Wort Gottes - neu betrachtet
Zwei Elemente, wie sie gegensätzlicher nicht sein können. Und dennoch haben wir es mit diesen beiden in unserem Leben häufig tun – sowohl mit dem irdischen als auch mit der geistigen Bedeutung.
Beide erleben wir als Segen, aber auch als Unheil – sowohl im irdischen Bereich als auch auf der geistigen Ebene.
Das Wasser finden wir als erstes Wort > 1 Mose 1,2 < im hebräischen Schöpfungsbericht. Das Wort Feuer taucht einige Kapitel später auf > 1 Mose 19,24 > als Gericht zur Vernichtung von oben.
Nehmen wir allerdings das Buch Henoch als erstes Buch anstatt des ersten Buch Moses, erfahren wir sogar in einem Satz von den beiden Elementen.
Hen 14,12 Und ich näherte mich einer geräumigen Wohnung, welche auch gebaut war mit Steinen von Kristall. Sowohl ihre Wände, als ihr Fußboden waren mit Steinen von Kristall, und von Kristall war auch der Grund. Ihr Dach hatte das Ansehen von Sternen, die sich heftig bewegen, und von leuchtenden Blitzen, und unter ihnen waren Cherubs von Feuer und ihr Himmel war Wasser. Eine Flamme brannte rings um ihre Mauern, und ihr Portal loderte von Feuer. Als ich in diese Wohnung trat, war sie heiß wie Feuer und kalt wie Eis. Keine Luft oder kein Leben war dort. Schrecken überwältigte mich und ein furchtbares Zittern ergriff mich.
Feuer ist Zeichen für die Gegenwart Gottes und ein Werkzeug seiner Macht wie Hilfe zum Gericht (2 Mo 13,21f; 14,24; 4 Mo 11,1.3. u.v.a) Der Herr erschien in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch und im Feuer auf dem Berge Sinai (2 Mo 3,2; 19,18) [Lexikon zur Bibel S.339].
Das Feuer. Die Bibelmultimedia meldet uns hier 433 Treffer. Das ist eine ganze Menge. Doch hier wie in den anderen neuen Betrachtungen der verschiedenen Begriffe geht’s ja darum, der geistlichen Bedeutung näherzukommen.
So wollen wir hier einige Bibelstellen anschauen und herausfinden, was das auch mit uns zu tun hat.
Das Feuer. Mir geht es nicht um das irdische Feuer, sondern um das Feuer, das zwar brennt, aber nicht verzehrt wie beim brennenden Dornbusch.
Das Feuer, ein Zeichen für die Gegenwart Gottes. Am deutlichsten sichtbar durch diese Feuersäule, als er sein Volk Israel aus Ägypten herausgeführt hat.
Das Feuer, ein Zeichen für die Gegenwart Gottes. Unser Vater im Himmel erscheint in einem Dornbusch, der jedoch nicht verbrennt
2 Mo 3,2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen
Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde.
Das Feuer, ein Zeichen für den Zorn Gottes.
4 Mo 11,1 Und das Volk klagte vor den Ohren des HERRN, dass es ihm
schlecht gehe. Und als es der HERR hörte, entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN loderte auf unter ihnen und fraß am Rande des Lagers.
2 Da schrie das Volk zu Mose und Mose bat den HERRN; da verschwand das
Feuer.
3 Und man nannte die Stätte Tabera, weil hier das Feuer des
HERRN unter ihnen aufgelodert war.
Erst das Gebet – hier durch Mose – zum Vater im Himmel – beendet dieses Feuer, das ER geschickt hat, um der Klage ein Ende zu setzen. Ob er heute wieder seinen Zorn einsetzen würde bei diesem Verhalten des Volkes, wissen wir nicht.
Das Feuer ist hier ein Synonym für den Zorn. Mit anderen Worten: „Der Zorn des Herrn loderte auf“
Das Feuer. Sein Wort ist wie ein Feuer.
Das Feuer ist in diesem Fall ein Werkzeug seiner Macht wie die Hilfe zum Gericht. Sein Gericht ist mehr darunter zu verstehen, daß er uns wieder aufrichten will und uns damit von unseren inneren Fesseln befreien, die Stricke der Sünden entzwei schlagen, in die so mancher verstrickt ist.
Wir sollen geläutert werden, weil es vor allem darum geht:
1 Petr 1,7 damit euer Glaube als echt und viel kostbarer befunden
werde als das vergängliche Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus.
Und ob auch unsere Werke bestehen werden, das wird durch das Feuer geprüft. Und auch hier handelt es sich um ein geistiges Feuer
1 Kor 3,13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des
Gerichts wird's klarmachen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen.
Das Feuer hat sogar soviel Macht auch durch so manche Propheten unseres Vaters im Himmel. Hier ist von Elia die Rede, dessen Erlebnisse wir kennen
Das Feuer. Es ist nicht nur reinigend, oder behält seine Macht durch die Propheten Gottes, sondern setzt uns auch entsprechend in Bewegung. Vielmehr die Jünger damals, als sie auf den Heiligen Geist gewartet haben.
Hier geht es nicht um das Sprachengebet, von dem Paulus spricht, sondern sie wurden befähigt, die Sprachen derer zu sprechen, die aus den anderen Regionen und Ländern kamen, die die hebräische Sprache nicht kannten.
Das Feuer. Es ist auch ein Feuer, das in unseren Herzen brennt, wenn Jesus, in dieser Bibelstelle, den Emmausjüngern die Schrift erklärt. Hierbei ergibt sich die Frage: Brennt auch unser eigenes Herz, wenn wir die Heilige Schrift lesen?
Lk 24,32 Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in
uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?
Wie gelingt es uns, selbst für Jesus zu brennen, für unseren Vater im Himmel, und das am besten dauerhaft? Zum einen müssen wir all diese Dinge aus unserem Leben verbannen, die dieses Feuer immer wieder zum erlöschen bringen wollen. Zum anderen müssen wir darauf achten, stets in Gemeinschaft mit Jesus, mit dem Vater im Himmel und mit dem Heiligen Geist zu bleiben.
Vor allem jedoch, daß wir unser Herz für Jesus immer geöffnet halten.
Das Feuer. Was es anrichten kann, das erklärt uns Jakobus ganz gut:
Jak 3,5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und richtet große Dinge an. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet's an!
6 Auch die Zunge ist ein Feuer, eine
Welt voll Ungerechtigkeit. So ist die Zunge unter unsern Gliedern: sie befleckt den ganzen Leib und zündet die ganze Welt an und ist selbst von der Hölle
entzündet.
Damit spricht uns auf das an, was wir durch unsere Worte äußern. Ja, es sind unsere Worte, die wir aussprechen und damit großen Schaden anrichten können.
Spr 16,27 Ein heilloser Mensch gräbt nach Unheil, und in seinem Munde ist's wie brennendes Feuer.
Um nicht mehr Unheil anrichten zu können, müssen wir erst einmal heil, also wieder ganz werden. Es ist nur allzu logisch, daß wir aus inneren seelischen Verletzungen hart reagieren und anderen damit weh tun. Dazu fällt mir diese Bibelstelle in Jesaja ein:
Jes 6,6 Da flog einer der Serafim zu mir und hatte eine glühende Kohle in der
Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm,
7 und
rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei.
Es ist unsere Sünde, es ist unsere Verfehlung gegenüber den Zielen Gottes, die er mit uns hat bzw. unser Abweichen von seinen guten Wegen. Selbst Jesaja war wohl ein Sünder, der Bibelstelle nach zu urteilen. Was bedeutet: Keiner von uns ist ohne Sünde. Denn Jesus macht uns aufmerksam, daß es darum, was aus unserem Herzen kommt, das uns unrein macht:
Mt 15,18 Was aber aus dem Mund herauskommt,
das kommt aus dem Herzen, und
das macht den Menschen unrein.
19 Denn aus
dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung.
20 Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen. Aber mit ungewaschenen Händen essen macht
den Menschen nicht unrein.
Und wie wir ja alle hoffentlich wissen, aus unseren Gedanken werden Worte. Und wie wir weiter sehen können, auch unsere inneren Einstellungen und Handlungen:
Mk 7,21 denn von innen, aus dem Herzen der
Menschen, kommen heraus böse Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,
22 Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung, Hochmut, Unvernunft.
23 Alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus und machen den Menschen
unrein.
Weil wir jedoch mit Jesus an unserer Seite durch das Leben gehen wollen, uns der Heilige Geist führen soll, und sich auch um das kümmert, was wir sagen sollen, müssen wir mit unserer Zunge durch das heilsame und reinigende Feuer des Heiligen Geistes gehen.
Dazu lassen wir uns erneut die Augen und Ohren für die geistige Welt öffnen. Wir laufen nun über etwas, was wie eine riesige Zunge aussieht. Vom Rachenraum, dem Ort, wo die Zunge im Inneren beginnt, bis nach vorne zur Spitze.
Jemand hält eine brennende Fackel in seiner Hand. Es wird wohl ein Engel sein. Und legt dort Feuer, wo unheilvolle Gedanken die Zunge in Bewegung setzen bzw. setzen wollen. Das Feuer des Unheils wird mit dem Feuer des Heils bekämpft.
„Das Herz läuft über“ , höre ich gerade. Dieser Ausdruck kommt mir bekannt vor. Besser bekannt als:
Mt 12,34 Wes das Herz voll ist, des
geht der Mund über.
35 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser Mensch
bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz.
Was aber ist unser guter Schatz? Warum ist das Herz so wichtig? Den Grund finden wir in:
Spr 4,23 Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.
Unser Leben wiederum ist Jesus. Ihn haben wir ja aufgenommen. ER ist das Brot des Lebens, welches das Wort Gottes ist. Ja, es ist das gesprochene und geschriebene Wort unseres Vaters im Himmel, das wir behüten und bewahren müssen.
Unser Schatz ist das Wort Gottes unseres Vaters im Himmel.
Das bedeutet, alles, was dort nicht hingehört, die Lügen über Ihn, über Jesus und den Heiligen Geist sowie alle menschlichen Auslegungen etc. müssen restlos entfernt werden.
Deshalb begeben wir in unser Herz hinein. Und stellen fest: Es gleicht einer Höhle, voller Spinnweben, die wir durch das Hin und her schwenken der Fackel entfernen. Dabei zünden wir auch viele 7-Armige Leuchter an, welche den ganzen Raum erhellen
Und stellen fest: Der Raum ist leer. Die Spinnweben, das waren die Lügen. Doch sollte jetzt nicht unser Herz brennen?
Kaum gedacht, kommen aus vielen kleinen Öffnungen von überall erst einmal kleine Flammen. Sie sollen wohl den Raum erwärmen. Diesen Raum, welches mein Herz ist und der Wohnraum des Heiligen Geistes.
Ich spüre, wie es zunehmend wärmer wird. Jedoch nur so warm, daß ich es selbst dort noch gut aushalten kann. Andererseits fange ich jetzt auch noch an zu frieren. Komisch. Feuerflammen um mich herum und trotzdem frieren. Wie geht das denn?
Ruach: Das kalte Feuer dient zur Reinigung
Ich: Es erzeugt Gänsehaut auf meiner Haut. Es ist grauenvoll.
Ruach: Nur grauenvoll für all die Mächte der Finsternis, die dich bislang gefangen halten haben. Und vor allem flammt es deine irdische alte und verwesliche Haut auf deinem Herzen, auf deiner Seele ab.
Ich: Oh gut.
Ruach: Und damit mein eigentliches Feuer, die agape-Liebe die neue Haut auf deinem Herzen durchdringen kann. Und diese spürbar wird für die Menschen in deinem Umfeld. Außerdem sollen die Menschen sehen, daß du dich sehr verändert hast.
Ruach: Natürlich im Laufe der Zeit. Denn alles braucht seine Zeit, auch der Wandel zum neuen Menschen, für alle sichtbar, braucht seine Zeit.
Mit dem Wasser befassen wir uns auf der nachfolgenden Seite:
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen