wohl wissen, was er tut.


Wüste Schur

Wüste Schur                                                                         שׁוּר

„Feind“                      

                    ein lebensfeindliches Gebiet, keine Möglichkeit, klare Gedanken zu fassen

           das Leben wird feindlich, das Leben wird zu meinem Feind

» MARA = bitteres Wasser                                              2 Mose 15,23

Lexikon zur Bibel S. 774:

hängt mit hebr. „bitter“ zusammen.

Eine Oase in der Wüste, die erste Wasserquelle, die die Israeliten drei Tagesreisen nach dem Durchzug durchs Schilfmeer fanden.

Ich bin gerettet, am rettenden Ufer. Doch erst einmal bin ich in der Wüste gelandet, einer Wüste, in der es überhaupt kein Wasser gibt, keinen Tropfen Lebenswasser. Es ist heiß, ich bin am verdursten.  Toll, jetzt bin ich so weit gekommen, und nun das! Da kommt ja einem richtig die Galle hoch. Ich bin nicht nur wütend, sondern auch regelrecht verbittert. Das Wasser, das ich da finde, schmeckt bitter. 

Da zeigt mir Gott ein Stück Holz, Süßholz, das die Bitterkeit verwandelt in Süßes. Wo kommt dieses Süße denn her? - Ich erkenne: Es war schon immer bei mir: JESUS, er ist das süße Holz, das meine Bitterkeit in sich aufnimmt, und meine Verbitterung und Verärgerung verschwinden läßt.

Ich habe einen, der das, was mir Ungemach bereitet, meine als unangenehm empfundenen Gefühle und Emotionen auf sich nimmt, und sie mir wegnimmt, freiwillig.

So, meine Bitterkeit ist verschwunden durch das Süßholz, durch die Liebe Jesu. Mir geht’s erheblich besser. Und ich bin ganz froh, daß wir nun weiterziehen. Ewig möchte nicht an dieser Stelle verweilen.


» ELIM = 12 Wasserquellen + 70 Palmbäume                 2  Mose 15,27                אֵליִם

Gut, daß wir weiterziehen  bzw. weitergezogen sind, an diesem Ort will ich nicht weiter bleiben. Trotz dieses Süßholzes ist und verbleibt dieses Gebiet trostlos und öde. 

Da, endlich. Das sieht toll aus: 12 Wasserquellen, und 70 Palmbäume, wie ich auf die Schnelle zusammenzähle. Ein wundervoller Anblick, das Grüne zu sehen tut meinen Augen und ganz besonders meiner Seele gut. 12 steht für 12 Monate, ein ganzes Jahr. Ein ganzes Jahr lang bin ich versorgt, ein ganzes Jahr,und die vielen Bäume, 70 an der Zahl, spenden genug Schatten das ganze Jahr.

Die hebräische Bedeutung von Elim ist „Vorhalle“, das klingt ja sehr interessant, vor allem im Zusammenhang mit den 12 Quellen und den 70 Bäumen. Eine Vorhalle, eine Eingangshalle, in der man sich gerne aufhält. Doch warum „Vorhalle“? Welchem Zweck dient sie denn? Hier sind wir ja in der Wüste. Eine Vorhalle in der Wüste. Seltsame Vorstellung. Es hat etwas zu tun mit den 12 Quellen und den 70 Bäumen. 

Dem Lexikon der Bibel nach steht die 12 u. a. für die Vollzahl = Vollzähligkeit des Gottesvolkes, die 70 Fülle und Vollendung. Bekommen wir hier etwa einen Vorgeschmack auf das Künftige, auf die Zeit nach unserer Wanderung durch die Wüste? Doch "leider" geht’s weiter. Mit frischer Kraft, vor allem mit frischem Wasser versorgt, geht’s nun weiter.


Wüste Sin

Wüste zwischen Elim und dem Berg Sinai / Versorgung mit Manna und Fleisch

Nicht schon wieder. Die nächste Wüste liegt vor uns. Wie viele Wüstengebiete denn noch? Dabei haben wir uns ja schon erholen können. 

Und auch das noch! Es gibt einige unter uns, die immer wieder meckern. Nichts ist ihnen gut genug. Sie wollen unbedingt Fleisch essen. Und das mitten in der Wüste. Zugegeben, wir haben große Herden dabei. Die müßten wir ja schlachten. Nur dann hätten wir irgendwann keine Lebens- und Existenzgrundlagen mehr. 

Wovon haben wir bisher gelebt? Von dem ungesäuerten Brot und von dem Wasser, das wir in Mara bzw. in Elim getrunken haben. Und nun? Da haben die Meckerer Glück im Unglück gehabt. 

Aber wir haben zum Glück den Mose, der mit seinem Bruder Aaron, sich beim Vater im Himmel für uns einsetzt. 

Ah ja, gerade höre ich, daß der Vater im Himmel uns mit allem versorgen will, was unser Herz begehrt. Begehren, ja wir begehren Fleisch, das macht auch ganz gut satt. Das letzte Stück Fleisch, das wir zwischen den Zähnen hatten, ist ja schon eine gewisse Zeit her. Da haben die Meckerer gar nicht so unrecht.

Am späten Abend, die Sonne ist gerade untergegangen. Jeder hat sich in seine Zelte zurückgezogen, bzw. manche sitzen nachdenklich am Lagerfeuer. Da erhebt sich ein Wind, ein großes Rauschen von Flügeln ist zu hören. Neugierig stehen die Menschen auf und stehen in Gruppen zusammen.

Nanu? Was ist denn das? Was ist denn da los? Sind das nicht „Wachteln“, jene Zugvögel, die bis nach Ägypten eigentlich fliegen? Diese Vögel bedecken den ganzen Himmel.

Erschöpft fallen die Wachteln zum Boden, mitten in das Lager. Überall, wo die Zelte aufgebaut, bedecken sie den Boden drum herum. Für die Menschen gibt es kein Durchkommen.  Da, wo jeder gerade sitzt und steht, sammelt jeder die Vögel auf und werden an den Lagerfeuern gebraten.

Gar nicht mal so übel, das mit dem Fleisch. Und auch noch bekömmlich. Aber will ich jeden Abend Fleisch zu mir nehmen? Ein bißchen einseitig, diese Ernährung. Die Vegetarier unter uns schauen da ein wenig in die Röhre. Die müssen hungrig ins Bett. Schließlich haben wir kein Gemüse dabei. Und anbauen können wir auch nichts, weil wir ja auf Wanderschaft sind.

Nachdem nun alle satt und müde geworden, suchen alle ihre eigenen Zelte auf. Zudem ist es auch recht spät geworden. Das ganze Lager schläft friedlich. Am darauffolgenden Morgen, kriechen die ersten wieder aus ihren Behausungen. Durch ihre Rufe wecken sie das ganze Lager, denn sie hatten das Manna entdeckt, vor dem Lager, in der Wüste.

Was ist los? Was ist das für ein Geschrei, ein Lärm? Können die einen nicht in Ruhe ausschlafen lassen? Schließlich ist es ja ziemlich spät geworden. Mann‼!

Noch müde kriechen wir aus den Zelten hervor, und auch ich sehe es nun: In der Wüste glitzert es nur so und duftet recht verführerisch.

Mann, was ist das denn? Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Mose und Aaron sprachen von Brot am Morgen. Jetzt ist Morgen, und der Duft, der da herüber weht, ist ganz schön verführerisch. Na dann, ich hole nur kurz mein Gefäß und gehe auch sammeln. Hoffentlich bleibt genug für mich übrig. Die meisten sind ja schon draußen.

Nein, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Für alle ist genügend da, und alle werden satt. Das sättigt so, daß es bis zum Abend reicht. Erst da gibt es quasi die zweite Mahlzeit.

Klasse, das schmeckt gar nicht so schlecht. Was ist das überhaupt? Das schmeckt wie mein Lieblingskuchen mit Honiggeschmack. 

Das Manna, auch Brot des Himmels genannt, ist das Wort unseres Vaters im Himmel. Wir müssen nicht mehr täglich vor das Lager und unsere tägliche Ration sammeln. Heute haben wir die Möglichkeit, entweder aus den gedruckten Bibeln uns den Tagesproviant zu verinnerlichen oder digital auf dem Smartphone.


» REFIDIM , MASSA und MERIBA                                           2 Mose 17

 

Lexikon zur Bibel S. 958:

hängt mir hebr. „ausbreiten“ zusammen.

Lagerstätte der Israeliten auf dem Wege zum Sinai (4 Mo 33,14). Hier schlug Mose Wasser aus dem Felsen (2 Mo 17,1-7); danach wurden die Israeliten von den Amalekitern angegriffen (V 8-16)

Erneut kein Wasser, um die Vorräte aufzufrischen, denn das Wasser von Elim geht zur Neige, meine Kräfte lassen nach. Ich schreie zu Papa im Himmel, klage ihm an die Ohren, daß ich keine Kraft mehr habe, einfach nicht mehr kann, und vor lauter Verzweiflung am liebsten auch nicht mehr leben will.

Da kommt Mose bzw. Jesus, schlägt an einen Felsen, und das erfrischende und belebende Wasser fließt heraus. Ach tut das gut. Das schlichtet auch den Streit, den ich in mir und vor allem mit dem Vater im Himmel ausfechte, in den Lebensbereichen, die einen neuen König bekommen sollen, die gnädig sind.

Kampf gegen Amalek

Lexikon zur Bibel 54:

Amalek: Enkel Esaus, Sohn des Elifas und seiner Nebenfrau Thimna (1 Mo 36,12). Er gilt als Stammvater der Amalekiter, sein Name dient auch zur Bezeichnung des Volkes (z.B. 2 Mo 17,8; 4 Mo 24,20; Ri 5,14)

Die Wohnsitze der Amalekiter lagen im palästinensischen Südland um Kades und erstreckten sich bis zur Grenze Ägyptens und bis nach Arabien hinein (1 Mo 14,7; 4 Mo 13,29.30; 4 Mo 14,25; 1 Sam 15,7)

Bileam nennt Amalek das erste und mächtigste unter den Völkern (4 Mose 24,20)

Bald nach dem Auszug Israels aus Ägypten überfallen die Amalekiter die Nachzügler des Volkes und werden dann von Josua bei Raphidim geschlagen (2 Mo 17,8-16; 5 Mo 25,17-19)

Seitdem liegt der Fluch des Herrn auf ihnen, und es herrscht Todfeindschaft zwischen Israel und Amalek. 

Was könnte für Amalek stehen? Denn plötzlich werde ich angegriffen, während ich noch damit beschäftigt bin bzw. kraftlos, vor allem dabei bin, mich zu erholen und zu entspannen

z.B.:  Dauerlärm, den ich nicht beeinflussen kann

         Mobbing

                              Familiäre Probleme

Gerade jetzt, wo ich gerade meine noch verbliebene Kraft bräuchte, um mich innerlich zu sortieren, neu zu ordnen, muß ich mich noch darum bemühen.

Doch Jesus streitet für mich, und das solange, bis diese Feinde besiegt sind. Und ich bin noch immer nicht im Land, wo Milch und Honig fließen, in dem Land, das mir der Vater im Himmel zum ewigen Besitz zugesagt hat.

Doch warum kämpft Amalek gegen uns, gegen mich? Wenn ich die Ahnentafel, die Stammbäume so anschaue, dann ist dieser doch ein entfernter Verwandter von uns. Ich verstehe das nicht. Können wir Menschen nicht friedlich miteinander und nebeneinander leben. Wir profitieren doch voneinander.

Einen Trost gibt es. Der Vater läßt es nicht zu, daß ich umkomme. Und was Amalek angeht:

5 Mose 25,17 Denke daran, was dir die Amalekiter taten auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zogt:
18  wie sie dich unterwegs angriffen und deine Nachzügler erschlugen, alle die Schwachen, die hinter dir zurückgeblieben waren, als du müde und matt warst, und wie sie Gott nicht fürchteten.
19   Wenn nun der HERR, dein Gott, dich vor allen deinen Feinden ringsumher zur Ruhe bringt im Lande, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe gibt, es einzunehmen, so sollst du die Erinnerung an die Amalekiter austilgen unter  dem Himmel. Das vergiss nicht!

Wir sollen ihn austilgen, seinen Namen bzw. die Erinnerung daran, so daß es ihn nie gegeben hätte. Wie soll das denn gehen? Wäre es nicht besser, uns daran zu erinnern, wenn solche Personen erneut angreifen, gerade wenn wir uns mal wieder in einer schwachen Phase befinden?

Wie war nochmals die Strategie von Mose?

2 Mose 17,11 

Und wenn Mose seine Hand emporhielt, siegte Israel; wenn er aber seine Hand sinken ließ, siegte  Amalek.

Wir müssen unsere Hand emporhalten, also wohl zum Himmel, dem Vater im Himmel entgegen. Sehr interessant. Das sieht nach einer Gebetshaltung aus.

Gebetshaltungen gibt es viele verschiedene. Jede drückt eine andere innere Haltung aus. 

2 Mose 17,16  

Und er sprach: Die Hand an den Thron des HERRN! Der HERR führt Krieg gegen Amalek von Kind zu Kindeskind.

Diese hier wird durch diese Bibelstelle erklärt. Wenn ich meine Hand an den Thron des Vaters halte / lege, überlasse ich ihm das kämpfen gegen den König, gegen die feindlichen Heere in mir.  Meine Hand muß solange am Thron bleiben, bis die inneren Feinde endgültig besiegt sind. Auf diese Weise bin ich mit dem Vater im Himmel dauerhaft verbunden. Dafür benötigen wir allerdings auch Durchhaltevermögen und Geduld. 

Mose konnte sich später auf einen Stein setzen. Dieser Stein, dieser Fels ist für uns heute Jesus, auf den wir uns stützen, ausruhen dürfen. Zusätzlich hatte 2 Menschen an seiner Seite, die nun seine Hände halten. Und wer steht an unserer Seite? Das ist Jesus selbst. Außerdem stehen uns die Engel bei.

Mose hält Gericht

Jeder kann zu Mose kommen, um eine rechtliche Sache zu klären. 

Meine Güte, heute sind wieder so viele, die etwas klären müssen. Und ich stehe gerade so ziemlich an letzter Stelle in der Menschenschlange, die ja fast bis zu meinem Zelt reicht. Inzwischen ist es Nachmittag und ich bin noch immer nicht dran. Mein Magen knurrt und Durst habe ich auch. Ich bin zwar ziemlich vorwärts gekommen und trotzdem. Mein Problem möchte ich gerne noch heute geklärt wissen.

Könnte man das Gericht halten nicht anders organisieren?

Am nächsten Morgen, ich war immer noch nicht dran, ruft Mose uns alle zur Gemeindeversammlung und verkündet folgendes, was sein Schwiegervater ihm geraten hat:

2 Mose 18,18  

Du machst dich zu müde, dazu auch das Volk, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu  schwer; du kannst es allein nicht ausrichten.
19   Aber gehorche meiner Stimme; ich will dir raten und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk vor  Gott und bringe ihre Anliegen vor Gott
20  und tu ihnen die Satzungen und Weisungen kund, dass du sie lehrst den Weg, auf dem sie wandeln,  und die Werke, die sie tun sollen.
21   Sieh dich aber unter dem ganzen Volk um nach redlichen Leuten, die Gott fürchten,  wahrhaftig sind   und dem ungerechten Gewinn Feind. Die setze über sie als Oberste  über tausend, über hundert, über  fünfzig und über zehn,
22   dass sie das Volk allezeit richten. Nur wenn es eine größere Sache ist, sollen sie diese vor dich bringen,  alle geringeren Sachen aber sollen sie selber richten. So mach dir's leichter und lass sie mit dir tragen.
23  Wirst du das tun, so kannst du ausrichten, was dir Gott gebietet, und dies ganze Volk kann mit Frieden an seinen Ort kommen.

Na, das ist doch eine Option, da werden meine rechtliche Anliegen erheblich schneller erledigt. Und wenn es doch zu schwierig sein sollte, dann geht’s gemeinsam zu einem vereinbarten Termin bei Mose, der einen noch besseren Draht zum Vater im Himmel hat.

Gar nicht mal so schlecht, diese Regelung. Das bringt wirklich mehr Ruhe in das Volk. Mal schauen, wie sich das alles weiterentwickelt.

Wir ziehen weiter, wir wollen schließlich ins „Gelobte Land“. Weiter geht’s, und wir landen in der nächsten Wüste. Mit den Wüsten nimmt es wohl gar kein Ende. Ich glaube, da muß ich wohl durch.


Wüste Sinai

Lexikon zur Bibel S.1087:

Berg der Gesetzgebung in der gleichnamigen Wüste (2 Mo 19,1.2.11.16ff; 5 Mo 33,2),

der bezeichnenderweise außerhalb des verheißenen Landes liegt: Israel ist vom lebendigen Gott abhängig, nicht von einem heiligen Ort (vgl. die Rede des Stephanus, Apg 7,2-53)

 

Die biblischen Angaben sprechen von einem Berg, 11 Tagereisen von Kades-Barnea entfernt (5 Mo 1,2), dem gegenüber sich das Volk lagern kann (2 Mose 19,2). Sein Gipfel ist vom Lager aus sichtbar (vgl. 11.16), die Israeliten können ungehindert an den Fuß des Berges herantreten (V17), so daß Mose eine besondere Absperrung errichten muß (V 12.13). Außerdem fließt ein Bach den Berg herab (5 Mo 9,21)

Wir lagern gegenüber dem Berg Sinai. Dort verweilen wir eine längere Zeit. Mose, heute ist es Jesus, steigt auf den Berg, und bleibt für eine Weile dort. Die Ungewißheit, wann er zurückkommt, macht mich kirre, nervös. Denn Geduld ist nicht gerade meine Stärke.

Dann kommt er zurück und bringt viele Weisungen mit, u.a.:

 Wohnung des Vaters
 Opfergaben (Gesetze zur Darbringung)
 Das Priestertum
 Gebote, Rechtsvorschriften
 Feste, Fest- und Ruhezeiten
 Musterung für das Heer
 Lagerordnung
 

 Ordnung beim Aufbruch

Wir bleiben ganz schön lange dort. Schließlich müssen wir ja vor allem die mobile Wohnung für den Vater im Himmel nach seinen Anweisungen bauen.

Ganz schön viel, was uns da der Mose mitteilt. Wie soll ich mir das alles merken und vor allen Dingen, die Rechtsvorschriften beispielsweise für mich selbst umsetzen. Doch eines nach dem anderen. 

Ja, ein Schritt nach dem anderen. Einiges, was der Mose an uns weiter vermittelt, findest du in der Rubrik „Tiefgang“ unter dem Hauptartikel „Am Berg Sinai“. 

Hinzu kommen noch Ereignisse, die den Zorn unseres Vaters im Himmel auslösen und diverse Strafen nach sich ziehen. Für diese Lektionen gibt es den Artikel „Die Rote Linie“  unter der Hauptseite „Am Berg Sinai“ in der Rubrik „Tiefgang

Hier erst einmal eine Übersicht, um welche es sich hierbei hauptsächlich handelt:

 

Ereignis Bibelstelle Tabubruch (Gebot)
Der Tanz um das goldene Kalb 2 Mose 32 2 Mose 20,3-5
Nadab und Abihu 3 Mose 10 2 Mose 30,7
Mirjam 4 Mose 12 2 Mose 20,16.17
Korach 4 Mose 16  

Wir sind noch immer am Sinai. Was ist denn jetzt los? Alle männlichen Mitglieder des Volkes sollen gezählt werden? Wozu denn das? Vor allem alle, die wehrfähig sind. Dieses Wort hat mit „sich wehren, kämpfen“ zu tun. Ach ja, ich erinnere mich, wir kämpften doch da gegen diesen Amalek, und das ist ja noch nicht lange her.

Also, Papa im Himmel stellt eine Armee auf. Puh, ob ich auch wehrfähig bin? Und überhaupt: Möchte ich ein Kämpfer sein? Viel lieber möchte ich dem Vater in / an der Wohnung dienen. Aber bei dem, was da gerade angeordnet wird, geht’s um viel mehr. Es kommt Ordnung in unser Volk hinein, eine Struktur. 

Bislang gibt es zwei Dienstbereiche: den Dienst an der Wohnung und der Wehrdienst. Der Stamm Levi kümmert sich um das Zelt und seine Gerätschaften und erfüllt den Dienst an / in der Stiftshütte. Alle übrigen Stämme stellen die wehrfähigen Männer bereit, um uns zu verteidigen oder später das Gelobte Land zu erobern. So weit, so gut. Und wir, das übrige Volk?

Wir kümmern uns darum, daß keiner verhungert. Beide Gruppen brauchen ja auch etwas zu essen, und haben keine Zeit, Landwirtschaft zu betreiben. Damit hätten wir 3 Hauptdienste für unseren Vater. Puh, gute Frage, zu welchem gehöre ich denn wohl? Und auf welcher Himmelsrichtung werde ich künftig wohnen? Fragen über Fragen. Mehr über den Wehrdienst unter „Das königliche Heer“ unter dem Hauptartikel „Am Berg Sinai“ in der Rubrik „Tiefgang“.

Und immer wieder teilt uns Mose weitere Gesetze und Vorschriften, manchmal neue, manchmal weitere Ergänzungen zu den bisherigen. So wie er die Ereignisse und die Themen aufschreibt, ist das ganz schön durcheinander. Mal irgendwelche Gesetze, dann wieder wie das Volk sich verhält, dazwischen unser Weiterzug zum nächsten Lagerplatz, um unseren ganzen Weg mal vorwegzunehmen, was sonst noch auf uns zukommt. Ich blicke da nicht mehr durch. Mose hätte das ruhig thematisch ordnen können.

Ich meine damit, sämtliche Opfergesetze beieinander, und das für jedes Opfer extra, um nur ein Beispiel zu nennen. Die sind alle über mehrere Bücher und Kapitel verteilt. Seufz. Doch endlich geht’s trotzdem weiter. 

Wir haben sogar ein Erkennungszeichen, wenn es weitergeht: die Wolke. Erhebt sie sich, geht’s los. Ansonsten bleiben wir für längere Zeit am Ort und die Priester vollziehen ihren Dienst an / in der Wohnung. Eine tolle Sache.

Aber wie bekommen wir das mit, wann es weitergeht, wann wir unsere Zelte abbrechen müssen und so lange unterwegs sind, bis er wieder stehenbleibt? Darüber gibt es den Artikel „Die Wolken- und Feuersäule“ in der Rubrik Tiefgang / Am Berg Sinai


So.  Wir haben ganz schön viel erlebt und hoffentlich auch für das eigene Leben gelernt am Berg Sinai in der gleichnamigen Wüste. Aber wie es halt so ist, wir müssen halt weiterziehen.  Unser Ziel ist ja das „Gelobte Land“.  Unser nächster Halt: die Wüste Paran.

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Fortsetzung:  Exodus 9 - Durch die Wüste(n) Teil 2


Copyright:  Silke Maisack