JESUS - Sein Leben und Wirken

Der Mammon und Elohim



Matth 6,24 Nicht ein Mensch wird vermögen zu dienen zwei Herren, also entweder wird er hassen den einen und den anderen wird er lieben. Oder wird den einen ehren und den anderen verachten. Nicht werdet ihr vermögen dem Elohim zu dienen und dem Mammon

Diese Bibelstelle ist uns ganz und gar nicht unbekannt. Aber wie ist das genau zu verstehen? Und was ist der Mammon? Laut Lexikon zur Bibel S. 769:

Mammon = Aramäisches Fremdwort im Griechischen, das Luxus und Reichtum bedeutet.

Luxus und Reichtum. Im Grunde genommen ist ja dagegen ganz und gar nichts einzuwenden, auch nicht von unserem Vater im Himmel, solange wir unser Herz nicht daran hängen.

Luxus und Reichtum. Einige kommen durch harte Arbeit zu außergewöhnlichem Wohlstand; andere durch Erbschaft.

Luxus und Reichtum. Das ist nicht jedem vergönnt. 

Viele von uns möchten gerne ein großes Vermögen erarbeiten und gleichzeitig dem Vater im Himmel dienen. Aber funktioniert das auch?

Wohl kaum, wenn Jesus dieses Thema anspricht.

Abram (Abraham) war schon reich, als er von Haran weg ins Land Kanaan zog. Und wurde im Laufe der Zeit von unserem Vater im Himmel reich gesegnet, indem der Besitzstand sich vermehrt hat. 

1 Mose 13,2 Abram aber war sehr reich an Vieh, Silber und Gold.

1 Mose 24,35 Und der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet, dass er groß geworden ist, und hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.


Bei Isaak war es auch nicht anders. Der Vater im Himmel belohnt seine Treue, indem er dafür sorgte, daß sich der Viehbestand und die Zahl der Mitarbeiter (um es modern auszudrücken), sich vergrößerte. 

1 Mose 26,12 Und Isaak säte in dem Lande und erntete in jenem Jahre hundertfältig; denn der HERR segnete ihn.
13 Und er wurde ein reicher Mann und nahm immer mehr zu, bis er sehr reich wurde,
14 sodass er viel Gut hatte an kleinem und großem Vieh und ein großes Gesinde. Darum beneideten ihn die Philister.

Lea, die Frau Jakobs sieht sich durch die eigenen Kinder reich beschenkt. 

1 Mose 30,20 und sprach: Gott hat mich reich beschenkt; nun wird mein Mann doch bei mir bleiben; denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und nannte ihn Sebulon.

Durch einen Trick, und wohl weil der Vater im Himmel mit ihm war, wurde Jakob reich. Doch alle bisher genannten Beispiele lassen erkennen, daß ihr Herz nicht an dem erworbenen Reichtum hängt. 

1 Mose 30,43 Daher wurde der Mann über die Maßen reich, sodass er viele Schafe, Mägde und Knechte, Kamele und Esel hatte.

Im Gegensatz zu dieser Geschichte in 2 Sam 12, die zeigt, daß Reichtum zum Götzen wird, zu einem Gott und zu Geiz führt. Eine weitere Folge ist die, daß man dem Armen noch das letzte Hemd auszieht, sozusagen, daß dieser gar nichts mehr hat.

Spr 10,4 Lässige Hand macht arm; aber der Fleißigen Hand macht reich.

Spr 10,22 Der Segen des HERRN allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu


Trotzdem sollen wir nicht gerade auf der faulen Haut liegen und nichts tun. Was wir tun können / sollen, den Willen unseres Vaters im Himmel zu tun. Wie das konkret für jeden einzelnen aussieht, das steht sozusagen auf einem anderen Blatt. Deshalb ist es wichtig, täglich mit ihm im Gespräch zu sein / zu bleiben. Generell gilt:

Phil 2,4 und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.

1 Kor 10,24 Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient.


Wenn wir das beherzigen, läßt unser Vater im Himmel es gelingen. Vor allem, nehmen wir uns selbst nicht mehr so wichtig. Ein großes Vorbild ist Josef, der Sohn des Jakob. Er ist sein ganzes Leben Gott treu geblieben, egal wie hart die Umstände waren und in welche Situationen er geraten war. 

Niemand kann zwei Herren dienen. Jedenfalls nicht gleichzeitig. Das zerreißt uns innerlich und bringt uns gehörig in Streß. Man denke da nur an die Menschen, die mehrere Jobs haben, um entweder finanziell über die Runden zu kommen oder um ihre teuren Hobbies zu finanzieren.

Niemand kann dem Vater im Himmel dienen und gleichzeitig seinem eigenen Streben, selbst mit eigener Kraft, finanziell reich zu werden, Folge zu leisten.

Beim Mammon geht’s wirklich um den Erwerb und Aufbau von Reichtum, dem so manche Menschen ihre ganze Aufmerksamkeit widmen und ihr Herz daran hängen. Ja, es gibt diese Menschen, denen es wichtiger ist, mit eigenen Plänen zu Wohlstand zu kommen.

Die Gefahr dabei ist, daß im Laufe der Zeit wir unseren Reichtum zum Gott erheben. Diese Bibelstelle ist eine Warnung: 

Spr 23,5 Du richtest deine Augen auf Reichtum und er ist nicht mehr da; denn er macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt gen Himmel.

Zu Guter Letzt, was sagt das Lexikon zur Bibel S. 962 zu Reich, Reichtum?

1)    Reichtum als über das lebensnotwendige Maß weit hinausgehender Besitz kann von Gott kommen

als ein dem Frommen geschenkter Segen (Spr 10,22)

als Antwort auf bestandene Prüfung (Hiob 42,10) 

als Ertrag des Fleißes (Spr 12,27)

2)    Reichtum als über das lebensnotwendige Maß weit hinausgehender Besitz kann

durch von keinem Gewissen gehemmten Gottlosen errafft werden (Ps 73,12)

3)   Reichtum ist also ebenso wenig ein Maßstab für die Frömmigkeit des Besitzers wie Armut ein Zeichen für besondere Verschuldung vor Gott (vgl. Spr 28,6)

4)    Reichtum kann zur Gefahr werden. Auch wenn man ihn noch nicht hat, kann das Drängen nach Reichtum zur Gier und zur Verwischung der Grenze zwischen Recht und Unrecht führen (1 Tim 6,9).

5)     Eine weitere Gefahr ist der durch den Reichtum hervorgerufene Hochmut: „Ein Reicher meint weise zu sein“ (Spr 28,11). 

6)     Der Prophet warnt „Ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums“ (Jer 9,22). 

7)     Hängt der Mensch sein Herz an den Reichtum, so ist das eine Gefahr für sein ewiges Leben: „Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen“ (Mt 19,23ff). 

8)     Ja, sogar ein „Wehe“ wird über die Reichen ausgesprochen: „Wehe euch Reichen! Ihr habt euren Trost schon gehabt“ (Lk 16,19ff). 

9)     Im Gleichnis vom reichen Jüngling (Lk 18,23), im Bericht vom reichen Zöllner Zachäus wird deutlich, wie der Reichtum den Menschen in Schuld verstrickt, ja vom Himmelreich ausschließt. Darum die Warnung: „Ihr Reichen: Weint und heult über das Elend“ (Jak 5,1). Der Reichtum erstickt den Samen des Wortes (Mt 13,22)

Wahrer Reichtum liegt allein in Jesus. Paulus spricht von dem „unausforschlichen Reichtum Christi“ (Eph 3,8). Dieser Reichtum macht den Menschen innerlich stark (Eph 3,16). Er besteht neben der von Gott gegebenen Weisheit und ihrer Frucht (Spr 8,11.18f) vor allem in dem Reichtum an Barmherzigkeit und Gnade, die Gott den Menschen zuwendet (Eph 1,7; 2,4; 1 Tim 1,14) und der Liebe, die er ihnen ins Herz gießt (Röm 5,5; Phil 1,9).

Zur Eigenart dieses Reichtums gehört, daß er unaufhörlich wachsen muß (Phil 1,9); wer sich für reich, d.h. für ausreichend versorgt hält, verliert alles und fällt in eine Armut, die er nur wegen seiner Blindheit nicht erkennt (Offb 3,17; 1 Kor 4,7f) 

Wer aber ohne Aufhören nimmt, erkennt den überschwänglichen Reichtum Gottes (Eph 2,7), wird „satt von den reichen Gütern seines Hauses“ (Ps 36,9). Er kann und wird anderen Menschen weiterreichen und viele reich machen (2 Kor 6,10), obwohl er selbst zu den Armen gehört, weil er nie aus dem Eigenen leben kann, sondern täglich aus der Fülle des Vaters nehmen muß.


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