JESUS - Sein Leben und Wirken
Fortsetzung von Seite "Jesus - und das Gebot der Liebe"
1 Joh 2,5 Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind.
1 Joh 4,18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die
Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe.
Vollkommen. Das bedeutet, es fehlt rein gar nichts. Es fehlt uns nichts von der Liebe, wenn wir auf unseren Vater im Himmel hören, seinen Willen tun.
Und fürchten müssen wir uns auch nicht, denn wir wissen um die Vergebung, wenn wir nur unsere Sünden bekennen.
1 Joh 3,1 Seht, welch eine Liebe hat uns der
Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt
nicht; denn sie kennt ihn nicht.
Seine Liebe ist so groß, daß er, obwohl wir lediglich seine Geschöpfe sind, seine Kinder sein sollen, ja es sogar sind. Das ist wirklich großartig
1 Joh 4,8 Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe.
Nur wer liebt, weiß, daß Gott die Liebe ist.
1 Joh 4,16 Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Die Liebe und Gott sind die ein- und dieselbe Person. Wenn wir darin bleiben, sind wir mit dem Vater im Himmel, mit Jesus und dem Heiligen Geist verbunden.
1 Joh 4,9 Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.
Röm 5,8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren
Die Liebe unseres Vaters im Himmel zu uns ist so groß, daß er Jesus geschickt hat, damit wir durch dessen freiwilligen Tod am Kreuz mit ihm versöhnt werden, und wieder Gemeinschaft mit ihm pflegen können.
1 Kor 13,4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht
Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern,
sie rechnet das Böse nicht zu,
6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der
Wahrheit;
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet
alles.
8 Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das
Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.
Eine ganz schön lange Liste, und erst einmal nicht so leicht zu verstehen, weil es Dinge sind, die sie NICHT tut. Nachdem wir ja angeschaut haben, was sie TUT. Und in diesem Brief stehen Begriffe, die wir erst einmal klären müssen, um sie zu verstehen
Die Liebe EIFERT NICHT
Was ist Eifern? Hat das mit Eifersucht zu tun? Verstehen wir das, wenn wir andere Bibelstellen hinzunehmen? Mal schauen.
Hiob 36,33 Ihn kündet an sein Donnern, wenn er mit Zorn eifert gegen den Frevel.
Schwierig. Fündig werden wir unter „wiktionary.org“:
einsetzen, eintreten, engagieren, hinauswollen, kämpfen: drängen, sehnen, streben, trachten. Unterbegriffe: aneifern, beeifern, ereifern, loseifern, ...
Im Fall Hiob, da KÄMPFT Gott mit Zorn gegen den Frevel.
Sirach 26,8 das aber ist Herzeleid und Kummer, wenn eine Frau gegen die andre eifert;
Und in dieser Bibelstelle können wir alternativ ebenso das Wort „KÄMPFEN“ einsetzen, oder „STREITEN“.
Übersetzt heißt es also „die Liebe kämpft nicht“ . Komisch. Wo es doch anderer Stelle heißt, daß Gott für uns kämpfen, streiten will.
Die LIEBE SUCHT STETS DEN FRIEDEN zwischen den Parteien. Und die beste Lösung. Für alle Parteien. Denn die Liebe verbindet, will verbinden und nicht trennen.
Die Liebe treibt nicht Mutwillen
Mutwillen treiben. Was ist das eigentlich?
Der Mutwille ist im heutigen Verständnis eine „absichtliche, bewusste, vorsätzliche Boshaftigkeit oder Leichtfertigkeit“ [wiktionary]
Den Begriff „Mutwillen treiben“ kennen wir bereits aus dem Ersten Buch Mose. Wir sehen hier, Ismael geht boshaft mit seinem kleineren Bruder Isaak um. Er ärgerte ihn wohl in einer Art und Weise, das mit dem Scherzen und Necken nichts mehr zu tun hat.
1 Mose 21,9 Und Sara sah den Sohn Hagars, der Ägypterin, den sie Abraham geboren hatte, wie er Mutwillen
trieb.
Die Liebe bläht sich nicht auf
Was ist aufblähen?
aufbauschen, aufschwellen. auftreiben, bauchen, wölben. sich aufblasen, sich aufspielen, sich großtun, sich wichtigtun, sich in die Brust werfen; umgangssprachlich: sich aufplustern. [Wiktionary]
Übersetzt heißt das: Sie nimmt sich nicht wichtig, sondern hat stets den anderen im Blick.
Liebe verhält sich nicht ungehörig
Ungehörig zu sein, was heißt das? Ungehörig zu sein bedeutet, unanständig, anstößig, ungeschickt, sittenlos oder unziemlich zu sein. Als ungehörig wird ein respektloses, unpassendes, taktloses Verhalten und Benehmen bezeichnet. [yoga-vidya.de]
(sich) danebenbenehmen · aus der Rolle fallen · entgleisen · kein Benehmen haben · keine Manieren haben · keine gute Kinderstube genossen haben · keinen Benimm haben · rüpeln ● (sich) schlecht benehmen Hauptform · (die) Sau rauslassen ugs. [dwds.de]
Die Liebe verhält sich gehörig. Besonders im Neuen Testament finden wir eine ganze Menge, wie wir uns verhalten sollen.
· Besonnen
· Klug
· Gastfreundlich
· Enthaltsam
· Gerecht
· Frieden wahrend anstatt zu streiten
· Nüchtern
· Untadelig
· Ehrbar
Um nur ein paar zu nennen.
Liebe sucht nicht das Ihre
Sucht nicht das Ihre, was bedeutet das? Formulieren wir das mal um auf uns. „Ich suche nicht das Meine“.
Im nächsten Schritt lassen wir das Verneinen weg: „Ich suche das Meine“. So kommen wir auf das, was wirklich gemeint ist. Ich suche meinen Vorteil in der Begegnung mit den anderen. Ich suche nicht nach dem, was mir nützt.
Auf die Liebe übertragen heißt das: Sie sucht nicht ihren Vorteil, sondern dient dem / den anderen. Sie sucht nach dem, was dem anderen nützt. Der Liebe ist der Mensch wichtig. Und will ihm wirklich dienen.
Liebe lässt sich nicht erbittern
Sich erbittern lassen. Was bedeutet das? Auf jeden Fall hat das mit dem Hauptwort Bitterkeit zu tun. Mit Verbitterung.
Doch warum werden wir verbittert? Bitteren Geschmack hatte das Wasser in Mara, (siehe Exodus des Volkes Israel). Woher kommt das, daß wir verbittert sind?
Laut Psychologie gibt es für Bitterkeit immer einen konkreten Auslöser. Klassisch handelt es sich dabei um eine psychische oder seelische Verletzung. Dies kann eine schwere Beleidigung oder ein schmerzhaftes Eindringen in die Privatsphäre oder persönliche Intimität sein. [karriere-bibel.de]
Diese Erklärung bringt es auf den Punkt. Je häufiger wir seelisch verletzt und wir keine Möglichkeit haben, diese zu verarbeiten, desto mehr wächst in uns eine bittere Wurzel auf. Was diese Synonyme im woxikon.de von „erbittern“ zur Folge hat:
Sich empören, auffahren, grollen, zürnen, aufbrausen, zornig machen, wütend sein, sich ärgern, sich giften, sich erzürnen, sich erregen, sich erhitzen, ergrimmen, sich entrüsten, es satt haben, einschnappen
Eine ganze Menge. Doch von der Liebe können wir viel lernen. Sie bleibt ganz bei sich selbst und läßt sich nicht dazu verführen, zornig zu werden und ihren Platz zu verlassen.
Im Gegenteil. Sie findet einen anderen Weg, damit wir mit seelischen Verletzungen fertig werden.
Liebe rechnet das Böse nicht zu
Was ist das Böse? Wie wird das Böse definiert? Was sagt die Bibel zum Bösen? Schwierig zu sagen, und ohne Beispiele aus der Bibel schwer zu erklären
1 Mose 3,5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet
sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
In dieser Bibelstelle haben wir zwei Begriffe, die einander gegenüberstehen. Des Weiteren hilft auch das Lexikon zur Bibel weiter.
Böse, Bosheit, boshaft; Seite 195: „Diese Begriffe bezeichnen weniger eine einzelne Eigenschaft als vielmehr eine innere, gottfeindliche Haltung, die sich auf allen Gebieten des Lebens auswirkt. Gut und Böse sind die beiden Pole, zwischen denen der Mensch bei seinen Entscheidungen zu wählen hat.
Das Wissen um Gut und Böse hat er sich am Anfang der Menschheitsgeschichte (1 Mose 3,1ff) im Ungehorsam gegen Gott erworben, ohne jetzt jedoch fähig zu sein, aus eigener Kraft das Gute zu tun.“
Und nun? Die Liebe rechnet diese gottfeindliche Haltung nicht zu. Um es mit anderen Worten auszudrücken. Denn die Liebe vergibt, vorausgesetzt, wir hören mit dieser Haltung gegen Gott auf, kehren um, bekennen unsere Sünden, unsere aus Selbstschutz erwählten Herzenseinstellungen, die im Erwachsenenstadium nicht funktionieren.
Die Liebe vergibt, weil Jesus freiwillig für uns unsere Sünden auf sich genommen hat und für uns am Kreuz gestorben ist. So hat er zusammen mit seiner Auferstehung den Weg zum Vater im Himmel wieder freigemacht bzw. die Tür zu ihm wieder geöffnet.
Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit
Ungerechtigkeit. Das Gegenteil ist Gerechtigkeit. Und ich gebe zu, mit diesen beiden Begriffen habe ich persönlich so meine Schwierigkeiten. Denn zunächst kommen diese beiden bei uns eher als Empfindung vor. Als subjektive Empfindung, wohlgemerkt.
Ungerechtigkeit ist eine Verletzung der Gerechtigkeit. Zur Ungerechtigkeit gehört auch das Unterlassen einer pflichtgemäßen Handlung. [wiktionary.org]
Es handelt sich also um eine Handlung. Und wenn wir weiter so nachdenken, dann geht’s um die UNGLEICH-BE-HANDLUNG. Ob es sich um einzelne Personen handelt, die unterschiedlich behandelt werden oder um Gruppen.
Auch das gehört zum subjektiven Empfinden. Fakt jedoch ist, daß wir vor Gott unserem Vater im Himmel alle gleich sind, er nicht die Person, sondern unser Herz ansieht
Römer 2,11 Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.
Gerechtigkeit. Wir sind gerecht gemacht durch den Glauben
Röm 3,28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben
Immerhin. Und die Werke, die wir tun sollen/ dürfen, die tun wir aus Liebe zu Jesus und aus dem Glauben an ihn, kommen dann automatisch. Eben aus der Liebe und aus dem Glauben an ihn heraus.
Dennoch, was mich betrifft: ich tu mich nach wie vor schwer mit den Begriffen Ungerechtigkeit und Gerechtigkeit. Hier muß ich die Brille der Liebe aufsetzen bzw. die Sichtweise der Liebe aneignen. Denn sie sieht uns und diese Welt mit anderen Augen.
Liebe freut sich aber an der Wahrheit
Was ist die Wahrheit? Lt. Lexikon zur Bibel S. 1236: „Der alttestamentliche Begriff ämät bezeichnet eine Wirklichkeit, die als amen = tragfähig, gültig, verbindlich anzusehen und darum Wahrheit. Verwandt mit ämät ist ämunah; beide Wörter bezeichnen auch den Glauben und die Treue, die wiederum in enger Beziehung stehen zu Gnade, Friede, Gerechtigkeit.
Im neutestamentlichen Bereich bedeutet der entscheidende Begriff für Wahrheit wie ämät das, was festen, gültigen Bestand hat, ferner Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit, Zuverlässigkeit, Treue, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, den wirklichen Tatbestand, die wahrheitsgemäße Aussage, rechte Lehre, rechten Glauben, vor allem aber göttliche Wirklichkeit.
Bestimmend für das biblische Verständnis für Wahrheit ist die Wahrheit als Wirklichkeit Gottes, Jesu Christi, des Heiligen Geistes und des Evangeliums.“
Auf das Wort Gottes und auf das Handeln Gottes ist wirklich Verlass. Auch wenn aus unserer Sicht es zuweilen aussieht, daß es sich entweder nicht erfüllt und er gar nicht in unsere Situationen, in der wir gerade stecken, eingreifen will.
Das hat schlichtweg mit unserer Ungeduld zu tun. Wer unter euch mit Ungeduld zu tun hat, sollte an sich arbeiten. Die Erfahrenen unter uns geben ihre Erfahrung weiter an die Ungeduldigen in ihrer Umgebung.
Liebe erträgt alles
Wow. Die Liebe erträgt alles. Welch eine Aussage. Vom ALLES ERTRAGEN sind wir oft genug weit entfernt. Und ALLES ist nun mal ALLES. Im Gegensatz zu VIELES ERTRAGEN.
Da haben Jesus, der Vater im Himmel und der Heilige Geist uns Menschenkindern einiges voraus. Sie ertragen alles, was hier auf der Erde vor sich geht, wie wir Menschen miteinander umgehen und vor allen Dingen mit der Erde, die ja nicht uns gehört, sondern diesen dreien.
Und ein jeder / eine jede geht mit dem, was im Alltag, im Leben und in der Welt so alles los ist, ziemlich unterschiedlich um. Doch wenn wir auf die 3 schauen und uns ihnen zuwenden, immer wieder, da läßt sich mit der Zeit nicht nur vieles, sondern sogar alles ertragen.
Vor allem die Älteren sind da ruhiger und gelassener, weil sie genug Lebenserfahrung haben. Die Jüngeren dürfen / sollten sich davon anstecken lassen, von der Ruhe und Gelassenheit, die die Älteren unter uns ausstrahlen.
Und die Liebe kann alles ertragen, weil sie weiß, daß am Ende alles gut ausgeht
Liebe glaubt alles
Alles glauben? Auch der Lüge glauben, die uns so manche auftischen? Hm. Nach meiner Recherche hat es mit dem Vertrauen zu tun.
Die Liebe vertraut, und hat es nicht nötig, auf Schritt und Tritt alles zu kontrollieren.
Liebe hofft alles
Hoffnung. Hoffnung stirbt zuletzt, heißt die Redensart. Doch was ist Hoffnung? Lt. Lexikon zur Bibel S. 539: „Hoffnung ist ein Zeichen der Unvollkommenheit des menschlichen Lebens.“
Ja, wir Menschen sind unvollkommen. Daher wenden wir uns Jesus, unserem Vater im Himmel und dem Heiligen Geist zu bzw. deren Liebe zu. Denn wenn es bei uns an Hoffnung mangelt, so nehmen wir deren Sichtweise ein, und sehen aus deren Perspektive, daß es immer Hoffnung gibt für alles im Leben. Auch für unsere Erde und die Menschheit.
Liebe duldet alles
Alles dulden, erdulden. Wow. Ich ziehe vor der Liebe meinen nicht sichtbaren Hut. Wir Menschenkinder sind da anders gestrickt.
Können wir mit der Zeit auch lernen, alles zu erdulden? Ich denke ja, wobei hier für uns diese Begriffe „Ausharren“ und „Aushalten“ wichtig sind.
Wir sollen vor dem, was uns widerfährt, nicht davonlaufen, sondern ausharren, aushalten. Und da geht’s nicht nur um die Verfolgung, die die Menschen erleben, die an Jesus glauben. Es geht auch um das Ausharren, Aushalten von dem, was uns nicht gefällt, uns seelisch, nervlich belastet.
Wenn wir uns für das Ausharren in den Situationen entscheiden, in denen wir uns befinden, so ist Gott unser Vater im Himmel treu und gerecht, und kämpft nicht nur für uns, sondern verändert auch für uns alle diese Situationen, so daß wir alsbald wieder auf- und durchatmen können und guter Zuversicht sind.
Wir sollen vor dem, was uns widerfährt, nicht davonlaufen, sondern ausharren, aushalten. Und da geht’s nicht nur um die Verfolgung, die die Menschen erleben, die an Jesus glauben. Es geht auch um das Ausharren, Aushalten von dem, was uns nicht gefällt, uns seelisch, nervlich belastet.
Denn darauf kommt es letztlich an, daß wir verändert werden.
Liebe hört niemals auf
Wow. Da springt und tanzt unser Herz vor lauter Freude. Die Liebe liebt immer, ohne jemals aufzuhören. Sie liebt unendlich, ohne Ende.
Und das Zeichen für die Unendlichkeit ist die liegende Acht.
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Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen