JESUS - Sein Leben und Wirken

Das Vater unser Gebet



Sehr bekannt. Doch ist uns bewußt, was wir da beten? Dieses Bewußtsein ist im Laufe der Zeit wohl verloren gegangen. Und dieses Gebet ist bei vielen zur reinen Formel geworden.

Daher habe ich mir gerne die Mühe gemacht, und jeden Satz und jedes Wort genauer angeschaut, und einige Worte dazu geschrieben.


JESUS - und das Vater-Unser-Gebet (1)

meine Übersetzungen  vom Hebräischen  und Aramäischen in die Deutsche Sprache



JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET (2)

"Unser Vater"

Damit beginnt Jesus, um uns dieses Gebet zu lehren. Viele Übersetzungen fangen an mit „Vater unser“, einer veralteten Ausdrucksweise. 

Unser Vater“ klingt moderner und nicht so formelhaft. Mit „Unser Vater“ beginnt Jesus das Gebet. Und das nicht ohne Hintergründe. Denn sein Vater ist auch unser Vater. 

Infolgedessen sind auch wir, die wir an Jesus glauben und ihm auf Schritt und Tritt folgen und in Gemeinschaft mit ihm leben, seine Kinder. Dieser Vater von Jesus hat uns erwählt, seine Kinder zu sein.

Bekräftigt wird das damit: 

Röm 8,15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!

Und bestätigt im nachfolgenden Vers:

Röm 8,16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.


JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET (3)

"Der du bist in den Himmeln"

In den Himmeln, wir erfahren hier den Ort, wo unser Vater im Himmel zuhause ist. Im Himmel, und nicht auf der Erde. 

Hm. Schwierig zu verstehen, wenn jeder von uns auf der Erde sein lebendiger Tempel, seine lebendige Wohnung ist, wir jedoch nach wie vor auf der Erde wandeln.

Zudem gibt es mehr als einen Himmel. Da ist zum einen der sichtbare über uns, sowie der, den wir Weltraum, Kosmos nennen. Das sind zumindest zwei.

Sehr gut vollstellbar für mich ist, daß es 7 Himmel gibt. 

Die Zahl 7 steht für Vollkommenheit. Und so wie nach 7 Tagen alles erschaffen worden ist, so wird es wohl 7 Himmel geben.

Nicht von ungefähr kommt die Redewendung „im siebten Himmel schweben“. Wenn wir in diesem Bereich uns aufhalten, so sind wir besonders nahe bei Gott, unserem Vater im Himmel und vollkommen glücklich.


JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET (4)

"Geheiligt werden möge Dein Name"

Leicht ist es nicht, gerade bei den beiden Begriffen, die uns „ins Auge springen“. Diese sind: „GEHEILIGT werden“ und „Dein NAME“.

Zwei Begriffe, die auf den ersten Blick erst einmal uns ganz schön verwirren. Ich beginne mit dem „Geheiligt werden“.

Was geheiligt wird, bzw. werden soll, das ist im Vater-unser-Gebet der Name unseres Vaters im Himmel. Doch was ist das Heiligen? 

Dazu gehen wir weiter zum Eigenschaftswort „Heilig“ und lesen im  Lexikon zur Bibel S. 503: „Heilig (hebräisch qadosch) bezeichnet etwas vom Gewöhnlichen Getrenntes oder Ausgeschiedenes; geweiht, unverletzlich; abgegrenzt vom Kreaturhaften bei deutlichem Wesensunterschied.“

Der Name unseres Vaters im Himmel grenzt sich also ab, weil er etwas ganz Besonderes ist. Ein ganz besonderer Name. 

Wir können daher auch sagen: „Dein Name ist heilig, dein Name ist etwas ganz besonderes. Und deshalb achten und respektieren wir ihn.“ 

Um das mit dem heiligen, geheiligt werden noch besser zu verstehen, müssen wir uns das Hauptwort anschauen: 

Der Begriff der Heiligkeit ist in der Bibel ausschließlich auf Gott bezogen und in seinem Wesen von Gott her bestimmt. Heiligkeit bezeichnet die in sich ruhende, nicht abgeleitete Existenzweise Gottes und drückt sein Anderssein den Geschöpfen und dem Geschaffenen gegenüber aus (2 Mo 15,11). 

Gottes Andersartigkeit zeigt sich als unverletzliche, unnahbare, drohende und schreckliche Majestät, aber auch als anziehende, beglückende, gütige  und segnende Macht, als Gericht und als Gnade, als Gerechtigkeit und als Liebe.

Ja, Gott unser Vater im Himmel ist einfach anders. Und warum ist sein Name heilig? Weil unser Vater im Himmel ein Gott ist, und in  3 Mose 19,2 über sich selbst sagt, daß er heilig ist. Und somit ist auch sein Name heilig.

Und alles, was in Verbindung mit ihm steht, ist heilig, wird geheiligt. Das sehen wir am 7. Tag, dem Sabbat, weil er selbst an diesem Tag geruht hat und ihn selbst für heilig erklärt hat. Und  nur ER selbst kann seinen eigenen Namen heiligen. 

Geheiligt werde(n möge) dein Name“ drückt einen Wunsch unseres Herzens, daß der Name unseres Vaters etwas ganz besonderes ist, und wir diesen nicht in den Schmutz ziehen, ihn nicht respektlos auszusprechen.

*****

Doch was meint Jesus mit „Name“? Von welchem Namen redet er da? 

Wir forschen daher  in der Bibel nach und erfahren: Mose war der erste, der wissen wollte, mit wem er es zu tun hat. Und der erste, der sich getraut hat, nach dem Namen Gottes zu fragen.

Er bekam die Antwort: „Ich werde sein, der ich sein werde!“  (2 Mose 3,14). Diese Übersetzung ist ziemlich rätselhaft, und verwirrend. Was ist denn nun? Was wird er sein?

Dabei wissen wir, daß der Vater im Himmel uns, seinen Kindern, nichts verschweigt und alles offenbart, was wir wissen sollen. Auch seinen wirklichen Namen! Darüber läßt er uns nicht im Unklaren.

Bei „ich werde sein, der ich sein werde!“ handelt es sich um die Ich-Form, denn ein paar Sätze zuvor lesen wir „Engel des JHWH“. Was übersetzt bedeutet „Engel des ‚ er wird sein‘“.  Der Engel  wurde von „er wird sein“ zu Mose gesandt, um ihn zu berufen. Die weitere Geschichte kennen wir alle zur Genüge.

Noch klarer wird das mit dem Thema Name, wie sich dieser Begriff definiert: 

Ein Name ist, nach einer aktuellen wissenschaftlichen Definition, ein verbaler Zugriffsindex auf eine Informationsmenge über ein Individuum. Namen sind somit einer Person, einem Gegenstand, einer organisatorischen Einheit (z. B. einem Betrieb) oder einem Begriff zugeordnete Informationen, die der Identifizierung und Individualisierung dienen sollen (Funktion der Namenklarheit). [wikipedia]

Ein Name enthält also Informationen über die Person oder den Gegenstand. Welche Informationen dieser Name vermittelt, erfahren wir erst, wenn wir uns mit diesem Namen auseinandersetzen, uns damit ausführlich beschäftigen.

Diese 4 Zeichen enthalten also Informationen über unseren Vater im Himmel. Doch welche? Die grundlegendste ist die „er wird sein“. Den Rest dürfen wir dann wohl denken, je nach Zusammenhang.

Im Zusammenhang mit dem Vater-unser-Gebet: Er wird sein dein Vater!

Allerdings gibt es auch eine Bibelstelle zu JHWH, wo es heißt: dieser ist Ruach, was das Thema rund um dieses Tetragramm etwas verwirrender macht.  Deshalb müssen wir diesen 4 Zeichen dranbleiben und uns die Zeit nehmen, diese gründlich zu untersuchen.


JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET (5)

"Kommen möge dein Königreich"

Dein Königreich, was ist dieses Königreich? Fakt ist, daß es sich von denen Königreichen unterscheidet, die wir auf der Erde kennen. 

Das Königreich unseres Vaters im Himmel ist ein geistiges. Doch warum beten wir, daß sein Reich kommen möge?

Wir wollen, daß dieses geistige Reich in der ganzen Welt sichtbar wird. Doch dieses Reich fängt in kleinem an, wie ein Senfkorn. Und in den Herzen aller Menschen, die Jesus im Glauben angenommen haben, daß er der Sohn Gottes ist, Mensch geworden und für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist, und nach 3 Tagen wieder auferstanden.

Ja, dieses Reich fängt in deinem und meinem Herzen an und sein Reich ist:

• Friede

• Güte

• Liebe

• Gerechtigkeit

• Freundlichkeit

• Licht

• Freiheit

• Freude

• Vollkommenheit

• Geduld 

• Sanftmut

und vieles mehr.


JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET (6)

" Getan werden möge dein Wille"

Was ist sein Wille? Welchen Willen sollen wir tun? 

Da gibt es mehrere Bibelstellen, die mit „das ist der Wille Gottes“ enden bzw. anfangen. Und einiges auflisten. 

• Römer 12,2

• Kol 4,12

• 1 Thess 4,3

• 1 Thess 5,18

• 1 Petrus 2,15

• 1 Petrus 3,17

Und alles klar und deutlich formuliert. Gebote, wie wir uns verhalten sollen, damit unser Vater im Himmel sich über uns freuen kann und wir ein Wohlgeruch für ihn sind, da finden wir viele in der Bibel. 

Wir müssen nur darin stöbern und einen Abgleich mit unserem bisherigen Lebensstil machen. Und dann den Vater im Himmel bitten, uns dabei zu helfen, unseren sündhaften Lebensstil abzulegen und in den neuen Lebenswandel hineinzuwachsen


JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET (7)

"Wie in den Himmeln auch auf der Erde"

Wie in den Himmeln so auf Erden

Wie sein Wille im Himmel getan wird, so SOLL-TE sein Wille ebenso auf der Erde ausgeführt werden. 

Sollte. Durch unseren bislang sündhaften Lebenswandel war dies nicht möglich. Und auch nachdem wir angefangen haben, Jesus in unserem Leben anzunehmen, und in seinen Wegen wandeln, braucht es noch einige Zeit, bis wir wirklich dazu fähig sind, seinen Willen auch wirklich zu tun.

Und dazu brauchen wir den Heiligen Geist, der uns überführt und uns dabei hilft, daß wir in das Bild Jesu hinein verändert werden. Denn dies ist der vorrangigste Wille unseres Vaters im Himmel. Erst dann kommt das Eingesetzt werden als seine Mitarbeiter für sein Reich.


JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET (8)

"Gib unseren Brotbedarf heute"

Brot gibt es heute in Hülle und Fülle für unseren Leib, für unseren Körper. Vielmehr geht es um ein Wort unseres Vaters, das uns für diesen einen Tag satt macht. Demnach sollen wir wohl täglich dieses Gebet am frühen Morgen, nach dem Aufstehen, sprechen.

Allerdings sollten wir uns dabei bewußt sein, was wir da beten und nicht ein gebetsmühlenartig dieses Vater-Unser-Gebet heruntersagen. 

Was kann unser tägliches Brot sein? Außer seinem Wort. Da gibt es eine große Vielfalt. Das Brot kann im Laufe des Tages etwas sein, was uns Freude gibt, worüber wir uns freuen: eine Begegnung mit einem Menschen, den wir schon lange nicht mehr gesehen haben; eine Blume am Wegesrand, ein schöner Spruch auf einem Plakat, und vieles mehr.

Brot ist alles, was unserer Seele gut tut .


JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET ( 9 )

"Und krankmachend sind unsere Schulden"

Es geht um unsere Sünden, um das Schuldig werden an unserem Vater im Himmel und an unseren Mitmenschen.

Wenn wir diese nicht bekennen, und zumindest beim Vater im Himmel um Vergebung bitten, und den anderen Menschen, die an uns schuldig geworden sind, vergeben, werden wir im Laufe der Zeit krank, weil es eben doch im Unterbewußtsein nagt, trotz guter Verdrängung. 

Und die Folge des Krankseins ist die Kraftlosigkeit. Denn je mehr wir Schuld auf uns laden bzw. je länger wir das mit uns herum tragen, desto schlimmer ergeht es uns. 

VERGEBUNG ist also wichtig, und das 7x70 = 490 Mal.

Die Zahl 7 steht für Vollkommenheit

Die Zahl 70 hat etwas mit Reife, auch mit Abschluss zu tun, mit Erfüllung [kirchengemeinde-lengenfeld.de], 70 Jahre ist in der Bibel die Lebenszeit, die Gott gibt

7x70 ist demnach vollkommene Reife. 

Wenn wir 490mal die Sache vergeben, dann zeigen wir eine vollkommene Reife und uns ist ebenso vergeben.

daß nicht kommen möge von deiner Hand diese Prüfung/Versuchung

In anderen Übersetzungen heißt es:  Und führe uns nicht in Versuchung. Tatsache ist jedoch, daß unser Vater im Himmel uns nie in die Versuchung führt. NIEMALS!!

Was unser Vater im Himmel jedoch tut, das ist das Prüfen unseres Herzens. Doch warum tut er das? Das hat verschiedene Gründe, z.B.:

·    Um zu sehen, wie wir in Situationen reagieren, die sehr schwierig sind, durch die wir hindurchgehen müssen und daran weiterreifen und wachsen

 

·    Um zu sehen, ob wir erkennen, daß unser Herz durch bestimmte Situationen, in die er uns führt, noch gereinigt werden muß und so manche innere Einstellung eine Korrektur benötigt


JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET (10)

"Entreiße uns weg von dem Bösen, vom Unheil, vom Übel"

Hm. Erst einmal müssen wir definieren, was das Böse ist, welches uns plagt, welches Übel und Unheil uns verfolgt. 

Denn an anderer Stelle heißt es ja, daß uns alle Dinge zum Besten dienen. Zuweilen hat das Übel, das uns zunächst getroffen hat im Alltag, auch seinen Sinn. Und unser Vater im Himmel will dadurch, daß wir aus solchen Situationen etwas lernen.


JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET (11)

"Denn dein ist dieses Königreich"

Dir gehört dieses Königreich. Wir bestätigen damit die Besitzverhältnisse. Denn es gehört nicht uns, sondern unserem Vater im Himmel. Er ist der König. 

"und die Kraft / Macht und Herrlichkeit"

Dein ist die Kraft. 

Und diese Kraft ist ein Merkmal seines Wesen und der Tätigkeit Gottes, der allein vollkommen über sie verfügt. Er teilt sie der Schöpfung und den Menschen nach seinem freien Ermessen mit und entzieht sie ihnen, wann er will. Durch seine große Kraft schuf Gott Himmel und Erde. (Lexikon zur Bibel S. 700)

Dein ist die Herrlichkeit.

Herrlichkeit. Gar nicht so einfach, die Herrlichkeit Gottes zu beschreiben. Jedenfalls kann es kein Mensch direkt in seiner Gegenwart aushalten. 

Lt. Lexikon zur Bibel S. 518: Um den Menschen zu schützen, hüllt Gott seine Herrlichkeit in Begleiterscheinungen wie Wolke, Feuer, Sturm (2 Mo 24,16f; 40,34f; Hes 1,4 u.ö.)


JESUS - und das VATER-UNSER-GEBET (12)

"Für alle Zeit"

Dazu braucht es keine weiteren Worte.


Copyright:  Silke Maisack