Das Buch Enoch
Andreas Gottlieb Hoffmann
Kapitel 32-53
1 Von da ging ich weiter gegen die Enden der Erde, wo ich große Tiere sah, verschieden voneinander
und Vögel, verschieden in ihren Ansehen und der Gestalt, auch mit Gesängen von verschiedenen
Tönen.
2 Gegen Osten dieser Tiere nahm ich wahr die Enden der Erde, wo der Himmel aufhörte. Die Pforten des
Himmels standen offen und ich sah die himmlischen Sterne herauskommen. Ich zählte sie, wie sie
heraustraten aus der Pforte, und schrieb sie alle auf, wie sie herauskamen einer nach dem anderen,
nach ihrer Zahl, ihre Namen allzumal, Ihre Zeiten und ihre Jahreszeiten, so wie der Engel Uriel,
welcher bei mir war, sie mir angezeigt hatte. (siehe u.a. Kapitel 71-78/81)
3 Er zeigte mir alle und verzeichnete sie
4 Er schrieb auch für mich ihre Namen, ihre Einrichtungen und ihre Wirkungen nieder.
Ausführlicher siehe: Kapitel 75 – Die Winde bzw. ab Kapitel 71 (Umlauf Sonne, Mond, Sterne)
1 Von da ging ich gegen Norden zu den Enden der Erde.
2 Und da sah ich ein großes und herrliches Wunder an den Enden der ganzen Erde.
3 Ich sah da himmlische Pforten, sich öffnend in den Himmel; drei von ihnen deutlich getrennt. Die
Nordwinde kamen aus ihnen heraus, und wehten Kälte, Hagel, Frost, Schnee, Tau und Regen
4 Aus einer der Pforten wehten sie mild, doch wehten sie aus den zwei anderen, so geschah es mit
Heftigkeit und Gewalt. Sie wehten stark über die Erde
1 Von da ging ich zu den Enden der Welt gegen Westen,
2 wo ich drei offenen Pforten wahrnahm, so wie ich in dem Norden gesehen hatte; die Pforten und Wege
durch sie waren von gleicher Größe.
Ausführlicher siehe: Kapitel 75 – Die Winde bzw. ab Kapitel 71 (Umlauf Sonne, Mond, Sterne)
1 Alsdann ging ich zu den Enden der Erde gegen Süden, wo ich drei Pforten sah, offen gegen Süden, aus
welchen ausströmte Tau, Regen und Wind.
2 Von da ging ich zu den Enden des Himmels ostwärts, wo ich 3 himmlische Pforten sah, offen gegen
Osten, welche innerhalb kleinere Pforten hatten. Durch jede dieser kleineren Pforten gingen die
Sterne des Himmels und liefen gegen Westen auf einem Pfade, welcher von ihnen gesehen wurde,
und dies zu jeder Zeit.
3 Als ich’s sah, pries ich; jeder Zeit pries ich den Herrn der Herrlichkeit, welcher diese großen und
prächtigen Zeichen gemacht hatte, damit sie entfalten möchten die Pracht seiner Werke den Engeln
und den Seelen der Menschen, und diese verherrlichen möchten alle seine Werke und Taten, sehen
möchten die Wirkung seiner Macht, verherrlichen möchten das große Werk seiner Hände, und ihn
preisen bis in Ewigkeit.
1 Das Gesicht, welches er sah, das zweite Gesicht der Weisheit, welches Enoch sah, der Sohn des Jared,
des Sohnes Malaleel, des Sohnes Kanan, des Sohnes Enos, des Sohnes Seth, des Sohnes Adam.
Dies ist der Anfang des Wortes der Weisheit, welches ich erhielt, zu verkündigen und zu erzählen
denjenigen, welche auf Erden wohnen. Hört von dem Anfange an und versteht bis zu dem Ende die
heiligen Dinge, welche ich ausspreche in der Gegenwart des Herrn der Geister. Diejenigen, welche
zuvor waren, hielten es für gut, zu sprechen,
2 und laßt uns, welche nachkommen, nicht verhindern den Anfang der Weisheit. Bis zu der
gegenwärtigen Zeit ist niemals gegeben worden vor dem Herrn der Geister das, was ich erhalten habe,
Weisheit nach der Fähigkeit meiner Einsicht und nach dem Wohlgefallen des Herrn der Geister das,
was mir von ihm ist gegeben worden, ein Teil des ewigen Lebens,
3 war in hundert und drei Parabeln, welche ich den Bewohnern der Welt verkündigte.
Parabeln (38-70)
1 Erste Parabel. Wenn die Versammlung der Gerechten wird offenbar werden, und Sünder für ihre
Verbrechen gerichtet und bestraft werden in dem Angesichte der Welt,
2 wenn Gerechtigkeit wird offenbart werden in der Gegenwart der Gerechten selbst, welche auserwählt
werden wegen ihrer Werke, gewogen von dem Herrn der Geister, und wenn das Licht der Gerechten
und Auserwählten, welche auf Erden wohnen, wird offenbar werden, wo wird die Wohnung der Sünder
sein und wo der Platz des Friedens für diejenigen, welche verworfen haben den Herrn der Geister? Es
würde für sie besser gewesen sein, sie wären nie geboren worden.
3 Wenn auch die Geheimnisse der Gerechten enthüllt werden, dann werden Sünder gerichtet und
gottlose Menschen gequält in der Gegenwart der Gerechten und Auserwählten.
4 Von dieser Zeit an werden diejenigen, welche die Erde besitzen, nicht mehr mächtig sein und erhaben.
Und nicht sollen sie fähig sein, zu schauen das Antlitz der Heiligen; denn das Licht des Antlitzes der
Heiligen, der Gerechten und der Auserwählten ist gesehen worden von dem Herrn der Geister.
5 Gleichwohl sollen die mächtigen Könige jener Zeit nicht vernichtet, sondern in die Hände der
Gerechten und der Heiligen geliefert werden.
6 Und nicht sollen sie von der Zeit an Erbauung erhalten von dem Herrn der Geister, dieweil ihr Leben
vollendet sein wird.
1 In jenen Tagen wird das auserwählte und heilige Geschlecht herabsteigen von den oberen Himmeln,
und ihr Same wird dann bei den Söhnen der Menschen sein. Enoch empfing Bücher des Zorns und
des Grimms, und Bücher der Verwirrung und Unruhe.
2 Niemals sollen sie Gnade erhalten, sagte der Herr der Geister.
3 Eine Wolke raffte mich dann auf und der Wind hob mich über die Oberfläche der Erde, und setzte mich
an das Ende der Himmel.
4 Da sah ich ein anderes Gesicht, die Wohnung und den Ruheplatz der Heiligen. Da sahen meine Augen
ihre Wohnung bei den Engeln und ihren Ruheplatz bei den Heiligen. Sie baten, flehten und beteten für
die Söhne der Menschen, während Gerechtigkeit vor ihnen floß gleich Wasser, und Gnade gleich Tau
über die Erde. Und so ist’s mit ihnen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
5 Zu jener Zeit sahen meine Augen den Ort der Auserwählten, der Wahrheit, der Treue und der
Gerechtigkeit.
6 Unzählbar wird die Anzahl der Heiligen und Auserwählten sein in seiner Gegenwart von Ewigkeit zu
Ewigkeit.
7 Ihre Wohnung sah ich unter den Flügeln des Herrn der Geister. Alle die Heiligen und Auserwählten
sangen vor ihm, welcher der Erscheinung nach einer Flamme von Feuer gleich, ihr Mund war voll von
Segnungen und ihre Lippen verherrlichten den Namen des Herrn der Geister und Gerechtigkeit wohnt
unaufhörlich vor ihm.
8 Dort wünschte ich zu bleiben und meine Seele sehnte sich nach dieser Wohnung. Dort war mein Teil
zuvor, denn so war es bestimmt worden über mich vor dem Herrn der Geister.
10 Diesen Platz betrachteten meine Augen lange. Ich pries und sagte: Gepriesen sei Er, gepriesen von
dem Anfange bis in Ewigkeit. Im Anfange, ehe die Welt erschaffen war, und ohne Ende ist sein
Wissen.
11 Was ist diese Welt! Von jedem vorhandenen Geschlecht sollen dich preisen diejenigen, welche nicht
schlafen, sondern stehen vor deiner Herrlichkeit, dich preisen, verherrlichen, erheben und sagen: der
heilige, heilige Herr der Geister erfüllt die ganze Welt der Geister.
12 Da sahen meine Augen alle, welche, ohne zu schlafen, vor ihm standen, ihn priesen und sagten:
Gepriesen seist du und gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dann verwandelte
sich mein Antlitz, bis ich unfähig wurde zu sehen.
1 Nach diesem sah ich Tausende von Tausenden und Myriaden von Myriaden, und eine unendliche Zahl
Volkes vor dem Herrn der Geister stehen.
2 Auch auf den vier Flügeln des Herrn der Geister, auf den vier Seiten nahm ich andere, außer
denjenigen wahr, welche vor ihm standen. Auch ihre Namen weiß ich, dieweil der Engel, welcher bei
mir ging, sie mir verkündigte, und mir jedes Geheimnis entdeckte.
3 Alsdann hörte ich die Stimmen deren auf den vier Seiten den Herrn der Herrlichkeit erheben.
4 Die erste Stimme pries den Herrn der Geister von Ewigkeit zu Ewigkeit
5 Die zweite Stimme hörte ich preisen den Auserwählten und die Auserwählten, welche gemartert
werden um des Herrn der Geister willen.
6 Die dritte Stimme hörte ich bitten und beten für diejenigen, welche auf Erden wohnen und anflehen
den Namen des Herrn der Geister.
7 Die vierte Stimme hörte ich austreiben die bösen Engel und sie verhindern zu treten in die Gegenwart
des Herrn der Geister, damit sie nicht Klagen erheben gegen die Bewohner der Erde.
8 Nach diesem ersuchte ich den Engel des Friedens, welcher mit mir ging, alles zu erklären, was
verborgen war. Ich sagte zu ihm: Wer sind diese, welche ich gesehen habe auf den vier Seiten, und
deren Wort ich gehört und aufgeschrieben habe? ER versetzte: Der erste ist der barmherzige, der
geduldige, der heilige Michael.
9 Der zweite ist der, welcher gesetzt über jedes Leiden und jede Wunde der Menschensöhne, der heilige
Raphael. Der dritte, welcher gesetzt über alles, was mächtig ist, ist Gabriel. Und der vierte, welcher
gesetzt ist über Reue und die Hoffnung derjenigen, welche ewiges Leben erben werden, ist Phanuel.
Dieses sind die vier Stimmen, welche ich zu jener Zeit hörte.
1 Nach diesem sah ich die Geheimnisse der Himmel und des Himmelreiches je nach seinen
Abteilungen und der Werke der Menschen, wie sie sie dort wägen und auf Waagen. Ich sah die
Wohnungen der Auserwählten und die Wohnungen der Heiligen. Und dann sahen meine Augen alle
die Sünder, welche verleugneten den Herrn der Herrlichkeit, und welche sie austrieben von dort, und
hinwegschleppten, als sie dort standen, weil Strafe gegen sie von dem Herrn der Geister früher nicht
ergangen war.
Siehe Blitz und Donner Kapitel 18 / Winde weiter ab Kapitel 75
2 Da sahen meine Augen auch die Geheimnisse des Blitzes und des Donners, und die Geheimnisse der
Winde, wie sie verteilt werden, wenn sie wehen über die Erde, die Geheimnisse der Winde, des Taues
und der Wolken. Da nahm ich wahr die Stelle, von welcher sie ausströmten, und gesättigt wurden mit
dem Staube der Erde.
Siehe Winde, Sonne, Mond, Sterne weiter ab Kapitel 71
3 Dann sah ich die verschlossenen Behältnisse, von welchen aus die Winde getrennt wurden, das
Behältnis des Hagels, das Behältnis des Schnees, das Behältnis der Wolken und die Wolke selbst,
welche beständig über die Erde schwebte vor der Welt.
4 Ich sah auch die Behältnisse des Mondes, von wannen sie kamen, wohin sie liefen, ihre herrliche
Rückkehr, und wie einer glänzender wurde als der andere, ihren prächtigen Lauf, ihren
unveränderlichen Lauf, ihren getrennten und unverringerten Lauf, ihre Beobachtung einer
gegenseitigen Treue nach einem Eide, bei welchem sie blieben, ihr Fortschreiten vor der Sonne und
ihre Anhänglichkeit an ihren Pfad im Gehorsam gegen den Befehl des Herrn der Geister. Mächtig ist
sein Name von Ewigkeit zu Ewigkeit.
5 Nach diesem wurde der Pfad des Mondes, der verborgene wie der sichtbare, eben sowohl als der
Fortgang seines Pfades bei Tage und bei Nacht vollendet, während jeder, einer wie der andere, nach
dem Herrn der Geister sah, erhebend und lobpreisend ohne Aufhören, sintemal Lobpreisen für sie
Ruhe ist; aber in der glänzenden Sonne ist ein häufiges Wandeln zu Segen und Fluch.
6 Der Lauf des Mondpfades ist für die Gerechten Licht, aber für die Sünder ist er Finsternis, in dem
Namen des Herrn der Geister, welcher schuf eine Trennung zwischen Licht und Finsternis und
trennte die Geister der Menschen und stärkte die Geister der Gerechten selbst in dem Namen seiner
Gerechtigkeit.
7 Und nicht kommt ihnen zuvor der Engel und nicht ist er begabt mit der Macht ihnen zuvor zu
kommen; denn der Richter sieht sie alle und richtet sie alle selbst in seiner Gegenwart.
1 Die Weisheit fand keinen Platz, wo sie wohnen konnte; ihre Wohnung ist deshalb im Himmel.
2 Die Weisheit trat hervor, um zu wohnen unter den Söhnen der Menschen, doch sie erhielt keine
Wohnung. Die Weisheit kehrte zurück an ihren Platz und setzte sich in die Mitte der Engel. Aber die
Ungerechtigkeit trat hervor nach ihrer Rückkehr, welche wider Willen eine Wohnung fand, und
wohnte unter ihnen, wie Regen in der Wüste und wie Tau in einem durstigen Lande.
1 Ich schaute einen anderen Glanz und die Sterne des Himmels. Ich bemerkte, daß er sie alle bei ihren
einzelnen Namen rief, und daß sie hörten. Auf einer gerechten Waage, sah ich, daß er auswog nach
ihrem Lichte die Weite ihrer Räume und den Tag ihres Erscheinens und ihre Umkehr. Glanz brachte
Glanz hervor, und ihre Umkehr war zu der Zahl der Engel und der Getreuen.
2 Alsdann fragte ich den Engel, welcher mit mir ging und mir geheime Dinge erklärte, wer die wären. Er
antwortete: Ein Gleichnis von diesen hat dir der Herr der Geister gezeigt. Es sind Personen der
Gerechten, welche auf der Erde wohnen, und welche glauben an den Namen des Herrn der Geister von
Ewigkeit zu Ewigkeit.
Auch ein anderes Ding sah ich in Betreff des Glanzes; daß er ausgeht von den Sternen und Glanz wird, unfähig sie zu verlassen.
1 Zweite Parabel über diejenigen, welche leugnen den Namen der Wohnung der Heiligen und des Herrn
der Geister.
2 In den Himmel werden sie nicht hinaufsteigen, auch werden sie nicht kommen auf die Erde. Dies wird
der Teil der Sünder sein, welche verleugnen den Namen des Herrn der Geister und welche so
aufbewahrt werden für den Tag der Strafe und der Qual.
3 An diesem Tage wird der Auserwählte sitzen auf einem Throne der Herrlichkeit und wird bestimmen
ihren Zustand und die unzähligen Wohnungen, während ihre Geister in ihnen gestärkt werden, wenn
sie schauen meinen Auserwählten für diejenigen, welche Schutzes halber geflohen sind zu meinem
heiligen und herrlichen Namen.
4 An diesem Tage will ich meinen Auserwählten wohnen lassen in ihrer Mitte, will verändern den
Himmel, will segnen ihn und erleuchten ihn für immer.
5 Ich will auch verändern die Erde, will segnen sie, und diejenigen, welche ich auserwählt habe, wohnen
lassen auf ihr. Aber diejenigen, welche Sünde begangen haben und Ungerechtigkeit, sollen sie nicht
betreten; denn ich habe sie gesehen. Meine Gerechten will ich sättigen mit Frieden und sie vor mich
stellen, aber die Verdammung der Sünder soll heranrücken, damit ich sie vernichte von der Oberfläche
der Erde.
1 Da sah ich das Haupt der Tage, dessen Haupt weiß wie Wolle war, und mit ihm einen anderen, dessen
Antlitz dem des Menschen glich. Sein Antlitz war voll Anmut, gleich einem der heiligen Engel.
Alsdann fragte ich einen der Engel, welcher mit mir ging, und welcher mir jedes Geheimnis zeigte in
Betreff dieses Menschensohnes: wer er sei, woher er sei, und warum er das Haupt der Tage begleite.
2 Er antwortete und sagte zu mir: Dies ist der Menschensohn, dem Gerechtigkeit ist, bei welchem
Gerechtigkeit ist, bei welchem Gerechtigkeit gewohnt hat, und welcher offenbaren wird alle Schätze
dessen, was verborgen ist; denn der Herr der Geister hat ihn erkoren, und sein Teil hat alles
übertroffen vor dem Herrn der Geister in ewiger Rechtschaffenheit.
3 Dieser Menschensohn, welchen du siehst, wird erregen die Könige und die Mächtigen von ihren
Lagern, und die Gewaltigen von ihren Thronen, wird lösen die Zäume der Mächtigen und in Stücke
brechen die Zähne der Sünder.
4 Er wird stoßen die Könige von ihren Thronen und ihren Herrschaften, weil sie ihn nicht erheben und
preisen wollen, noch sich beugen vor dem, durch welchen ihre Königreiche ihnen verliehen wurden.
Auch das Antlitz der Mächtigen wird er niederschlagen und sie mit Verwirrung erfüllen. Finsternis
wird ihre Wohnung sein, und Würmer werden ihr Bett sein, und nicht sollen sie von ihrem Bette
wieder aufzustehen hoffen, weil sie nicht erhoben den Namen des Herrn der Geister.
5 Sie werden verachten die Sterne des Himmels, werden erheben ihre Hände gegen den Allerhöchsten,
werden betreten und bewohnen die Erde, indem sie zeigen alle ihre Werke der Ungerechtigkeit, ja ihre
Werke der Ungerechtigkeit. Ihre Stärke wird sein in ihrem Reichtum und ihr Glaube an die Götter,
welche sie gemacht haben mit ihren eigenen Händen. Sie werden leugnen den Namen des Herrn der
Geister und werden ihn austreiben aus ihren Tempeln, in welchen sie sich versammeln,
6 und die Getreuen, welche dulden in dem Namen des Herrn der Geister
1 An diesem Tage wird das Gebet der Heiligen und der Gerechten und das Blut der Gerechten
hinaufsteigen von der Erde in die Gegenwart des Herrn der Geister.
2 An diesem Tage werden die Heiligen sich versammeln, welche wohnen über den Himmeln, und mit
vereinter Stimme bitten, flehen, preisen, loben und rühmen den Namen des Herrn der Geister, wegen
des Blutes der Gerechten, welches ist vergossen worden, auf daß das Gebet der Gerechten nicht möge
unterbrochen werden vor dem Herrn der Geister, daß er ihretwegen wolle vollziehen Gericht, und daß
seine Geduld nicht möge dauern für immer.
3 Zu dieser Zeit sah ich das Haupt der Tage, während es saß auf dem Throne seiner Herrlichkeit; das
Buch des Lebens ward geöffnet in seiner Gegenwart, und alle die Mächte, welche über den Himmeln
waren, standen um und vor ihm.
4 Alsdann waren die Herzen der Heiligen voll von Freude, weil die Vollendung der Gerechtigkeit
gekommen, das Flehen der Heiligen erhört und das Blut der Gerechten gewürdigt war von dem Herrn
der Geister.
1 An diesem Platze sah ich einen Born der Gerechtigkeit, welcher niemals Mangel hatte, umgeben von
vielen Quellen der Weisheit. Aus diesen tranken alle Durstigen, und wurden erfüllt mit Weisheit, und
hatten ihre Wohnung bei den Gerechten, den Auserwählten und den Heiligen.
2 In dieser Stunde wurde dieser Menschensohn angerufen bei dem Herrn der Geister und sein Name in
Gegenwart des Hauptes der Tage.
3 Bevor die Sonne und die Zeichen geschaffen waren, bevor die Sterne des Himmels gebildet waren,
wurde sein Name angerufen in die Gegenwart des Herrn der Geister. Eine Stütze wird er sein den
Gerechten und den Heiligen, auf welche sie sich lehnen, ohne zu fallen, und er wird sein das Licht der
Völker.
4 ER wird sein die Hoffnung derer, deren Herzen in Unruhe sind. Alle, welche wohnen auf Erden, werden
niederfallen und anbeten vor ihm; werden rühmen und verherrlichen ihn, und Loblieder singen dem
Namen des Herrn der Geister.
5 Deshalb war der Auserwählte und der Verborgene in seiner Gegenwart, ehe die Welt geschaffen wurde
und immerdar
6 in seiner Gegenwart und hat enthüllt den Heiligen und den Gerechten die Weisheit des Herrn der
Geister.
7 Denn in seinem Namen sollen sie bewahrt werden, und sein Wille wird ihr Leben sein. In jenen Tagen
sollen die Könige der Erde und die mächtigen Menschen, welche die Welt gewonnen haben durch das
Werk ihrer Hände, niedrig werden im Ansehen.
8 Denn an dem Tage ihrer Angst und Unruhe sollen ihre Seelen nicht gerettet werden, und in den
Händen derer sein, welche ich erwählt habe.
9 Ich will sie wie Heu in das Feuer werfen und wie Blei in das Wasser. So sollen sie brennen in der
Gegenwart der Gerechten und sinken in der Gegenwart der Heiligen, und nicht soll ein zehnter Teil
von ihnen gefunden werden.
10 Aber an dem Tage ihrer Unruhe wird Ruhe sein auf Erden.
11 In seiner Gegenwart werden sie fallen und sich nicht wieder erheben, und es wird keiner da sein, der
sie aus seinen Händen nähme und sie aufhöbe; denn sie haben verleugnet den Herrn der Geister und
seinen Messias. Der Name des Herrn der Geister sei gepriesen!
12 Weisheit ist ausgegossen gleich Wasser und Herrlichkeit hört nicht auf vor ihm von Ewigkeit zu
Ewigkeit; denn mächtig ist er in allen Geheimnissen der Gerechtigkeit.
13 Aber Ungerechtigkeit vergeht wie ein Schatten und hat keinen festen Stand; denn der Auserwählte
steht vor dem Herrn der Geister und seine Herrlichkeit ist von Ewigkeit zu Ewigkeit und seine Macht
von Geschlecht zu Geschlecht.
14 Bei ihm wohnt der Geist der verständigen Weisheit, der Geist der Erkenntnis und der Macht, und der
Geist derer, welche schlafen in Gerechtigkeit; er wird richten das Verborgene.
15 Und niemand wird im Imstande sein, ein einziges Wort vor ihm auszusprechen; denn der
Auserwählte ist in der Gegenwart des Herrn der Geister nach seinem eigenen Wohlgefallen.
1 An jenen Tagen werden die Heiligen und die Auserwählten eine Veränderung erleiden. Das Licht des
Tages wird auf ihnen ruhen, und der Glanz und die Herrlichkeit der Heiligen wird verändert werden.
2 An dem Tage der Trübsal werden Übel aufgehäuft über die Sünder, aber die Gerechten werden
triumphieren in dem Namen des Herrn der Geister
3 Anderen wird gezeigt werden, daß sie bereuen müssen und verlassen die Werke ihrer Hände, und daß
sie nicht Ruhm erwarte in der Gegenwart des Herrn der Geister, daß sie jedoch durch seinen Namen
mögen errettet werden. Der Herr der Geister wird Mitleiden haben mit ihnen; denn groß ist seine
Gnade und Gerechtigkeit ist in seinem Gericht, und in der Gegenwart seiner Herrlichkeit, und nicht
wird stehen in seinem Gericht Ungerechtigkeit. Wer nicht bereut vor ihm, der wird untergehen.
4 Fortan will ich nicht gnädig sein gegen sie, sagte der Herr der Geister.
1 In jenen Tagen soll die Erde ausliefern aus ihrem Schoße, und die Unterwelt ausliefern aus dem
ihrigen das, was sie erhalten hat, und der Abgrund soll wiedergeben das, was er schuldig ist.
2 Er wird ausscheiden die Gerechten und Heiligen aus ihnen; denn der Tag ihrer Erlösung ist
herbeigekommen.
3 Und an jenen Tagen wird der Auserwählte sitzen auf seinem Throne, während jegliches Geheimnis der
verständigen Weisheit hervorgehen wird aus seinem Munde; denn der Herr der Geister hat ihn begabt
und verherrlicht.
4 An jenen Tagen werden die Berge springen wie Widder, und die Hügel hüpfen wie junge Schafe,
gesättigt mit Milch, und alle die Gerechten werden zu Engeln im Himmel
5 Ihr Antlitz wird glänzen vor Freude; denn an jenen Tagen wird der Auserwählte erhoben werden. Die
Erde wird sich freuen, die Gerechten werden sie bewohnen und die Auserwählten auf ihr gehen und
wandeln.
1 Nach dieser Zeit wurde ich an der Stelle, wo ich jedes geheime Gesicht gesehen hatte, in einem
Wirbelwinde aufgerafft und gegen Westen fortgeführt.
2 Da sahen meine Augen die Geheimnisse des Himmels, und alles, was auf Erden war, einen Berg von
Eisen, einen Berg von Kupfer, einen Berg von Silber, einen Berg von Gold, einen Berg von flüssigem
Metall und einen Berg von Blei.
3 Und ich fragte den Engel, welcher mit mir ging, und sagte: Was sind diese Dinge, welche ich im
Geheimen sehe?
4 Er sagte: Alle diese Dinge, welche Du siehst, sollen für die Herrschaft des Messias sein, damit er
herrsche und mächtig sei auf Erden.
5 Und dieser Engel des Friedens antwortete mir und sagte: Warte nur eine kurze Zeit, und du wirst
sehen, und jedes geheime Ding, was der Herr der Geister beschlossen hat, wird dir enthüllt werden.
Jene Berge, welche du gesehen hast, den Berg von Eisen, den Berg von Kupfer, den Berg von Silber, den
Berg von Gold, den Berg von flüssigem Metall und den Berg von Blei, alle diese werden in der
Gegenwart des Auserwählten wie Honigseim vor dem Feuer sein, und gleich Wasser herabfließen oben
von diesen Bergen herab, und werden entkräftet werden vor seinen Füßen.
6 An jenen Tagen werden sie nicht errettet werden durch Gold und durch Silber.
7 Und nicht werden sie es in ihrer Gewalt haben, sich zu schützen und zu fliehen.
8 Da wird es weder Eisen geben zu Waffen, noch einen Panzer für die Brust
9 Erz wird nutzlos, nutzlos auch das, was weder rostet, noch sich abzehrt, und Blei wird nicht begehrt
werden.
10 Alle diese Dinge werden verworfen werden und untergehen von der Erde, wenn der Auserwählte
erscheinen wird in der Gegenwart des Herrn der Geister.
1 Da sahen meine Augen ein tiefes Tal, und weit war sein Eingang
2 Alle, welche auf dem Lande, auf dem Meere und auf den Inseln wohnen, werden zu demselben Gaben,
Geschenke und Opfer bringen; dennoch wird dieses tiefe Tal nicht voll werden. Doch ihre Hände
werden Ungerechtigkeit begehen. Alles, was sie hervorbringen durch Arbeit, werden die Sünder
verschlingen mit Verbrechen. Aber sie werden umkommen von dem Angesichte des Herrn der Geister,
und von der Oberfläche seiner Erde hinweg. Sie werden aufstehen und nicht fehlen von Ewigkeit bis
Ewigkeit
3 Ich sah die Engel der Strafe, welche dort wohnten und jedes Werkzeug des Satans bereiteten.
4 Alsdann fragte ich den Engel des Friedens, welcher mit mir ging, für wen diese Werkzeuge zubereitet
würden.
5 Er sagte: Diese bereiten sie für die Könige und Mächtigen der Erde, damit sie dadurch umkommen,
6 wonach das gerechte und auserwählte Haus seiner Versammlung erscheinen soll, fortan
unveränderlich, in dem Namen des Herr der Geister.
7 Und nicht werden jene Berge sein in seiner Gegenwart wie die Erde und die Hügel, sondern wie die
Quellen des Wassers. Und die Gerechten sollen frei werden von der Plage der Sünder.
1 Alsdann sah und wendete ich mich zu einem anderen Teile der Erde, wo ich ein tiefes Tal mit Feuer
brennen sah.
2 Zu diesem Tale brachten sie Regenten und die Mächtigen
3 Und da sahen meine Augen die Werkzeuge, welche sie machten, Fesseln von Eisen, welches ohne
Schwere war.
4 Alsdann fragte ich den Engel des Friedens, welcher mit mir ging und sagte: Für wen werden diese
Fesseln und Werkzeuge bereitet?
5 Er versetzte: Diese werden bereitet für die Scharen des Azazeel, damit sie überliefert und verurteilt
werden mögen zur tiefsten Verdammnis, und damit ihre Engel mit scharfen Steinen überwältigt
werden mögen, wie der Herr der Geister befohlen hat.
6 Michael und Gabriel, Raphael und Phanuel werden gestärkt werden an diesem Tage und werden sie
dann werfen in einen Ofen von loderndem Feuer, damit der Herr der Geister gerächt werde an ihnen
für ihre Verbrechen, weil sie Diener des Satans wurden, und diejenigen verführten, welche auf Erden
wohnen.
7 An jenen Tagen wird Strafe ergehen von dem Herrn der Geister, und die Behältnisse von Wasser,
welche über den Himmeln sind, werden sich öffnen, und auch die Quellen, welche unter den Himmeln
und unter der Erde sind.
8 Alle Wasser, welche in den Himmeln und über ihnen sind, werden sich miteinander mischen.
9 Das Wasser, welches über dem Himmel ist, wird der Mann sein
10 und das Wasser welches unter der Erde ist, wird das Weib sein, und alle werden vernichtet werden,
welche auf Erden wohnen, und welche unter den Enden des Himmels wohnen.
11 Hierdurch sollen sie einsehen lernen die Ungerechtigkeit, welche sie begangen haben auf Erden, und
hierdurch sollen sie umkommen.
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen