Die Bibel



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Die Bibel lesen

Vom Ersten Wort im Ersten Buch Mose bis zum letzten Wort im letzten Satz im Buch der Offenbarung.

Da haben wir ganz schön was vor uns. Nichtsdestotrotz fangen wir vorne im Buch an, mit dem Satz, den wir alle zur Genüge kennen. Zumindest all diejenigen, die viel in der Bibel lesen.

Wer „Althebräisch“ gelernt hat, und nun die Bibel auf Hebräisch liest und sie sich selbst übersetzen will, der trifft nicht nur auf die Person, die alles erschaffen hat, sondern auch auf die ersten Ungereimtheiten.

Im hebräischen steht „Älohim“. In unseren Übersetzungen dagegen steht „Gott“, für eine einzelne Person. Und alles außer „schamajim“ (Himmel),  was so mit „im“ endet im maskulinen, ist schlichtweg die Pluralform. Im feminin enden die Pluralformen auf „ot“.


Im Hebräischen – der erste Satz:

בּֽרֵאשִׁית בָּרָא אֱלֹֹהִים אֵת הַשָּׂמַיִם וְאֵת הָאָרֶץ


Im Deutschen – der erste Satz:

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 


Wir haben es in Wahrheit / in Wirklichkeit also mit mehreren „Göttern“ zu tun. Was letztendlich wiederum dadurch bestätigt wird, daß 1 Mose 1,26 von „uns“ die Rede ist. Und es bedeutet, daß von Anfang an mehrere Personen beteiligt gewesen sind.

Das bestätigt sich gleich im zweiten Satz. im letzten Teil

וְרוּחַ אֱלֹהִים מְרַחֶפֶת עַל־פְּנֵי הַמָּיִם


Wobei „Ruach“  als feminin determiniert  (festgelegt) ist, und es in Wirklichkeit mit „Geistin“ heißen müßte.


Die korrekte Übersetzung heißt wohl: 

und die Geistin der Götter / Gottheiten“ schwebte über dem Wasser

Wenn wir  die Erläuterung bei „Älohim“ einfach vollkommen ignorieren, haben wir gleich die Pluralform. Wie man allerdings auf diese nebenstehende bzw. unten stehende Erklärung und Festlegung kommt, ist mir vollkommen rätselhaft.


Und doch erklärbar. Es ist der Mensch gewesen, der das so festgelegt hat beim Übersetzen. Ebenso das mit der Grammatik und seinen Regeln. Er legt fest, wie alles zu sein hat. Gerade, was alles mit Gott zu tun hat, vielmehr mit Göttern / Gottheiten. 

Bei den Verben und den Satzbauten ist das mit den Regeln in Ordnung. Jedoch nicht, wenn es um die drei Hauptpersonen geht: um den Vater im Himmel, um Jesus und um den Heiligen Geist. Irgendwer hat festgelegt, daß der Geist ein männliches Wesen geworden ist. 

Möglicherweise um der Aussprache willen, oder aber auch dafür zu sorgen, daß die Männer das Sagen haben, und sich die Frauen schlichtweg unterzuordnen haben.

Doch daß wirklich mehrere Personen an der Erschaffung der Welt beteiligt waren, bestätigt sich zusätzlich in 1 Mose 1,26, als beschlossen worden ist, den Menschen, also uns alle, zu erschaffen.

וַיֹאֶמֶר אֱלֹהִים נַאֲשֶֹה אָדָם בְּצַלְמֵנוּ כִּדְמוּתֵנוּ

Das „nu“ am Ende der beiden markierten Wörter ist das Suffix für „uns“: 

Wir wollen schaffen Menschen als unser Abbild, so wie unsere Gestalt / unser Aussehen

Wow. Bei dieser eigenen Übersetzung, da geht viel eher bei dir / mir / uns das Licht auf. Wir gewinnen die Erkenntnis, daß es im Grunde genommen gar keinen Unterschied gibt zwischen den Gottheiten und uns.

Anders und vereinfacht ausgedrückt: sie zeugen Kinder, also uns, um eine Familie zu gründen. Wir sind die Kinder, sie sind unsere Eltern bzw. mit ihnen bilden wir eine große Familie

Im Buch Henoch taucht bereits Jesus aus, bezeichnet da schon als Menschensohn. Und Henoch berichtet auch darüber, daß er einen Mann mit weißen Haaren gesehen, neben dem Jesus gegangen ist. 

Dieser Mann mit den weißen Haaren ist unser Vater im Himmel. Der Heilige Geist bzw. korrekterweise die Heilige Geistin kommt auch noch hinzu. Und mit Jesus haben wir es mit 3 Personen, d.h. mit 3 Gottheiten zu tun, und nicht mit einem einzigen Gott.


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Wir bleiben beim ersten Satz und schauen uns das „Verb“ (Tunwort) an, welches ich blau markiert habe.  

בּֽרֵאשִׁית בָּרָא אֱלֹֹהִים אֵת הַשָּׂמַיִם וְאֵת הָאָרֶץ

Und nehmen einfach hierzu dann die Grundform des Verbs: „schaffen, erschaffen, hervorbringen“ und übersetzen wie folgt:

Am Anfang erschaffen Gottheiten den / die Himmel und die Erde

Wir haben in unseren Übersetzungen die Vergangenheitsform. Doch ist das richtig?  Auch wenn aus heutiger Sicht vieles sehr lange zeitlich zurückliegt. 

Die vielen zwischenmenschlichen Begegnungen, sie können durchaus auch in unserer Gegenwart stattfinden. Denn es gibt keinen Unterschied zwischen uns und den damals lebenden Menschen in Bezug auf die Verhaltensweisen.

Und die Weisungen und Gebote, die das soziale Leben und unser Leben mit dem Vater im Himmel regeln, gelten ja auch für alle Zeit. 

Es ist also die Gegenwartsform, was richtig ist. Das klingt schon ganz anders, wenn wir die Bibel so lesen, daß alles aktuell geschieht. Dadurch bekommen wir einen ganz anderen Bezug zum Inhalt des Buches der Bücher und wird viel realer. 

Gerade dann, wenn es darum geht, daß wir uns aufmachen, unser Leben, unser Verhalten ändern wollen. 

·    Wir lesen das so, wie wenn wir im Umfeld der Personen leben, die im Buch stehen, und das alles live mitbekommen. Mit dem Ziel, aus deren Verhalten zu lernen und es entweder ebenso machen, oder beispielsweise in der Geschichte von Kain und Abel das Gesprächsangebot vom Vater im Himmel NICHT AUSSCHLAGEN.

·    Wir lesen das so, wie wenn wir selbst diese Personen wären, und das selbst erleben

Und wenn unsere Gottheiten etwas sagen, etwas anordnen wie im ersten Kapitel des ersten Buch Mose? Kann es in Wirklichkeit nicht auch die Gegenwartsform sein? 

Ja, so ist es, denn mit dem Inhalt dieses Buches will unser Vater im Himmel in unser Leben und unsere Lebensbereiche hineinsprechen.

Wie schon erwähnt, bekommen wir mit der Gegenwartsform wirklich einen ganz anderen Bezug


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Wir verstehen vielmehr und sehr vieles besser

Wir erkennen vielmehr und sehr vieles besser

wenn wir die Althebräische Sprache, also diese hebräischen Buchstaben/Zeichen, erlernen, und den Text, den wir gerade lesen, für uns selbst aus dem Hebräischen ins Deutsche zurückübersetzen. 

Auf diese Weise lesen wir die Bibel sehr viel bewußter und entdecken Sätze, die uns sonst beim Lesen der Deutschen Übersetzung schnell entgehen.

Auf diese Weise entstehen aus den Texten vor unserem inneren Auge wieder Bilder. Ganz besonders da wo Menschen sich einander begegnen und sich miteinander streiten. 

Oder wir können sogar nachvollziehen und nachempfinden, wie Kain reagiert hat; wie besonders die Eva von der Schlange umgarnt wird; Isaak sich mit den Philistern wegen der Brunnen auseinandergesetzt hat.  Nur um ein paar Beispiele aus dem ersten Buch Mose zu nennen, mit den bekanntesten Geschichten.

Zumindest ergeht es mir so, wenn ich mir diese Mühe des Übersetzens mache, die sich wirklich lohnt. 

In „Die Bibel 3 – Lesen, ja, aber wie“ habe ich schon mal ein paar Gedanken aufgeschrieben, was das Bibel lesen betrifft.

Da wir jedoch das Ziel haben, uns verändern lassen zu wollen, in das Bild Jesu hinein, macht es ebenso Sinn – neben dem, was ich bereits erwähnt habe in Bezug auf die zwischenmenschlichen Begegnungen, aus denen wir lernen können, mit Hilfe einer guten Konkordanz gezielt nach den Bibelstellen zu suchen, 

·         die den Lebensbereich betreffen, in dem wir uns verändern wollen

·         die uns aufmuntern, aufbauen und neuen Lebensmut in uns wecken

·         die über Jesus berichten (besonders im ganzen Neuen Testament), um ihn mehr und         mehr kennenzulernen

Und dazu ist wirklich entscheidend:

Daß wir uns dem Heiligen Geist und seinem Wirken öffnen, und sein Wirken in uns auch geschehen lassen, ohne uns durch eigene Vorstellungen über seine Wirkungsweisen einzumischen, wie die Ergebnisse im Sichtbaren sein sollen.

Daß wir uns dem Heiligen Geist und seinen Erklärungen öffnen, wie der vor uns liegende Bibeltext in Wirklichkeit zu verstehen ist, und das auch für uns persönlich auch annehmen.

Daß wir uns dem Heiligen Geist öffnen und auch mit ganzem Herzen wollen, daß unsere Augen und Ohren vom Vater im Himmel geöffnet werden.

Denn der Text in der Bibel kann nur mit dem und durch den Heiligen Geist verstanden werden.


Fortsetzung auf Seite "Die Bibel 6 - Drei Gottheiten"


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