JESUS - Sein Leben und Wirken
Einen entscheidenden Hinweis geben uns DIE HIRTEN, die noch mit ihren Herden auf dem Feld waren und dort gelagert hatten. Diese waren in HÜRDEN.
Lk 2,8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den HÜRDEN, die hüteten des Nachts ihre
Herde.
Was sind nun HÜRDEN? Lexikon zur Bibel S. 1221 IV Herdenleben: „Die Herden befinden sich immer unter freiem Himmel (Dan 4,22; 5,21). Nachts nimmt man sie in Hürden; das sind ummauerte, aber NICHT ÜBERDACHTE SCHUTZPLÄTZE (4 Mo 32,24; 2 Chr 32,28; Mi 2,12; Lk 2,8).“
In Israel und vielen anderen Regionen sind diese aus Steinen, während wir in Europa eher diese Koppeln aus Holz haben. Und wenn die Hirten hierzulande unterwegs sind mit ihren Herden wegen der Landschaftspflege, so haben sie flexible Umzäunungen dabei.
Zu berücksichtigen sind auch die klimatischen Verhältnisse in Israel / Palästina.
Lexikon zur Bibel S.958 – Regen: „Das Klima Palästinas ist durch den Wechsel von zwei scharf getrennten Jahreszeiten gekennzeichnet: der 5 Monate dauernden Trockenheit des Sommers steht die Regenzeit des Winters gegenüber (Jahr)
Von Mitte Mai bis in die zweite Oktoberhälfte fällt auch an der Küste kein Regen (vgl. 1 Sam 12,17f; Spr 26,1). Der Westwind bringt aber in der Ebene und den Westhängen der Berge den Tau (1 Mo 27,28; 5 Mo 33,28; Ri 6,38; Hiob 29,19; Sach 8,12), der vor allem das Wachstum der Weintrauben in der Sommerhitze ermöglicht. Besondere Bedeutung hat der Taufall im Negev, wo er , durch den großen nächtlichen Temperaturrückgang im Wüstengebiet bedingt, sehr stark ist.
Die Regenzeit beginnt in normalen Jahren im Oktober, kurz nach dem Laubhüttenfest, im Hügelland etwas später als an der Küste. Diese Frühregen (hebr. joräh; 5 Mo 11,14; Jer 5,24; Joel 2,23; Jak 5,7) WEICHEN DEN VON DER SOMMERHITZE AUSGEDÖRRTEN BODEN auf und sind die Voraussetzung für Pflügen und Säen.“
Esra 10,13 Aber es ist viel Volk hier, und es ist REGENZEIT und man kann nicht draußen stehen; auch ist es nicht in ein oder zwei Tagen getan, denn wir haben in dieser Sache viel gesündigt.
Gerade deshalb, vor allem wegen dem durch den Regen aufgeweichten Boden und auch den dadurch aufgeweichten Wegen kann die Geburt nicht im Dezember stattgefunden haben. Denn dann wird das Reisen um einiges beschwerlicher. Das Nächtigen im Freien, selbst wenn man ein Zelt dabei hatte, war um einiges schwieriger. Denn im aufgeweichten Boden, noch dazu während es regnet, ist es ungemütlich, dieses aufzustellen.
Es gab zwar die gut befestigten Hauptwege, die von den Römern gebaut worden sind. Viele andere Wege waren jedoch ungepflastert.
Und wegen der Volkszählung, die Kaiser Augustus angeordnet hatte, waren erst recht viele Menschen unterwegs, weil jeder dorthin mußte, wo er zur Welt kam und aufgewachsen ist:
Lk 2,3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.
Und AUCH die 3 Könige hatten eine sehr lange Anreise. Ob sie nun aus den 3 Kontinenten (Asien, Afrika, Europa) kamen oder alle gemeinsam aus dem Osten (Persien/Iran), sei mal dahingestellt.
Zur damaligen Zeit war es mit dem Reisen wirklich nicht so einfach wie in unserer heutigen Zeit. Schließlich gab es keine Flugzeuge, keine Züge, keine Autos. Allenfalls Pferdewagen und Ochsenkarren bzw. Pferde, Esel und Maultiere, mit denen man unterwegs war.
Je nachdem, wie man vorwärts kam, wurde mal im Freien übernachtet oder in Karawansereien, was sich neben den Händlern wohl eher die gut situierten Reisenden leisten konnten.
Unsere HEILIGE FAMILIE dagegen war da finanziell ganz anders aufgestellt. Sie waren einfache Leute, ein geringes Einkommen, und auch sie waren während der Trockenzeit unterwegs. Die Wege waren fest, und gut geeignet, trotz der fortgeschrittenen Schwangerschaft von Maria von Nazareth nach Bethlehem zu ziehen.
Noch etwas, was auf den wahren Zeitraum der Geburt hinweist: Der sechste Monat im israelischen Kalender. Die Zahl 6 steht für den Menschen, den am 6. Tag wurde der Mensch geschaffen.
Im Monat ELUL herrscht noch Sommerhitze, die Böden und die Wege daher ausgedörrt, was trotzdem für eine hochschwangere wie Maria zwar kein Zuckerschlecken gewesen ist, aber wesentlich einfacher zu reisen als während der Regenzeit.
Und der Kaiser Augustus ist aus meiner Sicht Hinweisgeber: wir haben den 8. Monat August genannt, der zuvor Oktavian hieß. Und bedeutet laut wikipedia:
Der Name leitet sich von dem lateinischen Gentilnamen Octavius ab, der sich wiederum von dem in vorklassischer Zeit gebräuchlichen Praenomen Octavus (lat. für der achte) ableitet.
Und die 8 bedeutet in der Bibel einen Neu-Anfang. Noah und seine Familie waren 8 Personen, mit denen Gott nach der Flut einen Neustart mit der Menschheit gemacht hat.
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen