Das Buch Enoch
Andreas Gottlieb Hoffmann
Kapitel 75-86
Die Winde
1 Und an den Enden der Erde sah ich zwölf Tore geöffnet für alle Winde, aus welchen hervorgehen die
Winde und wehen über die Erde.
2 Drei von ihnen sind geöffnet im Antlitz des Himmels, und drei im Untergang, und drei zur Rechten des
Himmels, und drei zur Linken. Und die drei ersten sind diejenigen , welche gegen Morgen, und drei
gegen Mitternacht, und drei, hinter denen zur Linken, gegen Mittag und drei gegen Abend.
3 Durch vier ihnen gehen hervor Winde des Segens und des Heils. Und aus den acht übrigen gehen
hervor Winde der Züchtigung; wenn sie gesendet werden, verderben sie die ganze Erde und das
Wasser, welches auf derselben, und alle, welche wohnen auf ihr, und alles, was im Wasser ist und auf
der Erde.
4 Und es geht hervor der erste Wind aus jenem Tore, dessen Name morgendliches ist, durch das erste
Tor gegen Morgen, welches sich gegen Mittag neigt. Es gehen hervor aus ihm Vernichtung, Dürre und
Hitze und Verderben.
5 Und durch das zweite Tor, das mittlere, geht hervor Klarheit; und es gehen hervor aus ihm Regen und
Fruchtbarkeit, und Heil und Tau. Und durch das dritte Tor, welches gegen Mitternacht, geht hervor
Kälte und Dürre.
6 Und nach diesen die Winde in Richtung des Mittags gehen hervor durch drei erste Tore; durch das
erste Tor von denselben, welches sich neigt gegen Aufgang, geht hervor Wind der Hitze.
7 Und durch das Tor, bei welchem die Mitte, aus ihm geht hervor angenehmer Geruch, und Tau, und
Regen, und Heil, und Leben.
8 Und durch das dritte, welches gegen Untergang, von ihm geht hervor Tau, und Regen, und
Heuschrecken, und Vernichtung.
9 Und nach diesen die Winde, welche gegen Mitternacht, deren Name Meer, aus Toren. Das siebte Tor,
welches nach dem zu, welches sich gegen Mittag neigt; aus diesem geht hervor Tau und Regen,
Heuschrecken und Vernichtung. Und aus dem mittleren, geraden Tore, aus ihm geht hervor Regen,
und Tau, und Leben, und Heil. Und durch das dritte Tor, welches gegen Untergang, welches sich neigt
gegen Mitternacht, und aus ihm gehen hervor Nebel, und Reif, und Schnee, und Regen, und Tau, und
Heuschrecken.
10 Und nach diesen viertens die Winde, welche gegen Abend. Durch das erste Tor, welches sich neigt
gegen Mitternacht, und von ihm geht hervor Tau, und Regen, und Reif, und Kälte, und Schnee, und
Kühlung; und aus dem mittleren Tore geht hervor Tau und Regen, Heil und Segen.
11 Und durch das letzte Tor, welches gegen Mittag, aus ihm geht hervor Dürre, Vernichtung, Glut und
Verderben
12 Und zu Ende sind die 12 Tore, welche den vier Toren des Himmels.
13 Und alle ihre Gesetze, alle ihre Züchtigung und ihr Heil habe ich dir gezeigt, mein Sohn Methusalah
1 Sie nennen ihn den ersten Wind den morgendlichen, weil er der erste ist.
2 Und sie nennen den zweiten den Süd, weil der Erhabene dort herabsteigt, und vorzüglich dort
herabsteigt der Gepriesene in Ewigkeit.
3 Und der Wind, welcher von Abend, sein Name ist Mangel, weil dort sich verringern alle Lichter des
Himmels und herabsteigen.
4 Und der vierte Wind, dessen Name Nord, ist in drei Teile geteilt; einer von ihnen ist für die Wohnung
des Menschen; und der andere für die Meere des Wassers, und in den Tälern und im Walde, und in den
Flüssen, und im Dunkel und im Schnee; und der dritte Teil im Garten der Gerechtigkeit.
5 Sieben hohe Berge sah ich, welche höher als alle Berge, die auf der Erde; und von ihnen geht hervor
Reif, und es gehen dahin und vergehen Tage und Zeiten und Jahre.
6 Sieben Flüsse auf Erden sah ich, größer als alle Flüsse; und einer von ihnen kommt von Abend, in das
große Meer ergießt sich sein Wasser.
7 Und andere zwei kommen von Mitternacht zu dem Meere und es ergießt sich ihr Wasser in das
Erythräische Meer in Aufgang. Und die welche übrigbleiben, vier, gehen hervor durch die Höhle von
Mitternacht zu ihrem Meere, dem erythräischen Meere, und zwei ergießen sich in das große Meer, und
sie sagen, dort ist Wüste.
8 Sieben große Inseln sah ich in dem Meere und auf der Erde; zwei auf der Erde und fünf in dem großen
Meere.
1 Die Namen der Sonne sind so: einer Orjares und ihr zweiter Tomassa.
2 Und der Mond hat vier Namen; sein erster Name ist Aenja, und der zweite Ebla; der dritte Benase, und
der vierte Erae.
3 Dies sind die zwei großen Lichter, deren Kugeln wie die Kugel des Himmels, und die Größen von ihnen
sind beide gleich
4 In der Kugel der Sonne sind sieben Teile des Lichtes, welches gegeben wird in sie von dem Monde.
Und nach Maß dringt es ein, bis ausgegangen ist ein siebter Teil der Sonne. Und sie gehen unter und
kommen in die Tore des Abends, und gehen herum durch Mitternacht und durch die Tore des
Aufgangs gehen sie hervor über die Oberfläche des Himmels.
5 Und wenn sich erhebt der Mond, so erscheint er am Himmel, und die Hälfte eines siebten Teils des
Lichtes ist in ihm.
6 Und in 14 wird voll sein ganzes Licht.
7 Und drei Fünftel des Lichts dringen ein in ihn, bis in 15 voll ist sein Licht nach dem Zeichen des
Jahres, und er wird drei Fünftel.
8 Und es wird der Mond durch die Hälfte eines siebten Teils.
9 Und bei seinem Abnehmen an dem ersten Tage verringert sich um den 14. Teil sein Licht, und an dem
zweiten verringert sich es sich um den 13ten Teil, und am dritten verringert es sich um den zwölften
Teil, und an dem vierten verringert es sich um den elften Teil, und an dem fünften Tag verringert es
sich um den zehnten Teil, und an dem sechsten verringert es sich um den neunten Teil, und an dem
siebten verringert es sich um den achten Teil, und an dem achten verringert es sich um den siebten
Teil, und an dem neunten verringert er sich um den sechsten Teil, und an dem zehnten verringert er
sich um den fünften Teil, und an dem elften verringert es sich um den vierten, und an dem zwölften
verringert es sich um den dritten Teil, und an dem 13ten Tage verringert es sich um den zweiten Teil,
und an dem 14ten verringert es sich um die Hälfte eines siebten Teils, und sein ganzes Licht an dem
15ten Tage ist zu Ende, was übrig war von allem.
10 Und in bestimmten Monaten werden 29 Tage dem Monde.
11 Und in ihm ist eine Zeit, wo 28
12 Und eine andere Anordnung zeigte mir Uriel, wenn Licht gebracht wird in den Mond, und woher es
gebracht wird aus der Sonne.
13 Die ganze Zeit, welche der Mond fortschreitet in seinem Lichte, tritt er vor die Sonne, bis in 14 Tagen
voll wird sein Licht am Himmel.
14 Und wenn zu Ende ist alles, so hört auf sein Licht am Himmel, und der erste Tag wird Neumond
genannt; denn an diesem Tage wird gebracht über ihn Licht.
15 Und er wird voll genau an dem Tage, wo herabsteigt die Sonne in den Abend, und von Aufgang her er
aufsteigt in der Nacht,
16 und es leuchtet der Mond in der ganzen Nacht, bis die Sonne aufgeht vor ihm, und es wird gesehen
der Mond vor der Sonne
17 Und wo kommt Licht zu dem Monde, von da verringert es sich wiederrum, bis verschwunden ist sein
ganzes Licht und vergehen die Tage des Mondes,
18 und es bleibt seine Kugel leer, ohne Licht.
19 Und drei Monate macht er zu 30 Tagen in seiner Zeit, und drei Monate macht er, jeden einzelnen zu
29 Tagen, in welchen er macht seine Verringerung, in seiner ersten Zeit und in dem ersten Tore, in
177 Tagen.
20 Und zu der Zeit seines Ausganges erscheint er drei Monate je in 30 Tagen, und drei Monate erscheint
er je in 29 Tagen
21 in der Nacht erscheint er je in 20, wie ein Mann, und am Tage wie Himmel; denn etwas andres ist
nicht in ihm außer sein Licht.
1 Und nun, mein Sohn Methusalah, habe ich dir gezeigt alles, und vollendet ist die ganze Ordnung der
Sterne des Himmel.
2 Und er zeigte mir alle ihre Ordnungen, welche an allen Tagen und in jeder Zeit, welche unter jeder
Macht, und in jedem Jahre, und zwar in seinem Ausgange und in seinem Gesetz, in jedem Monate und
in allen Wochen, und die Verringerung des Mondes, welche bewirkt wird im sechsten Tore – denn in
diesem sechsten Tore geht zu Ende sein Licht,
3 und von ihm ist der Anfang des Mondes und seine Verringerung, welche bewirkt wird im ersten Tore
in seiner Zeit, bis zu Ende sind 177 Tage, nach der Ordnung von Wochen 25, und 2 Tage,
4 und welcher geringer ist als die Sonne, nach der Ordnung der Sterne, genau um fünf Tage in Einer Zeit
5 und wenn zu Ende ist jene Stelle, welche du siehst. So ist das Bild und Gestalt von jedem Lichte,
welches mir zeigte Uriel, der große Engel, welcher ihr Führer ist.
Es ist alles gezeigt und gesagt
1 Und in jenen Tagen antwortete mir Uriel und sagte zu mir: „Siehe ich habe dir gezeigt alles, o Enoch!
2 Und alles offenbarte ich dir, Du siehst jene Sonne und jenen Mond und diejenigen, welche führen die
Sterne des Himmels, und alle die, welche verursachen ihre Wirkung und ihre Zeiten und ihren
Ausgang.
3 Und in den Tagen der Sünder werden die Winter verkürzt werden,
4 und ihr Same wird nicht sein lässig in ihrer Erde und auf ihren Triften, und jedes Werk, was auf der
Erde, wird umgekehrt und nicht gesehen werden zu seiner Zeit, und der Regen wird zurückgehalten
werden und der Himmel still stehen.
5 Und in jenen Zeiten wird die Frucht der Erde lässig sein, und nicht sprossen in ihrer Zeit, und die
Frucht des Baumes wird zurückgehalten werden in ihrer Zeit.
6 Und der Mond wird verändern seine Ordnung, und nicht gesehen werden zu seiner Zeit. Und in jenen
Tagen wird gesehen werden der Himmel, und Unfruchtbarkeit wird stattfinden in den Grenzen der
großen Wagen in Abend, und er wird leuchten mehr als die Ordnung des Lichtes, und es werden irren
viele Häupter der Sterne der Macht, und diese werden umkehren ihre Wege und Werke.
7 Und es werden nicht erscheinen zu ihrer Zeit diejenigen, welche ihnen befehlen, und alle Ordnungen
der Sterne werden verschlossen über den Sündern.
8 Und die Gedanken derjenigen, welche wohnen auf Erden, werden irren über sie, und sie werden
abgewendet werden von allen ihren Wegen,
9 und sie werden irren und sie halten für Götter, und es wird groß werden über ihnen das Elend.
10 Und Strafe wird kommen über sie, auf daß er sie vernichte, sie alle
1 Und er sagte zu mir: „O Enoch, betrachte das Buch, welche herabtröpfelte der Himmel, und lies das,
was geschrieben ist darin, und vernimm jedes Einzelne.“
2 Und ich betrachtete alles in dem Getröpfel des Himmels, und las alles, was geschrieben war, und
vernahm alles, und las das Buch, und alles was geschrieben war darin, und alle Werke der
Menschenkinder
3 und aller Kinder des Fleisches, welche auf der Erde, bis zur Wiedergeburt der Welt
4 Hierauf sogleich pries ich den Herrn, den König der Herrlichkeit, wie er gemacht hat das ganze Werk
der Welt.
5 Und ich rühmte den Herrn wegen seiner Geduld und seines Segens über die Kinder der Welt.
6 Und zu der Zeit sprach ich: „Gesegnet ist der Mann, welcher stirbt gerecht und gut, und über welchen
ein Verzeichnis von Unrecht gar nicht geschrieben, und an welchem nicht gefunden worden ist
Verbrechen!“
7 Und jene 3 Heilige brachten mich nahe, und setzten mich auf die Erde vor die Tür meines Hauses.
8 Und sie sagten zu mir: „Zeige alles dem Methusalah, deinem Sohn, und zeige alles deinen Kindern, daß
nicht gerechtfertigt werden wird alles, was Fleisch ist, vor dem Herrn; denn er ist ihr Schöpfer.
9 Ein Jahr werden wir dich lassen bei deinen Kindern, bis du wieder kräftig bist, auf daß du belehrst
deine Kinder, und schreibst für sie und verkündigst allen deinen Kindern. Und in dem anderen Jahre
werden sie dich nehmen aus ihrer Mitte, und sich stärken wird dein Herz. Denn die Guten werden den
Guten bekannt machen die Gerechtigkeit, der Gerechte wird mit dem Gerechten sich freuen, und sie
werden bekennen untereinander, und der Sünder wird mit dem Sünder sterben,
10 und der Verkehrte wird mit dem Verkehrten ersäuft werden.
11 Und diejenigen, welche gerecht handeln, werden sterben wegen der Werke der Menschen, und
werden versammelt werden wegen der Werke der Gottlosen.“
12 Und in jenen Tagen hörten sie auf, sich zu unterreden mit mir,
13 und ich kam zu meinen Nebenmenschen, indem ich pries den Herrn der Welten.
1 „Und nun, mein Sohn Methusalah, alles dieses sage ich dir, und schreibe ich für dich, und alles
offenbarte ich dir, und ich gab dir die Bücher von allem diesem.
2 Bewahre, mein Sohn Methusalah, die Bücher von der Hand deines Vaters, und daß du sie gebest den
Geschlechtern der Welt.
3 Weisheit habe ich gegeben dir und deinen Kindern, und denen, welche dir sein werden als Kinder,
damit sei ihren Kindern, und auf Geschlecht zu Geschlecht bis in Ewigkeit, diese Weisheit über ihre
Gedanken. Und nicht schlafen werden diejenigen, welche sie verstehen und hören mit ihrem Ohr,
damit sie lernen diese Weisheit und würdig werden der Speisen, welche gut denen, die sie essen.
4 Gesegnet sind alle Gerechten, gesegnet alle, welche wandeln auf dem Wege der Gerechtigkeit, und an
welchen nicht ist Sünde gleich den Sündern, bei der Zählung aller ihre Tage!“
Die Führer der Ordnungen der Sterne
5 Anlangend das Gehen der Sonne am Himmel: durch die Pforten geht sie ein und aus 30 Tage, mit den
Häuptern von 1000 jener Ordnungen der Sterne, mit den vier, welche hinzugefügt werden, und trennen
die vier Teile des Jahres, welche sie führen, und mit ihnen kommen vier Tage.
6 Ihretwegen irren die Menschen sehr, und berechnen sie nicht in der Rechnung jedes Weltlaufes; denn
sie irren sehr über sie, und nicht zeigen sie die Menschen genau an. Denn sie sind in der Rechnung
des Weltlaufes des Jahres, und wahrlich sind diese eingefügt für immer, einer in dem ersten Tore, und
einer in dem dritten Tore, und einer in dem vierten, und einer in dem sechsten.
7 Und es wird vollendet das Jahr in 364.
8 Und wahrlich richtig ist die Stelle und genau die Berechnung dessen, was eingefügt ist. Denn die
Lichter, und die Monate, die bestimmten Zeiten, die Jahre und die Tage zeigte mir und hauchte über
mich Uriel, welchen befehligte für mich der Herr aller Schöpfung der Welt nach der Macht des
Himmels und der Herrschaft in ihm über Tag und über Nacht, zu zeigen das Licht über den Menschen,
die Sonne, den Mond und die Sterne und alle Mächte des Himmels, welche sich umdrehen mit ihren
Kugeln.
9 Und dies sind die Ordnungen der Sterne, welche untergehen in ihren Orten und in ihren Zeiten, und in
ihren bestimmten Tagen und in ihren Monaten;
10 und dies sind die Namen derjenigen, welche sie führen, derjenigen, welche wachen und kommen in
ihren Zeiten, und in ihren Ordnungen, und in ihren Perioden, und in ihren Monaten, und in ihren
Herrschaften, und in ihren Orten:
11 Vier Führer derselben kommen zuerst, welche trennen die vier Teile des Jahres, und nach ihnen
zwölf Führer derjenigen Ordnungen, welche teilen die Monate und das Jahr in 364, mit den Häuptern
von 1000, welche scheiden die Tage, auch die 4, welche hinzugefügt werden unter sie, deren Führer
trennen die 4 Abteilungen der Jahre
12 Und diese Häupter von 1000 sind in der Mitte der Führer, und der Führenden, - hinzugefügt wird
einer nach der Stelle, - und ihre Führer trennen. Und dies sind die Namen der Führer, welche trennen
die vier Abteilungen des Jahres, welche verordnet sind: Melkeel, Helemmelek
13 Melejal und Narel;
14 und die Namen derjenigen, welche sie führen: Adnarel, Ijasusael und Ijelumiel.
15 Dies sind die drei, welche folgen nach den Führern der Ordnungen, und einer folgt nach den drei
Führern der Ordnungen, welche folgen nach jenen Führern der Stellen, welche trennen die vier Teile
des Jahres.
16 In dem ersten des Jahres geht zuerst auf und regiert Melkjal, welcher auch genannt wird Tamaa und
Sonne (Zahaj)
17 und alle Tage, welche in seiner Macht, welche er regiert, sind 91 Tage.
18 Und dieses sind die Zeichen der Tage; welche gesehen werden auf Erden in den Tagen seiner Macht:
Schweiß und Hitze und Sorge. Und alle Bäume bringen Frucht, das Laub geht hervor an jedem Baume,
und der Honig des Weizens, und die Blume der Rose und alle Blumen blühen auf dem Felde, und die
Bäume des Winters werden trocken.
19 Und dies sind die Namen der Führer, welche unter ihnen: Berkel, Zelbsael, und ein anderes
hinzugefügtes Haupt von 1000, dessen Name Helojasef. Und zu Ende sind die Tage der Macht jenes
anderen Führers, welcher nach ihnen, Helemmelek, welchen sie zurufen seinen Namen: glänzende
Sonne (Zahaj),
20 und alle Tage seines Lichtes sind 91 Tage.
21 Und dies sind die Zeichen der Tage, welche auf der Erde: Hitze und Dürre, und die Bäume bringen
hervor ihre Frucht, erhitzt und gekocht, und geben ihre Frucht, daß sie trockne.
22 Und die Herden sind folgsam und empfangen. Und sie sammeln alle Früchte der Erde, und alles, was
ist auf den Äckern, und die Kelter des Weines wird gekeltert. Und dies ist in den Tagen seiner Macht.
23 Und dies sind ihre Namen und ihre Ordnungen und ihre Führer, welche unter denen, welche Häupter
sind von 1000: Gedael und Keel und Heel.
24 Und der Name dessen, welcher hinzugefügt ist zu ihnen; des Führers von 1000, ist Asphel
25 Und zu Ende sind die Tage seiner Macht.
1 Und nun habe ich dir gezeigt, mein Sohn Methusalah, alle Gesichte, welche ich sah vor dir. Ich will
erzählen. Zwei Gesichte sah ich, ehe ich nahm ein Weib, und das eine von ihnen ist nicht gleich dem
anderen,
2 das erste, als ich lernte Schrift, und das andere, ehe ich nahm deine Mutter. Ich sah mächtige
Gesichte,
3 und ihretwegen flehte ich zu dem Herrn.
4 Ich ruhte in dem Hause Malaleel‘s, meines Großvaters; ich sah in einem Gesicht, der Himmel wurde
gereinigt und hinweggenommen.
5 Und ich fiel auf die Erde; und als ich fiel auf die Erde, sah ich die Erde, daß sie verschlungen wurde in
einen großen Abgrund, und Berge hingen über Bergen,
6 und Hügel sanken auf Hügel, und hohe Bäume wurden abgehauen von ihren Stämmen und wurden
hinabgeworfen, und sanken in den Abgrund.
7 Und deshalb fiel nieder das Wort in meinem Munde, und ich erhob ein Geschrei und sprach:
„vernichtet ist die Erde!“ Und Malaleel, mein Großvater, richtete mich auf, als ich ihm zugerufen hatte,
und sprach zu mir: „Warum schreist du so, mein Sohn? Und warum wehklagst du so?“
8 Und ich erzählte ihm das ganze Gesicht, welches ich gesehen hatte, und er sagte zu mir: „Schweres
sahst du, mein Sohn!
9 und mächtig ist das Gesicht deines Traumes von allen geheimen Sünden der Erde; und hinabgestürzt
wird sie in die Abgründe und geht unter im großen Untergange.
10 Und nun, mein Sohn, erhebe dich und flehe zu dem Herrn der Herrlichkeit, - denn du bist treu, - daß
übrig bleibe ein Rest auf Erden, und daß er nicht verderbe die ganze Erde. Mein Sohn, vom Himmel
geschieht alles dieses auf Erden, und auf Erden wird sein ein großer Untergang.“
11 Und alsdann erhob ich mich, und betete, und flehte, und mein Gebet schrieb ich auf für die
Geschlechter der Welt. Und alles zeigte ich dir, mein Sohn Methusalah!
12 Und als ich herausging unten, und sah den Himmel und die Sonne hervorgehen von Morgen, und den
Mond herabsteigen gegen Abend, und einzelne Sterne und die ganze Erde, und alles, was er gekannt
hat vom Anfange: pries ich den Herrn des Gerichts, und ihm legte ich Größe bei; denn er läßt
hervorgehen die Sonne aus den Fensterns des Aufgangs, und sie steigt und geht auf unter dem
Antlitze des Himmels und erhebt sich und geht den Weg, welcher ausersehen ist derselben.
1 Und ich erhob meine Hände in Gerechtigkeit und pries den Heiligen und Großen. Und ich sprach mit
dem Atem meines Mundes und mit der Zunge des Fleisches, welche gemacht hat Gott den Kindern des
Fleisches, den Menschen, auf daß sie redeten damit – und er begabte sie mit Atem und Zunge und
Mund, auf daß sie redeten damit:
2 „Gepriesen seist du, o Herr, König, und groß und mächtig in deiner Größe, o Herr aller Geschöpfe des
Himmels, König der Könige, und Gott der ganzen Welt, und dein Reich, und dein Königtum, und deine
Größe bleibt in Ewigkeit und in Ewigkeit und zu Ewigkeit,
3 und für alle Geschlechter zu Geschlecht ist deine Herrschaft, und alle Himmel sind dein Thron in
Ewigkeit, und die ganze Erde der Schemel deiner Füße in Ewigkeit und in Ewigkeit und zu Ewigkeit.
4 Denn du hast gemacht, und du regierst alles, und nicht ist zu schwer dir ein Werk, auch nicht eines,
auch nicht eines. Weisheit geht nicht von dir, und wendet sich nicht von dem Sitze deines Thrones,
und nicht von deinem Angesicht, und du, alles weißt und siehst und hörst du, und nichts ist, was
verborgen wäre vor dir; denn alle siehst du.
5 Und nun die Engel deiner Himmel haben gesündigt, und auf dem Fleisch von Menschen wird sein
dein Zorn bis zu dem Tage des großen Gerichts.
6 Und nun, o Gott, Herr und großer König, flehe ich und bitte ich, zu gewähren mir meine Bitte, daß du
übrig lassest mir Nachkommenschaft auf der Erde, und nicht verderbest alles Fleisch von Menschen,
7 und nicht entblößest die Erde und nicht Untergang sei in Ewigkeit.
8 Und nun, mein Herr, vertilge von der Erde das Fleisch, welches dich erzürnt hat, und das Fleisch der
Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit befestige zur Pflanze des Samens in Ewigkeit. Und verbirg nicht
dein Angesicht vor dem Gebet deines Knechtes, o Herr!“
Der Traum über unsere Menschheitsgeschichte (84-89)
1 „Und hierauf sah ich einen anderen Traum, und ganz zeigte ich ihn dir, mein Sohn!“ Und es erhob sich
Enoch und sprach zu seinem Sohn Methusalah: „Zu dir will ich reden, mein Sohn! Höre mein Wort und
neige dein Ohr zu dem Gesicht des Traumes deines Vaters. Ehe ich nahm deine Mutter Edna, sah ich
in einem Gesicht auf meinem Lager,
2 und siehe! Hervorging ein Stier aus der Erde,
3 und dieser Stier war weiß. (Adam)
4 Und nach ihm ging hervor Ein weibliches Rind (Eva), und mit ihm ging hervor ein Paar Rinder, und eines von ihnen war schwarz (Kain) und eins rot (Abel).
5 Und es schlug jenes schwarze Rind (Kain) das rote (Abel), und verfolgte es auf der Erde.
6 Und ich konnte von da nicht sehen dieses rote Rind (Abel wurde erschlagen von Kain), aber jenes schwarze
Rind (Kain) wurde alt, und es kam mit ihm ein weibliches Rind (Kains Frau im Land Nod).
7 Und ich sah, daß von ihm hervorkamen viele Stiere, ihm gleichend und nachfolgend ihm. (Linie Kain)
8 Und jene Kuh, jene erste, ging aus von dem Angesicht jenes ersten Stieres, suchte jenes rote Rind, und
fand es nicht,
9 und es wehklagte hierauf eine große Wehklage, und suchte dasselbe.
10 Und ich sah, bis kam jener erste Stier nachmals und machte sie still, und von dieser Zeit an schrie sie
nicht mehr.
11 Und hierauf gebar sie einen anderen weißen Stier, (Seth)
12 und nach ihm gebar sie viele Stiere und schwarze Kühe. (weitere Söhne und Töchter)
13 Und ich sah in meinem Schlafe einen weißen Farren, und so wuchs er und wurde ein großer weißer
Farr
14 und von ihm gingen hervor viele weiße Stiere und glichen ihm,
15 und fingen an zu zeugen viele weiße Stiere, und welche ihnen glichen, und folgten einer dem andern.
(Linie Seth / Menschen beginnen sich zu vermehren)
1 Und wiederum sah ich mit meinen Augen, während ich schlief, und ich sah den Himmel oben.
2 Und siehe! Ein Stern fiel vom Himmel, (Azazjel, unter uns Menschen als Luzifer bekannt)
3 und er erhob sich und aß, und weidete unter jenen Stieren. (Nachkommen der Linie Kains)
4 Und hierauf sah ich große und schwarze Stiere, und siehe! Sie alle veränderten ihre Hürden und
Weiden; und ihre Rinder, und sie fingen an wehzuklagen eins nach dem anderen. Und wiederum sah
ich in dem Gesicht und blickte zum Himmel, und siehe! Ich sah viel Sterne, uns sie stiegen herab und
stürzten sich vom Himmel zu jenem ersten Stern, (Engel verlassen den Himmel und gesellen sich zu Azazjel)
5 zwischen jene Rinder; und die Stiere waren mit ihnen, und sie weideten in ihrer Mitte.
6 Und ich blickte nach ihnen und sah sie, und siehe! Sie brachten heraus ihre Scham gleich der der
Rosse, und fingen an zu steigen auf die Kühe (Menschentöchter, die sich auf die Engel einlassen) der Stiere; und sie
wurden alle trächtig, und gebaren Elefanten, Kamele und Esel. (Riesen)
7 Und alle Stiere fürchteten sie und erschraken vor ihnen; und sie fingen an zu beißen mit ihren
Zähnen, und zu verschlucken und zu stoßen mit ihren Hörnern.
8 Und sie fingen ferner an zu verschlingen jene Stiere, und siehe! Alle Kinder der Erde fingen an zu
zittern und zu erbeben vor ihnen, und flüchteten sich.
1 Und wiederum sah ich sie, und sie fingen an zu stoßen einer den anderen, und zu verschlucken einer
den andern; und die Erde fing an zu schreien. Und ich erhob meine Augen wiederum zum Himmel, und
ich sah in dem Gesicht, und siehe! Heraus gingen aus dem Himmel wie Gestalten weißer Menschen.
Und einer ging heraus von jenem Orte und drei mit ihm. (4 Engel)
2 Und diese drei, welche herausgingen zuletzt, faßten mich bei meiner Hand, und nahmen mich von
dem Geschlechte der Erde, und hoben mich auf einen hohen Ort.
3 Und sie zeigten mir einen hohen Turm von der Erde, und es wurden kleiner alle Hügel. Und sie sagten
mir: „Bleibe hier, bis du siehst alles was kommen wird über jene Elefanten und Kamele und Esel, und
über die Sterne und über alle Stiere.“ (Die Engel, die den Himmel verlassen haben und ihre Nachkommen)
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen