JESUS - Sein Leben und Wirken

Seine Familie



Wir werfen jetzt einen Blick in das Familienleben und seinen Werdegang.  Wer sich in den 4 Evangelien auskennt, der weiß, daß Jesus es nicht leicht hatte. Das hat ja schon mit den Umständen rund um die Schwangerschaft von Maria begonnen, dann die beschwerliche Reise nach Bethlehem aufgrund der Weisung des Kaisers Augustus, sich schätzen zu lassen. 

Kaum im Tempel dem Herrn geweiht und beschnitten, mußten sie eilends aus dem Land fliehen. Nach der Rückkehr zogen sie nach Nazareth. Mit 12 Jahren bereitete er seinen Eltern ziemliche Sorgen, weil er nicht in der Reisegruppe war und alleine in Jerusalem geblieben.

Es ging ganz schön turbulent zu in der Familie von Jesus.

Maria

Wir beginnen mit Maria, seiner Mutter. Sie mußte ja einiges durchmachen, durchleiden.

Jesus ist der ERSTGEBORENE der Maria. Und weil die Erstgeburt nach dem Gesetz Gottes in den Dienst unseres Vaters übergeben werden muß, ist das sicherlich schon schmerzhaft genug, das Kind, das sie 9 Monate in ihrem Bauch hat heranreifen lassen, auch loszulassen. 

Ja, loslassen ist immens schwierig. Und obwohl sie eigentlich weiß, daß sie den Messias zur Welt gebracht,  verstand sie es nicht. Auch andere Mütter würden es wahrscheinlich nicht verstehen, weil sie halt doch gewisse Vorstellungen über den Werdegang ihrer Kinder haben.

Dennoch trägt sie ihm nicht nach, die Art, wie er zu ihr spricht. Einmal im Tempel als 12jähriger, zum anderen bei der Hochzeit zu Kana. Dort war Jesus mit seinen Jüngern zu Gast.

Lk 2,49 Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines  Vaters ist?

Lk 2,50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte.

Joh 2,4 Jesus spricht zu ihr: Was geht's dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
        5 Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.

Ihre Reaktion ist sehr bemerkenswert. Statt beleidigt, gekränkt zu sein, gibt sie wohl ganz spontan den Dienern diese Weisung. Wann genau diese Hochzeit zu Kana gewesen ist, wissen wir nicht. Es war jedenfalls zu dem Zeitpunkt als er seine ersten Jünger  berufen hat. Bzw. die ersten zu ihm gekommen sind. Denn im Johannes-Evangelium lesen wir im ersten Kapitel von den ersten Jüngern. 

Maria hat da wohl erkannt, daß die Zeit für sein Wirken gekommen war und hat sicherlich auch seine Taufe im Jordan miterlebt. Auch wenn wir nichts darüber lesen, daß sie zugegen war.


Seine leiblichen Geschwister

Mt 12,46 Als er noch zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die wollten mit ihm reden.
47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden.
48 Er antwortete aber und sprach zu dem, der es ihm ansagte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?
49 Und er streckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder!
50 Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.

Mt 13,54 und kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, sodass sie sich entsetzten und fragten: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Taten?

55 Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Josef und Simon und Judas?
56 Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher kommt ihm denn das alles?
57 Und sie ärgerten sich an ihm.

Die Bewohner von Nazareth ärgern sich über ihn. Und hier erfahren wir die Namen seiner Brüder. Und weibliche Geschwister hat er offensichtlich auch.

Und Maria blieb trotzdem Mutter. Von der leiblichen Mutterschaft am Anfang, um Jesus in sich heranwachsen zu lassen, wird nun am Ende eine geistige Mutterschaft. Jesus vertraut ihr seine Jünger an, damit sie sich um diese kümmert, besonders um jenen, den er lieb hatte. 

Joh 19,25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.
26 Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn!
27 Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Joh 2,12 Danach ging Jesus hinab nach Kapernaum, er, seine Mutter, seine Brüder und seine Jünger, und sie blieben nicht lange da.

Seine leiblichen Brüder gehörten offensichtlich nicht zu seinen Jüngern. Im Gegensatz zu den 12 Söhnen Jakobs, die dann das Volk Israel bildeten.

Und bei der neuen Familie, die Jesus gründet,  geht’s nicht mehr um die reine Blutsverwandtschaft im klassischen Sinne. Sondern um das geistliche Blut in allen Menschen, die den Willen Gottes tun. Dieses geistliche Blut ist das Blut Jesu.


Josef, sein Vater

Vielmehr sein Ziehvater. Wir erfahren hier einiges über ihn. ER war den Weisungen unseres Vaters im Himmel gehorsam. 

Das fängt damit an, daß er sie dennoch zur Frau nimmt, da er nun durch den Engel erfahren hat, was es mit der Schwangerschaft von Maria auf sich hat. Hier sehen wir sehr deutlich: Der Mensch denkt, doch Gott lenkt, und zwar vollkommen anders als wir denken.

Lk 1,27 zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.

Mt 1,18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.
19 Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen.

20 Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist.
21 Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
22 Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14):
23 »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben« das heißt übersetzt: Gott mit uns.
24 Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
25 Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus.

ER wird zu ihren Beschützern auf der Flucht. Gemeinsam verläßt er seine geliebte Heimat. Einerseits muß das für ihn schmerzhaft gewesen sein, alles liegen und stehen zu lassen und in seinem Land seinem Beruf als Zimmermann nicht mehr nachgehen zu können. Andererseits kannte er sich ja auch in der Heiligen Schrift aus, daß durch seine Familie alles zur Erfüllung kommt, was durch die Propheten vorhergesagt worden ist.

Mt 2,13 Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir's sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.

14 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten
15 und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Hosea 11,1): »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.«

Ägypten, einstmals lebte das Volk Israel dort in der Sklaverei, bis unser Vater im Himmel sein Volk durch Mose es nach Hause führte ins Gelobte Land, nach Kanaan. 

Mit dem Exodus haben wir uns ja schon, wer meine Seite kennt, und schon gesehen hat, ausführlich damit auseinandergesetzt. In der Rubrik Tiefgang sind noch weitere Themen unter den einleitenden Artikeln „Am Berg Sinai“ sowie „Am Jordan“ zu finden.

Mt 2,19 Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum in Ägypten
20 und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben getrachtet haben.
21 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich und kam in das Land Israel.

22 Als er aber hörte, dass Archelaus in Judäa König war anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und im Traum empfing er Befehl von Gott und zog ins galiläische Land
23 und kam und wohnte in einer Stadt mit Namen Nazareth, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazoräer heißen.

Unser Vater im Himmel ist großartig. ER nimmt die Ängste und Befürchtungen ernst. Doch auch hier zeigt sich, daß es sich dabei um die Erfüllung einer weiteren Prophezeiung geht. Die Bedeutungen der Namen, auch von Orten spielen eine wichtige Rolle.


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