Besuch im Garten Eden
1 Mose 3
Diese Geschichte kennen wir nur zu gut, nur allzu gut. Sie gehört wirklich zu bekanntesten und zu denen, die im Gedächtnis hängen bleiben.
Diese Geschichte, vielmehr ein ganz wichtiges Ereignis hat sich zugetragen, unter dessen Folgen wir bis heute noch zu leben haben.
Ereignisse, besonders die unschönen, bleiben lange in unserem Gedächtnis. Doch was ist geschehen? Wir, d.h. die Menschen leben in diesem Garten Eden, in dem Garten in Eden, wie es richtig heißt. Unsere Herzen sind voller Freude und Wonne. Es geht uns allen gut.
Wir sind rundum mit allem versorgt, was wir zum Leben brauchen. Denn in diesem Garten ist uns alles zur Verfügung gestellt, damit es uns gutgeht. Dafür kommen wir unserer Aufgabe nach, uns um die Tier- und Pflanzenwelt zu kümmern.
Alles ist harmonisch, ausgeglichen. Es gibt nichts, was die Freude und den Frieden trüben könnte.
Und dennoch. Wir erleben eine unschöne Geschichte, die unser Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Einer Schlange zu begegnen, das bis dahin noch etwas ganz normales. Und mit den Tieren sprechen zu können, ebenso.
Eine Schlange an sich ist noch nicht als negativ anzusehen. Sie gehört zu den Geschöpfen des Vaters im Himmel.
Doch etwas war vollkommen anders bei dieser Schlange. Oder ist sie einfach nur ein Synonym für ein bestimmtes Verhalten? Wie wir ja wissen, hat sich ein Engel, der ein ganz besonderer war, sich gegen Gott unseren Vater im Himmel gestellt, und sich doch wahrlich eingebildet, er könnte sich über ihn erheben, obwohl er selbst ein Geschöpf Gottes war/ist.
Ja, so muß es gewesen sein. Die Bibel spricht in Bildern zu uns. Denn Tiere selbst sind nicht in der Lage, sich gegen Gott und uns Menschen zu stellen.
Jedes Tier ist auf seine Weise schlau und gewitzt. Das Attribut "listig" besitzt die Schlange nicht für sich allein.
Wer meinen Artikel-Block "Die Schöpfungswoche" gelesen hat, erinnert sich bestimmt daran, daß die geschaffenen Tiere unser Innerstes widerspiegeln: die Vögel am Himmel stehen für unsere Gedanken, die Fische im Wasser unsere Gefühle.
Aber kann es tatsächlich sein, daß wir uns selbst verführen können? Daß jener Engel gar nicht Schuld war?
Nicht ganz. Wenn wir uns zu etwas hingezogen und überredet werden, bedarf es immer den Anstoß von außen. Was in uns Menschen widerspiegelt, das spiegelt sich auch in den Engeln wider. Auch diese kennen Gefühle, sind denkende und sprechende Wesen.
Außerdem: Jede Eigenschaft, jedes Verhalten kann in beide Richtungen ausschlagen. Entweder nutzen wir unsere Klugheit, um Gutes zu bewirken oder wir nutzen sie, um wie im Falle dieser Geschichte einen Keil zwischen zwei Parteien zu treiben.
Wie kommt es, daß die "Schlange" die Menschen im Garten Eden zu etwas überredet, was gegen den Willen Gottes ist? Denn schließlich muß etwas ganz Entscheidendes vorausgegangen sein, daß es zu diesem Ereignis kommen mußte.
Was hat diesen Engel, der in 1 Mose 3 nicht mit seinem eigentlichen Namen genannt, dazu gebracht, so zu handeln? Da muß im Himmel unter den Engeln etwas vorgefallen sein, daß die Harmonie zwischen Himmel und Erde angefangen hat, allmählich und unmerklich zu bröckeln.
Jedenfalls bekommen Eva und Adam Besuch von der Schlange. Ich habe dieses Ereignis auf den nächsten 3 nachfolgenden Seiten in ein Theaterstück in 3 Akten gegossen.
Wir schlüpfen dabei abwechselnd in die Rolle der Eva, auch der Schlange und in die von Adam, um deren Verhaltens- und Entscheidungsweisen besser kennenzulernen, und letztendlich dadurch auch uns selbst, um künftigen Verlockungen besser widerstehen zu können.
Und um auf diese Art und Weise herauszufinden, wo unsere Schwachpunkte sind.
Inhalt dieses Theaterstückes
1. Akt: bei den Bäumen in der Mitte des Gartens
1.Szene: Eva begegnet der Schlange
2.Szene: Adam kommt zu den beiden dazu
3.Szene: Den beiden gehen die Augen auf
2.Akt: in einem Waldstück des Garten Edens
1.Szene: Der Vater besucht seine Kinder
2.Szene: Der Vater fällt sein Urteil
3.Szene: Der Vater kleidet Adam und Eva ein
3. Akt: auf dem Weg, der zum Gartentor führt
Schlußszene: Auszug aus dem Paradies
Start:
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen