Das Buch Enoch
Andreas Gottlieb Hoffmann
Kapitel 98-105
1 Und in jenen Tagen werden an Einem Orte Väter mit ihren Erzeugten erschlagen werden, und Brüder
mit ihrem Nächsten hinfallen in den Tod, bis es fließen wird wie ein Strom von ihrem Blute.
2 Denn ein Mann wird nicht zurückhalten seine Hand von seinen Kindern, und nicht von den Kindern
seiner Kinder; gnädig ist er, daß er sie tötet.
3 Und der Sünder wird nicht zurückhalten seine Hand von seinem geehrten Bruder. Von der Morgenröte
bis zum Untergang der Sonne, werden sie getötet werden. Und gehen wird das Pferd bis an seine
Brust im Blute der Sünder, und der Wagen wird bis zu seiner Höhe einsinken.
1 Und in jenen Tagen werden die Engel herabsteigen in die Schlupfwinkel, und zusammenbringen an
Einen Ort alle diejenigen, welche halfen der Sünde.
2 Und erheben wird sich der Erhabene an jenem Tage, zu halten das große Gericht über alle Sünder; und
Wächter wird er geben über alle Gerechte und Heilige von den heiligen Engeln, sie werden sie
bewachen, wie den Augapfel, bis vernichtet ist alle Bosheit und alle Sünde.
3 Und wenn auch schlafen die Gerechten einen tiefen Schlaf, so ist nicht in ihnen, was sie fürchten
sollten, und das Wahre werden sehen die weisen Menschen.
4 Und verstehen werden die Kinder der Erde jedes Wort dieses Buches, und erkennen, daß nicht vermag
ihr Reichtum sie zu retten in dem Sturz ihrer Sünde.
5 Wehe euch, o Sünder, wenn ihr quälen werdet die Gerechten an dem Tage heftiger Drangsal, und sie
verbrennen lasset im Feuer; und ihr werdet belohnt werden nach euren Werken.
6 Wehe euch, o Verderbte des Herzens, die ihr wacht einzusehen das Böse! Und es geschieht, daß euch
erreicht die Furcht, und niemand ist, der euch helfe.
7 Wehe euch, Sünder, denn wegen des Wortes eures Mundes und wegen der Werke eurer Hände, welche
Taten eurer Gottlosigkeit, werdet ihr in der Glut der Flamme des Feuers glühen.
8 Und nun wisset, daß die Engel erforschen werden eure Taten im Himmel von der Sonne, und von dem
Monde und von den Sternen wegen eurer Sünde, weil auf Erden ihr übt Gericht an den Gerechten.
9 Und zeugen wird über euch jede Wolke, und der Nebel, und der Tau und der Regen; denn sie alle
werden zurückgehalten werden von euch, daß sie nicht herabkommen zu euch, und nicht Sorge
tragen für eure Sünde.
10 Und gebet ein Geschenk dem Regen, damit er sich nicht zurückhalten lasse und herabkomme auf
euch, und der Tau, wenn er annimmt von euch Gold und Silber. Wenn fällt auf euch der Reif und der
Schnee und ihre Kälte, und alle Winde des Schnees und alle ihre Qualen, in jenen Tagen werdet ihr
nicht vermögen zu stehen vor ihnen.
1 Betrachtet den Himmel, alle ihr Kinder des Himmels, und jedes Werk des Erhabenen, und fürchtet ihn
und tut kein Böses vor ihm.
2 Wenn er verschließt die Fenster des Himmels, und zurückhält Regen und Tau, daß nicht herabkommt euretwegen, was wollt ihr da tun?
3 Und wenn er sendet seinen Zorn über euch und über alle eure Werke, so seid ihr nicht diejenigen,
welche ihn anflehen; ihr sprecht über seine Gerechtigkeit Großes und Starkes, und Euch wird kein
Friede.
4 Und seht ihr auch nicht die Könige der Schiffe, wie herumgetrieben von der Woge, und fortgerissen
von den Winden ihre Schiffe und gefährdet werden?
5 Und deshalb haben sie Furcht; denn alle ihr schöner Reichtum ging aus in das Meer mit ihnen. Und
Gutes denken sie nicht in ihrem Herzen, weil das Meer sie verschlingen wird und sie untergehen
werden in ihm.
6 Ist nicht das ganze Meer und alle seine Wasser, und alle seine Bewegung ein Werk des Erhabenen?
Und er hat alles Wirken desselben versiegelt, und es ganz eingeschlossen mit Sand,
7 und bei seinem Schelten wird es trocken und erschrickt, und alles, was in demselben ist. Und ihr
Sünder, die ihr auf Erden seid, ihr fürchtet ihn nicht? Ist er nicht der Schöpfer des Himmels und der
Erde, und von allem, was in ihnen?
8 Und wer gab Lehre und Weisheit allen denen, welche auf der Erde, und denen, welche im Meere?
9 Fürchten nicht die Könige der Schiffe das Meer? Und Sünder sollten den Erhabenen nicht fürchten?
1 Und in jenen Tagen, wo er bringen wird über euch heftiges Feuer, wohin werdet ihr fliehen und wo
werdet ihr sicher sein?
2 Und wenn er legt sein Wort auf euch, werdet ihr nicht bestürzt sein und euch fürchten?
3 Und alle Lichter werden bewegt sein in großer Furcht, und die ganze Erde wird bestürzt sein, und
zittern und Angst empfinden.
4 Und alle Engel vollziehen ihre Befehle, und trachten sich zu verbergen vor der großen Herrlichkeit,
und zittern werden die Kinder der Erde und bewegt sein.
5 Und ihr Sünder seid verflucht in Ewigkeit, und nicht wird euch Friede.
6 Fürchtet nicht, ihr Seelen der Gerechten, und hofft auf den Tag eures Todes in Gerechtigkeit, und seid
nicht traurig, weil hinabsteigt eure Seele in großer Trübsal, und Seufzen, und Ächzen, und in die
Unterwelt in Traurigkeit, und nichts empfing euer Leib in eurem Leben wegen eurer Güte, sondern
vielmehr an dem Tage, wo ihr waret, Sünder waren, und an dem Tage der Verfluchung und Züchtigung .
7 Und wenn ihr sterbt, so werden sprechen über euch die Sünder: „Wie wir sterben, sterben die
Gerechten, und was ist der Nutzen in ihrem Tun? Siehe! Gleich uns sterben sie in Traurigkeit und
Finsternis. Und was ist ihr Vorzug vor uns? Von nun an sind wir gleich. Und was werden sie davon
tragen und was schauen in Ewigkeit? Denn auch sie, siehe! Sind gestorben, und von nun an in
Ewigkeit werden sie nicht schauen das Licht.“
Ich will euch sagen, ihr Sünder: „Zur Genüge war euch Speise und Trank, und Beute von Menschen,
und Raub und Sünde, und Erwerb von Gütern, und Sehen guter Tage. Habt ihr auch gesehen nach den
Gerechten, wie ihr Ende war in Frieden, weil gar keine Bedrückung gefunden wurde an ihnen bis zu
dem Tage ihres Todes? Und sie kamen um, und wurden wie das, was nicht war, und es stiegen hinab in
die Unterwelt ihre Geister in Trübsal.“
1 „Und nun schwöre ich euch, den Gerechten, bei seiner großen Herrlichkeit und seinem Ruhme, bei
seinem ruhmvollen Königtum und bei seiner Größe schwöre ich euch: „Ich weiß dieses Geheimnis,
und ich habe gelesen in dem Getröpfel des Himmels, und ich habe gesehen das Buch der Heiligen,
und ich habe gefunden, was geschrieben darin und ausgedrückt über sie.
2 Denn alles Gute, und Freude, und Ehre sind ihnen bereitet worden, und niedergeschrieben für die
Geister derer, welche starben in Gerechtigkeit und in vieler Güte. Gegeben wird euch die Pflanze eurer Leiden, und eurer Teil wird übertreffen den Teil des Lebens.
3 Und leben wird euer Geist, die ihr starbt in Gerechtigkeit; und es werden sich freuen und frohlocken
ihre Geister, und Erinnerung ihrer ist vor dem Angesichte des Mächtigen für alle Geschlechter der
Welt. Und nun werdet ihr nicht fürchten ihren Schimpf.“
4 Wehe euch, o Sünder, wenn ihr sterbt in euren Sünden! Und sprechen werden diejenigen, welche sind
wie ihr, über euch: „Gesegnet sind diese Sünder; alle Tage haben sie gesehen, und nun sind sie
gestorben in Glück und Reichtum; Unglück und Verderben sahen sie nicht in ihrem Leben, in Ehren
sterben sie, und Gericht ward über sie nicht gehalten in ihrem Leben.“
5 Wurde ihnen nicht gezeigt, daß sie in die Unterwelt hinabsteigen lassen werden ihre Geister, und Übel
sein werden und groß ihre Qual? Und in die Finsternis, und in das Netz und in die Flamme, welche
brennen wird zu dem großen Gericht, wird eingehen ihr Geist, und das große Gericht wird sein für alle
Geschlechter in Ewigkeit.
6 Wehe euch! Denn euch wird nicht Frieden. Nicht werdet ihr sagen zu den Gerechten und zu den Guten,
welche im Leben sind: „In den Taten unserer Not waren wir mit Beschwerde beschwert, und jede Not
haben wir gesehen und vieles Üble haben wir gefunden;
7 und wir sind aufgerieben und geschwächt, und hinfällig ist unser Geist;
8 wir sind zugrunde gerichtet worden, und nicht war da, der uns hülfe. Mit Wort und mit der Tat konnte
er nicht. Und durchaus Keinen haben wir gefunden, und wir wurden gedrückt und zugrunde gerichtet.
9 Und wir haben nicht gehofft, daß wir sähen das Leben von Tag zu Tag;
10 und wir hofften zu werden der Kopf, und wir wurden zum Schwanze. Wir wurden bedrängt, während
wir wirkten, und wir hatten keine Macht über unsere Drangsal, und wir wurden zur Speise den
Sündern. Und die Ungerechten machten schwer auf uns ihr Joch.
12 Und mächtig waren über uns diejenigen, welche uns verabscheuen und welche uns bedrängen, und
vor denen, welche uns hassen, beugten wir unseren Hals, und sie waren nicht mitleidig gegen uns.
13 Und wir suchten von ihnen zu gehen, damit wir uns flüchteten und Ruhe hätten, und wir finden
nicht, wohin wir fliehen und sicher wären vor ihnen. Und wir verklagten sie bei Fürsten in unserer
Not, und schrien über diejenigen, welche uns verschlangen, aber auf unser Geschrei sahen sie nicht,
und nicht suchten sie zu hören unsere Stimme.
14 Und sie halfen denen, welche uns rauben und verschlingen, und denen, welche uns schwächen und
verbergen ihre Bedrückung, welche nicht entfernen uns ihr Joch, sondern uns verschlingen, und uns
entnerven, und uns ermorden, und verbergen unsere Ermordung, und sich nicht daran erinnern, daß
sie aufgehoben haben ihre Hände über uns.“
1 Ich beschwöre euch, o Gerechte; denn im Himmel werden erwähnen die Engel über euch Gutes vor der
Herrlichkeit des Mächtigen; eure Namen wird man aufschreiben vor der Herrlichkeit des Mächtigen.
2 Hofft; denn zuerst seid ihr beschimpft worden in Elend und Leiden, und nun werdet ihr Leuchten wie
die Lichter des Himmels, und ihr werdet gesehen werden, und die Tore des Himmels werden euch
geöffnet werden. Und euer Geschrei nach dem Gericht – schreit nur und es wird euch erscheinen;
denn von den Fürsten erfragen werden sie alle eure Drangsal, und von allen denen, welche halfen
denen, die euch beraubten.
3 Hofft, und gebt nicht auf eure Hoffnung; denn werden wird euch große Freude, gleich den Engeln des
Himmels. Was ihr auch tun werdet, keineswegs werdet ihr verborgen sein an dem Tage des großen
Gerichts, und nicht erfunden werden als Sünder; und das Gericht, welches für ewig, wird fern sein von
euch für alle Geschlechter der Welt.
4 Und nun fürchtet nicht, o Gerechte, wenn ihr die Sünder seht erstarken und gedeihen in ihren
Begierden!
5 Und seid nicht Genossen mit ihnen, sondern haltet euch fern von ihrer Bedrückung; denn dem Heere
des Himmels seid ihr Genossen. Weil ihr sprecht, ihr Sünder: „nicht erforscht werden wird alle unsere
Sünde, und nicht wird man sie aufschreiben, so werden sie aufschreiben alle eure Sünde an jedem
Tage.
6 Und nun zeige ich’s euch an; denn Licht und Finsternis, Tag und Nacht sehen alle eure Sünde. Seid
nicht gottlos in eurem Herzen; und lügt nicht, und übergebt nicht das Wort der Vollkommenheit; lügt
nicht Worte des Heiligen und des Mächtigen, und lobt nicht eure Götzen; denn nicht wird alle eure
Sünde und alle eure Gottlosigkeit zur Gerechtigkeit, sondern zur großer Sünde.
7 Und nun will ich anzeigen dies Geheimnis; denn das Wort der Vollkommenheit werden verdrehen und
übertreten viele Sünder.
8 Und sie werden sprechen böse Worte, und lügen und schaffen große Schöpfungen, und Bücher sie
schreiben über ihre Worte. Wenn sie aber schreiben werden alle mein Wort richtig in ihren Sprachen,
9 so werden sie nicht verändern und nicht vermindern von meinen Worten, sondern alles richtig
schreiben, alles, was ich zuerst mitgeteilt habe über sie.
10 Und ein anderes Geheimnis will ich euch anzeigen. Denn den Gerechten und den Weisen werden
gegeben werden Bücher der Freude, der Vollkommenheit und großer Weisheit, und ihnen werden
Bücher gegeben werden, und sie werden an sie glauben,
11 und sie werden sich freuen über sie. Und es werden belohnt werden alle Gerechte; aus ihnen lernten
sie kennen alle Wege der Rechtschaffenheit.“
12 Und in jenen Tagen wird sagen der Herr, damit sie rufen und hören lassen den Kindern der Erde ihre
Weisheit: „Zeigt sie ihnen, weil ihr ihre Führer seid,
13 und die Vergeltung über die ganze Erde; denn ich und mein Sohn werden uns verbinden mit ihnen in
Ewigkeit auf den Wegen der Rechtschaffenheit in ihrem Leben. Und Friede wird euch werden. Freut euch, Kinder der Rechtschaffenheit, in Wahrheit!“
1 Und nach einiger Zeit nahm mein Sohn Methusalah seinem Sohn Lamech ein Weib.
2 Und sie wurde schwanger von ihm, und gebar ein Kind, und es war sein Fleisch weiß wie Schnee und
rot, wie die Blume der Rose; und das Haar seines Hauptes wie Wolle weiß und sein Scheitel, und schön
seine Augen, und wenn es sie öffnete, erleuchtete es das ganze Haus wie die Sonne; und Überfluß an
Licht hatte das ganze Haus.
3 Und als er genommen wurde aus der Hand der Wehemutter, öffnete es seinen Mund und sprach zu
dem Herrn der Gerechtigkeit. Und es fürchtete sich Lamech, sein Vater, vor ihm, und floh und kam zu
seinem Vater Methusalah und sagte ihm: „Ich habe gezeugt einen andersartigen Sohn; nicht ist er wie
Menschen, sondern gleicht den Kindern der Engel des Himmels, und seine Natur ist anders, und er ist
nicht wie wir.
4 Und seine Augen sind wie die Strahlen der Sonne, sein Angesicht ist herrlich, und es scheint mir, daß
er nicht wurde von mir, sondern von den Engeln ist.
5 Und ich fürchte, daß geschehen werde Wunderbares in seinen Tagen auf der Erde.
6 Und nun will ich, mein Vater, dich anflehen und bitten vor dir, daß du gehst zu Enoch, unserem Vater,
und hörst von ihm die Wahrheit; denn es ist bei den Engeln seine Wohnung.“
7 Und als Methusalah gehört hatte das Wort seines Sohnes, kam er zu mir an die Enden der Erde; denn
er hatte gehört , daß ich dort war. Und er rief.
8 Und ich hörte seine Stimme und kam und sagte ihm: „Siehe! Da bin bin ich, mein Sohn, weil du
gekommen bist zu mir.“
9 Und er antwortete mir und sprach: „Wegen einer großen Angelegenheit bin ich gekommen zu dir, und
wegen eines schweren Gesichts; darum nahte ich mich.
10 Und nun, mein Vater, höre mich; denn es ist geboren dem Lamech, meinem Sohn, ein Kind, welches
nicht ist sein Ebenbild und dessen Natur nicht gleich der Natur des Menschen; und seine Farbe ist
weißer als der Schnee und röter als die Blume der Rose; und die Haare seines Hauptes sind weißer als
weiße Wolle und seine Augen gleich den Strahlen der Sonne. Und öffnete es seine Augen, so
erleuchtet es das ganze Haus;
11 und es wurde genommen aus der Hand der Wehemutter, und öffnete seinen Mund und pries den
Herrn des Himmels.
12 Und es fürchtete sich sein Vater Lamech und floh zu mir, und glaubte nicht, daß es von ihm sei,
sondern er meint, von den Engeln des Himmels. Und siehe! Ich bin zu dir gekommen, damit du mir
verkündest die Wahrheit.“
13 Und ich, Enoch, antwortete und sagte ihm: „Tun wird der Herr Neues auf der Erde. Und dieses habe
ich erklärt und gesehen in einem Gesicht, und ich habe dir’s verkündet. Denn die Zeitgenossen
Jared’s, meines Vaters, übertraten das Wort des Herrn von der Höhe des Himmels, und siehe! Sie
begehen Sünde, und übertreten die Anordnungen, und mit Weibern vermischten sie sich, und mit
ihnen begingen sie Sünde, heirateten von ihnen und zeugten mit ihnen Kinder.
14 Und große Verwüstung wird sein auf der ganzen Erde; eine Flut; und große Verwüstung wird in
Einem Jahre sein.
15 Dieses Kind, welches euch geboren ist, dies wird übrig bleiben auf der Erde, und seine drei Kinder
werden gerettet werden mit ihm. Wenn sterben werden alle Menschen, welche auf Erden sind, wird
es sicher sein.
16 Und seine Kinder werden zeugen auf der Erde die, welche Riesen nicht des Geistes, sondern des
Fleisches. Und es wird sein große Züchtigung auf der Erde, und abgewaschen werden wird die Erde
von aller Verdorbenheit. Und nun benachrichtige deinen Sohn Lamech. Denn das, was geboren
wurde, ist sein Kind in Wahrheit, und nenne seinen Namen Noah; denn es wird euch sein ein
Übriggebliebener. Und er und seine Kinder werden sicher sein vor der Verdorbenheit, welche
kommen wird auf der Erde, vor aller Sünde und vor aller Ungerechtigkeit, welche vollbracht werden
wird auf der Erde in seinen Tagen. Und darauf wird sein eine Ungerechtigkeit, noch gewaltiger als
die, welche vollbracht wurde zuerst auf der Erde. Denn ich weiß die Geheimnisse der Heiligen, weil er,
der Herr, mir sie offenbart und verkündet hat, und in dem Getröpfel des Himmels habe ich gelesen.
17 Und ich sah, was geschrieben über sie. Denn Geschlecht auf Geschlecht wird sich vergehen, bis sich
erheben wird ein Geschlecht der Gerechtigkeit, und Vergehen untergegangen und Sünde gewichen
ist von der Erde, und alles Gute nicht erst noch kommen soll auf sie.
18 Und nun, mein Sohn, gehe, benachrichtige deinen Sohn Lamech;
19 denn jenes Kind, welches geboren, ist sein Kind wahrhaftig, und es ist kein Betrug.“
20 Und als gehört hatte Methusalah das Wort seines Vaters Enoch, weil er, was verborgen, ihm zeigt,
jedes Werk: kehrte er zurück, um zu sehen, und nannte den Namen jenes Kindes Noah, weil es
erheitern wird die Erde nach gänzlicher Verwüstung.
21 Eine andere Schrift, welche Enoch schrieb für seinen Sohn Methusalah, und für diejenigen, welche
kommen werden nach ihm, und beobachten die Anordnungen in den letzten Tagen. „Die ihr wirktet
und harren werdet in diesen Tagen, bis vernichtet sind diejenigen, welche Übles taten und ist die
Macht der Schuldigen: harret ihr, bis vergeht die Sünde. Denn ihr Name wird ausgestrichen werden
aus den Büchern der Heiligen, und ihr Same wird vernichtet werden für ewig, und ihre Geister
getötet. Und sie werden schreien und klagen an dem Orte der Wüste, welche nicht gesehen wird, und
im Feuer werden sie brennen; denn nicht dort ist Erde.“ Und ich sah dort, wie eine Wolke, welche
nicht sehen ließ; denn wegen ihrer Tiefe vermochte ich nicht in die Höhe zu blicken, und Flammen
seines Feuers sah ich, indem es hell brannte, und sie drehten sich wie glänzende Berge, und wurden
bewegt hierhin und dorthin.
22 Und ich fragte Einen von den heiligen Engeln, welche bei mir, und sagte ihm: „Was ist dieses
Glänzende? Denn es ist nicht der Himmel, sondern allein Flamme vom Feuer, welches brennt; und
eine Stimme des Geschreis und des Weinens und der Klagen und großer Qual.“
23 Und er sagte mir: „In diesem Ort, welchen du siehst, dorthin werden hinabgestoßen die Geister der
Sünder und der Gotteslästerer, und derer, welche Böses tun, und derer, welche verkehren alles, was
gesprochen hat der Allherrscher durch den Mund der Propheten, was sie tun sollten.“ Denn es gibt
über sie Schriften und Verzeichnisse oben im Himmel, damit sie lesen die Engel, und wissen, was
geschehen wird den Sündern und den Geistern der Demütigen, und denen, welche leiden ließen ihr
Fleisch, und belohnt worden sind von Gott, und denjenigen, welche beschimpft wurden von bösen
Menschen, welche Gott liebten, nicht Gold und Silber liebten, noch an irgend Gutem, was in der Welt,
hingen, sondern hingaben ihr Fleisch der Qual,
24 und denjenigen, welche seit sie sind, nicht begehrten Reichtum, welcher auf der Erde, sondern
ansahen ihr Haupt als einen Hauch, welcher dahingeht.
25 Und dies beobachteten sie, und viel geprüft hat sie der Herr und erfunden wurden ihre Geister in
Reinheit, daß sie preisen seinen Namen. Und allen ihren Segen habe ich erzählt in Büchern, und er
belohnte ihre Häupter, denn sie sind erfunden worden als die, welche lieben den Himmel vor ihrem
Odem, welcher für sie ewig. Und während sie niedergetreten wurden von den bösen Menschen und
hörten von ihnen Schmähung und Gotteslästerung, und beschimpft wurden, indem sie mich priesen:
werde ich nun rufen die Geister der Guten von dem Geschlechte des Lichtes, und verändern
diejenigen, welche geboren wurden in Finsternis, welche in ihrem Fleische nicht wieder empfangen
die Ehre, wie es würdig war ihrer Treue.
26 Und ich werde bringen in ein glänzendes Licht diejenigen, welchen lieben meinen heiligen Namen,
und setzen jeden Einzelnen auf den Sitz der Ehre, seiner Ehre, und sie werden erhöht werden in
Zeiten, welche ohne Zahl. Denn Gerechtigkeit ist das Gericht Gottes;
27 denn den Treuen wird er Treue geben in der Wohnung rechtschaffener Wege. Und sie werden sehen
diejenigen, welche geboren wurden in Finsternis, und in Finsternis werden hinabgeworfen werden,
während erhöht werden die Gerechten. Schreien werden und sie sehen die Sünder, während sie
glänzen, und gehen zu dem, was geschrieben worden ist für sie an Tagen und Zeiten.
Hier endet das Gesicht Enochs, des Propheten. Möge der Segen seines Gebetes und die Gabe seiner festgesetzten
Zeit sein mit seinen Lieben! Amen.
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen