Die Bücher der Bibel




Buch der Psalmen

Psalm, was bedeutet das Wort Psalm?

Psalmen sind Gebete und Lieder, in denen die Menschen aus alter Zeit ihre Klage, ihre Bitte, ihren Dank oder ihr Lob vor Gott zum Ausdruck gebracht haben. [auer-verlag.de]

Wie werden Psalmen noch genannt?

Ein weiterer Ausdruck ist „Psalter“ 

Die Bezeichnung wird vor allem verwendet für die 150 Gedichte, Lieder und Gebete des Buches der Psalmen der hebräischen Bibel bzw. des Alten Testaments (auch Psalter genannt). [wikipedia]

150 Psalmen. Die revidierte Lutherbibel teilt dieses Buch nochmals ein in 5 Bücher mit unterschiedlicher Anzahl

Wer ist der Autor? Gibt es sogar mehrere Liederschreiber, durch die diese Sammlung zustande gekommen ist?

Autor/en Psalmen
Unbekannt (es wurde keiner genannt) 1 / 2 / 10 / 33 / 43 / 71 / 91-100 / 102 / 104-107 / 111-121 / 123 / 125-126 / 128-130 / 132 / 134-137 / 142 / 146-150
David 3-9 / 11-32 /34-41 / 51-70 / 86 / 101 / 103 / 108-110 / 122 / 124 / 131 / 133 / 138-141 / 143-145
Söhne Korachs 42 / 44-49 / 84-85 / 87-88
Asaf 50 / 73-83
Salomo 72 / 127
Etan 89
Mose 90

Mose, David und Salomo sind uns bekannt. Wer aber sind Asaf und Etan sowie die Söhne Korachs?

Asaf

Namensbedeutung: „Sammler“

Familie/Stamm/Sippe:  Sohn des Berachja, ein Levit aus dem Geschlecht Gerschons z.Zt. Davids (1 Chr 6,24; Neh 12,46). 

Beruf/Dienst:   Er und seine Nachkommen sind Sänger und Musiker an der Bundeslade und dann am Tempel. Mit Gesang und Instrumentalmusik preisen sie den Herrn. 

Asaf wird bei der Überführung der Bundeslade nach Jerusalem genannt (1 Chr 15,16-19; 16,5.7).

Etan     

Namensbedeutung: „Beständig“; „Langlebig“

Berühmter Weiser, der in 1 Kön 5,11 mit drei anderen genannt wird, deren Weisheit von der Salomos noch übertroffen wurde. 

Als Verfasser eines Psalms (Ps 89) bekannt

Familie/Stamm/Sippe:   Esrachiter; nach 1 Chr 2,6 stammt er von dem Judäer Serach ab

Korach

Familie/Stamm/Sippe: Sohn Jizhars, ein Levit aus dem Geschlecht Kehats, der sich mit Datan und Abiram während der Wüstenwanderung auflehnte(2 Mo 6,21; 4 Mo 16,1f). 

Korach forderte auch für sich das Priestertum, und viele Leviten unterstützten ihn darin. Mose setzte fest, daß Korach und seine Anhänger mit Räucherpfannen, Feuer und Weihrauch vor dem Herrn erscheinen sollten; wen dieser dann erwählt, solle heilig sein. 

Zugleich tadelte er ihre Auflehnung gegen den Herrn und das Streben nach der Stellung von Priestern (4 Mo 16,5-11). Als Korach und seine Parteigänger, 250 Männer insgesamt, zum Eingang des heiligen Zeltes kamen, erschien die Herrlichkeit des Herrn vor dem versammelten Volk, und nur Mose und Aaron konnten verhindern, daß Gott die Israeliten austilgte (V. 16-27). 

Sie erhielten den Befehl, sich von den Wohnungen von Korach, Datan und Abiram (V. 23f), worauf die Empörer mit allem, was zu ihnen gehörte, von der Erde verschlungen wurden (V.31-33).  Die 250 Männer aber, die Räucheropfer dargebracht hatten, wurden durch Feuer vom Herrn getötet (V. 35).

Nach 4 Mo 26,11 blieben die Söhne Korachs verschont. Die Korachiten bildeten später ein Geschlecht der Tempelsänger, zu dem sich auch Heman, der Enkel Samuels gehörte (1 Chr 6,18). Sie werden in den Überschriften von Psalm 42 (mit dem Psalm 43 offensichtlich verbunden ist); 44-49; 84; 87 und 88 genannt.

In 1 Chr 9,19; 26,19 versehen die Korachiten den Dienst von Schwellen- und Torhütern am Tempel; einem von ihnen waren die Pfannen anvertraut (1 Chr 9,31).

Quelle: Lexikon zur Bibel > Asaf S. 95 / Etan S. 319 / Korach S. 692-693


Buch der Sprüche Salomos

Oder vielmehr  anders ausgedrückt:    „Sprichwörter

Hier ziehe ich heran das Lexikon zur Bibel S. 1101-1102 (Textauszug):

Die Anbetung Gottes und das Anhören der Verkündigung verlieren ihren Sinn, wenn sie nicht verbunden sind mit einem Leben nach der Ordnung Gottes, die im alttestamentlichen Gesetz in allgemeine Gebote gefasst sind. Die Übertragung dieser allgemeinen Gebote auf den Einzelfall des Alltagsleben ist in Israel die Aufgabe der Weisen und hat ihren wichtigsten Niederschlag in den Sprüchen nach Salomo gefunden.

Einleitungsfragen

Der hebräische Titel des Buches ist mischle. Mischle (Mehrzahl Maschal) bedeutet „Gleichnisse, Bildreden, also Verbildlichung  von Lebensregeln durch Vergleiche, durch Heranziehen von Beispielen aus dem Alltagsleben. 

Dieser Titel weist schon daraufhin , daß hier nicht ein geschlossener Gedankengang geboten wird oder eine Anzahl von längeren Reden (wie im Prediger), sondern eine Fülle von Einzelworten deren jedes einen Gedanken formuliert und, in sich abgeschlossen, keinen unmittelbaren Zusammenhang mit vorhergehenden oder nachfolgenden Worten zu haben braucht.

Die Frage nach der Entstehung hat sowohl mit der Herkunft der einzelnen Worte zu tun wie mit der des ganzen Buches, der Sammlung.


Buch des Predigers

Ich ziehe hier das Lexikon zur Bibel heran, weil es nun mal das Buch besser erklärt als ich es könnte.

Lexikon zur Bibel S. 929-930 (Textauszug)

Einleitungsfragen:

Seinen Namen hat das Buch nach der Überschrift: „Worte des Kohälät, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem“ (Prediger 1,1). Kohälät gehört zum Wortstamm kahal „eine Versammlung einberufen“. 

Die weibliche Endung ist nicht auffällig, sie wird öfter zur Bezeichnung eines männlichen Amtsträgers verwandt. Kohälät ist also der Leiter oder Redner in einer Versammlung. 

Dieser Kohälät ist nach Angabe des Buches der Sohn Davids, der König zu Jerusalem, wobei nicht an einen späteren Nachkommen, sondern an Salomo zu denken ist.

Der Verfasser sagt: „ich , der Prediger war (bzw. wurde) König zu Jerusalem“  (Pred 1,12). Auf Salomo weist auch, daß er sich rühmt, reicher und mächtiger geworden zu sein als alle vor ihm zu Jerusalem (Pred 2,9f) und daß er nach alles Tun und Geschehen  unter der Sonne umfassenden Weisheit strebt (V. 13; 8,9), überlegene Weisheit besitzt und weitergibt (Pred 1,16; 12,9).

So wird im AT nur Salomo dargestellt (1 Kön 2,9;3,12; 5,9ff; 10,1).  ….

Andererseits wird aber deutlich, daß die vorliegende Form des Buches nicht von Salomo selbst stammt (vgl. Pred 1,2; 7,27; 12,8-14). Wer die Aussprüche zusammengestellt hat, ist nicht bekannt, und auch die Zeit, in der das geschah, läßt sich schwer bestimmen.                                               

Inhalt (Einteilung, wie ich es dem Lexikon zur Bibel entnehme)

Erster Teil: Von der Menschen Mühe (Pred 1,2-3,15)

1.       Der Kreislauf (1,2-11)

2.       Vergebliche Mühe um Weisheit (1,12-18)

3.       Eitelkeit allen menschlichen Tuns (2,1-11)

4.       Die Ungewissheit der Zukunft (2,12-26)

5.       Gegensätzliches Handeln der Menschen (3,1-11)

Ergebnis: Allein Gottes Werk ist beständig (3,12-15)

Zweiter Teil:  Von der Menschen Ungerechtigkeit (3,16-5,19)

1.       Tod als Ende alles Lebenden (3,16-22)

2.       Das Unrecht unter der Sonne (4,1-16)

3.       Warnung vor falschen Gottesdienst (4,17)

4.       Narren vor Gott (5,1-6)

5.       Gefahr des Reichtums (5,17-16)

Ergebnis: Zufriedenheit im Genuss der Gottesgaben (5,17-19)

Dritter Teil: Lehren der Weisheit (6,1-9,10)

1.       Genießen der Gegenwart (6,1-12)

2.       Das Bessere (7,1,14)

3.       Erfahrungslehren (7,14-29)

4.       Frömmigkeit (8,1-9,6)

Ergebnis: Ermunterung zum Genus des gegebenen Lebens (9,7-10)

Vierter Teil: Von Weisheit und Torheit (9,11-11,10)

1.       Wert der Weisheit (9,11-18)

2.       Weisheit und Torheit (10,1-20)

3.       Leben und Wirken ohne Sorgen (11,1-8)

Ergebnis: Lebensgenuss und Gottesgericht  (11,9f);  Schlussermahnung (12,1-14)


Buch des Hoheliedes Salomos

Ich ziehe hier das Lexikon zur Bibel heran, weil es nun mal das Buch besser erklärt als ich es könnte. 

Lexikon zur Bibel S. 543-544 (Textauszug)

Das Hohelied oder nach dem hebräischen Grundtext „das Lied der Lieder“ (= das schönste Lied) trägt innerhalb der alttestamentlichen Schriften ein besonderes Gepräge. In der Bibel steht es zusammen mit den Sprüchen und dem Prediger, weil es ebenso wie bei diesen Büchern in der Überschrift der Name des Königs Salomo genannt wird.

In der hebräischen Bibel findet sich das Hohelied im dritten Teil, den „Schriften“ . Es ist die erste der fünf Festrollen (Megillot) und wurde bei dem Hauptfest Israels, dem Passafest, verlesen.

Schon die Überschrift sagt, daß dieses Büchlein Lieder, und zwar ganz besonders schöne Lieder, enthält. Es bildet eine Sammlung von 25-30 Gesängen. Alles sind Liebeslieder, die die eheliche Gemeinschaft in schöner, aber auch sehr realistischer Weise in ländlichen und städtischen Verhältnissen besingen.

Die Einehe ist in allen Liedern Voraussetzung. Immer von Neuem werden die Sehnsucht von Mann und Frau zueinander, die Freude und das Entzücken aneinander und die Bereitschaft füreinander gepriesen. 

In den Liedern finden sich aramäische Wörter, ja sogar ein persisches (pardes = Lustgarten, Hohelied 4,13) und ein griechisches Lehnwort (appiruon = Sänfte, Hohelied 3,9). Das braucht aber keineswegs gegen eine frühe Entstehung oder die mögliche Verfasserschaft Salomos zu sprechen .

Was das Aramäische angeht, besaß Israel zur Zeit Salomos weitreichende internationale Beziehungen, außerdem könnte die endgültige schriftliche Festlegung der Lieder in verhältnismäßig späte Zeit fallen.

Weiter aus dem Lexikon entnommen: 

Das Hohelied hat zum Inhalt das natürliche eheliche Verhältnis von Mann und Frau zum Inhalt. Man wird es nur dann richtig verstehen können, wenn man von 1 Mo2,18-25 ausgeht. An dieser Stelle wird berichtet, wie Gott das Alleinsein des Menschen nicht für gut hält.

Er muß eine Hilfe haben, die ihm ein Gegenüber ist, die zu ihm passt. Dann schafft Gott für den Mann die zu ihm passende Frau und führt sie ihm zu.

Für dieses von Gott geschaffene Verhältnis von Mann und Frau, wie es in 1 Mo 2,18-25 und im Hohelied dargestellt wird, gibt es ein Urbild, nämlich das Verhältnis Gottes zu seinem Volk Israel. Die Bibel nennt dieses Verhältnis „Bund“, den Gott allein geschlossen hat und der der beherrschende Mittelpunkt der Geschichte des Volkes Israel ist. 

Ohne diesen Bund wäre Israel ein Volk wie alle anderen Völker auch; daß es aber von Gott erwählt und berufen ist, gibt ihm seine einzigartige Würde und Geschichte. Der Bund von Mann und Frau, wie er im Hohelied besungen wird, ist das Abbild des Bundes Gottes mit seinem Volk.

In diesen Liedern strahlt die Treue und Liebe Gottes zurück, mit der er Israel stets begegnet ist. Man darf daher den Inhalt des Hoheliedes weder einseitig vergeistigen und allein als Gleichnis sehen noch lediglich eine Verherrlichung der irdischen Liebe darin erblicken.

Da der Bund Gottes mit Israel seine Vollendung in dem Bund Jesu , dem Messias mit der Gemeinde findet, kann man noch einen Schritt weitergehen, wie es Paulus in Eph 5,23-32 auch tut, indem er die geheimnisvolle Entsprechung zwischen der menschlichen Ehe und dem Verhältnis des Herrn zu seiner Gemeindebetont. 

Damit ist dann die Auslegung und dem Verständnis des Hohelieds die Richtung auf die Endzeit und die Vollendung gegeben.


Fortsetzung auf Seite "Die Bücher der Bibel 5"


Copyright:  Silke Maisack