Das Buch Enoch
Andreas Gottlieb Hoffmann
Kapitel 89-97
1 Und ich sah bis zu der Zeit, daß auf solche Weise Aufsicht führten 37 Hirten, und sie endeten alle in
ihrer Zeit wie die ersten. Und andere erhielten sie in ihre Hände, daß sie Aufsicht führten über sie je in
ihrer Zeit, alle Hirten je in ihrer Zeit.
2 Und darauf sah ich in dem Gesicht: alle Vögel des Himmels kamen, Adler und Geier, und Weihen und
Raben. Und die Adler leiteten sie alle.
3 Und sie fingen an zu verschlingen jene Schafe, und auszuhacken ihre Augen und zu verschlingen ihre
Leiber.
4 Und die Schafe schrien, weil verschlungen wurden ihre Leiber von den Vögeln.
5 Und ich schrie und seufzte in meinem Schlafe gegen jenen Hirten, welcher beaufsichtigte die Schafe.
6 Und ich sah, bis verschlungen wurden jene Schafe von den Hunden, und von den Adlern und von den
Weihen. Und sie ließen ihnen durchaus nicht den Leib, noch die Haut, noch Muskeln, bis dastanden
allein ihre Gebeine, und ihre Gebeine fielen auf die Erde. Und vermindert wurden die Schafe.
7 Und ich sah, bis eine Zeit lang Aufsicht führten 23 Hirten, und sie erfüllten, je in ihrer Zeit, 58 Zeiten.
8 Und kleine Lämmer wurden geboren von jenen weißen Schafen, und sie fingen an, ihre Augen zu
öffnen und zu sehen und zu schreien zu den Schafen.
9 Und die Schafe schrien nicht nach ihnen, und nicht hörten sie, was sie sagten, sondern waren
gewaltig taub, und verblendet ihre Augen gewaltig und mächtig.
10 Und ich sah in dem Gesicht Raben herabfliegen auf jene Lämmer;
11 und sie nahmen eins von diesen Lämmern und zermalmten die Schafe und verschlangen sie.
12 Und ich sah, bis hervorgingen Hörner an jenen Lämmern, und die Raben suchten herabzuwerfen ihre
Hörner.
13 Und ich sah, bis hervorsproßte ein großes Horn, eines von jenen Schafen, und geöffnet
wurden ihre Augen.
14 Und es sah nach ihnen; und es taten sich auf ihre Augen, und es schrie zu den Schafen.
15 Und die Ochsen sahen es, und es liefen sie alle zu ihm.
16 Und trotz dessen brachten alle jene Adler, und Geier, und Raben und Weihen bis jetzt um die Schafe,
und flogen auf sie herab und verschlangen sie. Die Schafe aber wurden still, und die Ochsen
wehklagten und schrien.
17 Und jene Raben stritten und kämpften mit ihm.
18 Und sie schauten sich um, zu entfernen sein Horn, und sie besiegten ihn nicht.
19 Und ich blickte auf sie, bis kamen die Hirten, und die Adler, und jene Geier und Weihen;
20 und sie schrien zu den Raben, daß sie zerbrächen das Horn jenes Ochsen, und sie haderten mit ihm
und stritten. Und er kämpfte mit ihnen, und schrie, daß ihm käme seine Hülfe.
21 Und ich sah, bis kam jener Mann, welcher aufschrieb die Namen der Hirten und hinaufbrachte vor
den Herrn der Schafe.
22 Und dieser half ihm, ließ Jeden sehen, daß er herabstieg als Hilfe des Ochsen.
23 Und ich sah, bis kam zu ihnen jener Herr der Schafe im Zorn; und diejenigen, welche ihn sahen, sie
alle flohen. Und es fielen nieder alle in seinem Zelte vor seinem Angesicht; alle Adler, und Geier, und
Raben, und Weihen versammelten und brachten mit sich alle Schafe des Feldes.
24 Und es kamen sie alle zusammen, und bestrebten sich zu zerbrechen jenes Horn des Ochsen.
25 Und ich sah den Mann, welcher schrieb das Buch nach dem Wort des Herrn, bis er öffnete jenes Buch
des Umbringens, was hatten umbringen lassen diese letzten 12 Hirten, und er zeigte, daß sie mehr als
die vor ihnen umgebracht hatten, vor dem Herrn der Schafe.
