Wort Gottes - Meine Lebensbegleitung

Die Kraft der Stille



Stille. Dieses Wort kommt mehrfach in der Bibel vor. Still sein, schweigen, das ist nicht jedermanns Sache, auch nicht von jeder Frau. Und dennoch kommt es mehrfach vor, daß wir Stille sein sollen. Wie kann uns das gelingen? Wie kann das mir gelingen?

Außerdem: Unser Vater im Himmel ist gar nicht im lauten äußeren zu finden. Und er poltert auch nicht in unserem Inneren herum. 

1 Kön 19,12 Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen.

Zudem ist der Heilige Geist ebenso leise in uns unterwegs. Und das macht es uns schwer, zu erkennen, aus welcher Richtung er gerade weht.

Joh 3,8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.

Und wenn unser Vater im Himmel und Jesus inmitten unserer Feinde bewirtet, dann ist es ratsam, in die Stille zu gehen, zur Ruhe kommen, so weit das je nach Situation möglich ist.

Unsere Ruhe, unsere Stille, das ist unser Vater im Himmel. Von ihm geht die Ruhe, die Stille in uns aus. Doch dazu müssen wir uns selbst auf den Weg machen. Oder warten bis er wie in der Bibelstelle Jesaja 40,31 zu uns kommt, bis wir wieder neue Kraft haben.

Aber erst einmal müssen wir lernen, in die Stille zu gehen, still zu werden, still zu sein, damit wir den Vater im Himmel, seinen Sohn Jesus und den Heiligen Geist auch hören. 

Und in der Stille werden wir tatsächlich gestärkt. Wir können uns dazu mit den Babies vergleichen, die an der Brust ihrer Mütter gestillt werden. Die Kleinen werden dabei still und konzentrieren sich ganz auf die Aufnahme der Muttermilch.

So auch wir. Da ist unsere Nahrung das Wort unseres Vaters im Himmel, das wir wie einen Schwamm aufsaugen. Oder wenn wir nicht an der Brust der Mutter saugen, dann liegen wir auf ihrer Brust und werden von ihr getragen, was uns ebenso zur Ruhe kommen läßt.

Im ersten Schritt klären wir, was verschiedene Bibelstellen zu „Stille sein“ uns sagen wollen.


Stille sein

2 Mose 14,14 Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.

Der Herr wird für uns streiten, aha. Im Epheserbrief sollen wir die Waffenrüstung anziehen. Auf den ersten Blick erst einmal ein Widerspruch. Aber auf den zweiten Blick sind es letztendlich unser Vater im Himmel, Jesus und der Heilige Geist, die unsere Waffenrüstung sind.

Helm des Heils:              

Die Gedanken unseres Vaters im Himmel sind höher als unsere Gedanken. Wir fangen zu denken über die Dinge und Situationen, in denen wir stecken,  aus der Perspektive unseres Vaters im Himmel. 

Panzer der Gerechtigkeit:

Jesus hat mich gerecht gemacht durch seinen Tod am Kreuz


Gürtel der Wahrheit:

Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Und der Heilige Geist leitet mich in der Wahrheit, indem er mich alles lehrt, was in der Bibel steht

Schwert des Geistes:

Das ist das Wort Gottes, und im Namen Jesu zerstöre ich alle negativen und zerstörerischen Gedanken vor allem in meinem eigenen Leben


Schild des Glaubens:

Ich vertraue zu 100% meinem Vater im Himmel, denn ich weiß, er siegt für mich. 

Schuhe des Friedens:

Ich schließe mit mir selbst Frieden als auch mit Jesus und dem Vater im Himmel.


Wenn wir im Epheserbrief weiterlesen, schließt sich nach dem Anziehen dieser Rüstung das Gebet an. Durch unser Gebet bewegen wir den Arm unseres Vaters im Himmel. Aber wie passt das mit dem Stille-Sein zusammen?  Dazu laßt uns weiterschauen in der Bibel.


Stille sein macht stark

Jes 30,15 Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein.

 

Durch weiteres Nachdenken wird klar. Wir sollten nicht voreilig handeln, sondern uns erst einmal zurückziehen und selbst zur Ruhe kommen.

Je nach Situation ist das allerdings nicht immer leicht. Vor allem dann nicht, wenn in einem selbst Lärm herrscht. Zusätzlich sehr extrem lärmempfindlich ist und dann noch ständiger Alltagslärm aus der Nachbarschaft hinzukommt.

Und selbst wenn es all das genannte nicht so extrem ist, alles um uns herum still ist, ist das mit der inneren Stille auch so eine Sache. Wir sind sie einfach nicht gewohnt. 

Dabei wohnt sie in uns. Unsere Seele, unser Inneres Kind ist das gewohnt. Weil sie einfach immer in Verbindung mit dem Vater im Himmel gelebt hat und immer noch mit ihm lebt. Das Problem sind wir, die wir aus Eigenschutz unsere Verbindung zu unserem Inneren gekappt haben und Verhaltensmuster antrainiert haben, nur um die Stille in uns nicht ertragen zu müssen.


Der Weg in die Stille

Nichtsdestotrotz nehmen wir es doch auf uns, und machen uns auf den Weg in die Stille. Was aber wirklich nicht einfach ist, weil wir ja nicht wissen, was uns da alles begegnen kann. 

Und so still ist es nicht. Wenn wir anfangen zu schweigen, indem wir selbst nichts mehr sagen, dann sind es die Gedanken in uns, die einen Radau veranstalten. Denn diese sind es, die beständig unterwegs sind in unserem Kopf.

Stille sein, das beginnt wohl im Kopf. Sie jedoch zu verdrängen, macht allerdings keinen Sinn. 

·         Wir lassen sie so wie sie nun mal sind.

·         Wir halten sie auch nicht fest.

·         Wir reagieren auch nicht auf sie, um dann zu handeln und etwas zu tun, was uns im

   schlimmsten Fall uns evtl. selbst schaden könnte

·         Wir stehen am Rande und beobachten sie nur

Was wir am ehesten tun können, was ihr am besten tun könnt, sie aufzuschreiben in ein Heft, eine Art Gedankenbuch. Und wir schreiben sie so auf in der Reihenfolge, wie sie an uns am „Spielfeldrand“ vorbeiziehen 

·         Ohne sie zu bewerten

·         Ohne sie unseren Lebensthemen zuzuordnen

·         Ohne durch irgendwelche Handlungen einzugreifen

Vor etlichen Jahren, es war am 30./31.01.2009, habe ich mich entschieden, es mit der Stille zu wagen, diese kennenzulernen.

Das, was mir an Gedanken dabei so gekommen ist auf diesem Weg, möchte ich hier mit euch teilen.

Und das ist der zweite Schritt.


Stille wagen

Ich wage mich in die Stille,

Alles um mich herum ist schwarz und so still.

Eigentlich ist diese Stille recht laut,

weil nichts, absolut gar nichts zu hören ist

Ich sehe nichts – absolut gar nichts

Ich schwanke – fühle mich unsicher

Angst steigt hoch

Angst, daß ich abstürze und ganz tief hinab

Angst, weil ich nicht weiß, ob es einen festen Boden gibt

Angst, weil ich nicht mehr weiß, ob es ein oben oder ein unten gibt

Diese Angst ist menschlich,

tief begründet,

weil der Mensch durch den Sündenfall bereits gefallen ist

Dadurch schwingt diese Angst immer mit.

Ich bleibe trotz meiner Angst dort stehen,

wo ich mich gerade befinde

und nehme mein inneres Kind,

meinen Engel der Liebe in den Arm,

denn es hat keine Angst

So vergeht meine Angst und schöpfe

Neues Vertrauen

Neue Hoffnung

Von irgendwoher höre ich Gesang

Ein Löwe kommt auf mich zu,

Er erinnert mich an den Löwen aus den Chroniken von Narnia

Sein Gesang ist beruhigend

Er beruhigt meine aufgewühlte Seele

Als er vor mir steht

Haucht er mich liebevoll an

Und ich verstehe mit meinem Herzen,

was er zu mir sagt:

Daß ich keine Angst zu haben brauche,

weil er den Weg in die Stille mit mir geht

Übrigens: Es ist eine Tatsache, wenn wir den ersten Schritt machen, kommt er uns dann schon entgegen, um uns auf dem Rest des Weges bis zum Ziel. Probiert es einfach mal aus.

Und hier ist es wahrlich beruhigend, daß er uns / mich beruhigt, bevor es weitergeht. 

SINGEN BERUHIGT, unsere Mütter oder Großmütter singen ja auch, um uns zu beruhigen.

Alternative ist, beruhigende und entspannende MUSIK in INSTRUMENTALER FORM zu hören. 

Ich betrete mit euch nun den RAUM DER STILLE. Und auch hier lasse ich euch teilhaben an den Gedanken, wie ich diesen Raum erlebe.


Raum der Stille

Raum der Stille

Er ist leer

Alles schwarz

Es ist dunkel

In der Ferne sehe ich ein Licht

Ein kleines helles Licht

Das mir immer näher zu kommen scheint

In diesem Raum bin ich die Wartende

Ich finde es sehr ungewohnt zu warten

Weil ich bisher die Aktive war

Ich lasse den Schmerz zu,

der in mir hochkommen will

Es ist der Schmerz der Angst

Der Schmerz der Verlassenheit

Der Einsamkeit

Das weiße Licht in der Ferne ist immer noch da,

ich weiß nicht, ob ich mich darauf zu bewegen soll oder nicht

Ich setze mich am besten hin und betrachte das Licht von Ferne

Es lädt mich ein zu kommen

Mich auf den Weg zu machen und zu kommen

Das Licht, das Jesus ist,

lädt mich ein

Aber finde ich den Weg dorthin?

Es ist so dunkel

Und ich weiß nicht, wie der Weg ist,

welche Unebenheiten und Krümmungen auf mich warten

Vielleicht sollte ich das Licht einladen,

daß es zu mir kommt?

Ich erhebe mich langsam,

Unsicher mache ich einen Schritt vorwärts

und wäre beinahe gestolpert

Diese Finsternis, diese Dunkelheit um mich herum

hat einfach noch zu viel Macht

Raum der Stille

Ich bin noch zu sehr gefangen in der Dunkelheit

Sie hat mehr Macht über mich,

zu viel Macht

ich befehle nun im Namen Jesu:

Diese Finsternis hat keine Macht mehr über mich,

über mein Leben.

Auch diese Angst,

der Schmerz aus der Vergangenheit

haben keine Macht mehr über mein Leben

die Zerstörungskraft hat keine Macht mehr über mich.

Ich will zum Leben

Denn zum Leben bin ich geboren

Ich will zu Gott gehören,

ihm nahe sein,

so nahe wie möglich,

so nah wie es nur irgendwie geht

Denn dazu hat mich Gott geschaffen

Ganz nah bei ihm zu sein

Auf seinem Schoß zu sitzen

Mit ihm zu spielen

Mit ihm zu träumen

Und vieles mehr

Ich habe keine Angst mehr

Mein Selbstbewußtsein kehrt langsam zurück

Ich weiß, wer ich bin

Ein Kind Gottes – ein Königskind

Ich bin ein Königskind

Die Dunkelheit kann das Licht nicht erfassen

Das Licht scheint immer

Es ist immer und überall

Das Licht geht mit mir mit.

Bis es in uns still wird, und wir uns zumindest halbwegs an die Stille in uns gewöhnt haben, dauert seine Zeit. Zumal sich ja nicht nur die Gedanken in uns, vor allem Kopf nach wie vor aktiv sind, sobald wir uns auf den Weg in die Stille machen. Auch unsere Gefühle und Emotionen bleiben nicht ruhig.

In der Stille werden wir vor allem mit uns selbst konfrontiert, mit unseren Gedanken und Gefühlen.


Fortsetzung auf Seite "Die Kraft der Stille 2"

 mit dem  Der See in der Stille


Copyright:  Silke Maisack