Exodus
ab 2 Mose 12,29
Vom Sklavenhaus ins Gelobte Land
Themen:
Station: Wüste Zin
Wüste Zin
» KADESCH 4 Mose 20
lt. Lexikon zur Bibel S. 654:
Kadesch: dasselbe Wort heißt sonst „Geweihte(r)
Brunnengebiet im Süden Palästinas (Jos 15,3); zuerst 1 Mose 14,7 als „Born Mispat, das ist Kadesch, später auch Kadesch-Barnea genannt (5 Mo 1,2).
Wichtigster Ort auf dem Wüstenzug der Israeliten, an dem sie nach der Rückkehr der Kundschafter (4 Mo 13,26.27) und der Niederlage gegen die Amoriter lange Zeit blieben (5 Mo 1,44.46)
Hier wurde Mirjam begraben (4 Mose 20,1) und hier war auch das Haderwasser ( V 13)
Na, zum Glück sind wir wieder ein Stück weiter gezogen. Und lagern in der Wüste Zin bei Kadesch
Wieder kein Wasser und wieder murren und hadern gegen Mose und Aaron, anstatt nach Lösungen zu suchen. Die beiden führen uns doch nur. Ich bekomme den Eindruck, viele wollen es bequem im Leben haben. Allen Murrenden sollen die beiden wohl ständig die Windeln wechseln und füttern. So kommt es mir vor. Keinen Finger krumm machen. Seufz.
Ja, schon wieder Wüste! Grummel, grummel. Das Leben in der Wüste ist wirklich kein Zuckerschlecken, auch wenn es verschiedene Wüstenarten gibt. Und nun? Auch noch das:
Damit Wasser aus dem Felsen kommt, soll ich zum Felsen sprechen. Wie abartig ist das denn?
Ich glaube, JHWH spinnt ein bißchen. Der hat sie doch nicht mehr alle. Zu einem Felsen reden.
Und das noch vor meinen Mitgenossen, die mit ins Gelobte Land wollen. Die halten mich bestimmt für plemplem. Mose und Aharon waren damals genervt vom ständigen Murren des Volkes.
Ich gebe zu, ich meckere auch ziemlich oft. Und häufig werde ich auch wütend und zornig. Aber den Fehler, den Mose zu jener Zeit gemacht hat, mache ich nicht. Wobei, ich bin da auch nicht anders als Mose. Ich würde am liebsten auch 2x gegen den Felsen schlagen. Es kostet mich / uns ganz schön Überwindung, nicht zu schlagen, sondern zu reden bzw. zu beten
Ich spüre Schmerz, es tut mir weh, meine Wut und meine Zorn, meinen Groll etc. loszulassen.
„Genau darum geht’s. Halte nicht an der Wut, am Zorn, an deinem Groll fest. Reden heißt auch beten, wenn dieser Begriff dir lieber ist“, so höre ich den Vater reden
Also, wenn ich Zorn und Wut etc. loslassen, die wie ein Fels auf meinem Herzen lastet, fließt lebendiges Wasser wie Freude beispielsweise heraus.
„Noch besser Frieden“
Vergebung. Ich sehe schon, daß ein wenig Wasser durchsickert. Loslassen und Vergebung, Vertrauen, bislang ist es ein Rinnsal
Irgendwie beherrscht mich die Angst, daß ein größerer Wasserstrom herauskommt. Angst vor Kontrollverlust, ich will einfach nicht die Kontrolle verlieren
Ich spüre, daß noch großer Zorn in mir ist und sehe mich, wie ich den Felsen schlage, wie ich Gott schlage, anstatt mit ihm zu reden. Das ist es, was er möchte.
Ich entscheide mich damit aufzuhören, zornig, wütend, ärgerlich zu sein / zu werden / zu reagieren und ebenso höre ich auf zu murren, zu meckern und zu hadern. Gott ist so ein wunderbarer Versorger. Es ist nur meine Ungeduld. Und besser ist es dankbar zu sein, für all das, was er an mir und mit mir getan hat.
Anmerkung: Hier habe ich mich mal insgeheim in Mose versetzt.
Wie geht’s weiter? Kadesch, das liegt im Grenzgebiet Edoms. Welches Ereignis haben wir denn da? Ach ja, der König von Edom verweigert uns den Durchzug, obwohl wir zugesagt haben, auf der Hauptstraße zu bleiben und seine Felder, Wiesen und Weinberge in Ruhe zu lassen, d. h. nicht zu plündern.
· Boten werden zum König des Landes gesandt, mit der Bitte, den Durchzug ins Gelobte Land zu erlauben
· der Durchzug wird verweigert, stattdessen droht der Landesherrscher mit Krieg, zeigt sich feindselig
Nett, es wäre hilfreich gewesen, die Ankunft im Gelobten Land wäre früher als geplant. So muß ich nun wieder einen Umweg machen, damit ich endlich ankomme. Und was nun? Wer ist dieser Edom eigentlich? Und was hat dieser mit uns zu tun?
Und wer ist nun mein König von Edom? Was sagt die Bibel darüber aus? Wer ist mein König Edom?
lt. Lexikon zur Bibel:
Edom „rot“
1) Spottname Esaus wegen seiner rötlichen Haarfarbe und des Verkaufs seiner Erstgeburt für ein rotes Linsengericht (1 Mose25,25.30)
2) Edom ist auch der Name für seine Nachkommen und ihr Land.
vom Lande Edom spricht 1 Mose 36,16.21.31
vom Gebiet Edom 1 Mose 32,4
vom Gebirge Esaus Obadja 8.9.10.21
von Edom schlechthin Amos 1,6
Die Edomiter sind die Nachfahren von Esau, der Bruder von Jakob, und ein Enkel Abrahams. Eigentlich ein Verwandter von uns. Und er war es doch selbst, der sein Erstgeburtsrecht aufgegeben hat. Ist der immer noch sauer auf Jakob? Da ja auch ein Edom / Esau anteilsmäßig in uns lebt, hat das demnach mit meiner / unserer Vergangenheit zu tun
Wer hat in meiner Vergangenheit das Erstgeburtsrecht aufgegeben?
Einerseits bin ich es selbst, die auf das Wohnrecht im Reich Gottes verzichtet hat und stehe mir daher infolgedessen selbst im Weg
Andererseits können das auch Kollegen / Arbeitgeber / Mitstudenten / Nachbarn etc. sein, die neidisch und eifersüchtig sind und durch ihr Verhalten mich daran hindern in meinem Leben vorwärts zu kommen
Doch ich habe mich für ein Leben mit Gott / Papa im Himmel entschieden
Er bricht mit mir auf, wir lassen das Gebiet des Königs von Edoms links liegen
und wir ziehen an den Berg Hor. Dort stirbt Aaron, und dort wird er auch begraben
» Atarim 4 Mo 21
Der König von Arad.
lt. Lexikon zur Bibel
Wohl „Wildesel“
· Stadt an der Südgrenze Kanaans 4 Mose 21,1 / Richter 1,16
· heute Tell Arad, 27 km südlich von Hebron
· Der König von Arad griff die Israeliten an, die von Kadesch kamen. Aber Israel nahm Arad ein, zerstörte es
und nannte die Stätte -> Horma 4 Mose 21,1-3
§ Horma > wohl Ort der Entscheidungsschlacht
· HORMA: hängt mit hebr. „mit dem Bann belegen“ zusammen
Wer ist dieser König von Arad? Wer ist dieser König, der gegen mich in den Krieg zieht?
Zuerst einmal bin ich es selbst. Ich führe Krieg gegen mich selbst, will mich selbst vernichten, weil ich Angst habe.
Aber wovor eigentlich? Arad und die anderen Könige haben von den mächtigen Taten Gottes durch JHWH gehört.
Da ist ein Gott, der mächtiger ist als ihre eigenen Götter? Ja, das geht doch nicht. Da muß doch ein König wie der von Arad in den Krieg ziehen, um diesen mächtigen Gott zu vernichten.
Doch er steckt eine herbe Niederlage ein. Der König von Arad wird besiegt. Seine Götter sind längst nicht so mächtig, wie immer dem Volk und der Volksseele vorgegaukelt wird.
Auch meine Götter in mir sind längst nicht so stark. Sie tun nur so. In Wirklichkeit haben sie keine Macht. Ich gebe ihnen nur so viel Raum, weil ich es so will / wollte. Und wer sich mit Gott anlegt, der verliert. Auch ich verliere, habe verloren. Es nützt nämlich ganz und gar nicht, sich mit Gott anzulegen, Gott ist stärker, mächtiger. Es ist besser, sich unter die Führung Gottes zu stellen, also dem Papa im Himmel und vor allem seine Allmacht, seine starke Hand anzuerkennen
Ja, das tue ich. Ich erkenne seine Allmacht und seine starke Hand an. Auch ein König von Arad kann noch Gnade und auch Segen erfahren, wenn wir uns unter seine starke Hand beugen.
Und ich besiege mit dem Papa im Himmel meinen inneren König von Arad
Wir ziehen weiter. Und prompt geht das Meckern und Hadern wieder los. Wir sind noch immer in der Wüste. Und was beklagt das Volk, das mitzieht: kein Brot / kein Wasser / diese elende Speise ekelt uns an.
Aber der Vater im Himmel versorgt uns doch. Was wollen die denn eigentlich?
Was meinen die - mit - „kein Brot“?
• Kein Brot > Brot – unser Brot ist das Wort des Vaters im Himmel, das wir täglich brauchen
s. a. 5 Mose 8,3 der Vater redet doch täglich mit uns / mit mir. Was gibt es denn da zu meckern?
Wahrscheinlich wollen die anderen nicht das hören, was der Papa sagt. Manchmal ist das, was er sagt,
doch recht unangenehm bzw. unbequem. Mir gefällt das zuweilen auch nicht.
Aber trotzdem höre ich auf sein Wort, weil er letztendlich recht hat mit dem was er sagt.
Diese Erfahrung habe ich schon öfter gemacht
• kein Wasser > Wasser – in der Wüste und im dürren Land (lt. Lexikon zur Bibel) Sinnbild göttlichen Segens.
O,K., zuweilen bleibt der Segen wohl aus. Aber ist das tatsächlich so? Der Papa hat uns doch zum richtigen
Zeitpunkt immer mit Wasser versorgt. Immer wenn wir fast am Ende unserer geistigen Kräfte sind, dann
versorgt er uns mit frischem lebendigem Wasser.
Das bedeutet also, wir bekommen nur soviel Wasser, soviel Kraft wie wir für eine bestimmte Zeit, einen
bestimmten Auftrag, für die Länge eines Weges benötigen
Speise, die mich / uns anekelt – wohl das Manna. O.K., ein abwechslungsreicher Speiseplan wäre mir auch lieber, als täglich immer das Manna einzusammeln. Aber da müssen wir wohl durch. Und wir schaffen das auch. Die Aussicht auf das Gelobte Land, in dem Milch und Honig fließen macht doch Mut
Und meine Entscheidung ist richtig. Wer nicht hören will, muß fühlen. Die, die ständig motzen, die bekommen Papa's Zorn zu spüren. Er schickt feurige Schlangen, Ihr Hader wird durch das Feuer sogar noch angefacht, verstärkt.
Und wenn ich motze, hadere, dann gibt es nur eine Blickrichtung: auf Jesus schauen, die Richtung verändern. Mose machte auf Geheiß des Vaters eine eherne Schlange, die er an eine Stange hängte. Die Richtung ändern heißt: den Blick hin zu Jesus und weg von mir und meiner Situation.
Mehr zur Schlange unter dem Artikel „Die geheimnisvolle Schlange“ in der Rubrik Tiefgang / Am Jordan
Nach dieser Geschichte ziehen wir weiter, bis ins Land der Moabiter. Wir nähern uns wohl endlich dem Gelobten Land, dem Land der Verheißung, das wir in Besitz nehmen sollen, weil es der Vater im Himmel so will.
Fortsetzung: Exodus 11 - In den Steppen Moabs (Teil 1)
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen