Der Garten Eden
1 Mose 2,8-14
Der Garten Eden. Ein Ausdruck, den wir nicht nur immer wieder hören und auch immer wieder aussprechen, ähnlich wie das geflügelte Wort „das Gelobte Land“. Sondern:
Beide Orte sind Orte der Sehnsucht. Und dennoch: Beide sind so nah und doch so fern. Und dennoch sind sie beide real. Denn wenn wir das, was die Bibel an Orten so beschreibt, für Wirklichkeit halten, werden sie auch in unserem Leben real.
Wir müssen nur daran glauben
Der Garten Eden. Ausführlich wird, wenn auch nur in wenigen Sätzen, über diesen Garten in der Bibel berichtet. Die Beschreibung beginnt mit Vers 8 im 2. Kapitel des ersten Buches Mose
Diesen schauen wir uns an, bevor wir auf den beiden nachfolgenden Seite die 4 Flüsse begutachten, in Augenschein nehmen.
1 Mo 2,8a
Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin
Wir erfahren hier: Es ist unser Vater im Himmel, der diesen Garten pflanzt. Und dieser Garten ist nicht irgendwo, sondern in EDEN.
Und da haben wir schon wieder ein neues Wort.
In EDEN. Was bedeutet das nun schon wieder? Lt. PONS Kompaktwörterbuch S. 234 wird Eden mit Wonne übersetzt. Und die Synonyme für Wonne sind Freude, Lebensfreude, Daseinsfreude.
Eden | Wonne | עֵדֶן |
Der Garten ist also in FREUDE bzw. LEBENSFREUDE. Und FREUDE wiederum ist in unserem Herzen, sollte diese eigentlich dort zuhause sein.. Außerdem ist Gott unsere Freude. vor allem unsere Kraft. Denn in Nehemia 8,10 lesen wir: ... die Freude am HERRN ist eure Stärke.
Am HERRN, am Vater im Himmel sollen wir uns erfreuen. So wäre ER letztendlich unser Garten Eden, in dem wir wandeln. Und ein solcher Garten ist riesig, vielfältig und es gibt immer wieder etwas neues zu entdecken.
Außerdem erfahren wir noch etwas:
Und zwar die Himmelsrichtung: OSTEN. Denn dort geht die Sonne auf, unser Tageslicht. Das ist wichtig zu wissen, denn unser Licht ist unser Vater im Himmel.
Folglich befinden wir uns in vollkommen in seiner Gegenwart, in seinem vollkommenen Licht.
Wenn wir davon ausgehen, daß es ja um unser Herz geht, um unser SEiN, dann ist unser Herz, unser SEiN jener Garten, in den uns der Vater im Himmel hinein setzt. Der Garten ist unsere eigentliche Mitte. Seit dem „Sündenfall“ leben wir außerhalb davon, außerhalb von unserer Mitte, von unserem SEiN.
Kein Wunder also, wenn wir im Laufe der Zeit zu Getriebenen werden und wir ständig innerlich unterwegs sind, was sich im sichtbaren Bereich sich in einem entsprechenden Lebensstil zeigt. Wir werden hin und her gerissen, zwischen dem, was uns die Welt vorlebt, und dem, was tief in uns ist, in unserer inneren Heimat.
Wie Eingangs festgestellt, geht’s um „Wonne“, also um Freude, Lebensfreude, Daseinsfreude. In heutiger Zeit scheint bei vielen Menschen diese Freude jedoch abhanden gekommen zu sein. Besonders bei den Erwachsenen, die sich immer mehr im Streß befinden,
und Ängste wie Existzenzängste plagen.
Wie hast du es mit der Freude in deinem Leben? Was bringt dir dauerhaft Freude?
In die eigene Mitte finden. Wie gelingt uns das? Dazu müssen wir den Garten pflegen. Doch bevor das regelmäßig machen können und werden, wollen wir erst einmal innehalten und folgende Fragen beantworten:
Fragenblock > Garten Eden
· Wie sieht dein Garten aus?
· Schön geordnet?
· Wild durcheinander?
· Oder wächst da noch gar nichts?
· Willst du dich führen lassen und ein bewässerter Garten usw. werden, wie es die Bibelstelle Jes 58,11 verheißt?
· Willst du wieder beständige Freude erleben?
· Willst du weg von den extremen Höhen und Tiefen (himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt) in deinem Leben?
Wir haben allerdings diese wunderbare Verheißung vom Vater im Himmel, daß unser Herz wieder Platz wird für Freude:
Jes 58,11
Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt.
Wie ein bewässerter Garten, wie eine Wasserquelle; es fehlt nie an Wasser
Doch dahin zurückzukehren, dieser Weg ist steinig und hart, und je nach Alter, Erlebtem kann er durchaus recht lang sein.
Damit unser innerer Garten wieder erblühen kann, bedarf es an Wasser, an lebendigem Wasser, das fließt. Und da wir es bei diesem Garten mit uns selbst zu tun haben, wenden wir uns auf den beiden nachfolgenden Seiten den 4 Flüssen zu, die aus dem großen Strom entspringen.
Wir haben hier zwei Begriffe vor uns: GARTEN und EDEN, mit denen wir uns kurz befassen, eigentlich den Garten, bevor wir uns die Flüsse und alles weitere anschauen, was uns in diesem Bibel-Abschnitt berichtet wird.
Über Eden habe ich einige Textblöcke weiter oben ein paar Worte geschrieben.
Garten | gan | גַּן |
Lexikon zur Bibel S. 372
I, 1)Der Garten ist zunächst, wie aus 1 Mo 2,8f (der Garten Eden) deutlich wird, einfach ein abgetrenntes und eingehegtes Stück Land mit besonders günstigen Lebensbedingungen für Flora und Fauna (vgl. 1 Mo 2,10; 4 Mo 24,6; Jes 58,11). Die Gärten dienten den Menschen sowohl durch den Schatten ihrer Bäume als auch durch ihre Früchte (1 Mo 2,16; Jer 29,5; Am 4,9, Lk 13,19).
Der Bau, die Pflege des Gartens war der Schöpfungsauftrag für die ersten Menschen. Damit wird der Garten zum Inbegriff der geordneten Schöpfung und Kultur schlechthin, im Gegensatz zu dem „Tohuwabohu“ (1 Mo 1,2) der Wüste.
I,2) Die Gärten in der Bibel sind oft ausgesprochene Baumgärten (2 Kön 25,4; Est 1,5; Hld 4,15f; Joh 18,1; 19,41 u.ö.);
II) Gärten sind wegen ihres Wasserreichtums und ihrer üppigen Vegetation oft zum Symbol der Fruchtbarkeit geworden.
Fortsetzung
Der Garten Eden - Die Flüsse (Seite 1)
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen