Hä? Was ist das denn? , werden sich manche fragen, die noch nie davon etwas gehört haben, es heute zum ersten Mal hören.
Oder nicht so genau wissen, wie sie das formulieren sollen, wenn sie im Matthäus-Evangelium über diese Stelle „stolpern“ :
Mt 10,32 Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor
meinem himmlischen Vater.
33
Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater.
Bevor ich auf diese Bibelstelle eingehe, erst einmal
Ein Glaubensbekenntnis ist in einer Religion ein öffentlicher Ausdruck des persönlichen und kollektiven Glaubens, zu dem der oder die Sprecher sich bekennen.
Ein Glaubensbekenntnis hat verschiedene Funktionen:
· Es ist Anerkennung und Ausdruck der Gemeinschaft, die durch diesen Glauben gegeben ist (z. B. beim
gemeinsamen Rezitieren im Rahmen eines Gottesdienstes).
· Es fasst die wesentlichen Punkte ihrer Glaubenslehre zusammen.
· Es enthält eine Selbstverpflichtung, nach diesem Glauben zu leben (z. B. bei der Ordination eines kirchlichen
Amtsträgers).
· Es markiert die zentralen Glaubensinhalte, die eine Religion oder Überzeugung gegen andere Religionen oder
Konfessionen abgrenzen.
· Es gibt die Richtung an, in der diese Glaubensinhalte, oft in Heiligen Schriften dargelegt, verstanden werden (sollen).
· Es kann in bestimmten Kampfsituationen zum Ausdruck der ultimativen Entscheidung für den eigenen, gegen den
Glauben anderer werden.
Beginnen wir mit dem hinteren Teil, den Jesus da gesagt hat:
„den will ich auch bekennen vor meinem Vater“, welchen ich noch einmal aufteile
„ den will ich bekennen, das bedeutet: Jesus stellt sich zu der Person, dem Menschen, der sich wiederum zu ihm stellt, weil diese Person ihm fest vertraut, am Glauben festhält.
Jesus gibt Zeugnis über mich, dich, über alle, die an Jesus glauben und an ihm festhalten und am Glauben festhalten.
Jesus geht noch weiter. Denn Zeugnis geben, das geben wir vor anderen Personen. Was uns betrifft. Er BEKENNT uns VOR seinem VATER.
Er gibt Zeugnis über uns vor ihm. Er bürgt sich für uns. Und setzt für uns ein.
Nun zum vorderen Teil, der das ganze einleitet, und eine Grundvoraussetzung ist, daß Jesus uns bekennt vor dem Vater:
„Wer nun mich bekennt“ - Wer nun zu Jesus steht und am Glauben und Vertrauen an ihm festhält, zu dem stellt sich Jesus.
Allerdings gibt es da einen kleinen Unterschied, VOR WEM unser Bekennen geschieht. Unser BEKENNTNIS GESCHIEHT VOR DEN MENSCHEN.
Aber wieso das denn? Weil das ein wichtiger Teil des Evangeliums ist, und wir Zeugnis darüber geben, wer er ist, was er getan hat während seiner Zeit als Mensch auf der Erde, über die wichtigsten Stationen in seinem persönlichen Leben.
Glaubensbekenntnisse gibt es einige, weil es durch die christlichen Glaubensrichtungen in den Formulierungen kleine Abweichungen gibt.
Am bekanntesten ist das Apostolische Glaubensbekenntnis, auf welches ich hier näher eingehe, und mit euch Schritt für Schritt den ganzen Text durchgehe und näher beleuchte, damit uns wirklich wieder neu bewußt wird, was wir da sagen, und nicht mehr nur „herunterrattern“, weil es mittlerweile zur Tradition geworden ist am Ende jeden sonntäglichen Gottesdienstes
hier geht's zum "Das Apostolische Glaubensbekenntnis"
2 Kor 9,13 Denn für diesen treuen Dienst preisen sie Gott über eurem
Gehorsam im Bekenntnis zum Evangelium Christi und über der Einfalt eurer Gemeinschaft mit ihnen und allen.
Hebr 4,14 Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes,
der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis.
15 Denn wir
haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir,
doch ohne Sünde.
16 Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht
zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.
Hebr 10,23 Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat;
2 Joh 1,7 Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die
nicht bekennen, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der
Antichrist.
In das Fleisch gekommen, damit ist gemeint, daß Jesus „Mensch geworden“ ist
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Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen