Liebe


1 Joh 4,19


Die Liebe, ja mit dieser ist das so eine Sache. Vor allem, wenn es darum geht,  der Weisung unseres Vaters im Himmel zu folgen, daß wir lieben sollen. Und zwar den Vater im Himmel sowie unsere Nächsten inklusive uns selbst – ohne narzisstisch zu werden. Dazu auch unsere Feinde.

Die Liebe, ja mit dieser ist das so eine Sache. In der Bibel gibt es viele Stellen, die uns beschreiben, wie die Liebe ist, wie sie sich verhält. Die bekannteste finden wir in 1 Kor 13

Die Liebe, ja mit dieser ist das so eine Sache

Ohne die Liebe, die von Gott kommt, ist alles vergänglich und zerbrechlich.

Ohne die Liebe, die von Gott kommt, ist unsere Liebe nur Stückwerk, die wir unseren Nächsten zukommen lassen. Auch die Liebe zu uns selbst.

Die Liebe, ja mit dieser ist das so eine Sache. Wo und wie fangen wir an, damit die Liebe Gottes einfach zu unserer ersten Natur in uns wird, die inneren Kämpfe aufhören und vieles mehr?

Das ist gar nicht so einfach. Weil wir uns selbst im Weg stehen, in unserem Kopf unsere eigenen Vorstellungen von der Liebe Gottes platziert haben.

Ja, im Kopf. Dort stehen wir den Gedanken der Liebe unseres Vaters im Himmel im Weg. Und dort sitzt auch unser „so geliebtes Ego“.

Was machen wir nun? Was machen wir nun mit unserem Ego, der liebend gerne immer dann dazwischenfunkt, wenn wir so gar nicht damit rechnen.

Gar nicht so einfach. Eine Zeitlang gelingt es uns, ihn zu ignorieren, haben ihn sogar verdrängt, wenn auch unbewußt. Zumindest anfangs, wenn wir uns gerade entschieden haben, Jesus nachzufolgen und unserer Herz für ihn brennt.

Im Laufe der Zeit läßt unser Eifer allerdings nach. Der Alltagstrott hat uns wieder eingeholt, unsere Beziehung zu Jesus zu pflegen, wird schwieriger. Zumal wir in einer Welt leben, die meist gar nichts von Gott wissen will.

Was also tun, damit diese ERSTE LIEBE auch unsere ERSTE LIEBE bleibt? 

Was also tun, damit diese ERSTE LIEBE in uns bleibt im Trubel dieser Welt?

Erst einmal klären wir, was und wer die Erste Liebe ist. Tatsache ist, daß wir zuerst geliebt werden.

1 Joh 4,19 Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.

Dieser Aufforderung im Johannesbrief würden wir ja gerne nachkommen. Einen weiteren Hinweis finden wir in diesem Vers: 

1 Joh 4,16 Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Eigentlich ist es ganz einfach. Wir müssen nur in Gott unserem Vater im Himmel bleiben. Wäre da nicht die Welt mit ihren Verlockungen und Verführungen. Daher gilt es, mit seiner Hilfe unser Herz festigen zu lassen, damit es immer besser den Herausforderungen, die uns in dieser Welt begegnen, gewachsen ist.

Wenn wir in seiner Liebe sind und es auch bleiben, dann öffnen sich immer auch da die Türen, vor allem da, wo wir es am allerwenigsten vermuten. 

Wenn wir in seiner Liebe sind und es auch bleiben, dann gibt es immer eine Lösung, vor eine individuelle Lösung, mit der wir ganz und gar nicht rechnen.

Dazu brauchen wir die Geduld, weil die Lösungen nicht sofort eintreffen.

Dazu brauchen wir persönlich eine Flexibilität, eine geistige Beweglichkeit, und die fängt im Kopf an. 

Unter der geistigen Beweglichkeit kann ein flinkes Denkvermögen, eine rasche Auffassungsgabe, ein vielseitiges Interesse, die Bereitschaft Neues kennenzulernen, die Fähigkeit zum Wechsel von Perspektiven oder das Entwickeln von Alternativen verstanden werden. Um die geistige Beweglichkeit zu schulen und auch im Alter zu bewahren (vgl. dazu Alterssyndrom), sind eine intensive Gedankentätigkeit, ein reger sozialer Kontakt oder ein besonderes mentales Training förderlich.

Zur geistigen Beweglichkeit zählt auch das Vermögen, eigene Einstellungen und Haltungen in Frage stellen zu können. Damit wird es möglich, Handlungsabläufe zu reflektieren sowie deren Bedingungen nach äußeren Umständen und inneren Zuständen zu unterscheiden. Ein Nachdenken über mögliche Beweggründe oder Motive und die Überlegung, dass alternative Abläufe im Handlungsvollzug auch bei gleicher Motivation denkbar wären, erweitern oft den Möglichkeitsraum subjektiver Binnenperspektive, sowohl im Verhältnis zur Umgebung wie im Verhältnis zu sich selbst. [wikipedia]

In diese geistliche Beweglichkeit hinein hat es die Liebe Gottes unseres Vaters im Himmel erheblich leichter, sich bei uns / in uns aufzuhalten und in uns zu wirken.

Aufgrund dieser geistlichen Beweglichkeit ist es auch für uns leichter, die Liebe Gottes unseres Vaters im Himmel anzunehmen.

Liebe

Bevor wir überhaupt aktiv die Liebe erwidern können, müssen wir uns zuerst füllen lassen mit seiner Liebe. Doch nicht nur füllen, sondern sie auch erleben, spüren, damit unser Herz nach und nach aufgeht, wir uns durch sie verändert werden.

Dabei gilt, daß wir uns auch verändern lassen wollen, uns von seiner Liebe berühren und durchdringen lassen wollen.

Es ist eine ENTSCHEIDUNG.

Die wir täglich und immer wieder treffen müssen.


Liebe konkret

Wie wird die Liebe nun konkret in unserem Leben, greifbar, erlebbar? Dazu schauen wir uns an, was der Vater im Himmel für uns ist, und wie wir seine Liebe erwidern können.

Jesaja 64,7 Aber nun, HERR, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk.

Er ist unser Töpfer, wir sind Ton und das Werk seiner Hände. Das bedeutet, ER ist derjenige, der aus uns das Gefäß formt,  das ER vorherbestimmt hat. Was wiederum bedeutet, wir akzeptieren die Form des Gefäßes, wir widersetzen uns nicht. 

Und wir akzeptieren auch die Art und Weise, wie er uns einsetzt, um anderen zu dienen. Das muß noch nicht einmal etwas großes sein. Es genügt auch zuweilen eine Kleinigkeit, die unseren Nächsten wieder auferbaut.

LIEBE bedeutet hier also, wir lassen uns von Gott unserem Vater im Himmel zu dem Gefäß formen, das er für uns vorgesehen hat, und auch entsprechend gebrauchen, um durch uns unseren Nächsten zu dienen, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind.

Unser Vater im Himmel ist auch wie eine Mutter zu uns in vielerlei Hinsicht. Hier finden wir einige Bibelstellen zur Liebe einer Mutter.

Ps 131,2 meine Seele ist still und ruhig geworden wie ein kleines Kind bei seiner

 

                  Mutter; wie ein kleines Kind, so ist meine Seele in mir.

Still werden wie ein kleines Kind bei seiner Mutter. Wir alle wissen es ja alle, daß Säuglinge, sobald sie an der Brust der Mutter oder am Fläschchen nuckeln, dabei allmählich still werden. Ihr Hunger wird gestillt, gesättigt.

So auch unsere Seele. Sie darf wie ein Säugling sein, und ebenso wie ein Baby an der Milchflasche saugen. Wir bleiben in diesem Bild und wir saugen die Ruhe, die unser Vater im Himmel ausstrahlt, in uns auf. Seine Ruhe nehmen wir durch unseren Mund auf, so wie wir auch unseren Leib ernähren und dadurch satt werden.

Mit Hören seines Wortes ist es da nicht getan. Wir müssen sein Wort aufnehmen, aufsaugen, trinken, damit wir zur Ruhe kommen, und die Unruhe und Angst kleiner werden. 

 LIEBE bedeutet hier also, wir saugen wie Säuglinge die Liebe, die Ruhe, den Frieden unseres Vaters im Himmel auf und finden so wieder zur Ruhe, zum inneren Frieden.

Trost ist zwischenmenschliche Zuwendung an jemanden, der trauert oder anderen seelischen bzw. körperlichen Schmerz zu ertragen hat. Derjenige wird getröstet. Trost kann durch Worte, Gesten und Berührung gespendet werden. Der Schmerz und die Traurigkeit des Getrösteten sollen gelindert werden; er soll spüren, dass er nicht allein gelassen ist; seine seelische Verfassung soll gestärkt werden. [wikipedia]

Wir erleben Zuwendung vom Vater im Himmel. Eine direkte Umarmung gibt es nicht, da er nicht für uns leibhaftig wie ein Mensch anwesend ist. Dennoch können wir uns von ihm trösten lassen, indem wir es zulassen von ihm, von seiner Liebe berührt zu werden.

Die seelischen Schmerzen werden weniger, wenn wir ähnlich wie beim Säugling uns in die Arme und auf den Schoß des Vaters im Himmel begeben. Ähnliches machen all jene, die selbst Kinder haben. Sie nehmen ihr Kind in die Arme, um es so zu trösten.

Hes 19,2 Welch eine Löwin war deine Mutter! Unter Löwen lagerte sie, unter jungen Löwen zog sie ihre Jungen auf.

Wenn es sein muß, dann setzt sie sich für uns ein, kämpft für uns, verteidigt uns. So auch unser Vater im Himmel. Er streitet für uns, während wir stille sein sollen. Wir müssen also nicht selbst kämpfen, uns nicht selbst verteidigen, sondern können ganz gelassen bleiben.

LIEBE bedeutet hier also, wir üben uns in Gelassenheit, und überlassen es unserem Vater im Himmel, sich für uns einzusetzen. Voraussetzung ist allerdings, daß wir offen und ehrlich ihm gegenüber sind und alles erzählen, was uns bedrückt, was uns Probleme bereitet und ihm vertrauen, daß er sich um alles kümmert.


Liebe

Und nun zu uns selbst, die wir doch lieben sollen: unseren Vater im Himmel, unseren Nächsten und unsere Feinde sowie uns selbst. Letzteres ohne narzisstisch zu werden.

Wenn Menschen sich sehr selbstverliebt präsentieren und Fehler immer bei anderen anstatt bei sich selbst suchen, fällt schnell der Begriff "Narzissmus". Aber was ist ein Narzisst? Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeit haben ein extremes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Bewunderung. [netdoktor.de]

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Jak 2,8 Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift (3.Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht;
Jak 2,9 wenn ihr aber die Person anseht, tut ihr Sünde und werdet überführt vom Gesetz als Übertreter.

D. h. wir nehmen den anderen an, wie er/sie nun mal gerade ist ohne ständig Fehler bei ihm/ihr zu suchen. Schließlich mögen wir es ja selbst nicht, wenn andere bei uns ständig nach Fehlern suchen. 

Lieben wie dich selbst. Wir nehmen uns so an, wie wir nun mal eben sind. Und unterlassen es,  selbst nach Fehlern bei uns selbst zu suchen. Gott unser Vater im Himmel verlangt nicht, daß wir uns ständig selbst optimieren.

Wenn es gilt, daß wir in unserem Verhalten etwas ändern müssen, dann wird uns der Heilige Geist entsprechend darauf hinweisen. 

LIEBE bedeutet hier also; weil Gott uns so annimmt, so wie wir nun mal eben sind, nehmen wir uns selbst an, und lassen es bleiben, selbst nach Fehlern bei uns zu suchen. 

Dadurch sind wir wieder offen und macht es uns möglich, meine(n) Nächsten zu lieben, anzunehmen.


Lasst uns lieben

Dieser Aufforderung würden wir ja wirklich gerne nachkommen. Doch wie schon anfangs geschrieben, haben wir so unsere eigenen Vorstellungen. Dazu stellen wir fest, daß es einen Unterschied gibt zwischen unserer Art und Weise zu lieben und dem, wie unser Vater im Himmel.

Unser Vater im Himmel liebt uns ohne jede Bedingung.  Wir werden so geliebt. Einfach nur so. Unsere Sehnsucht ist doch so, daß wir, weil wir ja als seine Ebenbilder geschaffen worden sind, es ihm gleich zu tun. – einfach lieben.

Das mit dem LIEBEN OHNE JEDE BEDINGUNG, so wie der Vater im Himmel liebt das ist wirklich so eine Sache. 

Aber wir Menschenkinder tun uns echt schwer damit, machen es uns selbst schwer. Und warum? Weil wir der LIEBE GOTTES UNSERES VATERS NICHT TRAUEN, NICHT ÜBER DEN WEG TRAUEN. Und machen daher unser eigenes Ding.

Schließlich glauben wir es ja, alles besser zu wissen. Doch wissen wir es wirklich besser?

Nein, wir wissen es nicht besser. Wir glauben es, es besser zu wissen. Und da wir es wirklich nicht besser wissen, müssen wir auch auf diesem Gebiet umkehren zum Vater. Dazu Buße tun und um Vergebung bitten, daß wir da so einiges falsch gemacht haben auf dem Gebiet der Liebe. 

Wir bringen ihm unseren seelischen Schmerz, oder ist es sein seelischer Schmerz, den wir spüren? Wie auch immer. Wir fallen einander in unsere Arme, der Vater und wir umarmen uns. Und weinen erst mal. Wir weinen viele Tränen.

Wenn wir das  „Lasst uns lieben“ befolgen wollen, dann machen wir daraus zuerst „Lasst uns den Vater lieben“. 

Erst wenn seine Liebe in uns immer mehr Raum ergreift bzw. wir immer mehr von seiner Liebe ergriffen sind, werden wir fähig, unsere Mitmenschen sie in der Art und Weise zu lieben, wie unser Vater im Himmel sie liebt.

Dann geht das LIEBEN wie von selbst. Aus uns selbst lieben, das geht nicht lange gut, weil es uns auch Kraft kostet. Und wir dann wieder an dem Punkt ankommen, an dem wir erneut anderen Bedingungen stellen. 

Daher zum Schluß: Lasst uns den Vater lieben, und das zuerst, und immer mehr von Seiner Liebe ergriffen werden, und dadurch fähig werden, unsere Mitmenschen zu lieben in der Art und Weise, wie der Vater im Himmel sie liebt.


Vor längerer Zeit habe ich zur Liebe noch ein paar Gedanken meinerseits verfasst. Es handelt sich vor allem hierbei um:

 "Mein Herz zerbricht" habe ich noch leicht abgeändert und erweitert, daher das jüngere Entstehungsdatum


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