26 Und ich sah, bis kam zu ihnen der Herr der Schafe, und nahm in seine Hand den Stecken seines
Zorns und schlug die Erde, und es zerriß die Erde; und alle Tiere und Vögel des Himmels fielen von
jenen Schafen herab und sanken in die Erde, und sie überdeckte sie.
27 Und ich sah, bis gegeben wurde den Schafen ein großes Schwert, und es gingen aus die Schafe gegen
diese Tiere des Feldes, sie zu töten,
28 und alle Tiere und Vögel des Himmels flohen hinweg aus ihrem Antlitz.
29 Und ich sah, bis ein Thron aufgerichtet wurde in einem reizenden Lande.
30 Und es saß auf demselben der Herr der Schafe, und nahm alle versiegelten Bücher,
31 Und er öffnete diese Bücher vor dem Haus der Schafe.
32 Und es rief der Herr jene sieben erste Weiße und befahl, daß sie brächten vor ihn von den Sternen,
den ersten, welcher voranging jenen Sternen deren Scham gleich der Scham der Rosse, und ersten
Stern, welcher zuerst herabfiel, und sie brachten sie alle vor ihn.
33 und er sprach zu jenem Manne, welcher schrieb vor ihm, welcher war einer von den sieben Weißen (7
Geister = 7 Engel vor dem Thron des Vaters) , und er sprach zu ihm: „Nimm jene 70 Hirten, welchen ich übergab die
Schafe, und welche nach ihrer Übernahme mehr töteten, als die, welche ich ihnen befohlen hatte.“
Und siehe! Sie alle gebunden sah ich, und sie standen vor ihm alle. Und das Gericht geschah zuerst
über die Sterne und sie wurden gerichtet und waren schuldig befunden, und gingen zu dem Orte des
Gerichts. Und sie stießen sie in eine Tiefe, und sie war voll Feuers und brennend und voller Säulen
von Feuer. Und jene 70 Hirten (Engel, die über seine Kinder wachen sollten)wurden gerichtet, und waren
schuldig befunden, und hinabgestoßen wurden in jene Untiefe des Feuers
35 Und sie brachten jene verblendeten Schafe, und sie wurden gerichtet alle und schuldig befunden,
und hinabgestoßen in die Tiefe des Feuers auf der Erde und verbrannt.
36 Und diese Untiefe war zur Rechten jenes Hauses.
37 Und ich sah jene Schafe, indem sie brannten und ihre Gebeine brannten,
38 Und ich stand und sah, bis er versenkte jenes alte Haus, und sie brachten heraus alle Säulen, jede
Pflanze und das Elfenbein dieses Hauses, worein gehüllt seine Gebilde, und sie brachten es heraus
und legten es an Einen Ort zur Rechten der Erde.
39 Und ich sah den Herrn der Schafe, bis er hervorbrachte ein neues Haus, und größer und höher als
jenes erste, und er stellte es an den Ort des ersten, welches eingehüllt worden war. Und alle seine
Säulen waren neu, und sein Elfenbein neu und stärker als das erste alte, welches er herausgebracht
hatte,
40 und der Herr der Schafe in seiner Mitte. Und ich sah alle Schafe, welche übrig geblieben waren; und
alles Vieh, welches auf der Erde, und alle Vögel des Himmels fielen nieder und warfen sich hin vor
diesen Schafen, und flehten zu ihnen und hörten auf sie in allem Worte.
41 Und darauf brachten jene Drei, welche weiß gekleidet waren, und mich gefaßt hatten bei meiner
Hand, diejenigen, welche mich zuvor hatten hinaufsteigen lassen, - und die Hand dessen, welcher
sprach, hielt mich, - mich hinauf und setzten mich in die Mitte jener Schafe, ehe stattfand das
Gericht.
42 Und diese Schafe waren alle weiß und ihre Wolle groß und rein. Und alle, welche umgebracht und
vernichtet worden waren, und alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels wandten sich zurück
zu diesem Hause, und der Herr der Schafe freute sich mit großer Freude, weil sie alle gut waren und
zurückkehrten zu dem Hause.
43 Und ich sah, bis sie niederlegten jenes Schwert, welches gegeben worden war den Schafen, und sie
brachten es zurück in das Haus, und versiegelten es vor dem Angesichte des Herrn.
44 Und alle Schafe wurden eingeschlossen in diesem Hause, und es faßte sie nicht, und die Augen aller
wurden geöffnet, und sie sahen den Guten, und nicht Einer, welcher ihn nicht schaute, war unter
ihnen.
45 Und ich sah, daß dieses Haus groß war, und weit und voll gar sehr. Und ich sah, daß geboren wurde
ein weißes Rind, und seine Hörner waren groß und alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels
fürchteten es , und flehten zu ihm zu aller Zeit.
46 Und ich sah, bis verändert wurden alle Geschlechter derselben, und sie wurden alle zu weißen
Rindern.
47 Und das erste in ihrer Mitte wurde zum Worte, und dieses Wort wurde zu einem großen Tiere, und an
ihm, auf seinem Kopfe, waren große schwarze Hörner.
48 Und der Herr der Schafe freute sich über sie und über alle Rinder.
49 Und ich ruhte in ihrer Mitte, und erwachte und sah das alles. Und dies ist das Gesicht, welches ich
sah, indem ich schlief. Und ich erwachte, und pries den Herrn der Gerechtigkeit und ihm gab ich die
Ehre.
50 Und hierauf weinte ich ein großes Weinen, und meine Träne stand nicht still, bis ich nicht vermochte
es zu ertragen, wenn ich sie sähe herabsteigen wegen dessen, was ich gesehen hatte. Denn alles
wird kommen und erfüllt werden. Und alles in jedem einzelnen Teil des Handeln der Menschen
wurde mir gezeigt.
51 Und in jener Nacht erinnerte ich mich meines ersten Traumes, und deshalb war ich bestürzt, weil ich
gesehen hatte jenes Gesicht.
Abschließende Worte (90-105)
1 „Und nun, mein Sohn Methusalah, rufe zu mir alle deine Brüder, und versammle zu mir alle Kinder
deiner Mutter; denn eine Stimme ruft, und der Geist Gottes ist ausgegossen über mich, auf daß ich
euch zeige alles, was euch begegnen wird bis in Ewigkeit.“
2 Und von ihm ging Methusalah und rief alle seine Brüder zu ihm, und versammelte seine Verwandten.
3 Und er sprach zu allen seinen Kindern trefflich,
4 und sagte : „Hört, meine Kinder, jedes Wort eures Vaters, und vernehmt gebührend die Stimme meines
Mundes; denn ich werde euch hören lassen und zu euch reden. Meine Lieben! Liebt Rechtschaffenheit,
und in ihr wandelt.
5 Und naht euch nicht der Rechtschaffenheit mit zwiefachem Herzen, und verbindet euch nicht mit
denen, welche zwiefachen Herzens, sondern wandelt in Gerechtigkeit, meine Kinder, und sie wird
euch führen auf guten Wegen, und Gerechtigkeit, wird euch sein Begleiterin.
6 Denn ich weiß, daß stark werden wird der Zustand der Bedrückung auf der Erde, und es wird vollendet
werden große Strafe auf der Erde, und es wird zu Ende kommen alle Ungerechtigkeit, und
abgeschnitten werden von ihren Wurzeln, und jedes Gebäude wird vergehen. Und wiederholen wird
sich abermals die Ungerechtigkeit, und das Werk der Bedrückung und Vergehen zum zweiten Male.
7 Und wenn zunehmen wird Ungerechtigkeit, und Sünde, und Gotteslästerung, und Bedrückung, und
jedes böse Werk, und zunehmen wird Übertretung, Vergehen und Uneinigkeit, dann wird große Strafe
sein vom Himmel über alle diese.
8 Und hervorgehen wird der heilige Herr in Zorn, und über sie alle wird große Strafe vom Himmel
verhängt werden,
9 Und hervorgehen wird der heilige Herr in Zorn und mit Strafe, auf daß er Gericht halte auf der Erde.
10 Und in jenen Tagen wird abgeschnitten werden die Bedrückung von ihren Wurzeln, und die Wurzeln
der Ungerechtigkeit samt dem Betruge werden ausgerottet werden unter dem Himmel.
11 Und alles wird hingegeben werden mit den Völkern; der Turm wird in Feuer verbrennen, und sie
werden herausbringen von der ganzen Erde, und sie werden geworfen in ein Gericht des Feuers, und
sie werden umkommen in Zorn, und durch ein hartes Gericht, welches für die Ewigkeit.
12 Und erheben wird sich der Gerechte aus dem Schlummer, und erheben wird sich die Weisheit und
ihnen gegeben werden.
13 Und alsdann werden abgeschnitten werden die Wurzeln der Ungerechtigkeit, und die Sünder
umkommen durch das Schwert, von den Gotteslästerern werden sie abgeschnitten werden an jedem
Orte.
14 Und diejenigen, welche auf Bedrückung sinnen, und diejenigen, welche übten Gotteslästerung,
werden umgebracht werden durch das Schwert.
15 Und nun, meine Kinder, will ich euch sagen und euch zeigen die Wege der Gerechtigkeit und die
Wege der Bedrückung.
16 Und ich will sie euch zeigen wiederum, auf daß ihr wisset, was kommen wird.
17 Und nun hört, meine Kinder, und geht auf dem Wege der Gerechtigkeit, und geht nicht auf dem Wege
der Bedrückung; denn umkommen werden in Ewigkeit alle diejenigen, welche gehen werden auf dem
Wege der Ungerechtigkeit.“
1 „Was geschrieben wurde von Enoch dem Schreiber, diese ganze Lehre der Weisheit von jedem
gerühmten Manne, und dem Richter der ganzen Erde, ist für alle meine Kinder, welche wohnen
werden auf der Erde, und für die nachfolgenden Geschlechter, welche wirken werden
Rechtschaffenheit und Frieden.
2 Nicht möge sich bekümmern euer Geist wegen der Zeiten; denn Tage hat gegeben der Heilige, der
Große Allem.
3 Und es wird sich erheben der Gerechte, aus dem Schlummer wird er sich erheben und wandeln auf
dem Wege der Gerechtigkeit; und alle seine Wege und seine Gänge sind in Güte und in ewiger Gnade.
Gnädig wird er sein dem Gerechten, wird geben Rechtschaffenheit für ewig und geben Macht. Und er
wird sein in Güte und in Gerechtigkeit, und wird wandeln im ewigen Licht. Und die Sünde wird in
Finsternis untergehen für ewig, und daher nicht gesehen werden von jenem Tage an bis in Ewigkeit.“
1 Und hierauf geschah es, daß Enoch anfing zu berichten aus Büchern.
2 Und es sprach Enoch: „Von den Kindern der Gerechtigkeit, und von den Auserwählten der Welt und
von der Pflanze der Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit.
3 Dieses will ich zu euch sprechen und euch anzeigen, meine Kinder, ich, der da Enoch, nach dem, was
mir erschienen ist. Von meinen himmlischen Gesicht und von der Stimme der heiligen Engel habe ich
Kenntnis erlangt, und von dem Getröpfel des Himmels habe ich Einsicht empfangen.“
4 Und es fing also Enoch an zu berichten aus Büchern und sagte: „Ich bin am siebenten geboren in der
ersten Woche, solange als Gericht und Gerechtigkeit langmütig waren.
5 Und es wird sich erheben nach mir, in der zweiten Woche, große Bosheit und Betrug schießt auf;
6 und in derselben wird sein das erste Ende, und in derselben wird unversehrt sein ein Mann.
7 Erfüllte sie sich, so wird wachsen die Ungerechtigkeit, und den Beschluß wird er ausführen an den
Sündern.
8 Und hierauf, in der dritten Woche, in ihrer Erfüllung, wird ausgewählt werden ein Mann zur Pflanze
des Gerichts der Gerechtigkeit, und nach ihm wird kommen die Pflanze der Gerechtigkeit für ewig.
9 Und hierauf, in der vierten Woche, in ihrer Erfüllung, werden Gesichte der Heiligen und der Gerechten
gesehen werden, und Verordnungen für Geschlecht zu Geschlecht, und Wohnung wird gemacht für
sie. Und hierauf, in der fünften Woche, in ihrer Erfüllung, wird das Haus des Ruhms und der
Herrschaft aufgerichtet werden bis in Ewigkeit.
10 Und hierauf, in der sechsten Woche, werden diejenigen, welche in derselben sind, verfinstert sein
allzumal, und vergessen wird das Herz von ihnen allen die Weisheit, und in ihr wird auftreten ein
Mann.
11 Und in ihrer Erfüllung wird verbrennen das Haus der Herrschaft im Feuer, und derselben werden sie
zerstreuen das ganze Geschlecht der auserwählten Wurzel.
12 Und hierauf, in der siebenten Woche, wird sich erheben ein verkehrtes Geschlecht, und viel wird sein
seiner Taten, und alle seine Taten verkehrt; und in ihrer Erfüllung werden belohnt werden die
Gerechten, die Auserwählten von der Pflanze der ewigen Gerechtigkeit, sie, denen gegeben wird die
siebenfache Belehrung für seine ganze Schöpfung.
13 Und hierauf wird sein eine andere Woche, die achte, die der Gerechtigkeit; und es wird gegeben
werden ihr ein Schwert, auf daß geschehe das Gericht und Gerechtigkeit gegen alle, welche
bedrückten.
14 Und es werden übergeben werden die Sünder in die Hände der Gerechten, und in ihrer Erfüllung
werden sie erlangen Häuser von ihrer Gerechtigkeit, und es wird erbaut werden das Haus des großen
Königs zum Preise bis in Ewigkeit. Und hierauf in der neunten Woche, in ihr wird das Gericht der
Gerechtigkeit offenbart werden der ganzen Welt.
15 Und alle Werke der Gottlosen werden verschwinden von der ganzen Erde hinweg; und es wird
bestimmt werden zur Zerstörung der Welt, und alle Menschen werden schauen nach dem Wege der
Rechtschaffenheit.
16 Und nach diesem in der zehnten Woche, im siebenten Teile, in demselben ist das Gericht, welches für
die Ewigkeit und wird gehalten werden gegen die Wächter, und ein Himmel, welcher für die Ewigkeit,
ein großer, welcher hervorsproßt aus der Mitte der Engel.
17 Und der frühere Himmel, - er wird hinwegkommen und vergehen, und ein neuer Himmel wird sich
zeigen, und alle himmlischen Mächte werden leuchten in Ewigkeit siebenfach. Und hierauf werden
viele Wochen, deren keine Zahl in Ewigkeit, in Güte und Gerechtigkeit sein.
18 Und Sünde wird von da an nicht erwähnt bis in Ewigkeit.
19 Denn wer ist unter allen Kindern der Menschen, der hören könnte die Stimme der Heiligen und nicht
bewegt wird?
20 Und wer ist, der denken könnte seine Gedanken? Und wer ist, der schauen könnte das ganze Werk
des schönen Himmels? Und wer ist, der einsehen könnte das Werk des Himmels?
21 Und mag er sehen seine Belebung, doch nicht seinen Geist, und kann er reden davon, doch nicht
hinaufsteigen, und sähe er alle Flügel derselben und bedächte sie, so wird er doch nichts machen
ihnen gleich.
22 Und wer ist unter allen Menschen, welcher könnte erkennen, wie ist die Breite und Länge der Erde?
23 Und wem ist gezeigt worden die Größe von allem diesem? Und ist es jeder Mann, welcher könnte
erkennen die Länge des Himmels, und wie seine Höhe ist, und worüber seine Befestigung,
24 und wie groß die Zahl der Sterne ist, und wo ruhen alle Lichter?“
1 „Und nun will ich euch sagen, meine Kinder, liebt Gerechtigkeit und in ihr wandelt, denn die Pfade der
Gerechtigkeit sind würdig, genommen zu werden, und die Pfade der Ungerechtigkeit werden plötzlich
vernichtet werden und sich mindern.
2 Und Männern, erkannt vom Geschlecht, werden offenbart werden die Wege der Bedrückung und des
Todes, und sie werden sich fern halten von ihnen und ihnen nicht folgen.
3 Und nun auch zu euch spreche ich, zu den Gerechten: „Geht nicht auf dem Weg des Bösen und der
Bedrückung, und nicht auf den Wegen des Todes, und naht euch ihnen nicht, auf daß ihr nicht
umkommt, sondern begehrt
4 und erwählt euch Gerechtigkeit und ein wohlgefälliges Leben.
5 Und geht auf den Wegen des Friedens, auf daß ihr lebt und würdig seid, und behaltet in dem Gedanken
eures Herzens und vertilgt nicht mein Wort aus eurem Herzen; denn ich weiß, daß veranlassen
werden die Sünder den Menschen zu vollbringen boshafte List. Und jeder Ort wird nicht
entgegenkommen derselben, noch jeder Rat gemindert werden.“
6 Wehe denjenigen, welche aufbauen Ungerechtigkeit und Bedrückung, und begründen Betrug; denn
plötzlich werden sie gestürzt werden, und ihnen wird kein Friede!
7 Wehe denjenigen, welche aufbauen ihre Häuser mit Sünde; denn all ihr Grund wird eingestürzt
werden, und durch das Schwert werden sie fallen! Und diejenigen, welche besitzen Gold und Silber, -
im Gericht werden sie plötzlich umkommen. Wehe euch Reichen! Denn auf euren Reichtum habt ihr
vertraut; aber aus eurem Reichtum werden herausgehen, weil ihr des Erhabenen nicht gedacht habt in
den Tagen euren Reichtums, ihr werdet herausgehen, weil ihr nicht gedacht habt des Erhabenen in
den Tagen eures Reichtums.
8 Ihr habt begangen Gotteslästerung und Ungerechtigkeit, und bereitet seid ihr für den Tag des
Blutvergießens und für den Tag der Finsternis, und für den Tag des großen Gerichts.
9 So spreche ich und zeigt euch an, daß euch verderben wird er, welcher euch geschaffen hat.
10 Und über euren Fall wird nicht sein Mitleid, und euer Schöpfer wird sich freuen über euren
Untergang.
11 Und eure Gerechten in jenen Tagen werden sein zur Schmach den Sündern und den Gottlosen.
1 Wer gibt meinen Augen, daß sie würden zur Wasserwolke, und ich weinte über euch und ließ fließen
meine Träne wie eine Wasserwolke, und ruhte von der Betrübnis meines Herzens.
2 Wer hat euch gestattet zu üben Haß und Bosheit? Und erreichen wird euch, die Sünder, das Gericht.
3 Nicht fürchten werden sich die Gerechten vor den Sündern; denn wiederum wird sie bringen der
Allherrscher in eure Hand, auf daß ihr übt an ihnen Gericht nach eurem Gefallen.
4 Wehe euch, die ihr verflucht in Flüchen, daß ihr nicht löst; und Heilung ist fern von Euch wegen eurer
Sünde. Wehe euch, die ihr lohnt Böses eurem Nächsten; denn ihr werdet belohnt werden nach euren
Werken.
5 Wehe euch, ihr Zeugen der Lüge, und denen, welche entsprechen der Ungerechtigkeit; denn plötzlich
werdet ihr umkommen.
6 Wehe euch, den Sündern; denn die Gerechten vertreibt ihr, denn ihr nehmt auf und vertreibt die der
Ungerechtigkeit, und es wird über euch stark sein ihr Joch.
1 Hofft, ihr Gerechten, denn plötzlich werden vernichtet werden die Sünder vor euch, und Herrschaft
wird euch sein über sie nach eurem Gefallen.
2 Und an dem Tage der Not der Sünder werden erhöht und erhoben werden, wie Adler, eure
Nachkommen. Und höher, als des Geiers wird sein euer Nest, und ihr werdet hinaufsteigen und
eingehen in die Höhlen der Erde und in die Spalten der Felsen in Ewigkeit wie Kaninchen, von den
Ungerechten hinweg;
3 und sie werden seufzen über euch und weinen gleich Sirenen.
4 Und ihr werdet nicht fürchten diejenigen, welche euch verletzten; denn Heilung wird euch sein, und
ein glänzendes Licht wird euch leuchten, und die Stimme der Ruhe werdet ihr hören vom Himmel.
Wehe euch, ihr Sünder! Denn euer Reichtum macht euch gleich den Gerechten, aber euer Herz wird
euch vorwerfen, daß ihr Sünder seid. Und dieses Wort wird sein gegen euch ein Zeuge, zur Erinnerung
an die Bosheit.
5 Wehe euch, die ihr verschlingt das Fett des Weizens und trinkt die Kraft der Wurzel der Quelle, und
tretet nieder den Demütigen in eurer Kraft.
6 Wehe euch, die ihr trinkt Wasser zu jeder Zeit; denn plötzlich wird euch vergolten werden, und ihr
werdet vernichtet werden und verdorren, weil ihr vergaßet die Quelle des Lebens.
7 Wehe euch, die ihr übt Ungerechtigkeit, und Betrug, und Gotteslästerung! Erinnerung wird sein über
euch für das Böse.
8 Wehe euch, ihr Mächtigen, die ihr mit Macht niederschlagt Gerechtigkeit; denn kommen wird der Tag
eurer Vernichtung. In jenen Tagen werden kommen die Gerechten viele und gute Tage, an dem Tage
eures Gerichts.
1 Es vertrauen die Gerechten; denn zuschanden werden die Sünder, und sie werden umkommen an dem
Tage der Ungerechtigkeit.
2 Kund sein wird es euch; denn der Erhabene wird sich erinnern an euren Untergang, und freuen
werden sich die Engel über euren Untergang. Was werdet ihr tun, ihr, die ihr Sünder seid, und wohin
werdet ihr fliehen an jenem Tage des Gerichts, wenn ihr hören werdet die Stimme des Gebets der
Gerechten?
3 Und ihr werdet nicht sein wie sie, sondern Zeuge wird sein gegen euch dieses Wort: „Genossen waret
ihr den Sündern.“
4 Und in jenen Tagen werden gelangen die Gebete der Gerechten zu dem Herrn, und zu euch die Tage
eures Gerichts, und erwähnt werden wird jedes Wort eurer Ungerechtigkeit vor dem Großen und
Heiligen
5 Und beschämt sein wird euer Antlitz, und verworfen werden jede Tat, welche stark ist in
Ungerechtigkeit.
6 Wehe euch, o Sünder, ihr in der Mitte des Meeres und auf dem Trockenen, deren Bericht böse ist über
euch! Wehe euch, die ihr in Besitz nahmt Silber und Gold, welches nicht wurde in Gerechtigkeit, und
sprecht: „Reich sind wir an Reichtum, und es wurde uns Wohlstand, und wir haben in Besitz
genommen alles, was wir wünschten;
7 und nun wollen wir tun, was wir dachten; denn Silber haben wir zusammengebracht, und angefüllt
unsere Scheuern, und gleich vielem Wasser die Landbebauer unserer Häuser.“
8 Und wie Wasser wird zerfließen eure Lüge; denn nicht wird euch bleiben der Reichtum, sondern
plötzlich aufsteigen von euch, weil ihr euch alles in Ungerechtigkeit zueignetet, und ihr werdet starker
Verfluchung dahingegeben werden.
9 Und nun beschwöre ich euch, die Klugen und die Toren, weil ihr viel hinschaut auf die Erde, und weil
ihr Schmuck ausbreitet über euch, ihr Männer, mehr als eine Jungfrau, in Erhabenheit, in Hoheit, in
Größe und in Macht, und in Silber. Aber Gold, und Purpur, und Ehre und Reichtum werden wie Wasser
verfließen.
10 Deshalb ist Lehre und Weisheit nicht in ihnen, und dadurch werden sie umkommen mit ihren Gütern,
und mit aller ihrer Pracht und ihrer Ehre.
11 und in Schmach, und in Tötung und in großer Armut wird ihr Geist verworfen werden in einen Ofen
des Feuers.
12 Ich habe geschworen, o Sünder, daß nicht geworden ist der Berg zum Knechte, und nicht sein wird
und nicht ist der Hügel zum Weibe.
13 In einem Jahre ist auch solchermaßen die Sünde nicht gesendet worden auf die Erde, sondern die Menschen haben sie aus ihrem Kopfe geschaffen, und starker Verfluchung werden zuteil diejenigen, welche sie tun;
14 und Unfruchtbarkeit ist dem Weibe nicht gegeben worden, sondern wegen des Werkes ihrer Hände
wird sie sterben kinderlos.
15 Ich beschwor euch, o Sünder, bei dem Heiligen und Großen; denn alle eure böse Tat ist offenbar in den
Himmeln, und nicht ist in euch eine Tat der Bedrückung verborgen und nicht geheim.
16 Und meint nicht in eurem Geiste, und sprecht nicht in eurem Herzen: „denn sie wurden nicht
bemerkt, und nicht werden sie sehen alle Sünde.“ Im Himmel schreibt man das, was ist, an jedem
Tage auf vor dem Erhabenen. Von nun an sind sie bemerkt; denn alle eure Bedrückung, womit ihr
bedrückt, schreibt man auf an jedem Tage bis zu dem Tage eures Gerichts.
17 Wehe euch, o Toren; denn ihr werdet umkommen in eurer Torheit, und auch die Weisen hört ihr nicht,
und Gutes wird euch nicht treffen.
18 Und nun wisset, daß ihr bestimmt seid dem Tage des Unterganges, und hofft nicht, daß leben werden
die Sünder, sondern hingehen und sterben, weil ihr nicht wisset das Lösegeld.
19 Denn ihr seid bestimmt für den Tag des großen Gerichts, und für den Tag der Trübsal und großen
Schmach für euren Geist.
20 Wehe euch, Verstockte des Herzens, die ihr tut Böses und esset Blut! Woher esset ihr Gutes und trinkt
und werdet satt? Weil von allem Guten, welches reichlich geschenkt hat unser Herr der Erhabene,
auf der Erde ist. Und nicht wird euch Friede.
21 Wehe euch, die ihr liebt die Taten der Ungerechtigkeit! Warum hofft ihr für euch auf Gutes? Wisset,
daß ihr werdet gegeben werden in die Hand der Gerechten, und sie werden abschneiden eure Hälse,
und euch töten, und kein Mitleiden haben gegen euch.
22 Wehe euch, die ihr Freude habt an der Trübsal der Gerechten; denn ein Grab wird nicht gegraben
werden für euch.
23 Wehe euch, die ihr vereitelt das Wort der Gerechten; denn nicht wird euch sein Hoffnung des Lebens.
24 Wehe euch, die ihr schreibt das Wort der Lüge, und das Wort der Gottlosen; denn sie schreiben ihre
Lüge, damit sie hören und nicht vergessen die Torheit.
25 Und nicht wird ihnen Friede werden, sondern des Todes sterben werden sie sterben plötzlich.
1 Wehe denen, welche begehen Gottlosigkeiten, und das Wort der Lüge loben und ehren. Ihr seid
verloren gegangen, und nicht ist in euch gutes Leben.
2 Wehe euch, die ihr verändert die Worte der Rechtschaffenheit; und die Anordnungen, welche für die
Ewigkeit, übertreten sie,
3 und machen, daß die Häupter derjenigen, welche nicht Sünder sind, auf der Erde niedergetreten
werden.
4 In jenen Tagen werdet ihr Gerechten gewürdigt, zu erheben eure Gebete zur Erinnerung, und sie setzt
zum Zeugen vor die Engel, damit sie setzen die Sünden der Sünder vor den Erhabenen zur Erinnerung.
5 In jenen Tagen werden bestürzt sein die Völker, und es werden sich erheben die Geschlechter der
Völker an dem Tage des Verderbens.
6 Und in jenen Tagen werden diejenigen, welche schwanger werden, hinausgehen, und ihre Kinder
zerreißen und sie verlassen. Und von ihnen werden fallen werden ihre Erzeugten, und während sie
saugen, werden sie sie hinwerfen, und sich nicht wenden zu ihnen, und kein Mitleiden haben mit
ihren Lieben.
7 Wiederum beschwöre ich euch, ihr Sünder; denn dem Tage des Blutes, welcher nicht aufhört, ist
bestimmt die Sünde.
8 Und sie werden anbeten Steine, und das, was sie schneiden: Bilder von Gold und Silber, und von Holz
und von Ton, und sie werden anbeten unreine Geister, und Dämonen, und jeden Götzen, und in
Tempeln. Und gar keine Hilfe wird gefunden werden von ihnen, und sie werden vergessen werden
wegen der Torheit ihres Herzens. Und es werden verblendet sein ihre Augen in den Befürchtungen
ihres Herzens und in dem Gesicht ihrer Träume, in ihnen werden sie böse sein und fürchten, weil sie
alle ihr Tun in Lüge taten, und anbeteten Stein; und sie werden umkommen auf einmal.
9 Und in jenen Tagen sind gesegnet alle diejenigen, welche aufnehmen das Wort der Weisheit, und es
verkündigen und nehmen die Wege des Erhabenen, und gehen auf dem Wege der Gerechtigkeit, und
nicht böse sind mit denen, welche böse;
10 denn sie werden sicher sein.
11 Wehe euch, die ihr ausbreitet die Bosheit eures Nächsten; denn in der Hölle werdet ihr getötet
werden.
12 Wehe euch, die ihr macht den Grund der Sünde und des Betrugs, und denen, welche erbittern auf
Erden; denn auf ihr werden sie vernichtet werden.
13 Wehe euch, die ihr baut eure Häuser durch Arbeit Anderer; und alle ihr Bau ist Ziegel und Stein der
Sünde. Ich sage euch, daß euch nicht wird Friede.
14 Wehe denen, welche verwerfen das Maß und das Erbteil ihrer Väter, welches für Ewigkeit, und lassen
nachfolgen ihren Geist dem Götzen; denn wird ihnen Ruhe.
15 Wehe denen, welche Unrecht tun, und helfen der Bedrückung, und töten ihren Nächsten bis zu dem
Tage des großen Gerichts; denn er wird niederwerfen euren Ruhm, und legen Bosheit in euer Herz,
und erregen den Geist seines Zorns, daß er euch umbringe, euch alle durch das Schwert.
16 Und alle Gerechte und Heiligen werden gedenken eurer Sünde.
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen